Ich hab vom AVCHD-Editing, wie an anderer Stelle schon eingestanden, so viel Ahnung wie das Schwein vom Uhrwerk.
Weil ich alles Mögliche leiden kann, mir (zu große) Wissenslücken aber ein Greul sind, habe ich in den letzten Tagen verstärkt in einschlägigen Video-Foren gelesen, die Wikipedia befragt und letzte Unklarheiten versucht mit einer großen Findmaschine zu beseitigen.
Es bleibt dabei:
Die H.264-Transportstreams sind nach wie vor eine gewaltige Herausforderung an die Hardware.
Zur Ehrenrettung dieses Codecs muß allerdings gesagt werden, daß ursprünglich überhaupt nicht vorgesehen war, daß man dem Material eine Post-Produktion angedeien läßt.
Fazit #1:
Richtig! Eine richtige standardkonforme BD (Bluray-Disk) kann Magix Vdl 17 wohl in der Tat nicht produzieren.
AVCHD-Scheiben sollen aber, nach alle dem, was ich gelesen habe, möglich sein.
Diese wiederum sollen (so ziemlich) alle Standalone-BD-Player auch wiedergeben können.
Fazit #2 ist, daß man heute, sofern die Harware nur genügend brachiale Rechenleistung entfesselt und native Unterstützung fürs En- und -Codieren mit dem H.264-Codec bietet, beim nativen AVCHD-Editing (fast) so gut wie mit DV-Material arbeiten kann.
Allerdings wird das in Sachen Hardware nicht wirklich preiswert.
Oder doch ...(?)
Das wird wohl jeder anders entscheiden ...
Viel Geld für Hardware ausgeben?
Wem das nichts ist, muß es auf sich nehmen das Material vorher zu transcodieren.
(Das senkt zwar den Zeitverbrauch kein Bisschen, eher länger dauerts, gewährleistet aber, daß beim Editing selber ein wesentlich angenehmeres Gefühl von Performance aufkommt, bzw die Sache auf etwas schwächeren Maschinen überhaupt erst möglich wird.)
Eine weitere Möglichkeit ist die sogenannte Proxy-Schnittmethode, die allerdings wohl auch Schwächen hat. (Man kann die Eignung des Quellmaterials in Sachen Farbabstimmung und Schärfe in aller Regel nicht gut beurteilen.)
Fazit #3:
Eigentlich egal welcher Software man den Vorzug gibt.
Alle Schnitt-Programme haben irgendwo Schwächen.
Allerdings immer an unterschiedlichen Stellen.
Die professionellen und semi-professionellen Macher scheinen damit leben gelernt zu haben.
(Na klar doch! Wenn es für kein Geld der Welt das Rundumsorglos-Paket gibt ...?)
Die Dunkelziffer ist natürlich nicht abzuschätzen und so ists nicht sicher, daß ich ein aussagefähigen Durchschnitt zusammenbekommen habe.
Weit verbreitet und gern genommen sind:
Magix Vdl-MX Plus 18, Magix Vdl 17, Sony Vegas 11, Pinnacle Studio 14 und auch Corel Video Studio Pro X4 Ultimate wird oft genannt.
Einigen dieser Softwarelösungen kann man das Ruckeln in der Vorschau dadurch, daß man sie im Hintergrund rendern läßt und/oder Filmdarstellungsauflösung für die Vorschau verringert, gut abgewöhnen.
Egal welche Software auch immer genutzt wird, muß jeweils die Hardwarebeschleunigung und ggf die Nutzung von CUDA im jeweiligen Programm aktiviert werden.
Ansonsten nutzt die beste und teuerste Hardware nichts.
(Das man bei Magix zum Export CUDA lieber wieder ausschaltet, weil sich sonst die Rechenzeiten sogar verlängern können - und das in aller Regel auch wirklich tun - ist eine andere Sache.)
Allen Video-Boliden ist übrigens gemeinsam, daß der Takt der CPU bestimmt was geht und wie gut das dann geht.
Ruckelts in der Vorschau (mit mehr als einer Spur, also beispielsweise beim PiP), bringt einfaches OC, den Turbo für den Prozessor sollte man dazu besser ausschalten, eine gewisse Entspannung der Situation.
Weiterhin:
Vier (native) Kerne sind Pflicht!
Sechs oder acht Kerne sind bei einigen Schnittprogrammen die Kür.
Einen Sandy Bridge i7 per SMT zum Achtkerner zu machen ist teilweise kontraproduktiv.
Alle nicht benötigten Programme beim Videoediting schließen, hilft Leistungsengpässe zu vermeiden.
Meine persönliche Einschätzung (oder) "Lange Rede - kurzer Sinn":
Bleib bei Deinem Schnittprogramm.
Immerhin dürftest Du daran gewöhnt sein.
Es bringt Dir nicht viel, noch einmal allerhand Geld für ne neue andere Softwarelösung auszugeben.
Das Geld steckst Du lieber in die Hardware, die unisono erforderlich wird.
(Dazu in anderem Thread zu gegebener Zeit dann mehr.)