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Das, liebe Kinder, sind der Marc, der Oliver und der Alexander. Die lachen immer ganz viel, weil sie sich so freuen. Das müssen sie auch, denn sie haben ganz, ganz viel Geld. Wo sie das viele Geld her haben? Na von euch, liebe Kinder! Wie das geht? Das erklärt euch die Sendung mit dem Spreeblick heute. Der Marc, der Oliver und der Alexander sind ganz schlaue Jungs. Die waren auch mal vor einigen Jahren in Amerika, und da haben sie in einem Computer gesehen, wie eBay geht, das gab's damals noch nicht in Deutschland. Und als sie zurück in Deutschland waren, haben der Marc, der Oliver und der Alexander 1999 ganz schnell auch sowas gemacht wie eBay, das haben sie alando.de genannt. Und etwa 100 Tage später, als eBay dann auch nach Deutschland kommen wollte, da haben der Marc, der Oliver und der Alexander alando.de an eBay verkauft, für ziemlich viele Millionen Geld. Da waren der Marc, der Oliver und der Alexander ganz doll reich, und böse Leute, die neidisch darauf waren, dass die jetzt so reich waren, haben einfach gesagt, dass alando.de gar nicht so viele echte Kunden gehabt habe, wie sie behauptet haben, dass das in so kurzer Zeit gar nicht ginge und dass alando deshalb betrogen hätte. So sind sie, die bösen Leute. Aber der Marc, der Oliver und der Alexander sind keine bösen Leute. Die wollen immer tolle Sachen machen und klug sein. Und deshalb haben sie ganz schnell die nächste Firma gemacht, und die heißt Jamba und die kennt ihr, denn die sind öfter auf MTV zu sehen als der Videoclip eures Lieblingssängers. Als Werbung. Für tolle Klingeltöne für euer Handy. Das kostet natürlich viel Geld, so eine Werbung, schätzungsweise 10 Millionen Euro Listenpreis pro Monat. Und weil man mit so einem Klingelton, den ihr ab und zu auf euer Handy holt, natürlich nicht soviel Werbung bezahlen kann und dabei noch ganz, ganz reich werden kann, und weil aber der Marc, der Oliver und der Alexander ganz, ganz reich bleiben wollen, haben sich der kluge Marc, der schlaue Oliver und der intelligente Alexander was ganz Tolles ausgedacht: Sie tun einfach nur so, als ob sie euch einen Klingelton verkaufen, in Wirklichkeit aber verkaufen sie euch ein immer weiter laufendes Abonnement für ganz viele Klingeltöne. Ganz schön klug, der Marc, der Oliver und der Alexander! Da sitzt ihr also Abends und guckt MTV und dann kommt euer Lieblingslied endlich. Bei einer Jamba Werbung. Und dann wisst ihr gar nicht, wo ihr hingucken sollt. Auf die schnelle Laufleiste oben, in der steht, ob der tolle Klingelton auch für euer Handy geht? Oder auf die schönen nackten Brüste der Frau, die da tanzt? Oder auf den Text, den ihr per SMS an Jamba schicken müsst, damit ihr den tollen Klingelton auf euer Handy bekommt? Oder auf diesen anderen Text, der ganz klein unten eingeblendet wird und in dem steht:
3 mono Töne & Logos für ‚Ǩ 2,99/Monat bzw. 5 poly Töne & Logos bzw. 4 Reals & Logos je ‚Ǩ 4,99/Monat (zzgl. Musicnews + WAP-Inhalte) im Jamba! Sparabo zum Abruf (+ Transport). Abo-Kündigung per SMS mit \"Stopgigaton\" (mono Giga Ton) bzw. \"Stopgigapoly\" (Poly Giga Ton) bzw. \"Stopgigareal\" (Giga Reals) an 33333 (‚Ǩ 0,20/SMS). Tel: 0180-5554890 (‚Ǩ 0,12/Minute). Minderjährige Besteller benötigen die Einwilligung eines Erziehungsberechtigten.
Das versteht ihr nicht, liebe Kinder? Ihr wisst nicht, was das heißen soll? Das ist doch ganz einfach! Das bedeutet, dass ihr nicht einfach nur einen Klingelton kauft, wenn ihr die SMS an Jamba schickt, sondern dass ihr ein Abo kauft. Und auch wenn das da nicht so richtig steht, dann bedeutet das, dass ihr ein Abo für viele Monate kauft. In dem Moment also, in dem ihr eure SMS abgeschickt habt, sagt ihr den Computern vom Marc, vom Oliver und vom Alexander, dass sie jetzt jeden Monat Geld von eurer Karte abbuchen dürfen. Und da ihr noch keine 18 Jahre alt seid, liebe Kinder, ist das meistens eine Prepaid-Karte. Für die man keine Rechnung bekommt. Ihr kauft also euren Klingelton und der Marc, der Oliver und der Alexander buchen jeden Monat Geld von eurem Konto ab, ohne dass ihr so richtig wisst, was da passiert. Und im nächsten Monat machen sie das wieder. Und im übernächsten auch. Und im überübernächsten auch. Obwohl ihr nur einen Klingelton haben wolltet. Ihr könntet natürlich auch noch mehr Klingeltöne laden, denn ihr habt ja ein Abo gekauft. Aber das wissen meist nur der Marc, der Oliver und der Alexander. Und wenn ihr mal einen oder zwei Monate kein Geld für eine Prepaid Karte gehabt habt, dann ist das nicht schlimm. Der Marc, der Oliver und der Alexander sind ganz nette Jungs und die warten gerne auf euch. Wenn ihr dann nämlich nach einer Weile wieder eine Karte habt, dann buchen sie einfach das Geld vom letzten Monat und das Geld vom aktuellen Monat zusammen ab. Und wenn dann eure Karte leer ist, obwohl ihr noch gar nicht telefoniert habt, dann schimpft bestimmt der Papa und die Mama und ihr weint, weil ihr gar nicht wisst, wieso die Karte leer ist. Der Marc, der Oliver und der Alexander schimpfen nicht mit euch. Die lachen. Weil sie nämlich manchmal vielleicht zu ihren Freunden sagen: \"Die Karte muss leer sein, bevor ein Telefonat geführt wurde\". Das finden die vielleicht sehr lustig, weil ganz schlaue, ganz reiche Leute sowas lustig finden. Ihr wundert euch vielleicht, warum die das dürfen. Und bestimmt seid ihr euch sicher, dass die guten Politiker, die wir haben, das nicht so toll finden, was der Marc, der Oliver und der Alexander mit eurem Geld machen. Aber das stimmt nicht. Die Politiker finden das ganz toll, weil das nämlich schick ist, wenn schlaue Jungs ganz viel Geld verdienen. Und weil die Politiker damit zeigen können, dass es ganz toll ist, wenn man eine eigene Firma gründet, statt einfach nur für andere zu arbeiten. Denn für andere arbeiten ist doof, das wissen auch die Gewerkschaften, die ein bisschen sauer auf den Marc, den Oliver und den Alexander sind, weil die ihre Angestellten nicht so toll behandeln. Aber die Angestellten sind ja auch selber doof, das weiß der auch der Mann bei Jamba, der immer mit den Zeitungen redet, der Tilo Bonow:
Wem es hier nicht passt, der kann ja gehen.
Weil, so sind der Marc, der Oliver und der Alexander (und der Tilo), die zwingen ja keinen. Die sind nur ganz schlau. Und ganz reich. Und wenn ihr jetzt noch denkt, dass das ja ganz kinderleicht ist, diesen kleinen Text da unten bei MTV zu lesen und auch noch zu verstehen, dann wisst ihr nicht, dass das täglich 20.000 Kinder gar nicht so leicht finden und deshalb eine SMS an den Marc, den Oliver und den Alexander schicken. Ein paar von den Eltern der (täglich) 20.000 Kinder finden das nicht so toll, aber das hört niemand so richtig. Außer Marc, Oliver und Alexander. Und deshalb haben sie auch lieber ihre Firma verkauft, nämlich an VeriSign. Und weil VeriSign eine der Firmen ist, die dafür sorgt, dass euer Online-Kauf auch wirklich sicher ist, wenn da \"https://\" statt nur \"http://\" in eurem Browser steht, findet VeriSign das scheinbar auch ganz toll, was Jamba da so macht mit den tollen Klingelton-Abos. Die Zeitungen finden das übrigens meistens, aber nicht immer, auch ganz toll. Und jetzt, liebe Kinder, guckt euch das Foto von dem Marc, dem Oliver und dem Alexander noch einmal ganz genau an. Wenn ihr die mal auf der Straße trefft, dann könnt ihr überlegen, wie ihr das findet, was die so machen. Ihr könnt ihnen sagen, wie toll sie sind. Wie schlau sie sind. Und wie klug. Ihr könnt sie aber auch anspucken.
Ganz schön hart wie ich finde und leider wahr.
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