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Der angeblich mächtigste Mann der Cosa Nostra sitzt fest. Bernardo Provenzano wurde auf Sizilien verhaftet - obwohl niemand wusste, wie er derzeit überhaupt aussieht.
Seine Geschichte ist längst Legende, doch noch immer war Bernardo Provenzano einer der meistgesuchten Männer Italiens. Nun wurde der Mann, der für seine Verfolger immer auch ein Phantom blieb, nach über 40-jähriger Flucht gefasst.
Heimliche OPs?
Ausgerechnet nahe der berüchtigten Mafia-Hochburg Corleone auf Sizilien setzte die italienische Polizei Provenzano fest. Das berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa. Provenzano, mittlerweile 73 Jahre alt, gilt als oberster Boss der Cosa Nostra. Bei seiner Festnahme leistete er überraschenderweise keinen Widerstand, dann sei er an einen «geheimen Ort» gebracht worden, hieß es. Mittlerweile bestätigte ein DNA-Test auch offiziell seine Identität.
«Der Traktor» war gefürchtet
Seine Festnahme ist ein kaum mehr für möglich gehaltener Erfolg der Spezialeinheit, die ihn seit Jahren verfolgt. In den vergangenen Jahrzehnten war die Polizei ihm zwar immer wieder auf den Fersen, doch der «Pate» konnte auch immer wieder entwischen. Das Problem der Mafiajäger war dabei, dass der Gesuchte nahezu gesichtslos blieb - das letzte Foto des Mafiabosses war 42 Jahre alt.
Erst seit einigen Jahren existiert wieder ein mehr oder weniger fiktives Fahndungsfoto. «Die Festnahme Provenzanos ist ein außergewöhnliches Ergebnis, das vor allem durch Stillschweigen, Geduld, Entschlossenheit und Professionalität erzielt wurde», sagen nun die Staatsanwälte in Palermo.
Sein Sündenregister ist lang: Unter anderem soll er in das Attentat auf den Mafia-Jäger Paolo Borsellino im Sommer 1992 verwickelt gewesen sein, aber auch ein wichtiger Drahtzieher bei Drogenhandel und Geldwäschegeschäften der Mafia gewesen sein. «Er war der mysteriöseste Boss der Cosa Nostra», schrieben Medien. Provenzano hatte nach der Festnahme des Mafia-Bosses Salvatore «Toto» Riina im Jahr 1993 angeblich die Führung der sizilianischen Mafia übernommen. Er galt als sehr misstrauisch, menschenscheu und bemerkenswert rücksichtslos. Wegen seiner Entschlossenheit wurde er auch «Der Traktor» genannt - weil er, so ein Insider, die Menschen einfach niedermähe.
Wilde Gerüchte
Über den Verbleib des mehrfachen Mörders, der zudem noch für zahlreiche andere Todesfälle verantwortlich sein soll, kursierten in Italien immer wieder die wildesten Gerüchte: So hieß es im vergangen Jahr, Provenzano habe sich heimlich in Marseille operieren lassen. Er habe sich dabei in der französischen Klinik als Bäcker aus einem sizilianischen Dorf ausgegeben. Andere Quellen behaupteten, dass Provenzano sich mittlerweile als Bischof tarne. Erst kürzlich hatte einer seiner Ex-Anwälte erklärt, der Gesuchte sei möglicherweise schon seit vielen Jahren tot. Die Mafia auf Sizilien aber wolle natürlich weiter «ein Gespenst verfolgen lassen, um die eigentlichen Bosse zu decken und sie ungestört zu lassen», sagte der Anwalt. (nz)
Seine Geschichte ist längst Legende, doch noch immer war Bernardo Provenzano einer der meistgesuchten Männer Italiens. Nun wurde der Mann, der für seine Verfolger immer auch ein Phantom blieb, nach über 40-jähriger Flucht gefasst.
Heimliche OPs?
Ausgerechnet nahe der berüchtigten Mafia-Hochburg Corleone auf Sizilien setzte die italienische Polizei Provenzano fest. Das berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa. Provenzano, mittlerweile 73 Jahre alt, gilt als oberster Boss der Cosa Nostra. Bei seiner Festnahme leistete er überraschenderweise keinen Widerstand, dann sei er an einen «geheimen Ort» gebracht worden, hieß es. Mittlerweile bestätigte ein DNA-Test auch offiziell seine Identität.
«Der Traktor» war gefürchtet
Seine Festnahme ist ein kaum mehr für möglich gehaltener Erfolg der Spezialeinheit, die ihn seit Jahren verfolgt. In den vergangenen Jahrzehnten war die Polizei ihm zwar immer wieder auf den Fersen, doch der «Pate» konnte auch immer wieder entwischen. Das Problem der Mafiajäger war dabei, dass der Gesuchte nahezu gesichtslos blieb - das letzte Foto des Mafiabosses war 42 Jahre alt.
Erst seit einigen Jahren existiert wieder ein mehr oder weniger fiktives Fahndungsfoto. «Die Festnahme Provenzanos ist ein außergewöhnliches Ergebnis, das vor allem durch Stillschweigen, Geduld, Entschlossenheit und Professionalität erzielt wurde», sagen nun die Staatsanwälte in Palermo.
Sein Sündenregister ist lang: Unter anderem soll er in das Attentat auf den Mafia-Jäger Paolo Borsellino im Sommer 1992 verwickelt gewesen sein, aber auch ein wichtiger Drahtzieher bei Drogenhandel und Geldwäschegeschäften der Mafia gewesen sein. «Er war der mysteriöseste Boss der Cosa Nostra», schrieben Medien. Provenzano hatte nach der Festnahme des Mafia-Bosses Salvatore «Toto» Riina im Jahr 1993 angeblich die Führung der sizilianischen Mafia übernommen. Er galt als sehr misstrauisch, menschenscheu und bemerkenswert rücksichtslos. Wegen seiner Entschlossenheit wurde er auch «Der Traktor» genannt - weil er, so ein Insider, die Menschen einfach niedermähe.
Wilde Gerüchte
Über den Verbleib des mehrfachen Mörders, der zudem noch für zahlreiche andere Todesfälle verantwortlich sein soll, kursierten in Italien immer wieder die wildesten Gerüchte: So hieß es im vergangen Jahr, Provenzano habe sich heimlich in Marseille operieren lassen. Er habe sich dabei in der französischen Klinik als Bäcker aus einem sizilianischen Dorf ausgegeben. Andere Quellen behaupteten, dass Provenzano sich mittlerweile als Bischof tarne. Erst kürzlich hatte einer seiner Ex-Anwälte erklärt, der Gesuchte sei möglicherweise schon seit vielen Jahren tot. Die Mafia auf Sizilien aber wolle natürlich weiter «ein Gespenst verfolgen lassen, um die eigentlichen Bosse zu decken und sie ungestört zu lassen», sagte der Anwalt. (nz)
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