Für manch einen Freund des kühlen Nass werden diese Wochen nach dem Release ja im Tagesrhythmus abgezählt. Denn es kommt schon mal vor, dass sich der ein oder andere Hersteller bei der Neuvorstellung entsprechender Kühler Zeit lässt. Und bis dahin hat einem die neu erworbene Grafikkarte den letzen Nerv mit ihren lauten Standardkühlern abgesägt. Sicher mag das alles überspitzt klingen, aber es wird sicher User geben, die genau wissen was wir meinen.
Aus diesem Grund haben wir uns daran gemacht, die großen Namen des Markts in unser Testsystem gegeneinander antreten zu lasen. So wird es in diesem Test nicht nur alte Größen geben, die ihr Können unter Beweis stellen. Diesmal ist auch ein Kandidat aus Übersee mit dabei und wird sich der europäischen Konkurrenz stellen müssen. Neben deutschen Herstellern wie Aqua Computer und Watercool gesellen sich noch EK und XSPC in die Runde. Aus Übersee erreichte uns auch noch ein Modell von Koolance. Alles in allem haben wir damit fünf der aktuell namenhaftesten Hersteller, welche auf dem Markt um die Gunst der Käufer kämpfen.
Wir bedanken uns an dieser Stelle bei Aquatuning.de, Watercool und Aqua Computer für die gute Zusammenarbeit und die zur Verfügung gestellten Muster.
Koolance VID-AR697:
Den Anfang macht heute ein Kühler, der einen langen Weg um die Welt machen musste, ehe er es sich in unserem Test-PC gemütlich machen konnte. Die Rede ist vom VID-AR697 vom amerikanischen Hersteller Koolance. In den USA ist man eine Hausnummer. In Deutschland ist man zwar bekannt, richtig durchdringen konnte man jedoch noch nicht.
Doch wollen wir uns nun dem Kühler im speziellen einmal näher zu wenden. Koolance kombiniert in seiner Interpretation eines High End Kühlers POM, Kupfer und Edelstahl. Letztere sind am gesamten Kühler dem Anschein nach vernickelt. Das schützt zum einen das Kupfer und beugt langfristig unschönen Verfärbungen vor. Auf der Oberseite setzen sich der Grundkörper aus POM und die Brückenabdeckung aus Edelstahl farblich voneinander ab, was dem Design des Kühler zuträglich ist und durchaus gefällt. Auf dieser Abdeckung wurden dezent der Name des Herstellers und Produktname eingelasert. Doch die Liste der kleinen Details geht weiter. Auf Seite der Anschlüsse verwendet man ebenfalls eine vernickelte Edelstahlplatte, in welcher sich die Schraubgewinde befinden. Ebenso wurden die Schrauben des POM Deckels schwarz eingefärbt, währenddessen die Schrauben der vernickelten Fläche silber sind.
Der Kühlerboden besteht aus zwei Teilen und ist wie schon erwähnt vollkommen vernickelt. Der größere Teil gehört zum Grundkörper. Dieser kühlt GPU wie die Speicherchips. Thermisch davon abgetrennt befindet sich im hinteren Teil ein kleinerer Block, welcher allein die Spannungswandler versorgt. Das Wasser wird über eine Brücke im POM Deckel dorthin geleitet. Lobenswert sind die an allen Stellen fest verpressten Abstandshalter aus Metall.
Im Innenraum geht es dann eher klassisch zu. Die große Kanalstruktur des Kühlers wird von weitläufigen Kanälen in Deckel und Bodenplatte mit genügend Wasser versorgt. Der Kühlbereich der Spannungswandler ist dabei Linear an den Hauptkühlblock angeschlossen und wird damit direkt durchströmt.
Überblickt man den Kühler fällt oberflächlich ein Hohes qualitatives Maß auf. Dieses wird jedoch von der unsauberen Verarbeitung der Kühlerunterseite und einem verfetteten Innenraum geschmälert. Vor allem der im Innenraum kommt man so um eine gründliche Reinigung vor Inbetriebnahme nicht drum herum.
Zubehör und Montage:
Das mit dem Kühler gelieferte Zubehör umfasst alles was man braucht. Auch wenn die Montageanleitung, wenn man sie überhaupt so nennen möchte, eher dürftig ist. Es liegen zwei große Wärmeleitpads bei, welche für mehr als eine vollständige Montage ausreichen. Jedoch findet laut Anleitung nur eines davon überhaupt Anwendung. Das beigelegte rosa Pad findet keine Erwähnung in der Anleitung, und es bleibt unklar ob es sich dabei um einen Fehler in der Anleitung oder dem Zubehör handelt.
Die beigelegte Schrauben sind für eine Montage mit der Original-Backplate ausgelegt und so befinden sich auch entsprechende Muttern mit im Lieferumfang. Das ist positiv zu bewerten, da die ganze Karte so mehr Eigenstabilität bekommt. Zwei Verschlusskappen sind standardmäßig auch mit an Bord.
Für den Anpressdruck im Bereich der GPU benötigt man den Standard Pressure Frame von AMD, wie ihn der Referenzkühler besitzt. Damit ist der Koolance- Kühler der einzige im Testfeld, welcher seinen Anpressdruck über diesen Frame generiert. Ob dabei jedoch genug Anpressdruck für eine gute Performance vorhanden ist, muss der Leistungsvergleich zeigen. Da der Kühler keine brauchbare Anleitung besitzt, sollte man für die Montage gewisse Grundkenntnisse besitzen. Wir hoffen das Koolance diesen Umstand schnell mit einer online verfügbaren Anleitung bereinigt.
XSPC Razor 6970:
Die Nummer Zwei ist ein wahres Fliegengewicht aus Großbritannien. Die Kühler von XSPC sind zwar nicht für ihre Leistungsfähigkeit berühmt geworden, doch bieten sie dem Kunden meist ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis. Der Materialeinsatz beschränkt sich beim Razor 6970 auf ein Minimum. In wie fern sich dieser Minimalismus auf die Leistung auswirkt wird sich zeigen.
Das Design des Kühlers ist schlicht gestaltet und eher unauffällig. Die Oberseite wird dominiert von der gebürsteten Edelstahlplatte. Auf dieser wurde ebenfalls sehr dezent und kaum sichtbar das Firmenlogo eingelasert. Was sicher viele Kunden anspricht, die weniger auf das Design achten, oder eben ein schlichtes Design bevorzugen. Von Seiten der Entwicklung eines solchen Kühlers hat man sich also eher mit der technischen Seite des Kühlers beschäftigt, als das Budget im Design versinken zu lassen – zu mindestens hoffen wir das. Auch erwähnenswert ist die enorm geringe Höhe, welche zur Folge hat, dass der Kühler auch noch extrem leicht ist. Das wiederum freut auf die Dauer das PCB der Grafikkarte. Daher ist auch weniger schlimm, dass man seitens XSPC keine Montage der Standard Backplate vorzieht.
Der Anschlussbereich des XSPC Kühlers bietet jeweils zwei Anschlüsse pro Seite und ist damit flexibel, wie jeder andere Kühler, einsetzbar. Eine Besonderheit hat der Bereich aber. XSPC kombiniert hier Anschlüsse und Montageschraube für den Kühler in einem Bauteil. So besteht das Bauteil aus einem Hohlrohr mit Doppelgewinde auf der einen und einer Mutter auf der anderen Seite. Leider war es uns nicht möglich die Gewinde ohne größeren Schaden gegeneinander aufzudrehen. Daher muss hier leider auf einen Blick ins Innere verzichtet werden. Doch wie man es von anderen Kühlern des Herstellers gewohnt ist, wird sich im Inneren eine einfache Kanalstruktur befinden. Auf eine aktive Kühlung der Spannungswandler wird verzichtet. Erkennbar daran, dass der kleine, schwarz eloxierte Anbau für die Spannungswandler nur angeschraubt ist. Der Wärmeaustausch findet hier einzig über die Kontaktfläche zwischen Grundkörper und Anbau statt.
Die Unterseite des Kühlers erweist sich als ebenso unspektakulär. Alles wirkt sehr clean gehalten, da er als Nulllevel die Höhe des GPU Chips benutzt. Auch ein Grund warum der Kühler so flach aufbaut. Wie schon bei Koolance ist auch hier anzumerken, das auf fest verbaute Abstandshalter gesetzt wird. Das erleichtert die Montage doch erheblich, da ein absichtliches Überspannen nicht möglich ist und somit Schaden von der Karte abwendet.
Bei der Qualität, so könnte man meinen, kann man bei diesem Kühler eigentlich nichts falsch machen. Aber leider finden sich auch diesem Kühler scharfe Kanten, welche wenigstens hätten abgeschliffen werden können. Davon abgesehen gibt es qualitativ nichts Kühler auszusetzen.
Zubehör und Montage:
Der Razor 6970 kommt mit allem was man braucht. Neben den Montageschrauben befinden sich auch passende Unterlegscheiben im Paket. Ebenfalls hervorzuheben ist, das XSPC seinen Kunden das lästige zuschneiden der Wärmeleitpads erspart. Diese kommen schon in den passenden Größen beim Kunden an. Leider aber auch nur so viel wie für eine Montage notwendig. Beim Test zeigten diese aber nur geringe Nutzungsspuren, was ein erneutes wiederverwenden durchaus erleichtern sollte.
Weiterhin finden sich Verschlussschrauben für die nicht genutzten Anschlüsse. Je nach Anschlusstyp kann dieser ein langes wie auch kurzes Gewinde besitzen. Im ersten Fall besteht beim XSPC Kühler die Gefahr die Löscher zu verdecken, welche das Wasser jeweils in den Kühler ein- und ausströmen lassen. Für diesen Fall liefert man entsprechende Abstandsringe. Die beigelegte Wärmeleitpaste wird vorbildlich in einer kleinen Spritze geliefert.
Die Montage gestaltet sich bei diesem Kühler spielend einfach. Das liegt zum einen auch an der sehr ausführlichen Anleitung, welche gut bebildert ist. So schafft auch der Einsteiger die Montage in wenigen Minuten. Durch die schon zurechtgeschnittenen Wärmeleitpads fällt auch gleich der Großteil der eigentlichen Arbeit weg.
EK Waterblock FC 6970 + Backplate:
EK ist einer der alten Hasen auf dem Markt der Wasserkühler. Jedes Jahr aufs Neue zeigen die Jungs aus Slowenien, dass sie es drauf haben sehr schnell auf neue Karten zu reagieren. Meist sind sie ganz vorn dabei wenn es um Neuvorstellungen geht. Zum einen liegt das mehr oder weniger an ihrem universellen Kühlerdesign, welches sich seit Jahren kaum geändert hat, zum anderen sind sie einfach schnell im Anpassen ihrer Kühler an neue PCB Designs.
Im gesamten Testfeld ist der FC6970 von EK wohl der mit den meisten Gesichtern. Der Kunde hat die Qual der Wahl. Darf es ein schwarzer Deckel aus Acryl sein, oder doch ein Plexideckel für den perfekten Durchblick. Dazu noch ein normaler Kupferboden oder die vernickelte Version. Dazu gibt es mittlerweile auch eine Version 2 für das überarbeitete Boardlayout einiger Hersteller wie Powercolor. Dieser setzt sich weiter durch eine Edelstahlabdeckung ab. Die von uns getestete Version ist für das Referenzdesign von AMD vorgesehen und kommt als einziger im Test mit Einblick. Der verwendete Plexideckel harmoniert perfekt mit dem vernickelten Kupferboden. In den Deckel eingraviert findet man das Firmen Logo, welches in den letzten Jahren oft einer Wandlung unterzogen wurde. Natürlich findet sich auch der Produktname. Dezente Akzente kommen dabei einzig vom schwarzen Dichtungsgummi und den schwarzen Schrauben.
Das Aufschrauben des Kühlers können wir uns an dieser Stelle auf Grund des transparenten Deckels ersparen. Denn man sieht auch so alle seine inneren Werte. Die eigentliche Kühlerstruktur hat sich bei EK seit Jahren kaum verändert. Bisher war diese, trotz ihrer im Vergleich zu anderen Kühlern sehr einfachen Bauweise, immer leitungsstärker als man es ihr auf den ersten Blick zutrauen mag. Ob dies mit der immer weiter steigenden Abwärme moderner GPUs noch der Fall ist, wird sich heute zeigen. Im Bereich der Spannungswandler lässt man das Wasser auf Grund der höheren Bauteile über eine Art Plateau fließen. Im Deckel ist dafür eine zusätzliche Kammer, um mehr Platz zu schaffen. Ebenso sind dort strömungsführende Stege, welche die Fließrichtung beeinflussen. Alles in allem trennt man so vom eigentlichen Hauptstrom einen kleinen Nebenarm ab, welcher zusätzlich die Wärme der Spannungswandler aufnimmt und dann wieder zurück in den Hauptstrom führt.
Auf der Rückseite geht es weniger aufregend zu. Die Bereiche die gekühlt werden, sind leicht vom Nulllevel der Grundplatte abgehoben. Speicherchips und Spannungswandler sind dabei für unterschiedliche Wärmeleitpads ausgelegt. Der Unterschied liegt dabei aber nur in der Höhe der entsprechenden Pads. Als einziger Hersteller hat es EK jedoch irgendwie versäumt fest installierte Abstandshalter zu verwenden, das macht die Montage wesentlich fummeliger.
Zubehör + Montage:
Bei den Dreingaben, die dem Kühler beiliegen herrscht nüchterner Standard. Kein Hersteller geht hier wirklichen neue oder andere Wege. Aber im Prinzip braucht man auch nicht mehr als das Montagematerial und eine gute Anleitung für das Vergnügen. Die Montageschrauben sind für den Einsatz mit der Standard Backplate ausgelegt. Jedoch muss diese nicht verwendet werden. Empfehlen würden wir es jedoch jedem. Die Wärmeleitpads sind großzügig zurechtgeschnitten und halten in unserem Test auch mehrere Montagezyklen durch. Da verschiedene Größen Anwendung finden, ist es unerlässlich in der Anleitung zu erwähnen was wo hin soll. EK hat diesen Umstand natürlich nicht versäumt. Auch sonst ist die Anleitung übersichtlich und gut bebildert. Auch wenn es auf den ersten Blick verwirrend ist, das zur Reinigung ein Bild einer CPU gezeigt wird. Zu loben ist die Beilage passender Inbusschlüssel, sowohl für die Montageschrauben, als auch die Verschlussschrauben des Anschlusspanels.
Hält man sich an das was EK in der Anleitung versucht dem eifrigen Bastler mitzuteilen, ist die gesamte Montage eigentlich simpel. Es ist uns jedoch nicht verständlich warum man als einziger nicht auf fest montierte Abstandshalter setzt. So bleibt einem nur der Trick, die Abstandshalter mit einem Klecks Wärmeleitpaste zu fixieren. Verzichtet man darauf kann die Montage jedoch schnell zur fummeligen Angelegenheit werden.
Für User mit dem letzen Quäntchen Style im Blut, bietet EK passend für die Hd6970 auch eine elegante Aluminium-Blackplate an. Diese ersetzt die im Gegensatz schmächtige Standard-Backplate und nimmt über Wärmeleitpads im Bereich der Spannungswandler auch rückseitig die Wärme auf und sieht dazu auch noch verdammt gut aus.
Watercool Heakiller ATI HD69X0:
Watercool ist im gesamten Testfeld eher der Nachzügler. Zumindest hat man sich einige Zeit mit der Vorstellung des Kühlers gelassen. Auch ein Grund warum der Review immer wieder verschoben wurde. Jedoch macht ein Round Up Review wenig Sinn, wenn einer der bekanntesten Kühlerhersteller Deutschlands fehlt. So haben wir gewartet und was Watercool dann ins Rennen schickt ist optisch einer der ansprechendsten Kühler auf dem Markt - aber das ist nur der Geschmack des Redakteurs. Uns erreichte mit der „Hole Edition“ der Spitzenkühler von Watercool.
Man könnte an dieser Stelle ewige Dialoge über Design und Style verfassen, doch wir wollen einmal festhalten, dass es sich beim Kühler von Watercool um einen der bestaussehendsten Kühler am Markt handelt. Nur leider sieht man davon in den meisten Gehäusen viel zu wenig. Nun wollen wir den Kühler dann jedoch einmal ganz nüchtern betrachten.
Die Vorderseite besteht aus zwei Hauptelementen. Zum einen blitzt uns ein auf Hochglanz getrimmter Kühlerdeckel entgegen. Dieser ist offensichtlich zusätzlich vernickelt und gleicht so einem Spiegel. Zum anderen bildet das aufgeschraubte Kupferband einen guten Kontrast. Dieses hat jedoch nur optische Eigenschaften. Die zwei zum Verkauf angebotenen Versionen des Kühlers unterscheiden sich auch nur in dieser Applikation aus Kupfer. In der normalen Version ist diese schlicht und nicht weiter bearbeitet. In der von uns getesteten „Hole Edition“ ist diese zusätzlich mit Bohrlöchern versehen. Das erzeugt im Zusammenspiel mit der spiegelnden Kühlerabdeckung, die aus den Löchern hervorblitzt, interessente Effekte. Weitere Akzente setzen die Gravuren auf der Oberseite. Die Gravur der Kühlergeneration „GPUX3“ zum Beispiel liegt zum Teil auf dem spiegelnden Deckel und der Kupferabdeckung. Kühlername und Serie sind im hinteren Bereich des Kühlers jeweils oberhalb und unterhalb der Kupferabdeckung eingraviert.
In diesem Ambiente wirkt das schwarze Anschlussterminal wie ein Fremdkörper. Davon einmal mal abgesehen bietet es mit seinen vier Einlässen die zum Standard gewordene Flexibilität. Auf der Rückseite geht es gewohnt schlicht zu. Interessant geht es hauptsächlich im Bereich der Spannungswandler zu. Dort lässt sich erkennen, dass die Aussparung im Kupfer für einige Bauteile der Spannungssektion auf der Karte komplett bis zum Edelstahldeckel durch gehen. Dieser ist so aktiv an der Kühlung dieser Elemente beteiligt. Nachdem wir bei EK Waterblocks leider auf vorinstallierte Abstandshalter verzichten mussten, sind diese bei Watercool zum Glück wieder fest mit dem Kühler verbunden. Watercool hat sich dabei dazu entschlossen, diese aus Kunststoff zu fertigen. Ob nun am Ende Metall oder Kunststoff für diese Aufgabe besser oder schlechter ist, können wir nicht beantworten. Wir favorisieren jedoch die Ausführung in Metall, da diese einfach wesentlich Formstabiler und sicherer, sowie dauerhafter sind.
Im Innenraum fällt einem zu aller erst die Kunststoffabdeckung auf der Kanalstruktur des Kühlers auf. Diese ist ca. 2-3 mm Dick und sitzt direkt auf den Stegen des Kühlkerns. Sinn und Zweck ist dabei, das Wasser daran zu hindern, einfach über der Struktur hinweg zu fließen. Denn auf Grund der Bauhöhe des Kühlers reichen die Finnen nicht bis an die Unterkante des Deckels. Das kleine Plättchen zwingt das Wasser also durch die kleinen Kanäle der Struktur zu fließen. Ohne diese Maßnahme wäre die Leistung des Kühlers merklich schlechter. Weiteres Merkmal sind die Stege, die im Strömungskanal des Kühlers verteilt sind und den Strömungsverlauf des Wassers optimieren sollen.
Qualitativ betrachtet macht man dem Label „Made in Germany“ alle Ehre. Nichts trübt den Qualitätseindruck. Alle Kanten wurden ordnungsgemäß abgefräst und auch die Oberflächenveredelung des Deckels ist perfekt.
Zubehör und Montage:
Wir vermuten einmal stark, dass keiner Hersteller im Bereich des Zubehörs eines Wasserkühlers das Rad jemals neu erfinden wird. Umso mehr fallen schon kleine Details auf, die den Umgang mit dem Zubehör erleichtern bzw. übersichtlicher machen sollen. Das kleine Detail, welches wir damit ansprechen wollen, ist in einem kleinen Tütchen verborgen. Watercool gliedert dieses Tütchen in drei abgetrennte Bereiche ein. In jedem befinden sich, wie in einer Schritt für Schritt Anleitung, die benötigten Bauteile. In Kammer eins verstaut man die zurechtgeschnittenen Wärmeleitpads. Kammer zwei beinhaltet die Montageschrauben und den passenden Inbusschlüssel. Für alle die gern die Standard Backplate von AMD weiterverwenden wollen, finden sich in Kammer drei die entsprechenden Schrauben. Auf die Zugabe von Wärmeleitpaste wurde leider verzichtet.
Die obligatorischen Verschlussschrauben für das Anschlussterminal sind natürlich auch dabei, und sind wie üblich direkt vormontiert. In Bezug auf die Anleitung gibt man sich ebenso wenig die Blöße und verbannt diese kurz und knackig auf eine A5 Doppelseite ohne dabei wichtige Aspekte zu vergessen. Dem Neuling sollten also keine Fragezeichen über dem Kopf aufleuchten.
Die Montage des Kühlers geht dann ebenso leicht von der Hand wie schon bei den vorangegangen Kühlern. Man sollte sich nur von vornherein Gedanken darüber machen, ob man den Kühler nun mit oder ohne Backplate verbauen möchte, um die entsprechende Teile für die Montage parat zu haben. Wir würden aber, wie schon oft erwähnt, immer zu einer Montage mit Backplate raten, wo dies möglich ist. Das sieht nicht nur besser aus, sondern gibt der Karte auch mehr Halt.
Aqua Computer AquagrATIx HD6900:
Aqua Computer machte in letzter Zeit vor allem mit der neuen Kryos Serie, welche für Prozessoren gedacht ist, auf sich aufmerksam. Denn es war lange Zeit nicht selbstverständlich für den deutschen Hersteller bei der Leistung der Produkte ganz vorn mitzuspielen. Aus diesem Grund sind wir umso gespannter was uns nun bei den GPU Kühlern erwartet. Gleichzeitig kommen beim Produktnamen alte Erinnerungen hoch. Immerhin gibt es ATI, welches der Kühler im Namen trägt, nicht mehr. Andererseits würde der Kühler mit einem „AMD“ im Namen auch einfach komisch klingen – „AquagrAMDx“.
Aber wollen wir uns nun dem letzten Kühler unseres Vergleichs einmal genauer anschauen. Das Slim Design des AquagrATIx HD6900 ist nur leicht dicker als das des XSPC Razor. Der gebürstete Edelstahldeckel auf der Oberseite ist von einem Kupferrand umgebene und wirkt so stimmig. Er bedeckt also nicht die volle Kühleroberseite, sondern nur die eigentliche Kühlkammer. Rein optisch unterscheiden sich die aktuellen nicht von den älteren Kühlern. Man verzichtet wohl eher bewusst auf einen Bling Bling Auftritt wie ihn Watercool mit dem Heatkiller hingelegt hat. Das Ganze wirkt nüchterner, vielleicht auch etwas zeitloser. Einziges Highlight der Frontseite ist die groß dimensionierte und per Laser aufgetragene Gravur. Leider müssen wir bei unserem Muster ein paar Macken im Kupfer bemängeln. Diese mindern zwar in keiner Weise die Leistung, jedoch sehen sie unschön aus.
Das Anschlussterminal befindet sich separat am Kopf des Kühlers. Da dieses nur angeschraubt ist, ermöglicht es so die simple Montage von alternativen Anschlussterminals für Multi GPU Settings. Natürlich bietet man auch im Hause Aqua Computer mit vier Anschlüssen, bzw. zwei auf jeder Seite, volle Flexibilität. An die Außenseite des aus schwarzem POM gefertigten Terminals hat man es sich nicht nehmen lassen den Herstellernamen zu verewigen. Und auch der Slogan „Made in Germany“ findet hier seinen Platz. Gerade für User mit einem Fenster im Case eine nette Geste.
Auf der Unterseite des Kühlers gibt es, wie sollte es anders auch sein, kaum spektakuläres zu berichten. Alle Details wurden fein ausgearbeitet und weisen auch tadellose Verarbeitungsqualität auf. Als einziger Hersteller im Test geht Aqua Computer den Weg, alle Bereiche die später direkt an der Kühlung beteiligt sind, noch einmal zusätzlich zu polieren. Diese heben sich also eindeutig vom „normalen“ Kühlerboden ab. Ob das allerdings thermische Verbesserungen mit sich bringt, wagen wir einmal zu bezweifeln. Als wesentlich dienlicher sind da schon eher die verschraubten Abstandshalter zu sehen.
Der Blick ins Innere des Kühlers gibt den Blick frei auf die feine Kanalstruktur. Diese ist verhältnismäßig großzügig angelegt und sollte im Idealfall durchaus performant sein. Auffällig ist aber auch, dass die eigentlichen Fließkanäle sehr klein sind. Aus Sicht des Fließwiederstands könnte sich das negativ auswirken. Weitere Besonderheit die auffällt ist die maximale Ausreizung des überspülten Kühlerbereichs. Aqua Computer versucht also die maximal mögliche Fläche der Bodenplatten direkt mit Wasser in Kontakt kommen zu lassen. Das sieht an einigen Stellen sehr „wellig“ aus. Auf weitere Bauteile im Strömungskanal wurde verzichtet. Leider fiel uns bei genauerer Betrachtung auf, dass sich in der Kühlstruktur noch Rückstände befanden. Nicht umsonst sollte man neue Kühler vor der Inbetriebnahme einmal richtig durchspülen. Auf Nachfrage bei Aqua Computer versicherte man uns jedoch, das Rückstände in der Form normalerweise nicht vorkommen. Es gibt also keinen Anlass zu Panik.
Montage und Zubehör:
Als einziger Hersteller setzt Aqua Computer auf Wärmeleitpaste zur Kühlung der Speicherbausteine. Das ist wirklich ungewöhnlich, da schon seit geraumer Zeit kaum ein anderer Hersteller diese Methodik anwendet. Denn es hat zur Folge, dass die Fertigung genauer sein muss, da man kein dickes Pad hat, welches mögliche Unebenheiten ausgleicht. Sicher kann auch Wärmeleitpaste ausgleichen, aber bei weitem nicht so wie normale Wärmeleitpads. Demzufolge fällt auch das Zubehör sehr mager aus. Nur für die Bereiche der Spannungsversorgung ist der AquagrATIx HD6900 für die Wärmeübertragung per Wärmeleitpads ausgelegt.
Versendet wird der Kühler nur mit den Montageschrauben und einem langen Wärmeleitpad. Eine alternative Montage der Standard Backplate ist leider nicht vorgesehen. Die dafür benötigten, etwas längeren Schrauben, sind nicht erhältlich. Wärmeleitpaste liegt dem Kühler auch nicht bei, man muss sich also selbst ausstatten.
Die Montage des flachen Kühlers verlangt dann etwas Fingerspitzengefühl, da man nicht Unmengen der Wärmeleitpaste auf den Speicherchips verteilen sollte. Spätestens beim Abbau könnte man das bereuen. Ein kleiner Klecks reicht da völlig. Die restliche Montage läuft dann wieder nach dem gleichen Schema ab. Wärmeleitpad zurecht schneiden und auf die dafür vorgesehen Stellen platzieren – das Handbuch leistet hier gute Dienste für Neueinsteiger. GPU und Speicher mit Wärmeleitpaste präparieren und rauf das gute Stück. Da die Backplate von AMD nicht für den Betrieb des Kühlers vorgesehen ist, entfällt auch das heraussuchen der richtigen Schrauben, denn alle sind gleich.
Testsystem und Durchfluss:
Testsystem:
Um die die Grafikkarten-Wasserkühler möglichst in real vorkommender Umgebung zu testen, nutzten wir unser erst vor