Grenze für Gefahrloses Übertakten

[Tikonteroga]

Zuerst mal folgendes: Ich kenne mich mit übertakten überhaupt nicht aus.

Ein Kumpel von mir, der mir hilft den Rechner zusammenzubauen und
zu konfigurieren ist beruflich in der IT-Branche tätig und in meinen Augen
ist er ein echter Profi.

Nun haben wir über übertakten gesprochen und ich würde gerne noch ein
bisschen was rauskitzeln.

Allerdings ist er was das betrifft etwas anders drauf als ich. Ich bin da
eher Risikoscheu und er ist eher der Typ "Wer bremst verliert" 🙂

Was sind denn so die Grenzen, die ich ihm "erlauben" sollte?

Mein System:

I7-950
Scythe Muggen 2
3x4096MB Kingston CL9
GTX 470 AMP
(Müsst Ihr noch was wissen?)

 

[Phantom666]

Im Grunde wird er schon selbst merken wieweit er gehen kann. WIchtig ist nur das die vCore von CPU und GPU nicht zu hoch steigt und die Temperaturen sollte man auch im Auge behalten

 

[Tikonteroga]

Ein paar Zahlen wären mir lieber.
Er ist genau der Typ, der immer sagt:
"Da geht noch was"
"Da geht noch was"
"Da geht noch was"
"Da geht noch was"
.
.
.
"Oh, mistverdammter. Abgeraucht..."

Daher bitte ein paar Werte.

 

[Push]

bei der CPU sind so ~3.6Ghz bis 4.2Ghz nen guter Wert ... jede CPU ist anders , von daher gibts da keine festen Zahlen ...
wenn er nbissl Ahnung hat weiss er auch das man da auch die Temperatur unter Vollast im Auge haben muss ... mir persönlich ist ein CoreTemp von ~65grad unter Prime schon fast zuviel ...

 

[ClisClis]

aber intel gibt ja 72C° an oder nicht?
also die kann man ja im grunde schon erreichen, da man den prozessor ja eig nie unter volllast kriegt und diese temps auch nicht erreicht werden

 

[Push]

aber intel gibt ja 72C° an oder nicht?
also die kann man ja im grunde schon erreichen, da man den prozessor ja eig nie unter volllast kriegt und diese temps auch nicht erreicht werden

ja , als CPU Temps , grob gesagt kann man bei den Coretemps dann noch ~10grad draufschlagen ...
aber mir "persönlich" ist das zu warm , ich takte meinen so das er unter Prime bei ~60grad Coretemp liegt ...

 

[Horst58]

Das alles oberhalb der thermischen Spezifikation des Prozessors sinnfrei ist, ist klar.
Was nutzt dem User denn ein wahnsinnig hoch gequälter Takt, wenn der Prozessor throttelt?
Wenn er mehr Waitstats einlegt als wirklich rechnet, ist ein mit tieferem Takt laufender baugleicher Prozessor entschieden schneller.

Den Prozessor selbst "kaputtakten" ist eigentlich unmöglich.
Zumindest ist er gegen den thermischen Tod gut gewappnet.
Temperaturen die zerstörerisch wirken könnten, also Temperaturen oberhalb 250 bis 300 Grad, kann er ja faktisch nicht erreichen.
Bevor er diese Temperaturregionen erreicht, macht das Mainboard/BIOS dem bösen Treiben ja ein rigoros drastisches Ende.
Bei wenigstens 125° CPU-Temperatur (etwa 135° Cores) ist Schluß mit lustig.
Meistens, aber das ist aber etwas exemplarabhängig, auch schon eher.

Wer beim OC auf die Temperaturen schaut, schaffts eigentlich auch kaum mit der Vcore in Bereiche vorzudringen, die dem Prozessor gefährlich werden könnten.
Abgesehen davon, verweigern die allermeisten Mainboards bei wesentlich zu hoch eingestellter Vcore einfach mal den Start.

Was allerdings sein kann ist, hier sind besonders Mainboards mit wenigen Spannungsreglerphasen betroffen, daß das Mainboard die Tortur der wesentlich größeren fließenden Ströme auf Dauer nicht durchhält.
Bei Qualitätsboards, welche extra zum OC gebaut sind, kommt das aber auch nicht vor.
Gehen die, trotz dem sie größere Ströme klaglos wegstecken, im laufenden Betrieb in die Binsen, ist in aller Regel ein vom Netzteil an das System weitergereichter Spannungspeak, (500 bis 800 Volt reichen da oft schon), am Ableben des Boards schuld.
Die hier immer wieder in der Diskusion genannten Markennetzteile zeigen sich aber in aller Regel sogar von weitaus höheren Peaks unbeeindruckt.
Wer ganz sicher gehen will, betreibt seinen Rechner samt aller Peripherie an einer teuren Steckdosenleiste mit Überspannungsschutz (und sieht für Antennenzuleitungen einen Mantelstromfilter vor, sofern er irgendwelche Fernsehkarten stecken hat).
Wer in Ballungszentren wie dem Ruhrgebiet, Hamburg oder gar in Berlin wohnt, wer solche Peaks also mehrmals täglich hat, sollte sich so eine schützende Steckerleiste sowieso kaufen.
Kostet zwar einige Euronen, spart aber jede Menge Ärger mit dem Stromversorger und der Versicherung.
Die bestreiten nämlich viel zu oft Verursacher zu sein und wollen sowieso nicht zahlen.