Der Sprung vom Sockel 775/AM3(2) zum 1155 war schon derartig gross, da man fast aufruesten koennte
Da kann man nicht wiedersprechen. Die Fehler seitens AMD wurden meiner Meinung nach aber schon früher begannen.
Man muß als erstes mal den LGA 775 aufdröseln, denn der Sockel war nicht immer gut.
Zuerst muß man mal unterscheiden vom anfänglichen LGA 775 mit 800er FSB und dem letzten mit 1333er FSB, bzw. bis 1600er FSB (aber nur im übertakteten Zustand).
Hier war Intel zu anfangs nicht der "Bringer". Wir alle (zumindest die Älteren von uns) kennen noch gut die Intel Pentiums und Pentium D Modelle.
Zu der Zeit war eben AMD mit ihren Sockel A die bessere Wahl.
Damals galt das was heute für den Intel gilt eben für AMD.
Dann wurden die Chipsätze bei Intels LGA 775 verbessert und konterten mit den 1066er FSB Brettern und den ersten C2D.
Plötzlich hatte Intel eine CPU in der Hand, die es mit den AMDs aufnemen konnte.
Was machte AMD, die kamen plötzlich mit dem Sockel 939. Toller Sockel, der schneller wieder verschwand als er gekommen ist. Nach nur einem knappen Jahr wurde er vom AM2 abgelöst.
Die CPUs dafür hatten sich aber nicht wirklich verbessert. Im Prinzip waren sie technisch nichts anderes wie die alten Sockel A Knechte nur eben mit zwei Kernen, was sich wohl auch in der huns miserable Übertaktbarkeit dieser Serie wiederspiegelt.
Intel arbeitete damals fieberhaft weiter an den "Ausbau" des LGA 775 und konterte bald mit den 1333er FSB Brettern.
Mit den passenden CPUs konnte man plötzlich ganz wunderbare "Übertaktungsorgien" feiern, vorausgesetzt man war so "weise" und erstand ein Board mit endsprechender Bechipung.
AMD dümpelte weiter mit ihren eigentlich alten CPUs daher, versuchten aber mit der ersten Phenom Serie gute Quads auf den Markt zu werfen. Ach wenn ich mich noch an die Diskusionen zu dem Sinn von Vierkernigen CPUs erinnere, da wird mir doch klatt warm ums Herz.
Natürlich konnte AMD da schon nicht mithalten, denn immer noch basierte alles auf den alten Sockel A und auch die vier Kerne brachten nichts, da es noch an der Softwareseitigen Unterstützung fehlte, was wir aber schon von den ersten Zweikernern kannten. Jaja, die Software hing schon damals der Hardware meistens um 4-5 Jahre hinterher.
Nach den ersten Versuchen beim C2Q 6000er noch mit 1066er FSB Unterstützung, konnterte Intel vielmehr mit den Q8000er und Q9000er, und schnell hat man mit dem Q9550 nebst P35, spähter dann P45 Bechipung, eine unglaublich starke CPU-Platform zur Hand.
Aber auch hier gab es noch einige Diskusion. So waren halt die C2Q "keine wirklichen Vierkerner", sondern zwei Zweikerner auf einer DIE. Auch der Speicherkontroller befand sich da noch bei Intel auf dem Board, wo es allerdings AMD schaffte das ganze bereits in die CPU zu verlegen, was seine Vorteile hatte.
Das alles änderte aber nichts daran, dass hier schon die Intels die Stärkere Platform war, ob man sich nun für einen Zwei oder Vierkerner endschied (ja die Frage galt da noch bei vielen für wichtig, die leidliche Softwareunterstützung eben).
Genau hier machte AMD meiner Meinung nach den größten Fehler, es dauerte zu lange bis sie mit dem PhenomII kamen.
Intel war da bereits auf dem Sprung zu den i3, i5 und i7.
Als der PII dann entlich am Markt war, nebst dem Sockel AM2+ bzw. AM3, kam bei Intel schnell der LGA 1156 und den passenden i3 und i5. Neben diesen Zwei und Vierkernern gab es da plötzlich eine weitere Gruppe, dem i7. Einen Vierkerner nebst SMT.
Nun war da wirklich eine Lücke. AMD hatte da zwar entlich seinen lange angekündigten PhenomII, doch der konnte es gerade so mit dem mitlerweile in die Tage gekommen Q9550 aufnemen, gegen einen LGA 1156er i5 oder gar i7, hatte der schon überhaubt nichts mehr zu melden, und selbst ein Sechskerniger PII, den AMD da auf dem Markt warf, war da deutlich schwächer.
Intel schaffte es dann jährlich seine Core i3 - i7 zu verbessern. Und schon bald folgte der LGA 1155 nebst Sandy Bridge.
AMD versuchte jetzt krampfhaft ebenfalls eine Neuerung, mit den FX Modellen und dem Sockel AM3+.
Was AMD noch beim PhenomII gelang, dass sie zumindest zu den auslaufenden Intel Modellen aufschließen konnten, funktionierte mit den FX mal so gar nicht. Ja zum Teil waren, wie bekannt, selbst die alten PII stärker oder hatten zumindest eine änliche Leistung, zum Teil sogar mit deutlich besseren Stromverbrauch. AMDs FX waren und sind, denn es gibt ja nichts neueres bei AMD, der berümte griff ins Klo.
Intel ist da noch lange nicht fertig mit seiner konsequenten Weiterendwicklung. Und im fröhlichen Jahrestakt, oder auch Tick-Tack (weiterendwicklung-Neuendwicklung usw.) kommen immer wieder neue und stärkere CPUs in die Regale, wärend AMD faktisch auf der Stelle tritt.
Na zum Glück ist da AMD mit ihrer Grafikkartensparte dann doch um einiges erfolgreicher.