In dem Thread hier findet sich leider ein Haufen Fehlinformationen.
@ R32: "
Es ist nicht Schlimm, also keine Schlimme Droge wie jetzt LSD o.Ä"
In den aktuellsten Studien hinsichtlich des Gefahrenpotentials von Drogen steht LSD ziemlich weit unten im Ranking.
Ich kann die Tabelle zwar ebenfalls in weiten Teilen nicht wirklich nachvollziehen, aber dass LSD für die meisten Menschen eine weitgehend harmlose Droge ist, ist schon richtig. Körperlich ist es (natürlich in normalen Dosierungen) beinahe unbedenklich. Eine Sucht, wie man sie bei Kokain, Tabak oder Alkohol kennt, ist bei LSD so gut wie ausgeschlossen. Zahlreiche bekannte Künstler und Wissenschaftler haben Erfahrung mit LSD.
"Auf der anderen Seite sehe ich allerdings wieder die ganzen Deppen die dann Tag täglich völlig zu gedröhnt durch die Straßen laufen oder NOCH SCHLIMMER -> Auto fahren z.B..."
Diese Deppen gibt es auch jetzt schon. Da wird eine (bedachte) Legalisierung nichts dran ändern. Eher sogar eine Verbesserung bewirken, weil man die Konsumenten besser aufklären könnte, ohne sie kriminell darstehen zu lassen. Denn wenn man wie ein Krimineller behandelt wird, dann neigt man auch dazu, kriminell zu handeln.
@ Reggae Gandalf: "Canabis verursacht bei übermäßigem Konsum genauso Schäden wie Alkohol."
Es ist nicht bekannt, dass Cannabis die Organe angreift oder im wahrsten Sinne des Wortes das Gehirn schrumpfen lässt, wie es bei Alkohol der Fall ist (siehe Korsakow-Syndrom).
"Alkohol ist auch keine Einstiegsdroge auf härtere Sachen, was Canabis leider sehr häufig ist."
Die meisten Kiffer hatten vorher schon Erfahrung mit Alkohol, als sie mit dem Kiffen angefangen haben. Ebenso bleiben die meisten Kiffer beim Kiffen und probieren keine anderen Drogen aus.
-> http://de.wikipedia.org/wiki/Einstiegsdroge
@ incredible olf: "
Sobald es aber "halblegal" in speziellen Geschäften verkauft wird holst du dir wieder das Risiko anbord dass da unter der Ladentheke noch mehr verkauft wird."
Man kann sowas natürlich nie 100% ausschließen. Aber schau dir mal die verschiedenen möglichen Konzepte an: "Cannabis Social Club", "Coffeeshop", "Drogenfachgeschäft" etc. Ich finde vor allem das Konzept eines Drogenfachgeschäfts ansprechend, und vermute da auch die sicherste Lösung. Coffeeshops gibt es in den Niederlanden, Cannabis Social Clubs z.B. in Spanien.
@ Pitri: Die Toleranz in Person. [/ironie off]
"Graskonsumenten leben in einer anderen Welt. Diese so gern genannte Bewusstseinserweiterung ist für mich der derbste Gehirnmixer."
Vielleicht solltest du bedenken, dass die Welt, in der DU lebst, nicht die einzig richtige ist. Jeder hat eigene Wert- und Weltvorstellungen. Der Fehler, den einige Kiffer allerdings machen, ist genau der, den du auch machst, nämlich Intoleranz gegenüber abweichenden Ansichten. (z.B. der ganze 420 Hype, Romantisierung und Verherrlichung von Cannabis etc.)
"Und dass der Kram nicht abhängig machen soll ist für mich auch ein Witz. Vllt nicht körperlich, aber psychisch mit Sicherheit."
Ja, Cannabis hat ein psychisches Abhängigkeitspotential. Welches allerdings unter dem von Alkohol und Tabak liegt. Es werden verschiedenen Schätzungen zur Folge 3% - 10% derjenigen, die Cannabis probieren, davon abhängig. Das bezieht sich aber auf die breite
🙂)) Masse und nicht aufs Individuum. Für manche ist der erste Joint (genau wie bei anderen die erste Kippe oder das erste Bier) schon der Grundstein der Abhängigkeit, während andere davon niemals abhängig werden, da ihnen möglicherweise die Wirkung schlicht und einfach überhaupt nicht zusagt, oder sie die Wirkung zwar genießen, aber nicht häufig erleben wollen. Die meisten würden ja auch nicht ständig Urlaub machen, auch wenn sie es könnten.
"Weg mit dem Kram."
Das versuchen die meisten Länder dieser Welt schon seit fast 100 Jahren, mit riesigen Summen an Steuergeldern, Polizeiarbeit, Präventionsmaßnahmen, Krieg etc. (Siehe "War on Drugs")
Der Erfolg geht im Endeffekt gegen Null. Die Menschheit* konsumiert Drogen, so ist es, und so war es schon immer. Selbst im Tierreich ist es so. Den Menschen den Drogenkonsum zu verbieten ist so, als würde man uns z.B. Sex verbieten, der nicht dem Zweck der Fortpflanzung dient. Es funktioniert einfach nicht, und langsam scheinen die Menschen das auch zu erkennen, wie man an Uruguay, Colorado, und dem aktuellen Beispiel Kreuzberg sehen kann.
*Damit will ich nicht sagen, dass alle Menschen Drogen nehmen. Aber für einige (evtl. sogar die meisten) sind sie ein wichtiger Bestandteil des Lebens, und daran ist auch nichts verkehrt. So war es schon immer und so wirds auch immer sein.
"Am besten gleich Alkohol auch verbieten. Habe zwar keine näheren Bekanntschaften mit Alkoholsüchtigen (und in meinem Bekanntenkreis wir gern und oft getrunken) aber ich bin des Lesens mächtig."
Am besten gleich direkt jegliche Art von Spaß verbieten, was? Ich glaube, die Alkoholprohibition in den USA in den 1920ern ist das beste Beispiel dafür, dass Verbote dieser Art nichts bringen. (
)
"
Ich unterteile zwischen fachlichen und sozialen Kompetenzen. Und bei letzterem weisen regelmäßige Graskonsumenten nach einer gewissen Zeit Defizite auf. Sie fangen an ihre Mitmenschen in zweierlei Arten zu unterteilen. Und zwar die, die dem Gras abstinent bleiben, und die, die dem Konsum fröhnen. Am liebsten ist ihnen natürlich die Gesellschaft der Konsumenten - Da fühlen sie sich verstanden und gut aufgehoben. Die Anderen verstehens ja sowieso nicht. Wenn man Jemanden sehr gern hat der aber blöderweise nicht raucht, wird keine Gelegenheit ausgelassen Demjenigen was anzubieten - Denn wie schön wäre es wenn man diese Person mit zum elitären Kreis zählen könnte?"
Was du beschreibst, ist ein normales Phänomen und keine Störung. Natürlich hängt man am liebsten mit Kiffern ab, wenn man selbst viel kifft. Genau wie auf Parties meistens entweder alle oder keiner betrunken ist oder Raucher sich meistens zu Rauchern gesellen. Oder PC-Kenner sich eher einem PC-Forum anschließen. Das ist nichts ungewöhnliches, und das Angebot, es auch mal zu probieren, ist nur nett gemeint. Das hat nichts mit sozialen Defiziten zu tun, sondern ist normal. Auch die PC-Kenner werden von Leuten, die davon nichts verstehen, leider viel zu häufig als Nerds, Kellerkinder, Gestörte und sonst was abgestempelt.
@ Godscookie: Ich wollte gerade drauf loskritisieren, aber da habe ich den letzten Satz gelesen:
"
Aber jedem das seine. Wem's gefällt will ich es auch gar nicht ausreden, das hat jeder für sich selbst zu entscheiden."
Absolut richtig!
@ Dungoo: "
Sowas einzuführen ist immer ein zweischneidiges Schwert. Die einen gehen mit Vernunft ran und werden wahrscheinlich nicht abhängig, die anderen machen es nur um Spaß zu haben etc. Und werden vielleicht die nächsten Junkies. Ich rauche selbst absolut garnicht, weder Zigaretten noch schicha oder sonst was. Ich bin auch absolut nicht für sowas zu haben, da weiß ich nur zu gut wie es ist als einzigster ausgegrenzt zu werden auf Partys, weil man keine mit durchziehen will ;-). Ich finde die Leute machen alles zuviel von einer Sache abhängig. Wenn es ein geführt wird, das Gras rauchen legal wird dann ist mir das zwar egal im Nachhinein, aber ich verstehe nicht was am rauchen so toll sein soll? Haben die Leute so ein großes Minderwertigkeitsgefühl das sie sich nur gut in der Gesellschaft fühlen wenn die alle mit rauchen? "
Das ist ein Phänomen der Jugend. Man probiert Dinge aus, sucht nach Anerkennung, sucht seinen Platz in der Welt. Für viele gehören Drogen auch dazu, für viele aber auch nicht. Du fühlst dich ausgeschlossen, weil du zu den falschen Parties gehst. Es gibt immer (und nicht wenige) Jugendliche, die Drogen etc. nicht mögen, genau wie du, und mit denen kannst du dich doch auch anfreunden und Spaß haben. Genauso können doch auch die üblichen Gelegenheitssäufer und -kiffer sehr angenehme Zeitgenossen sein, wenn sie nüchtern sind. Dass du dich auf einer Party voller berauschter Menschen nicht wohl fühlst, ist verständlich, da sich die anderen kopfmäßig nicht mehr auf einer Wellenlänge mit dir befinden.
Vielleicht verstehst du nicht, warum manche Menschen Drogen nehmen. Aber du kannst auch nichts dran ändern, denn es wird immer so sein. Du solltest dich drum bemühen, jeden so zu akzeptieren, wie er ist. Aber mit wem du im Endeffekt deine Zeit verbringst, ist deine Sache. Drogenkonsum ist normal, genauso wie Abstinenz. Lass dir von niemandem was einreden und mach das, was DU für richtig hältst.