Genau so ist das.
Mit CUDA stemmt sich die Grafikkarte mit ins Geschehen der nötigen Bildberechnungen.
Das macht sie aber einerseits nicht durchweg, weil durchaus nicht alles parallelisiert berechnet wird und die Programmierer unserer Software auch keine vollkommen gleichen Vorstellungen zur Nutzung dieser Technologie haben.
Selbst Adobe unterstützt, die damalige heilige Allianz mit Nvidia ist inzwischen einfach nicht mehr existent, CUDA nur noch ziemlich halbherzig und baut für diese Schnittstelle in neuere Photoshop-, Lightroom- und After Effects-Versionen nichts Neues mehr mit ein.
Immer mehr (und inzwischen oft auch stärker in der Wirkung) setzen die Schreiberlinge aber auf den offenen Standard OpenCL, bei dem Grafikboliden aus AMDs Arsenal mehr Berechnungen als Nvidia-Karten zum Ergebnis beisteuern.
Beim reinen Photoshoppen ist das aber alles nicht so derb ausschlaggebend.
Das ist so, weil das parallelisierte Berechnen nicht so derb genutzt wird und auch weil man den kleinen Vorteil hier und da mal ein paar hundertstel Sekunden, vieleicht manchmal sogar bis zu zehntel Sekunden einzusparen, im Endeffekt nicht merkt.
Außer vieleicht, man macht sehr aufwändige Stapelverarbeitungen mit einigen vielen (hunderten) Bildern in Sensorauflösung, wo sich die jeweils sehr kleinen Zeiteinsparungen dann schon mal zu einigen Sekunden und ganzen Minutenbruchteilen summieren könnten.
Aber, wer macht das schon?
Das hat ja mit Photoshoppen oder mit Creativität ja mal überhaupt nichts zu tun.
Bei Videoanwendungen sieht es schon ein Bisschen anders aus.
Hier sparen gut per openCL performende Grafikboliden schon mal wirklich merklich Zeit.
Ein Video, was ein Core i7 allein in (sagen wir mal) einer Stunde fertig gerendert hat, kann so schon mal nach 40 bis 50 Minuten fertig auf der Platte gelandet sein.
Was Genaues kann man zu der Zeitersparnis natürlich nicht sagen.
Dazu ist der Einfluss der verschiedenen Codecs einfach mal zu groß.
Rendert man unkomprimiert nach AVI, spart die stärkste Grafik exakt nullkommagarnichts.
Rendert man in einen AVCHD-Transportstream spart selbst meine eher schwächliche HD 6750 so um die zehn Prozent Renderzeit ein.
Ausserdem kanns durchaus sein, dass die integrierte Grafik des i7, was stark von den verwendeten Programmen abhängig ist, so ziemlich alle Grafikkarten alt aussehen läßt.
Von der Welt der Gamer vollkommen unbemerkt, hat Intel nämlich einen Coup gelandet.
Es ist nämlich so, dass die QuickSync-Technologie seit Sandy Bridge laufend weiter aufgebohrt und qualitativ optimiert wurde. Dieser in Hardware gegossener Transcoder stellt alle Software-Lösungen in den Schatten und muß Grafikboliden bei seiner Arbeit überhaupt nicht fürchten.
Ob und wie gut der dann von der Software genutzt wird, ist wiederum Sache der zuständigen Programmierer.
(Den Machern von Handbrake kann man beispielsweise mal bestätigen, dass sie ihre Hausaufgaben bestens erledigt haben.)
Fazit:
Es lohnt für den Photoshopper nicht und für den Videoamateur nur bei entsprechenden Workflow.
Ne gut performende Gamer-Grafikkarte ist rausgeschmissenes Geld.
Merkbar besser, besser in Bezug auf die Bildqualität der fertigen Werke, gehts sowieso nicht.
Merkbar schneller arbeiten dezidierte Grafiklösungen zudem meist auch nicht.
Also, kein Geld mit ner Grafikkarte für ne GFX-Workstation verbrennen.
Lieber das Geld in andere Annehmlichkeiten, wie beispielsweise die nächsthöhere Kapazitäts-Stufe der SSD oder einen sehr leise agierenden CPU-Cooler investieren.
Oder eben beim Case mal was mit dem gewissen understatement nehmen ...
Übrigens muss es nicht zwangsläufig ein Core i7 Haswell-Refresh sein.
Ein Intel Xeon E3-1245 v3 beflügelt jede GFX-Workstation mindestens genauso gut.