Das scheinbare, weil für die meisten User unerklärliche Phänomen, dass zwischen etwa zwei Dritteln und voller Lüfterdrehzahl kaum noch eine signifikante Temperaturänderung zu Stande kommt, existiert in der Tat. Manchmal nicht nur nicht signifikant, sondern schlichtweg nicht klar feststellbar.
Jedenfalls bei Kühlern, die nicht nach dem Performance-Prinzip, wie beispielsweise die Boxed-Cooler vergangener Generationen oder die größeren Krachschleudern, mit denen uns beispielsweise die Firma Zalman im Laufe der Entwwicklung beglückt hat, funktionieren, ist das so.
Der Mugen 4 ist ausdrücklich kein Performance-Cooler.
Zwischen den Kühlerfinnen bilden sich bei zu großer Strömungsgeschwindigkeit unkontrollierbar Unterdruckgebiete heraus, die den Wärmeübergang an die Luft minimieren.
Schneller pusten lassen bringt also oft nur mehr Krach, senkt die Temperatur der Cores aber nur ganz unwesentlich oder gegebenenfalls überhaupt nicht.
Dieser eher unschöne Effekt wird dadurch, dass die Wärme-Energie aus dem DIE der CPU ja erst einmal die CPU-Kapselung erreichen muss, dummerweise eher begünstigt, denn auch nur ansatzweise verhindert.
Seit Intel, einfach weil das die Ausbeute erhöht und per se sowieso preiswerter ist, nichts mehr verlötet, kämpfen viele User damit, dass früher (in Bezug auf Temperaturen) alles besser schien.
Um es kurz zu sagen: Du kannst den wahren Monster-Kühler auf einen neueren Core i5 oder i7 setzen und den Luftstrom durch seine Finnen zum Sturm beschleunigen, Du wirst trotzdem ein recht hohes Temperatur-Niveau hinnehmen müssen. Und eben, dass geringere Drehzahlen, also nur ein laues Lüftchen zwischen den Finnen auch schon was bewirkt.
Man könnte höchstens mal versuchen, ob die CPU mit einer geringeren Vcore auch stabil läuft, was sowieso immer gut ist, wenn es denn funktioniert.
Zwischen der untersten einstellbaren Drehzahl und/bis etwa 50 bis 60% Lüfterdrehzahl sollten aber sowohl im Idle als auch im Load einige (viele) Grad Unterschied auszumachen sein.
Bei mir macht das beispielsweise im Load volle acht Grad drehzahlbedingten Unterschied aus. (Xeon E3-1245 v3 und Scythe Mugen 4 + Scythe Glide Stream 270/670 rpm)
So viel steht mal fest: Ein einzelnes Grad über den gesamten, aber auch den halben Drehzahlbereich ist da entschieden zu wenig(!!!)
Wenn die Unterschiede nicht auszumachen oder viel zu klein sind, hat man entweder keinen vernünftigen Wärmeübergang zwischen der sogenannten Narrenkappe und der Kühler-Bodenplatte oder einen Prozessor bei dem der sowieso schon bescheidene interne Wärmetransport durch irgendeinen Produktionsfehler noch weiter gebremst wird. Im letzteren Fall wird man aber tendenziell ständig mit sehr hohen Temperaturen zu kämpfen haben.
OK, offene Heatpipes können natürlich die gleiche Wirkung zeigen, was aber fast durchweg und mit allergrößter Wahrscheinlichkeit auszuschließen ist.