Vorwort
Es gibt Prozessoren für bis zu 1000 Euro und High-End Grafikkarten im Doppelbetrieb für über 1000 Euro. In solchen High-End PCs darf es aber auch nicht an der nötigen Festplatten-Power fehlen. 10.000 Umdrehungen sind schnell und sind auch einfach bekömmlich dank der Raptor von Western Digital. Aber wer noch schneller sein will, mit 15.000 Umdrehungen, der muss zwangsweise zu SCSI greifen.
Der <link http:="">Intel SRCU42E ist ein Zweikanal U320-SCSI Hostadapter, der verschiedene RAID-Modi in Hardware beherrscht. Außerdem verfügt er über einen DDR-RAM Slot, wo bis zu 512MB (DDR1; 333MHz, ECC) montiert werden können, die als Cache dienen. Die x8 PCI-Express Schnittstelle des Adapters ermöglicht eine Bandbreite von bis zu 2 GB/s gleichzeitig in beide Richtungen.
Zum Vergleich: PCI-X in seiner besten und teuersten Variante mit 64Bit und 133 MHz bringt es "nur" auf ca. 1 GB/s und das auch nur in eine Richtung. Zusammen mit unseren vier 147 GB großen Seagate Cheetah’s (15K.4) wollen wir eine maximale Festplattenperformance erreichen. Dabei müssen sich die Festplatten nicht in den typischen Server-Benchmarks beweisen, sondern den gleichen Benchmark-Parcours durchmachen wie unsere SATA-Festplatten.
SCSI im Detail
SCSI steht für Small Computer Standard Interface und wurde bereits 1979 eingeführt, wo es damals noch unter „SASI“ bekannt war. SCSI ist damit ein sehr alter, aber stets weiterentwickelter Standard. Um SCSI Laufwerke nutzen zu können, braucht man natürlich einen SCSI Hostadapter (wird fälschlicherweise gerne als SCSI Controller bezeichnet; dabei ist der SCSI-Controller i.d.R. direkt im SCSI-Gerät implementiert). Manche Server-Mainboards haben diese bereits onboard. Aber im Desktop-Bereich gibt es sowas nicht, daher muss man eine Steckkarte einsetzen. In aktuellen PCs haben wir PCI-Express und PCI zur Verfügung. SCSI im RAID0-Verbund würde die Bandbreite des normalen PCI-Bus sprengen, da dieser auf 133 MB/s (theoretisch - praktisch noch etwas weniger) limitiert ist. Dafür gibt es SCSI Hostadapter auch in der 64 Bit PCI Variante, welche die doppelte Bandbreite besitzt und unterstützt mit 66 MHz den doppelten Takt, was wiederum die Geschwindigkeit verdoppelt. Des Weiteren gibt es Highend PCI-X Slots (Nicht zu verwechseln mit PCIe/PCI-Express) mit bis zu 133 MHz und 64 Bit. Damit wird eine Bandbreite von rund 1 GB/s realisiert. Das ist zwar alles schön und gut, doch leider nützt es uns wenig, da diese Highend-PCI-X Slots den Server-Mainboards vorenthalten sind (mit sehr seltenen Ausnahmen).
Für uns heisst das, wir müssen mit dem klassischen PCI Bus mit 33 MHz und 32 Bit oder mit PCI-Express auskommen. Zum Glück sind PCI SCSI Hostadapter mit 66 MHz i.d.R. kompatibel zu unserem "minderwertigeren" PCI. Wenn man nur eine einzelne SCSI-Festplatte einsetzen will, wäre diese Lösung ausreichend. Für unsere vier Festplatten muss allerdings eine PCIe-Karte her. Falls jemand gedenkt, sich eine einzelne SCSI-Festplatte mit einem PCI Hostadapter zu kaufen, sollte er folgende Voraussetzungen beachten:
• Der PCI Bus sollte durch nichts anderes belastet werden, denn eine moderne SCSI Festplatte ist schnell genug, um fast die gesamte PCI Bandbreite für sich alleine zu benötigen. PCI-Sound- oder Netzwerkkarten sind damit tabu. Weniger problematisch sind dagegen Modems oder Netzwerkkarten für den Internetzugang.
• Die PCI Slots dürfen keinesfalls übertaktet werden! Selbst 1 MHz mehr reicht, damit ein SCSI Hostadapter seine Arbeit verweigert.
• Man sollte einen ausgereiften/stabilen PCI Bus haben, Verwendung von SCSI auf labilen Plattformen wie z.B. dem Nforce2 Chipsatz wird abgeraten.
Alle diese Probleme existieren mit PCI-Express nicht. Man muss lediglich ein Mainboard mit zwei PCIe x16 Slots kaufen, da ein Slot für gewöhnlich von der Grafikkarte in Anspruch genommen wird. Ein x8 Slot würde auch reichen, diese sind allerdings auf Desktop-Mainboards nicht verbreitet.
Einrichtung eines SCSI RAID-Verbundes
Wenn man den Rechner startet und der Hostadapter initialisiert wird, kommt man mit STRG+G ins BIOS des Intel SRCU42E. Nach einem BIOS sieht es aber gar nicht aus, denn die Oberfläche ist in Farben und sogar eine Maus wird unterstützt! Durch die Menüs, die komplett in Englisch und selbsterklärend sind, kann man kinderleicht ein RAID erstellen.
Bilder & Technische Daten
![](/fileadmin/reviews/Seagate/Intel-SRCU42E-Cheetah/Intel-SRCU42E-Package-Rueckansicht_m.jpg)
![](/fileadmin/reviews/Seagate/Intel-SRCU42E-Cheetah/Intel-SRCU42E-Package-Frontansicht_m.jpg)
Intel SRCU42E Verpackung - Frontansicht Intel SRCU42E Verpackung - Rückseite
Der an Vorder- und Rückseite passiv gekühlte Intel 80332 I/O Prozessor sorgt dafür, dass der Prozessor des Rechners möglichst wenig belastet wird. Dadurch kann ohne eine höhere CPU-Belastung ein Raid0 selbst mit der kleinsten Stripe Size erstellt werden. Die Paritätsberechung für ein Raid5 wird ebenfalls übernommen.![](/fileadmin/reviews/Seagate/Intel-SRCU42E-Cheetah/Intel-SRCU42E-Controller_m.jpg)
![](/fileadmin/reviews/Seagate/Intel-SRCU42E-Cheetah/Intel-SRCU42E-Controller-oben_m.jpg)
Intel SRCU42E Controller - Frontansicht Intel SRCU42E Controller - Rückseite
Bis zu 512 MB DDR Ram (ECC - 333 MHz) lassen sich montieren. Dieser wird als zusätzlicher Festplatten Cache genutzt, der sich durch die volle PCI-Express-Bandbreite entfalten kann. Mitgeliefert wird ein 128 MB DDR-Ram Modul. 512 MB kosten allerdings kaum noch etwas, daher kaufen wir uns für 40 Euro ein 400 MHz Modul mit ECC. Dank Abwärtskompatibilität funktioniert es einwandfrei.![](/fileadmin/reviews/Seagate/Intel-SRCU42E-Cheetah/Intel-SRCU42E-Controller-SCSI_m.jpg)
![](/fileadmin/reviews/Seagate/Intel-SRCU42E-Cheetah/Intel-SRCU42E-Controller-Slot_m.jpg)
Intel SRCU42E Controller VHDCI-Anschlüsse Intel SRCU42E Controller SCSI-Anschlüsse
Zwei Ultra320 SCSI Kanäle stehen zur Verfügung, welche intern oder auch extern genutzt werden können. Pro Kanal lassen sich bis zu 16 Festplatten nutzen, aber die Bandbreite von 320 MB/s müssen sich alle Laufwerke an einem Kanal teilen.![](/fileadmin/reviews/Seagate/Intel-SRCU42E-Cheetah/Intel-SRCU42E-Lieferumfang_m.jpg)
• 128 MB Infineon PC2700 / 333 MHz (effektiv) - ECC
• Treiber-CD
• Bebilderte Kurzanleitung in Englisch
Unterstützt werden die RAID Modi 0, 1, 5, 10 und 50.
Der Stromverbrauch liegt bei 25 Watt. Ein Batteriemodul wird ebenfalls unterstützt, aber nicht mitgeliefert. Für den Heimgebrauch ist ein Batteriemodul allerdings auch übertrieben. Der einzige Nachteil der somit für uns durch das fehlende Modul entsteht, ist, dass der Cache zum Schreiben nicht genutzt werden kann.
Das sind die von uns getesteten Festplatten:
Hersteller | Seagate | Seagate | Seagate | Western Digital | Hitachi |
Name | Cheetah 15K.4 | Barracuda 7200.10 | Barracuda 7200.8 | Raptor | Deskstar |
Modell | ST3146854LW | ST3750640AS | ST3400832AS | WD740GD-00FLA0 | T7K250 |
Kapazität | 147 GB | 750 GB | 400 GB | 74,3 GB | 250 GB |
Schnittstelle | SCSI-U320 | SATA2-300 | SATA1-150 | SATA1-150 | SATA2-300 |
Umdrehungen | 15.000 | 7.200 | 7.200 | 10.000 | 7.200 |
Zugriffszeit | 3,5ms | 8,5 ms | 8,0 ms | 4,5 ms | 8,5 ms |
Cache | 8 MB | 16 MB | 8 MB | 8 MB | 8 MB |
Platter-Dichte | 37 GB | 187,5 GB | 133 GB | 40 GB | 125 GB |
Anzahl Platter | 4 | 4 | 3 | 2 | 2 |
Anzahl Köpfe | 8 | 8 | 6 | 4 | 4 |
Command Queuing | NCQ | NCQ | NCQ | TCQ | NCQ |
Release | 01/2005 | 04/2006 | 10/2004 | 10/2003 | 04/2005 |
Benchmarks
Zum optimalen Vergleich nutzen wir die selben Benchmarks wie in unserem Seagate 7200.10 Review. Daher testen wir auch unsere SCSI Festplatten beim PC Mark05 auf einer Partition innerhalb der ersten 20 GB und formatieren diese mit NTFS und einer Clustegröße von 4 KB. Unsere SCSI Festplatten haben mit einer Stripe-Size von 128 KB die beste Gesamt-Performance geleistet und werden daher auch damit getestet. Fangen wir wieder mit den Low-Level-Benchmarks an:
![](/fileadmin/reviews/Seagate/Intel-SRCU42E-Cheetah/Seagate-Cheetah-15K-HD-Tune-sequentielle-Transferrate-Lesen.jpg)
![](/fileadmin/reviews/Seagate/Intel-SRCU42E-Cheetah/Seagate-Cheetah-15K-H2benchw-mittlere-Zugriffszeit.jpg)
![](/fileadmin/reviews/Seagate/Intel-SRCU42E-Cheetah/Seagate-Cheetah-15K-H2benchw-Anwendungsindx.jpg)
![](/fileadmin/reviews/Seagate/Intel-SRCU42E-Cheetah/Seagate-Cheetah-15K-H2benchw-Anwendungsindex-Swappen.jpg)
![](/fileadmin/reviews/Seagate/Intel-SRCU42E-Cheetah/Seagate-Cheetah-15K-H2benchw-Anwendungsindex-Installieren.jpg)
![](/fileadmin/reviews/Seagate/Intel-SRCU42E-Cheetah/Seagate-Cheetah-15K-H2benchw-Anwendungsindex-Word.jpg)
![](/fileadmin/reviews/Seagate/Intel-SRCU42E-Cheetah/Seagate-Cheetah-15K-H2benchw-Anwendungsindex-Photoshop.jpg)
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![](/fileadmin/reviews/Seagate/Intel-SRCU42E-Cheetah/Seagate-Cheetah-15K-H2benchw-Anwendungsindex-F-Prot.jpg)
![](/fileadmin/reviews/Seagate/Intel-SRCU42E-Cheetah/Seagate-Cheetah-15K-Gesamtergebnis-HDD-Test.jpg)
![](/fileadmin/reviews/Seagate/Intel-SRCU42E-Cheetah/Seagate-Cheetah-15K-Gesamtergebnis-XP-Startup.jpg)
![](/fileadmin/reviews/Seagate/Intel-SRCU42E-Cheetah/Seagate-Cheetah-15K-PCMark05-Application-Loading.jpg)
![](/fileadmin/reviews/Seagate/Intel-SRCU42E-Cheetah/Seagate-Cheetah-15K-PCMark05-General-Usage.jpg)
![](/fileadmin/reviews/Seagate/Intel-SRCU42E-Cheetah/Seagate-Cheetah-15K-PCMark05-Virus-Scan.jpg)
![](/fileadmin/reviews/Seagate/Intel-SRCU42E-Cheetah/Seagate-Cheetah-15K-PCMark05-File-Write.jpg)
Das Laufgeräusch der beiden SCSI-Festplatten ähnlich laut wie bei der alten 36 GB Raptor und ist dabei etwas hochfrequent. Eine Dämmung wäre daher zu empfehlen. Von den Raptoren ist man bereits ein auffälliges "Rattern" als Zugriffsgeräusch gewohnt. Die Cheetah mit ihren 15.000 Umdrehungen legt hier noch mal einen drauf und verursacht nahezu maschinengewehrartige Zugriffsgeräusche. Die Leistung ist hier deutlich zu hören und wahrscheinlich auch nicht mehr dämmbar. Das Zugriffsgeräusch ist aber nicht störend, nur das Laufgeräusch ist ungedämmt in einem sonst leisen PC unangenehm.
Fazit
![](/fileadmin/reviews/Seagate/Intel-SRCU42E-Cheetah/Intel-SRCU42E-Controller-nah_m.jpg)