Erzieherisches Mainboardproblem :)

Bea7576

New member
Hallo zusammen,
da ich ein rechter Noob bin was die Hardware eines PCs und dessen Gebrauch angeht aber nun beinahe ein erzieherisches Problem habe, bräuchte ich Eure Hilfe.
Mein Sohn (11) hat jetzt zum dritten Mal in Folge einen halb Jahre alten PC gecrasht. Und zwar jedesmal auf dieselbe Weise. Auf einmal blieb der Bildschirm schwarz und der PC fuhr nicht mehr hoch. Cmos, Batterie Graka anderer Bildschirm etc alles führte zum selben Endergebnis: Mainboard im Eimer.

Tja da ich nun auch nicht gerade Krösus bin hab ich keinen Bock mehr einen neuen zu kaufen (geht ja langsam auch ins Geld). Er fährt den Pc eben praktisch nie runter sondern macht ihn einfach am Knopf aus (trotz gefühlter 4,8Mrd Verwarnungen 🙂).

Nun die Frage: Warum geht das immer auf diese Weise kaputt? Kann das daran liegen dass er das Ding nie runter fährt? Muss er ihn mal entstauben? Was sind die Gründe um 3x hintereinander einen neuen PC (nicht nur Mainboard) kaputt zu machen? Kann das an der Handhabung liegen?

Danke für Eure Antwort

LG
Bea
 
Hallo und Willkommen im Forum Bea 🙂

Ich kann dir zwar beim besten Willen nicht sagen, warum das Mainboard immer den Geist aufgibt und ob es wirklich davon kommt, dass dein Kleiner ihn partout nicht runterfahren will.

Was mir aber gleich in den Sinn gekommen ist:

Im BIOS gibt es bei den meisten Mainboards die Funktion, das beim Drücken des Powerschalters ein "Soft-Off" Shutdown iniziiert wird.

Heißt im Endeffekt das du deinen Sohn einfach keine Möglichkeit mehr gibts in einfach so auszuschalten und er den PC gezwungenermaßen richtig runterfährt.
 
Hallo Zoink
danke für Deine Antwort.
Ich habs etwas falsch beschrieben, er macht ihn am Knopf der Steckdose aus also Strom weg. Bumm.

LG
 
Oha, ok, dann hab ich das tatsächlich falsch verstanden(!)

Was das erzieherische angeht, keine Ahnung, als ewiger Single kann ich da kaum mit Erfahrungswerten punkten. Daher fällt auch meine "Lösung" sehr bescheiden aus:

Entferne die Steckdosenleiste :fresse:
 
Sollte er in der Tat nicht machen ...
Niemals nicht(!)

Ach ja ...
Kindererziehung.
Wenn doch alles so einfach wäre?

Vieleicht ist der Wert einer Erklärung in erzieherischer Hinsicht wirkungsvoller als unzählige Verbotswiederholungen.
Einen Versuch sollte Dir das zumindest mal wert sein.
Ich versuche mal Dir etwas Stoff für Deine Argumentation zu liefern.

Was passiert, wenn man so eine Steckdosenleiste ausschaltet?
Im Schalter entsteht ein kleiner Lichtbogen, in dessen Folge ein Spannungspeak idiziert wird. Das muß nicht immer passieren, ist aber weiß Gott nicht selten.
Je mehr Verbraucher angeschlossen sind, je mehr Strom also fließt, um so größer die Gefahr, daß genau dies Szenario in Kraft tritt.
Netzteile geben diesen Peak (ganz kurzzeitige, aber dafür sehr hohe Überspannung), besonders wenn sie nicht aus der als besonders dagegen gewappneten Fraktion stammen, dann ans Mainboard weiter.
Da kommen dann zwar keine tausenden Volt mehr an, aber noch immer soviel, daß Bedenken mehr als nur gerechtfertigt sind.
Irgendwann hat das Mainboard nämlich davon den Rand so voll, daß es das nicht mehr mitmachen will. Es, genauer die Spannungsreglersektion darauf verabschiedet sich aus dem aktiven Dienst.
Das gilt es zu verhindern(!)
- Möglichkeit #1 - Computer richtig herunterfahren. Kostet zwar jedes Mal eine gewisse Überwindung, kann aber gut sparen helfen.
Außerdem muß man nicht so oft sein zerstärtes Betriebssystem neu aufsetzen.
Vieleicht ist das ja ein Argument mit erzieherischer Wirkung?
- Möglichkeit #2 - Ein Netzteil aus der gehobenen Klasse, welches über elektronisch realisierte Schutzschaltungen verfügt, von deren unbedingter Wirksamkeit die Welt (oder unsere Community) zu berichten weiß, kaufen und einbauen.
Das unter Umständen das Betriebssystem neu installiert werden muß, weil grad ausgeführte Schreibvorgänge auf der Festplatte jäh unterbrochen wurden, sofern Möglichkeit #1 nicht Anwendung fand, ist durch den Tausch des Netzteils allein nicht zu verhindern.
- Möglichkeit #3 - Das System überhaupt nicht herunterfahren, natürlich trotzdem nicht aprupt ausschalten, sondern in Ruhe versetzen.
Dazu wären dann im Windows unterhalb der Systemsteuerung/Energieoptionen entsprechende Einstellungen und ein kurzer Blick ins BIOS nötig.
Vorteil dieser Möglichkeit ist es, und hier glaube ich, daß das ein überzeugendes Argument ist, daß beim nächsten Hochfahren der Bootvorgang eingespart wird.
Der Computer ist, (je nach verfügbaren Modi und vorgenommenen Einstellungen), entweder in weniger als einer Sekunde oder innerhalb von etwa 5 bis 6 Sekunden wieder zur Arbeit bereit.
Ahmmm ... meiner.
Beim Sohnemann-System mag die Zeit etwas länger werden. Aber nicht viel(!)
Befindet sich der Computer im Ruhezustand, verbraucht er freilich etwas Energie.
Ist er aber normal heruntergefahren worden und nicht vom Stromnetz getrennt, verbraucht er in Etwa genau so viel.
Mit Trennung vom Netz allerdings, werhätte das gedacht(?), exakt Null.
Wir reden hier übrigens für die von mir erklärten Modi von etwa 2 bis 5 Watt (maximal).
Das läßt die Stromrechnung nicht wirklich derb anwachsen.

Es gibt drei Schlafmodi, die S1, S3 und S4 benannt sind.
S2 ist zwar auch noch vorhanden aber eigentlich, weil weder von Windows unterstützt, noch von Mainboards verstanden, eigentlich sowas wie ein Papiertiger.
S1 vergiss mal schnell wieder, weil hier noch zu viele Computereingeweide mit Strom versorgt werden (müssen) und der Energieverbrauch in der Ruhephase somit eher zu hoch ist.
Das ist zwar die Grundeinstellung von Windows, die durch Druck auf die Halbmondtaste auf der Tastatur auch sofort wirksam wird, gleichwohl aber eher nur für Millionärssöhnchen empffohlen werden kann.
Im S4-Modus speichert Windows den Istzustand auf die Festplatte und macht nachdem das geschehen ist, fast das ganze System stromlos.
Beim Neustart muß aber erst einmal der Post durchlaufen und Windows die Daten von der Platte zurück in den Arbeitsspeicher laden. Das dauert ein Bisschen.
Das ist aber aushaltbar und geht entschieden schneller als das normale Booten.
Lohn ist übrigens, da0 das System an genau der Stelle, wo es in den Schlaf geschickt wurde, seine Arbeit fortsetzt.
Der Brief kann also weitergeschrieben werden, das Game fortgesetzt werden und die Musik läuft ab genau der Stelle, wo sie unterbrochen wurde, weiter.
Besser den S3-Modus zu nutzen.
Hier landet alles im Arbeitsspeicher.
Nach dem Neustart, die Spannungsversorgung darf inzwischen aber nicht ausgeschaltet gewesen sein, ist das System (gefühlt) sofort wieder zur Fortsetzen seiner Arbeit bereit.
Die Sache hat allerdings einen Haken.
Dieser Modus läßt sich nämlich nicht auswählen, wenn die Ram-Kapazität zu klein ist.
Kommt also erst ab 4GB (und mehr) zum Tragen.

Mit den richtigen Einstellungen funktionieren diese Modi übrigens alle samt mit der Halbmondtaste.
Oder mit dem Powerbutton des Rechners ... (Für den Fall, der Tastatur fehlt diese Taste)

Neustart/Aufwachen: Im BIOS einstellen, ob mit Tastatur (wake on Keyboard) oder Maus (wake on Mouse) ggf (Wake on USB) gestartet werden kann.
Der Powerbutton machts aber auch. Und das ganz ohne umständliches Gesuche im BIOS.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nabend Horst,
na mensch, das nenn ich mal eine ausführliche Erläuterung zum technischen Teil meines Problems, was übrigens auch der Grund für meinen Post hier war.
Den erzieherischen Anteil übernehme ich selbst und habe nur der Kürze halber nicht erwähnt welche eindringlichen, humorvollen, rigiden, erklärenden und hoffnungslosen Versuche ich gestartet habe um Sohnemann zu erklären, dass einfach Abschalten keine gute Idee ist.

Ich denke der einzige Fehler war, ihm immer wieder einen neuen PC zu kaufen 😎

Aber dank deiner Erklärung werde ich ihm das Problem nochmal von völlig neutraler Seite schildern können.

Erzieherisch stellt sich nun aber die folgende pädagogische Frage (die rein retorisch ist 😉):
Sollte ich den PC so mundgerecht gestalten, dass er ihn in keinem Fall durch Faulheit zerstören kann (komfortable BIOS Einstellungen) oder aber ist er nicht reif für einen eigenen PC, wenn er einfach nicht kapieren will, dass dieses bisschen mehr Aufwand den Lebenserhalt seines PCs sichert? :hmm:
Das er nur noch eine Chance hat habe ich bereits entschieden, um meinen nicht unwesentlichen Anteil an der PC Erziehung zu leisten. 🙂
Trotzdem vielen Dank für Eure lieben Antworten.

LG
Bea
 
Er soll mal selbst für den PC und dessen gutes Funktionieren sorgen.
Allerspätestens wenn die rechnerfreie Phase, wegen des nicht ausreichenden Taschengeldbudgets für geschrottete Hardware, einigermaßen lang wird, dürfte der Lernprozess einsetzen.
Und wird dann auch nachhaltig sein.

Nach meiner unmaßgeblichen Meinung ...

Viel Glück.

Ach so ...
Wenn er irgendwann einmal einen Neuen PC zusammengespart hat, (Du darfst natürlich dabei helfen), bitte bitte kein Teil aus dem Kaufhaus oder Mediamarkt & Co.
Selbst ist der (junge) Mann.
Selberbauen macht Spass, bringt Qualität und spart nebenbei einige Europalinge.
Und wer Lego zusammenstecken kann, kann auch PCs bauen.
Die Meisten wissen das blos noch nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ersetz die Steckdosenleiste durch eine ohne Schalter und stell Windows so ein das der PC runterfährt wen man den power Knopf drückt.

PS: Mit 11 hab ich mein PC auch öfters mal geschrottet (wen auch auf eine andere Art...), nur mit dem Unterschied dass ich ihn dan wieder selber repariert habe^^
 
Nun, die Technische Seite hat @Horst ja ausfürlich erklärt und ich möchte doch mal so ein zwei Dinge zu PCs und altersgerechte Nutzung los werden.
Natürlich sollte man nicht alle Kids über einen Kamm scheren, allerdings halte ich 11 Jahre so oder so etwas für zu jung für eine unkontrollierte PC-Nutzung.
Sprich, ein 11 Jahre alter Junge sollte nicht ohne Kontrolle einen PC nutzen.
Mal abgesehen von der tatsache das sich viel zu viel dubiöser Leute im Inet tummeln, hätte das auch den Vorteil, dass solche Dinge, wie von dir angesprochen, eben dann nicht passieren können.
Kontrolle bedeutet natürlich nicht, dass man permanent daneben sitzen muß. Mach ihm den Rechner an, erlaube nur eine bestimmte Website, und ganz wichtig, nur bestimmte Programme. Auch das richtige Herunterfahren sollte in dem Fall von einem Erwachsenen durchgeführt werden.
Diese Maßnamen würde ich sollange durchführen bis dem Sohnemann die nötige Reife und Erfahrung im Umgang solcher Geräte wiederfahren ist. Auch das erneuern defekter Komponennten durch das eigene Taschengeld führt zu waren Wundern.
Im übrigen ist das eben nicht immer ein Altersproblem, der Sohn einer Bekannten hat noch mit 15 Jahren seinen Rechner einfach am Netzschallter des Netzteiles ausgeschalltet und erst als ich mich nach dem dritten wiederholtem neu aufspielen des Betriebssystem dann zu weiteren "Reperaturen" geweigert habe und der Knabe selber das Problem beseitigen mußte, hat es bei ihm gefunkt.😉
 
was auch möglich ist, dass das Netzteil einen dauerhaften schaden hat und das Mainboard falsch mit spannung beliefert, wenn es keine großen unterschiede sind, können die Spannungsregler auf dem Mainboard auch erst nach einer weile kaputt gehen, allerdings wird das dann immer wieder passieren, wenn man nur das Mainboard tauscht. (oder die Festplatte oder sonst was, das eben zuviel spannung bekommt, hattest ja erwähnt, dass es nicht nur das Netzteil ist) die Steckdosenleiste gegen eine ohne Schalter zu tauschen hätte ich als allererstes gemacht. und ihm einfach zeigen, wie er den PC normal runterfährt. wenn er das eingeleitet hat, kann er ja vom PC weg gehen, der fährt schon allein runter (in den meisten fällen ^^)
 

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