Merkwürdiges CPU-Lüfterverhalten

GästeFrage

New member
Hallo,
Ich habe auf meinen i7-4790k heute einen Scythe Mugen 4 montiert und die Regelung im Uefi so eingestellt, dass der CPU-Lüfter bei 65°C
die vollen 1400rpm erreicht. Bevor ich dies allerdings eingestellt habe, musste ich mittels Speedfan feststellen, dass, egal ob ich den Lüfter bei
100% Cpu-Auslastung nun auf 0 oder 100% stelle (er also 500 oder 1400 rpm hat), die Temperatur sich bei 67° einpendelt.
Wie ist das möglich, dass der Lüfter hier quasi keinen Einfluss auf die Temperaturen hat?
Dass ich ihn richtig rum eingebaut habe, da bin ich mir 99%-ig sicher.

MfG
 
Bist Du Dir sicher, dass Speedfan verläßliche Werte liefert?
Ich meine, dies Tool wird seit einigen Jahren nicht mehr gepflegt.
Abgesehen davon hatte es das Tool, als man sich die Profile der seinerzeit aktuellen Boards selber einpflegen konnte, schon immer Schwierigkeiten Temperaturen und Lüfterdrehzahlen richtig zu diagnostizieren.
Manchmal, wenn man Glück hatte, wurden allerdings nur CPU- und Core-Temperaturen verwechselt, was andere Tools ja leider oft auch tun.

Nimm mal lieber was Anderes.
Beispielsweise Coretemp oder OCCT.

Nee, im Idle und bei recht geringer Last sollte die Temperatur deutlich bzw drastisch unter der bei voller Last liegen.
Schon allein die große Flache zum Wärmeübergang, die der Mugen bietet, muss das bewirken.
Auch wenn der Fan nicht so derb schnell rotiert ist das reine Physik, die dort ihre Wirkung hat.
 
Danke für die Antwort.
Die Temperaturen scheinen richtig von Speedfan ausgelesen zu werden, habe es mit Core Temp noch mal übeprüft. Allerdings habe ich nicht die Idle mit den Load-Temps verglichen, sondern die bei Vollast, wenn der Lüfter auf dem Kühler läuft und wenn nicht (bzw. bei jeweils 1400 und 500 rpm) Diese 900 Umdrehungen scheinen aber nicht einmal einen Unterschied von 1°C auszumachen, was mich dementsprechend stutzig gemacht hat. Entweder heißt das nämlich, dass ich ihn einfach auf 500rpm lassen kann oder aber, und das vermute ich doch stark, dass ich wegen schlechter Montage o.Ä. Potential des Kühlers verschenke. Ich kann mir das selbst nicht erklären, bei Bedarf kann ich Fotos des Luftstroms in meinem Gehäuse anhängen bzw. schießen.

PS: Im Idle ist die Temperatur selbstverständlich deutlich niedriger bei 25°, also keine Sorge 😉 Bei Load sind es ca. 60°(getestet mit Prime 95 und Core Temp), gänzlich ohne Übertaktung. Ist das nicht ein bisschen viel, könnte man da mit (richtiger) Luftkühlung noch etwas rausholen, bezogen auf mein oben geschildertes Problem?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das scheinbare, weil für die meisten User unerklärliche Phänomen, dass zwischen etwa zwei Dritteln und voller Lüfterdrehzahl kaum noch eine signifikante Temperaturänderung zu Stande kommt, existiert in der Tat. Manchmal nicht nur nicht signifikant, sondern schlichtweg nicht klar feststellbar.

Jedenfalls bei Kühlern, die nicht nach dem Performance-Prinzip, wie beispielsweise die Boxed-Cooler vergangener Generationen oder die größeren Krachschleudern, mit denen uns beispielsweise die Firma Zalman im Laufe der Entwwicklung beglückt hat, funktionieren, ist das so.
Der Mugen 4 ist ausdrücklich kein Performance-Cooler.
Zwischen den Kühlerfinnen bilden sich bei zu großer Strömungsgeschwindigkeit unkontrollierbar Unterdruckgebiete heraus, die den Wärmeübergang an die Luft minimieren.
Schneller pusten lassen bringt also oft nur mehr Krach, senkt die Temperatur der Cores aber nur ganz unwesentlich oder gegebenenfalls überhaupt nicht.
Dieser eher unschöne Effekt wird dadurch, dass die Wärme-Energie aus dem DIE der CPU ja erst einmal die CPU-Kapselung erreichen muss, dummerweise eher begünstigt, denn auch nur ansatzweise verhindert.
Seit Intel, einfach weil das die Ausbeute erhöht und per se sowieso preiswerter ist, nichts mehr verlötet, kämpfen viele User damit, dass früher (in Bezug auf Temperaturen) alles besser schien.

Um es kurz zu sagen: Du kannst den wahren Monster-Kühler auf einen neueren Core i5 oder i7 setzen und den Luftstrom durch seine Finnen zum Sturm beschleunigen, Du wirst trotzdem ein recht hohes Temperatur-Niveau hinnehmen müssen. Und eben, dass geringere Drehzahlen, also nur ein laues Lüftchen zwischen den Finnen auch schon was bewirkt.
Man könnte höchstens mal versuchen, ob die CPU mit einer geringeren Vcore auch stabil läuft, was sowieso immer gut ist, wenn es denn funktioniert.

Zwischen der untersten einstellbaren Drehzahl und/bis etwa 50 bis 60% Lüfterdrehzahl sollten aber sowohl im Idle als auch im Load einige (viele) Grad Unterschied auszumachen sein.
Bei mir macht das beispielsweise im Load volle acht Grad drehzahlbedingten Unterschied aus. (Xeon E3-1245 v3 und Scythe Mugen 4 + Scythe Glide Stream 270/670 rpm)

So viel steht mal fest: Ein einzelnes Grad über den gesamten, aber auch den halben Drehzahlbereich ist da entschieden zu wenig(!!!)

Wenn die Unterschiede nicht auszumachen oder viel zu klein sind, hat man entweder keinen vernünftigen Wärmeübergang zwischen der sogenannten Narrenkappe und der Kühler-Bodenplatte oder einen Prozessor bei dem der sowieso schon bescheidene interne Wärmetransport durch irgendeinen Produktionsfehler noch weiter gebremst wird. Im letzteren Fall wird man aber tendenziell ständig mit sehr hohen Temperaturen zu kämpfen haben.
OK, offene Heatpipes können natürlich die gleiche Wirkung zeigen, was aber fast durchweg und mit allergrößter Wahrscheinlichkeit auszuschließen ist.
 
'N Abend.
Tatsächlich habe ich die Lüftereinstellungen jetzt noch mal im BIOS umgestellt und siehe da: selbst bei 800 auf 1300rpm sieht man nun doch einen Unterschied von ~6°.
Die jeweiligen V-Cores scheinen doch schon relativ niedrig, oder sehe ich das falsch?
Weiterhin wollte ich fragen, wieviel mehr Kühlleistung man von einem etwa 35€ teureren Noctua-Kühler erwarten darf, der ja sicherlich nach dem von dir genannten Performance-Prinzip entwickelt wurde. Tatsächlich bin ich mit den Werten von weniger als 60° mit Prime95 aber doch schon sehr zufrieden, unter dem Boxed-Lüfter durfte ich mir da schon bei um die 85° die Haare raufen.

Noch mal zum Verständnis: Es liegt einfach an der Bauweise des Kühlkörpers am Mugen 4, dass schon geringe Lüftchen eine (Haswell-relativ) gute Kühlleistung aufweisen, wohingegen kaum Mehrleistung bei höheren Drehzahlen erreicht wird?

Angehängt habe ich noch die Screens von Core Temp + SpeedFan bei Vollast und jeweils 1300 und 800 rpm.

 
Das sieht doch mal ziemlich prächtig aus.
Vorhersehbar wirst Du mit der Vcore kaum noch tiefer kommen ohne die Stabilität einzubüßen.
Und die Temperaturen sind ja auch ganz ordentlich.
Tendenziell könntest Du schließlich ganz beruhigt auch unter 800 rpm gehen.

Ja, es liegt an der Bauart.
Viel Fläche und deshalb eben schon ein guter Effekt bei geringen Luftgeschwindigkeiten, aber eben auch das scheinbare Manko, dass hohe Geschwindigkeiten keine sehr große Verbesserung bringen können.
Fast alle Tower-Cooler sind so gebaut.
Das Performance-Prinzip, was ich im Übrigen für ein Verbrechen an der Menschheit halte, stellt das Verhältnis genau auf den Kopf.

Besonders viel oder besonders große Unterschiede in den höheren Drehzahlbereichen darfst Du auch von den Noctuas nicht erwarten.
Wozu auch? Man versucht ja was Starkes und dabei besonders Leises zu bauen, was Noctuas Produkt-Entwickler auch ganz gut in den Griff bekommen haben.

Ob eine CPU nun mit 55, 60 oder 65 Grad Core-Temperatur laufen muss, ist schließlich weniger interessant, als der Sack Reis, der letztens in China umgefallen ist. Höchstens im Hochsommer bei Raumtemperaturen von 35 oder 40 Grad wird man eventuell zur vollen Lüfterdrehzahl gezwungen, damit man der Grenze zum Throttling fern bleibt.
Wieviel Krach entsteht, ist die Frage, auf die die Entwickler focussieren.
Das sollten wir auch tun ...
 
Alles klar, dann danke ich dir vielmals für deine schnellen und ausführlichen Antworten und werde jetzt in Zukunft mal beobachten, ob ich den Lüfter nicht tatsächlich noch ein wenig leiser (langsamer) arbeiten lassen kann. Meine Frage ist damit auf jeden Fall geklärt, von denen alten Boxed Kühler auf einem i5-750 dachte ich nunmal, dass ein Lüfter bzw. Kühler doch relativ schnell und laut drehen muss, um auch eine gute bis passable Kühlleistung zu erreichen. Dem ist ja zum Glück mit den Tower-Lüftern wie dem Mugen 4 nicht mehr so.
 

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