NAS bauen mit älterer Hardware und seltenem Board.

Williger1963

New member
Hallo, ich habe einen älteren Fujitsu Siemens Rechner aus Windows Vista Zeiten. Darin ist ein Board verbaut mit 2 RAM Bänken für DDR2 RAM, also gesamt 4GB RAM.
Das Board unterstützt nur 32Bit Systeme, während der darauf befindliche Prozessor, ein Quad Core Q 8300 auch 64 Bit unterstützt.
Habe mir jetzt überlegt, ein NAS zu bauen mit diesem Prozessor, aber einem anderen, wohl seltenen Board, welches niemand so wirklich kennt, ich es aber als nagelneues Board für gerade einmal Euro 10,00 ersteigern konnte. Es ist ein Kontron KTQ 45 Board. Dieses hat 4 RAM Bänke für DDR3 RAM Module und unterstützt bis 16GB RAM. Es verfügt über Sockel 775, sodass ich meinen Q8300 Prozessor verwenden kann. Ich habe keine großen Datensammlungen, keine Musikdaten und auch keine Filme, möchte mich einfach nur mit der Thematik NAS bischen beschäftigen und vertraut machen, dies auf möglich günstige Art und Weise.
Es ist also kein Server Board, sondern ein normales PC-Board mit normalem Arbeitsspeicher, also kein ECC.
Nun meine Frage: Lässt sich ein solches Vorhaben für den Anfang um erste Erfahrungen zu sammeln, so verwirklichen? Das NAS würde nie 24/7 laufen, sondern nur bei Bedarf, höchstens mal 20 Stunden pro Woche.
Nehmen möchte ich dafür ein Big-Tower Gehäuse, welches ich noch habe. Darin ließen sich 8 HDD verbauen. Ich dachte jetzt, daß ich einfach 4 oder 6 HDD von Western Digital mit je 500GB einbaue, also die normalen blauen mit 7200RPM.
Hinzu noch eine schnelle SSD für die Systemsoftware. Ginge dies so?
Als Alternative hätte ich auch noch von Adaptek einen SCSI Controller hier mit 4 SCSi Festplatten a 72GB, also gesamt 288GB.
Soviel bekomme ich nie an Daten zusammen, da ich weder Zocker, noch Filmer oder sonstiger Streamer bin. Auch sind keine Fotosammlungen oder dergl. vorhanden.
Desweiteren wollte ich dann an diesem selbst gebauten NAS eine HDD als Backup für das NAS anschließen. Es soll also alles nur der Verwendung älterer Software dienen und eben dem Spaß und erste Erfahrungen bringen. Ist der Q8300 dafür überhaupt geeignet? Geht das alles so mit der beschriebenen Hardware. Ich bin so bisschen hin und her gerissen, weil ich jetzt schon ganz unterschiedliche Meinungen gehört habe. Viele sagen, daß dies mit ganz normaler PC Hardware geht und in meinem Fall auch völlig ausreichen würde für den Anfang. Aber genau so viele sagen, daß dies nicht geht, dies allerdings immer alles ohne Begründung, sowohl auf Seiten der Fürsprecher, als auch der Gegensprecher, also Pro und Contra.
Es sei noch gesagt, daß niemand anderes darauf zugreift, außer ich selbst mal von dem einen oder anderen Rechner in der gleichen Wohnung, da mehrere Rechner vorhanden. Gerne würde ich auch per Wlan mit meinem Tablet darauf zugreifen wollen, wobei mir nicht ganz klar ist, was ich hier dann noch an Hardware bräuchte! Vielleicht eine WLAN Karte für das NAS oder nur eine Netzwerkkarte mit Wlan-Stick?
Jetzt noch eine vielleicht ganz blöde Frage: Ich habe noch nie in meinem PC Leben einen USB-Stick verwendet. Habe mir jetzt einen bei Ebay gekauft mit dem Betriebssystem Windows 10 Prof. in 32 Bit und 64 Bit Version. Dazu muss ich wohl nur noch einen Lizenzcode besorgen, um daß dieses ginge, so der Verkäufer!
Wie ist es denn jetzt, wenn ich den USB-Stick in den Rechner stecke und praktisch vom USB Stick aus boote, spiele ich da automatisch das Betriebssystem auf die im Rechner befindliche HDD oder bleibt das Betriebssystem auf dem USB-Stick vorhanden?
Ist vielleicht ne doofe Frage, aber wenn man noch nie mit USB-Stick gearbeitet hat, weiß man sowas nicht.
Wie sieht es denn aus, wenn ich das Betriebssystem vom USB Stick auf die HDD oder SSD im Rechner überspiele,...ist diese dann immer noch danach auf dem USB Stick vorhanden, also praktisch nur eine Spiegelung, oder ist die dann nicht mehr auf dem USB Stick?
Geschickt wäre es für mich, wenn das Betriebssystem immer auf dem Stick bleiben würde, sodass ich es mehrfach auf verschiedene Rechner, natürlich mit neuem Lizenzschlüssel nutzen könnte. Oder muss ich jedesmal einen neuen Usb-Stick anfertigen? Gibt es eigentlich keinen Lizenzschlüssel für unendlich viele PC's?
Ich wäre echt sehr dankbar für entsprechende Antworten.
Was ist denn bitte an dem Kontron KTQ 45 Board so besonderes? Es soll sich wohl um ein Industrieboard handeln, sieht aber optisch wie ein ganz normales Board aus. Komischerweise habe ich dieses Board schon manchmal für über Euro 1000,00 auf Ebay gesehen und ein anderes mal wieder für ein paar hundert Euro. Ich kann das nicht verstehen. Habe ich da jetzt ein ganz tolles Schnäppchen für Euro 10,00 gemacht und weiß es garnicht?
Auch im Internet wird dieses Board zu super unterschiedlichen Preisen angeboten. Wie gesagt, habe ich es hier liegen, nagelneu im original Karton mit Beschreibung und alles, was dazu gehört. Habe mir irgendwie nie getraut das Board zu verbauen, da die Preise so unterschiedlich waren und es dann ja nicht mehr neu wäre, wenn ich es verbaut hätte.
Was sagt ihr dazu? Ich habe da nicht so die wahnsinns Ahnung davon!
 
Lässt sich ein solches Vorhaben für den Anfang um erste Erfahrungen zu sammeln, so verwirklichen?
ja klar warum nicht

Ist der Q8300 dafür überhaupt geeignet?
ja ist er.

nur dein selbst gebauter NAS ist halt viel größer als die im Handel sind und braucht um einiges mehr an Strom.
Wichtig ist halt viel RAM, also 8gb RAM sollten es schon sein

Habe mir jetzt einen bei Ebay gekauft mit dem Betriebssystem Windows 10 Prof. in 32 Bit und 64 Bit Version.
Microsoft bietet win10 zum Download auch kostenlos an, da gibt es das Media creation Tool, mit den man sich völlig kostenlos einen Install Stick erstellen kann, man braucht halt nur ein leeren 8-64gb Stick dafür oder halt ne 8,5GB DVD.
Hätte ich eh gemacht, da man bei Ebay ja nicht weis, ob da das aktuellste Win10 auf dem Stick ist, oder ob noch was anderes mit auf dem Stick ist.

azu muss ich wohl nur noch einen Lizenzcode besorgen, um daß dieses ginge, so der Verkäufer!
Ja einen Key braucht man immer bei Windows und das schon seit XP zur Aktivierung.

Gibt es eigentlich keinen Lizenzschlüssel für unendlich viele PC's?
nicht direkt, für Firmen gibt es Volumenlizenz Verträge, da hast du sowas.
Da muss man auch bei den Billig win10 Keys aufpassen, denn das sind meist Volumenlizenz keys.

Für Privat Anwender gibt es einzel Keys, Win10 Home kostet legal so 90€ und win10 Pro so 130€.
Für die win10 Aktivierung kann man aber auch aktuell immer noch win7 oder 8.1 Keys verwenden.

Wie ist es denn jetzt, wenn ich den USB-Stick in den Rechner stecke und praktisch vom USB Stick aus boote, spiele ich da automatisch das Betriebssystem auf die im Rechner befindliche HDD oder bleibt das Betriebssystem auf dem USB-Stick vorhanden?
wenn das Board überhaupt von USB stick booten kann, denn das ist bei den alten Sockel 775 Board immer so die Frage, bootet man von dem Stick und installiert dann halt Windows. Ja die Install Daten bleiben weiterhin auf dem Stick, die werden da nicht runter gelöscht. Hast du denn noch nie Windows installiert?
Wenn es von USB Stick nicht geht, nimmt man ne DVD.

Ist vielleicht ne doofe Frage, aber wenn man noch nie mit USB-Stick gearbeitet hat, weiß man sowas nicht.
aber sicherlich schon mal mit ner Windows install DVD?
das ist bei nem USB stick nichts anderes

.ist diese dann immer noch danach auf dem USB Stick vorhanden, also praktisch nur eine Spiegelung, oder ist die dann nicht mehr auf dem USB Stick?
auf dem Stick oder ner DVD ist nicht das Betriebssystem als fertiges System drauf, sondern die Install Daten und die werden weder gelöscht noch verschoben usw.

Die auf dem Stick befindlichen Daten werden höchstens zu alt, da win10 aller halben Jahre in ner neuen Version erscheint, deswegen gibt es das Media creation Tool, damit man sich immer ein aktuellen win10 install Stick oder DVD erstellen kann.

Oder muss ich jedesmal einen neuen Usb-Stick anfertigen?
nein, aber man sollte halt immer die aktuellste Version nutzen, denn ist die Win10 Version zu alt auf dem stick, lassen sich keine Updates mehr installieren und bei aktueller Hardware lassen sich keine Treiber installieren.

Das sind aktuell die win10 Versionen.
Screenshot 2021-01-25 065641.jpg

Wahrscheinlich wäre aber ein Linux System für dein NAS besser geeignet, bzw ein System was eher für NAS geeignet ist, das ist win10 ja nun nicht wirklich.
Da wäre halt sowas wie das System FreeNAS denkbar
NAS-OS-Quadrant-2020.jpg
 
@bisy: Erst einmal recht herzlichen Dank für deine ausführliche Erklärung und den übersichtlichen Schaubildern. Das ist viel mehr, als ich erwartet hätte.
Zu deiner Frage, ob ich noch nie Windows installiert hätte? Ja sicher habe ich das schon öfters gemacht, aber eben immer nur von CD/DVD.
Ich habe mich immer gegen diese blöden kleinen USB-Sticks gesträubt, weil ich mich kenne. So ein blödes kkeines Teil lege ich dann irgendwo hin und finde es nicht mehr. Vor allem dachte ich halt immer, daß mir so ein Stick derart unsympathisch ist und ich ihn eigentlich nicht benötige, da ich ja CD/DVD habe. Für sonstige Daten habe ich dann immer eine kleine externe Festplatte genommen. Wenn es notwendig war, habe ich halt Daten auf eine wiederbeschreibbare CD/DVD gebrannt. Für kleine Mengen an Daten nehme ich tatsächlich noch ein Floppy-Laufwerk mit Floppy-Disk. Ja, ich weiß, daß dies nicht unbedingt zeitgemäß ist,...aber kommt es darauf an? Mir war immer nur wichtig, daß es am Ende funktioniert. Da nehme ich dann schon auch mal eine größere Floppy-Disk. Das USB-Stick Zeitalter ist irgendwie an mir vorbei gezogen und es war mir nicht wirklich unrecht. Man muss ja nicht jedes Speichermedium kennen oder mit arbeiten, nur weil alle anderen es tun. Ich hatte mir das immer so vorgestellt, daß wenn ich die Daten vom USB-Stick auf eine HDD aufspiele, diese dann nicht mehr auf dem USB-Stick sind. Ich weiß natürlich von Kollegen und Kolleginnen, daß diese ihre Musik auf einem solchen USB-Stick haben und diesen so immer ins Autoradio stecken und dann Musik hören.
Ich bin da mit meinen 57 Jahren mehr als altmodisch. Bei mir läuft während der Fahrt kein Autoradio und auch keine Musik. Da gibt es nur ein Gerät, welches nebenher läuft und das ist daß Navigationssystem. 🙂).
Ich bin jetzt aber echt froh zu wissen, daß es auch durchaus möglich ist, mit normaler PC-Hardware ein NAS zu bauen. Man hat mir immer erzählt, der Arbeitsspeicher würde da defekt gehen und das Board eventuell auch.
Beim Arbeitsspeicher hätte mich das nicht groß gejuckt. Defektes Modul raus, neues rein!
Für mich war nur wichtig, daß ich kein ausgesprochenes Server Board nehmen muss, sondern ganz normale Hardware nehmen kann, eben auch SCSI Controller und entsprechende Festplatten. Wie gesagt, ist es mir noch nie um Geschwindigkeit oder Zugriffszeiten oder ähnliches gegangen. Ich schreibe sowieso nur Briefe und surfe bischen. Mehr ist es ja garnicht. Halt bisschen NAS und Raid Erfahrungen sammeln.
Dir nochmals vielen herzlichen Dank.
Achja, eine Frage beschäftigt mich dann doch noch: Was ist denn bitte der Unterschied zwischen einem Industrieboard und einem normalen PC-Board? Ich konnte da nicht so wirklich einen Unterschied zwischen meinem Kontron KTQ 45 und einem Board von MSI, Asus, Asrock, Elitegroup oder Gigabyte erkennen!
Naja, vielleicht nur Geldschinderei? Ich nehme immer daß, was ich da habe und es hat immer funktioniert.
 
Ja sicher habe ich das schon öfters gemacht, aber eben immer nur von CD/DVD.
ist über USB Stick nicht viel anders.

USB sticks sind ja jetzt nicht neu, die nutzt eigentlich jeder schon die letzten 15 Jahre, und es nutzt eigentlich keiner mehr seit über 15 Jahren noch Disketten, warum sollte man die auch nutzen, da geht ja nichts drauf, da passt ja noch nicht mal mehr ein Bild drauf.
USB sticks kosten ja mitlerweile so gut wie nichts mehr, da haben die meisten einige zuhause liegen oder es gibt mal welche als Werbegeschenke usw.
Du kannst auch einfach einen kleinen für deinen Schlüsselbund kaufen, dann kommt der auch nicht wrg.

Achja, eine Frage beschäftigt mich dann doch noch: Was ist denn bitte der Unterschied zwischen einem Industrieboard und einem normalen PC-Board?
Industrie Boards sind halt angepasst an die Hardware für die diese gedacht sind. Halt benötigte Schnittstellen, die ein normaler User nicht braucht und sie haben vielleicht noch andere BIOS Einstellmöglichkeiten oder vielleicht auch etwas bessere Komponenten drauf.

Allerdings darfst du nicht die Preise alter Hardware vergleichen, da bestimmt Angebot und Nachfrage den Preis und nicht der reelle Preis.
Die alte Hardware wird ja schon seit langen nicht mehr neu gebaut und wenn die dann halt noch für irgendwas spezielles gebraucht wird kann das schnell mal mehr Geld kosten, als es damals neu gekostet hat.
 

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