Du kannst zwischen 3 verschiedenen Kameramodi wählen, ähnlich wie in der Neverwinter Nights - Reihe. Isometrisch (von schräg oben), "Dem Held über die Schulter" und noch eine. Da ist es recht flexibel. Ich persönlich mag aus Übersichtsgründen die isometrische Einstellung am meisten. Insgesamt ist die Grafik m.E. weitaus besser als in NWN2.
Die Steuerung an sich ist ziemlich gelungen, jedoch ab und an hakt der Held sich gern mal fest und rennt nicht dahin, wohin man geklickt hat, aber das ist zu verschmerzen, da es kein Dauerzustand ist.
Kämpfe werden, wie das ganze Spiel, in Echtzeit ausgetragen, mit der von Bioware (dieses Spiel ist NICHT Bioware, nur die Engine wird benutzt) bekannten, jederzeit verfügbaren Unterbrechungsfunktion per Space. Man gewinnt vor allem mit Hilfe von verschiedenen Schlagkombinationen, die richtig getimed werden müssen (stellt aber kein grosses Problem dar). Die Kampfanimationen selbst sind absolut hervorragend, recht brutal und es spritzt ziemlich viel Blut in der Gegend herum (siehe FSK 18).
Alle Charaktere führen ein Eigenleben. Sie stehen nicht statisch in der Gegend herum, sondern verhalten sich je nach Tageszeit an anderen Orten auf. Leute verziehen sich, wenn es zu regnen beginnt, in kleinen Gruppen unter ein schutzbietendes Dach/Unterstand/an den Straßenrand. Bei Ladenschluß am Abend schließen die Händler ihre Stände und verschwinden im Haus. Für Atmosphäre ist damit gesorgt. Nerven kann das natürlich, wenn man mal Vormittags einen Char sucht, er dann aber ganz woanders herumläuft. Aber auch das ist nicht allzuschlimm, denn Zeit spielt (fast) keine Rolle... ausser bei wenigen Quests, wo Termine einzuhalten sind. Ist aber selten. Man kann fast überall schnell die Zeit überspringen, mit Hilfe von Meditation. Alles, was der Hexer dazu braucht, ist ein Lagerfeuer/ein Charakter mit Kamin/ein Gasthaus etc..
Ein weiterer kleiner Nachteil : Es gibt zwar so einige verschiedene Charaktermodelle, aber manchmal (grad Tagsüber in Städten) sind auch recht viele Klone unterwegs. Da hätte mehr Modellvielfalt hermüssen.
Naja, so insgesamt gefällt mir das Spiel vor allem wegen seiner Story und der unzüchtigen Moral des Hauptdarstellers (Meine Freundin, bei der ich wohne, nimmt mich auf einen Empfang mit, aber hey, da ist auch diese hübsche Prinzessin, die mir grosse Augen macht... und wieder ein Stelldichein mehr auf der Liste, eines von VIELEN ;-). Das Frauen-Sammeln ist sogar so etwas wie ein kleines Spiel-im-Spiel, hehe.) ).
Endlich mal ein Held, der eher ein Anti-Held ist. Es gibt keine glänzende Rüstung, im übertragenen Sinne... Geralt ist ein egoistisches Schwein, lapidar gesagt.
Noch etwas : Nahezu jede(!) Entscheidung, die man trifft, hat zum Teil gravierende Auswirkungen auf den weiteren Spielverlauf. Dadurch kann ich mir durchaus vorstellen, das Spiel noch einmal durchzuspielen und eine sehr differierende Storyline zu erleben. Mal sehen, wie es weitergeht, ich habe noch nicht einmal die Hälfte durch, spüre aber die Konsequenzen meiner Spielweise bereits sehr deutlich...
