Killerkeks
New member
Quelle: taz Nord vom 10.10.2006, S. 24, 140 Z. (TAZ-Bericht), Kaija KutterCDU erzeugt Erzieher-Proletariat
[...]Nur noch 24 Prozent der Erzieher Vollzeit beschäftigt. Bei ärmeren Kitas ist jeder zehnte Elternteil verschuldet
[...]Hamburgs Kitas bieten im Jahr drei des Kita-Gutscheinsystems zwar hochflexible Öffnungszeiten an. Doch dabei haben die Kinder und die Beschäftigten das Nachsehen. [...]"Wer in Hamburg Erzieher ist, hat das Risiko, sich nicht mehr selbstständig ernähren zu können", brachte es der GEW-Fachsprecher für Kitas, Jens Kastner, auf den Punkt.
Jeder sechste Erzieher hat nur noch einen befristeten Vertrag und 41 Prozent haben Angst um ihren Job. Nur noch 24 Prozent der Kita-Pädagogen arbeiten Vollzeit. Vor Einführung des Kita-Gutscheinsystems 2002 war dies ein gutes Drittel. Nach oben gedrückt wird dieser Anteil durch die städtische Kita-Vereinigung, die 46 Prozent Vollzeitkräfte hat. Bei den freien Wohlfahrtsverbänden und dem Verband "Soal" haben nur noch rund 19 und 13 Prozent ganze Stellen.
[...]Für gute Bildungsarbeit und pädagogische Kontinuität ist dabei kaum gesorgt. "Die vor einem Jahr um elf Prozent gekürzten Standards reichen dafür nicht aus", findet Hilgers. Hätte es die Kürzung nicht gegeben, würden heute 540 ErzieherInnen mehr Vollzeit in den Kitas arbeiten.
[...]Hilgers hat auch eine gesonderte Auswertung über die Kitas in den "Stadtteilen mit sozialen Problemlagen gemacht", zu denen nach Meinung des Senats Billstedt, Billbrock, Dulsberg, Horn, Jenfeld, Lohbrügge, Lurup, Rothenburgsort, St. Georg, St. Pauli. Steilshoop, Veddel und Wilhelmsburg zählen. Hier schätzen sogar 20 Prozent der Kita-Leitungen die "pädagogische Kontinuität" als schlecht ein. Ein Viertel klagt über fehlende Mitarbeiter.
Seit Januar 2005 ganz neu geregelt ist die Finanzierung des Personals. Früher zahlte die Stadt die realen Kosten jedes Trägers, heute gibt es eine Pauschale. Dies führe dazu, dass die Vereinigung, die Arbeiterwohlfahrt und die kirchlichen Träger über niedrigere Tariflöhne verhandeln wollten, berichtet GEW-Fachsprecher Jens Kastner. Er geht davon aus, dass es bald neue Warnstreiks geben werde. Der "Langmut" der Kita-Beschäftigten sei überstrapaziert. "Bei uns macht sich Wut über die geringe finanzielle Wertschätzung breit."
Ich vergleichs mal mit zwei Beispielen:
Saudi-Arabien lässt Öl in der Wüste versickern
Südafrika wirft Diamanten ins Meer
und genau so gehen wir mit unserer Zukunft um...
kex