PC für Bildbearbeitung

Markus1990

Member
Hallo liebe Leute!

Mein Arbeitskollege hat mich um Unterstützung bei der Zusammenstellung eines neuen Rechners gebeten.

Er verwendet den PC ausschließlich für Office, Internet und Bildbearbeitung.
Übertaktet wird auch nichts.
Gerade wenn es um Bildbearbeitung geht, fehlt mir das notwendige Fachwissen um ihm hier konkrete Empfehlungen zu machen.
Deshalb würde ich euch gerne um eure Meinungen und Vorschläge bitten. ;-)

Er wird sich voraussichtlich Adobe Lightroom 7 zulegen. Hierfür sollte auch der PC ausgelegt werden.

Da er sich ungefähr nur einmal im Jahrzehnt einen PC anschafft, sollte dieser natürlich auch noch in ein paar Jahren ordentlich Power haben.
Eine bestimmte Wertgrenze, was das Ganze kosten darf, hat er nicht genannt, es sollte aber schon in einem einigermaßen "normalen Bereich" liegen. Ich würde also mal sagen, so um die 1000 Euro!?

Vorhanden ist im Moment überhaupt nichts, er benötigt also vom Gehäuse bis zum Betriebssystem alles neu.

Wünsche:
eine dezidierte Grafikkarte
dezentes Gehäuse mit Front-USB 3.0 (kein Fenster, kein LED Lichtbalken oder futuristisches Design)
leistungsstarker Prozessor
SSD
16 GB Ram

Angeschlossen werden 2 Monitore, Auflösung FullHD, (verwendbare Anschlüsse je Monitor 2x HDMI + 1x DVI-d)

Er verwendet zu Hause ein NAS-Server System, auf dem alle Fotos, Videos und dergleichen gespeichert werden. Benötigt er nun auch noch eine HDD im Rechner selbst, oder reicht eine entsprechend große SSD (mind. 250GB) für OS, Programme und die Zwischenspeicherung von Daten?

Welche CPU Generation würdet ihr empfehlen? Ist der Mehrpreis der neuen Skylake Prozessoren gerechtfertigt, oder ist das rausgeschmissenes Geld?

Ich wäre für zahlreiche Vorschläge sehr dankbar. =)


Liebe Grüße
Markus
 
Hmmm, zahlreiche Vorschläge ...?
Sorry, ich kann und will nur einen Vorschlag liefern.
Oder genauer, weil es für die Grafik verschiedene Lösungen geben kann, so etwa anderthalb Vorschläge.

Weil ich mich, wenn ich den Computer nutze, überwiegend mit Bildbearbeitung und nebenbei auch ein kleines Bisschen mit Video-Schnipselei beschäftige, weil mein Rechner speziell für diesen Zweck geplant und gebaut wurde, denke ich, dass ich genügend Kompetenz für eine Beratung besitze.

Adobe Lightroom ...
Jap, da sollte es schon ein etwas höher taktender Vierkerner sein.
Anderenfalls wird einem der Workflow manchmal etwas unrund-ruckelig und schaumgebremst vorkommen.
Wenn der Prozessor die HT-Technik intus hat, gehts natürlich, weil bis zu rund 20 Prozent Performance-Gewinn gelegentlich schon merkbar sein können, noch besser.
Also wäre ein Xeon mit HT, (gern auch mit IGP), oder ein Core i7, (sofern doch Übertakten angesagt ist und nur ganz wenig teurer), das Teil der Wahl.

In diesem Zusammenhang:
Dass eine teurere dezidierte Grafikkarte eher wenig zum Ergebnis, bzw zur Performance bei der Arbeit in Lightroom beisteuert, weiß der Kollege?
Ich sag es mal so.
Sie macht sich, besonders dann, wenn man 50, vielleicht 100 oder noch mehr Fotos aus dem Lightroom exportiert, schon bemerkbar. Aber nur, wenn man mit der Stoppuhr vor dem Rechner sitzt.
Sie kann dabei allerdings nicht wirklich derb merkbar punkten, weil einem die Zeit beim Export (so oder so) immer wie ne kleine Ewigkeit vorkommt und es eben gefühlt keinen Unterschied macht, wenn man ein paar wenige Sekunden einspart. Wer sitzt schon mit ner Stoppuhr dabei?
Bei mir ist der Unterschied derartig gering, dass ich ernsthaft über den Sinn meiner Graka nachgedacht habe.
Ich meine, rein darstellungsmäßig hätte die mit in der CPU wohnende Grafik ja keinen Nachteil.
Zwei (oder gern auch drei) Monitore kann sie ja auch versorgen, bildschärfe- und farbmässg gibts keine feststellbaren Unterschiede, weniger Strom braucht die interne Lösung aber wohl.
Sie durfte, weil das parallele Rechnen bei Hugin (~Panoramen stitchen) aber schon gewaltige, wirklich merkbare Vorteile bringt, weiter im System bleiben.

Der Unterschied zwischen Haswell und Skylake?
Ja in der Tat, es gibt ihn.
So bombastisch, dass die Relation zwischen Preis und Performance-Zugewinn, zumindest wenn man CPU, Mainboard und Ram als Gesamtpaket rechnet, zwingend einen Skylake erfordert, ist er aber nicht.
Und wie schon gesagt, ob man hier und da mal ein kleines Bisschen Zeit spart, macht letztendlich nicht wirklich was aus.
Im Idle, also vollkommen unbeschäftigt, was ja der meist anzutreffende Arbeits-Zustand in Lightroom & Co ist, gibts übrigens überhaupt keine Unterschiede. Wie auch, wo doch selbst der allerlangsamste Prozessor beim Nichtstun eben nichts tut?
Oder anders gesagt, glaube ich nicht, dass es für amateur- oder semi-profi-mäßiges GFX'n unbedingt ein Rechner, der auf der neuesten Plattform basiert, sein muss. Für reine Fotoverschlimmbesserung schon erst recht nicht.
Einfach nur teu(r)er und wird im Wesentlichen kaum mehr reißen.
Skylake ist etwas moderner und sollte tendenziell bei gleichen Aufgaben etwas weniger Strom aufnehmen, würde man erwarten. Trotz dessen, dass der Skylake ein Tick-Prozessor ist, man also hier die Strukturbreite geschrumpft hat, ist die Vermutung bezüglich des tatsächlichen Strom-Bedarfs scheinbar falsch. Die TDP, mit der diese Prozessoren gelistet sind, lassen das zumindest als äußerst wahrscheinlich erscheinen.

Das mit der Neuen Architektur und dass die tatsächlich etwas mehr Performance entwickelt, hört sich für den werbungs-geschulten Normalbürger erst einmal gut an.
Ökonomisch oder finanziell gesehen ist der Skylake, außer vieleicht für Performance-Gamer, aber wohl trotzdem nicht unbedingt sinnvoll.
Sinnvoller in Sachen Geld schon eher einen Haswell zu nehmen und ansonsten auch an anderen Stellen Strom zu sparen.
Beispielsweise mit einem gut effizienten Netzteil und damit, dass eben keine dezidierte Grafikkarte im Rechner steckt.
Beim Netzteil ist natürlich zu bilanzieren, wie viel Strom es wirklich spart und wie lange es dauert, bis sich sein Kaufpreis gegenüber einem weniger effizienten Modell amortisiert hat.

Im Prinzip ist eine interne, herkömmlich rotierende Festplatte entbehrlich, wenn zur Datenspeicherung sowieso ein NAS genutzt wird.
Wie sicher ein NAS ist, ob wegen Sicherheits-Bedenken eine interne Platte trotzdem angesagt wäre, kann ich nicht beurteilen.
Was ich sagen kann ist, dass es mir persönlich, so schottenhaft geizig ich manchmal auch denke, dem Bauchgefühl folgend, nie in den Sinn kommen würde auf ein internes Datengrab zu verzichten.
Dass das NAS auch die System-Platte, also die SSD und damit auch den Lightroom-Katalog sichern muss, sollte eine Selbstverständlichkeit und völlig unabhängig von einer internen HDD sein.
Wer den Katalog nicht sichert, verliert im schlimmsten Falle alle für die einzelnen Fotos jemals gemachten Einstellungen. Es dürfte im Laufe der Zeit, schon allein wegen der Menge an Fotos, unmöglich sein, alte Bearbeitungen wieder herzustellen. Klar, eine Cloud-Lösung (auch Adobe-Cloud) würde hierzu, was den Katalog angeht, keine Sicherheits-Bedenken hervorrufen. Mit dem Katalog kann kein Geheimdienst der Welt und auch kein schwarzer Hacker was anfangen. Für Fremde ist der einfach nur ne unverwertbare Masse an Daten.

So, genug zu den grundsätzlichen Gedanken.
Nun zur Hardware!

CPU: [ ] -> für den Rechner mit Graka (oder) [ ] -> für den Rechner ohne Graka
CPU-Cooler: [ ] -> Der Ohren und Nerven zu Liebe! (Drehzahleinstellung im UEFI erforderlich - aber kein Problem)
Mainboard: [ ] Weil teurer nichts besser macht.
Ram: [ ] -> Weil etwas erhöhter Ram-Takt nie schadet und 1600'er auch nicht billiger ist. (Takt-Einstellung im UEFI erforderlich - sonst ist der Vorteil dahin.)
System-SSD: [ ] -> Gut und günstig.
Datengrab-HDD: (sofern gewünscht) [ ] Gut, günstig und vornehm leise - für Fotos in allen Fällen schnell genug.
Opt. Laufwerk: [ ] (nur CD/DVD-Funktion) ->Teurer geht genauso schnell kaputt. (oder) [ ) (CD/DVD/BD) - mit BD-Software!
Grafikkarte: [ ]-> wenn auch Gaming ansteht (oder) [ ] -> wenn nicht gespielt wird - eine neu gelabelte HD 7750, die beim GPGPU ganz gut aus der Wäsche guckt und erfreulich lautlos ackert (oder) keine Graka, was gewaltig Kosten spart, natürlich auch keinen Krach verursacht und alle Male geht, sofern die CPU eine IGP besitzt.
Netzteil: [ ] -> für den Gamer - billiger gehts nicht besser (oder) [ ] -> wenn eine der Non-Gamer-Grafiklösungen in Frage kommt.
Case: [ ], [ ] (oder) [ ] (oder) ganz was Anderes, nach eigenem Belieben, (mit einer Breite, die den CPU-Cooler erlaubt).
Gegebenenfalls, noch einmal nachfragen! Vielleicht findet sich ja auch ein anderer Cooler, der im Wunsch-Case unterbringbar ist?

Werden drei Massenspeicher verbaut, soll der Rechner also eine SSD, eine HDD und ein opt. LW haben, ist es nötig ein zusätzliches SATA-Datenkabel mit zu bestellen. Zum Mainboard gibt es nämlich nur zwei solche Kabel dazu.
Hier ein x-belibiges [ ].
Diese metallenen Verriegelungslaschen, die auf dem Bild gut erkennbar sind, sollte ein alternativ gewähltes Kabel auch haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke Horst, für die ausführliche Antwort!

Ich habe das Ganze mal meinem Arbeitskollegen weitergegeben, der war gleich total begeistert. ;-)
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
0
Zurzeit aktive Gäste
33
Besucher gesamt
33

Beliebte Forum-Themen

Zurück
Oben Unten