Bei derartig qualifizierten Beratungen reißt mir doch die Hutschnur!
Medion ist ein Händler. Kein Hersteller.
Genau so, wie eben viele Andere auch nicht.
Ich habe hier derzeitig ein MD96640, welches meine Tochter hier geparkt hat, damit ich ihr mal alles Überflüssige von der HDD fege, auf dem Schreibtisch stehen.
Nicht mehr ganz neu und sicher kein Überflieger, aber offensichtlich kein bisschen schlechter als etwas Vergleichbares von Dell, HP, Acer und Konsorten.
Zugegeben, unter Last arbeitete das Teil schon gut hörbar.
Aber das bekommen andere mit einer derartig mit Staubflusen zugesetzten Lüftung ganz sicher auch nicht besser bzw. leiser hin.
Hörbar noch immer. Aber nachdem ich da mal Großputz gemacht habe, nicht mehr unangenehm.
Zugegeben, sieht die "Karosserie" inzwischen ganz schön ramponiert aus.
Das ist aber das Werk meiner Enkel, die jedes andere Teil sicher genau so geschafft hätten.
Immerhin, und das scheint mir eher ein Qualitätsmerkmal zu sein, hat das Teil schon mindestens drei Stürze vom Tisch überstanden. Seit dem letzten Malheur will eine Schraube an der Unterseite nicht mehr halten was sie verspricht. Sonst ... Nichts, außer das der Deckel nun etwas leichter zuzuklappen zu gehen scheint.
Ich frag mich, ob das Schleppis mit einem anderen Logo auf der Oberseite besser überstanden hätten.
Ganz entschieden eine Abfuhr an solche Aussagen, daß Technik made in China nur Müll sein kann.
Wenn das so wäre, würden etwa 9 von 10 Desktoprechnern nur schrottige Netzteile haben, wären sämtliche mobilen Apple-Produkte höchstens zum damit Werfen gut, könnten Logitech, Teufel und andere sogenannte Hersteller ihre Läden dicht machen und kein Mensch würde Note- oder Netbooks von Lenovo kaufen wollen.
Stereoanlagen unter dem Markennamen Vincent vertrieben, also was für den audiophilen Genießer mit gut gefüllter Börse, kommen da übrigens auch her. Genau so wie Users Lieblinge, die Lautsprechersets, die unter dem Namen Edifier in den Regalen der europäischen Händler stehen.
Wenns wirklich ein Notebook sein soll, sind die Dingerlinge, die Aldi verramscht, nicht schlechter als vergleichbare Teile mit anderem Markennamen.
Gilt für Desktop-Rechner, die dann, weil Selberbauen immer besser ist, alle als gleich, sagen wir mal ... "nicht so derb hochwertig", anzusehen wären, übrigens genau so.
Das die Schleppis oft, je nach Besteller halt mit geringfügig bis total veränderten Gehäuse und natürlich mit einem anderen Herstellerlogo, sowieso vom gleichen Band oder wenigstens aus der selben Fabrik kommen, macht, daß es bei allen mal das Eine oder Andere "Montagsteil" gibt.
(Die ungelernten chinesischen Bandarbeiter, die bekanntlich nicht das bekommen, was sie verdienen, sind sowieso immer die Selben.) Ab und an rutscht schon mal was durch die Endkontrolle, ohne daß ein zweifellos vorhandener Fehler bemerkt wird.
Nicht nur für Medion ...(!)
Fazit:
Kann man kaufen.
Wenn man preisbewußt ist, macht man in Sachen Medion nicht mehr verkehrt als mit anderen fernöstlichen Produkten.
Stimmt. Medion gibt um des Preises Willen, schon mal etwas weniger gute Tastaturen und eher dem Billigsektor angehörige Gehäuse in Auftrag.
Aber so schlecht oder billig, daß man damit nicht arbeiten könnte, eben doch nicht.
Immerhin ist man darauf aus, auch was verkaufen zu können.
Stimmt allerdings, daß wenn mal was zum Teufel gehen sollte, für Medion-Produkte nicht gleich am nächsten Tag ein Techniker vor der Tür steht.
Wer sowas braucht, muß sich in der Tat unter anderen Marken, die dann aber mit soeinem Service-Paket gleich mal mehr als nur wenige EUR teurer sind, umschauen.