Dir kann geholfen werden.
Zumindest meine ich, dass ich, obwohl ich von der Video-Schnipselei und -Renderei unter einem Pinguin-System so viel Erfahrung wie allgemein üblich - also nullkommagarnix - habe, Dir in Sachen Hardware ein paar sachdienliche Hinweise geben kann.
Zunächst mal, man sollte, weil sich das letztlich als gar nicht so schwer und schon gleich garnicht als höhere, unbeherrschbare Kunst herausstellt, sich sein eigenes System zusammen bauen.
Das spart hier und da ein paar Europalinge ist oft, natürlich je nach Auswahl der Einzelkomponenten, den Kisten von der Stange in Sachen Stabilität, Langzeit-Stabilität bzw. Haltbarkeit weit überlegen.
Dabei muss es trotzdem nicht teurer werden.
Zudem ist so ein Selberbau-Projekt, worauf man bei längeren Editing-Sitzungen ganz sicher nicht verzichten sollte, schon in der Planungs-Phase und beim Aufbau sehr weit in Richtung silent zu trimmen.
Sollte man machen und kostet nicht direkt ein Vermögen. Oder höchstens ein "ganz kleines Vermögen", für dessen Einsatz die Nerven später ganz sicher bedanken werden.
Alles in Allem ist ein System nach meinen Prämissen in Deinem Budget gut machbar, sofern nicht noch die Monitore mit im Preis inbegriffen sein sollen.
Jap, so ein Core i7 wäre schon was Feines. Holt man doch mit dem Hypertreading gegenüber einem i5 bis zu etwa 20, vieleicht sogar noch ein paar ganz wenige Prozent darüber hinaus.
Wenn man, bei Dir ja nicht der Fall, nicht arg zu knauserig sein muss, lohnt sich solch ein Dickschiff schon.
Ein Xeon v3 mit gleicher taktung ist aber tendenziell etwas günstiger und deshalb nach meiner unmaßgeblichen Meinung vorzuziehen.
Wenn Du beispielsweise einen Xeon E3-1241 v3 nimmst, sparst Du gegenüber dem i7-4790 so etwa 30,- EUR. Dass Du dafür sowohl im Grundtakt, als auch im Turbo jeweils auf läppische 100 MHz verzichten musst, macht sich in der Arbeit nicht bemerkbar.
Nee, wirklich, das macht allerhöchstens, und auch nur bei extrem langen/umfangreichen Projekten, ein paar Sekunden oder weniger Unterschied in den Renderzeiten aus.
Nichts, wo Dir nicht sowieso die Grafikkarte mittels ihrer gebündelten GPGPU-Rechenkraft die Sache sowieso zu einem ganz und gar unbedeutenden Faktor werden lässt.
Was sich da wirklich empfiehlt, kann ich frei von allen Erfahrungen mit Cinelerra & Co. allerdings nicht (bindend) sagen.
Ich denke mir, dass man in der Linux-Welt eher auf offene Standards/Schnittstellen setzen wird und es nicht wirklich derb produktiv sein dürfte eine Nvidia-Karte vorzusehen.
Unter Windows, wo nur noch wenige Exoten-Programme die CUDA-Schnittstelle extensiv zu nutzen verstehen, lohnt sich der Einsatz von AMD-Karten übrigens meist auch mehr, als dem Grünen Riesen sein Geld in den Rachen zu werfen.
Die Karten aus der sogenannten grünen Fraktion beherrschen OpenCL bzw. OpenGL inzwischen zwar durch die Bank, kommen aber irgendwie, zumindest in vergleichbarer Preisklasse, mit ihren Kontrahentinnen nicht so ganz mit. (Wobei die Unterschiede nicht so groß sind, dass man von Welten sprechen müsste.) Immerhin, es gibt sie, was man Dir in Linux-Spezial-Foren sehr wahrscheinlich bestätigen dürfte, sofern Du Dich da noch einmal rückversichern möchtest.
Die weiter unten verlinkte Grafikkarte beschleunigt Dir Deine Video-Renderei ziemlich sicher merkbar. Ihre Lüfter können, weil GPGPU weit weniger heizt als Gaming, gut beruhigt werden.
Ganz lautlos ginge auch, beschleinigt aber weniger und ist eigentlich relativ unpreiswert.
Eine 2 TB-Festplatte - kein Problem! Gut leise und dabei für alle Video-Schnitt-/Rendering-Aufgaben (mehr als nur) schnell genug beispielsweise grüne oder ggf. rote Western-Digital-Platten. (ich bevorzuge, weil einen klitzekleinen Ticken schneller als Grün und dabei mindest genauso ruhig vor sich hinwerkelnd, eher Rot.
Wo viele kleinen Dateien oder Bruchstücke aus fragmentierten Dateien zusammengesucht werden werden müssen, sind sie, weil für NAS optimiert, imho sowieso im Vorteil. Etwas weniger preiswert sind sie allerdings auch, sollten dafür aber ein paar Stunden länger durchhalten.
Übrigens sollte Deine Anwendungssoftware um der gefühlten Ewigkeit, die ansonsten beim Start vergeht, Willen, besser auf einer SSD installiert sein. Das macht, weil dann alle möglichen Filter, Makros und Sonstiges ziemlich sicher - außer Du willst das anders - auch auf der SSD abgelegt sind, auch die Arbeit selber gefühlt etwas schneller und "geschmeidiger".
Also, dann, wenn Du arbeitest.
Richtig gut, was sich bei mir durchweg so bestätigt hat, wenn man seine Footer (temporär, also während des jeweiligen Projekts) auch auf der SSD liegen hat. Deshalb sollte man bei der Bemessung der Kapazität nicht zu knauserig sein.
Beim Ram, bzw seiner Kapazität, scheiden sich die Geister.
Mit einfachen 1080p-Projekten, die allerdings selten mehr als allenfalls zehn Spuren hatten, allgemein ohne viele überladene Effekte auskommen mussten, ist es mir nie gelungen mehr als die Hälfte meiner acht GB zu nutzen. Das gilt allerdings (wahrscheinlich) unter Windows und nur mit diversen Consumer-Programmen.
Angenommen, Du wirst tatsächlich mal acht GB brauchen, also wirklich in Benutzung haben, macht eine Verdoppelung der Kapazität aber trotzdem exakt nullkommagarichts in Sachen Performance aus. Müssen mal gelegentlich ein paar Megabyte geswappt werden, macht sich das, weil heutige SSDs dafür unmerkbar kleine Zeiteinheiten brauchen, nicht wirklich in einer Verlängerung der Renderzeiten bemerkbar. Auch die Arbeit an sich wird dadurch nicht wirklich "zäher".
Kurz: 16 GB kann man haben, muss man aber ziemlich sicher nicht.
In diesem Zusammenhang: Die Taktung macht auch nichts aus. Das Verrechnen, besonders Komprimierungs- und Dekomprimierungs-Schritte in der CPU/GPU braucht sowieso länger als die Daten aus dem Speicher zu angeln. Man muß also nicht unbedingt auf höchste Taktraten und Wahnsinns-Timings setzen, was die Sache auch mal ein wenig preiswerter werden lässt.
Das Netzteil muss natürlich gut effizient sein, weil eine schlechte Effizienz einerseits das Portemonnaie belastet und andererseits ein größeres Luft-Volumen zur Kühlung der Netzteil-Eingeweide bedingt, was heißt, dass besser effizient tendenziell auch immer einen Ticken leiser arbeitet.
Dass es alle Komponenten ausreichend und stabil stromversorgen können muss, ist eine Selbstverständlichkeit. Ungenutzte Reserven, (von mehr als allenfalls 50 bis 70 Watt), dies ist vielen Usern scheinbar oft nicht bewusst und auch wegen des Gefühls schwer beizubringen, zeitigen keinerlei positive Effekte.
Das Mainboard:
Ein z-beshiptes Board gilt ja allegemein als Glücklichmachend. Gleichwohl verpuffen seine Vorteile, einfach weil überhaupt nicht genutzt, bei einem System, wie ich es Dir empfehle, ins Leere.
Kann man also nehmen. Aber nur, wenn sich nicht was Preiswerteres finden lässt.
Natürlich muss der Chipsatz ansonsten zur CPU passen. Ein Board aus grauer Vorzeit kann es also nicht werden.
Bluray-Brenner:
Ich habe inzwischen so ein Dingelchen. Ich habe sogar schon (genau) ein mal eine BD gebrannt. Schließlich muss man ja mal probieren, ob das Teil auch richtig funktioniert.
Fertige Videos landen alle samt und sonders auf dem Datengrab und zusätzlich auf ner externen Festplatte.
Zudem natürlich Einiges auch bei YT.
Also, ich halte so ein Dingelchen für so lange sinnfrei, wo man nicht versucht ewig lange Full-HD-Werke per BD unters Volk zu verteilen.
Zum Anschauen seiner Werke nutzt man ja sowieso seinen Computer, an dem man günstiger Weise seinen TV mit angeschlossen hat.
Keine Angst! Wenn wenigstens ein Monitor per Displayport anschließbar ist, machen zwei Monitore plus TV keine Sorgen. Brauchst Du keinen zweiten Monitor für Deine Vorschau, gehts, was ja u.U. auch kostensparend ist, ganz ohne Display-Port.
Einen DVD Brenner sollte man, so ein Dingelchen gibts ja inzwischen für 'n Appel und 'n Ei, allerdings schon haben.
Das meine ich weil: Alles immer per USB-Stick bewippen zu wollen oder müssen, ist (zumindest in der Welt der Fenster) manchmal echt nervend.
Die CPU sollte, solange man allzu große Boliden nicht sauteuer bezahlen muss, von einem nicht gar so kleinen CPU-Kühler gekühlt werden.
Einen 120'er Lüfter, der dann wegen seiner ernormen Förderleistung ruhig auch langsam vor sich hin kreiseln darf, an einem mittelschweren Finnenpaket mit nicht zu geringen Abständen, halte ich für die zu erbringende Pflicht.
Wie leise sowas sein kann hörst Du beispielsweise in meinem [
System-Vorstellungs-Video].
Ja ja, lange nicht neues mehr berichtet. Kleine, aber nicht wirklich umfassende Änderungen hat es inzwischen schon gegeben.)
Ein gut stabiles und, je nach finanziellen Möglichkeiten auch gut bedämpftes Gehäuse sollte Deine Hardware-Schätze in sich vereinen dürfen.
Alu ala LianLi ist schön, aber nicht zwingend notwendig.
Nimm ruhig sowas, wie ich es verwendet habe. Das ist ein wirklich Spitze-Blechkleid.
(Türen sind übrigens durchaus sinnvoll, wenn es um Krachvermeidung geht. Abgesehen davon gibt sowas die gewisse "Noblesse".)
Die Anordnung der Lüfter und deren Auswahl ist nach einigen Versuchen so entstanden. Ich bin wie wild davon überzeugt, besser und gleichzeitig leiser für weniger Geld geht s nicht, weshalb es hier keinerlei Änderungen gegeben hat.
Dein Netzteil, was Lüfterloses habe ich aus Kostengründen natürlich nicht vorgesehen, sollte seine Luft aus dem Gehäuse-Inneren beziehen, den Lüfter also oben liegen haben. Diese Art Netzteile einzubauen macht im Übrigen meist auch die Grafikkarte ein paar wenige Grad weniger warm, ohne dass das Netzteil deshalb wirklich wärmer werden würde.
Puuha! Viel Text.
Den gibts kostenlos, hoffentlich nicht auch umsonst.
😉
Die Links zur Hardware:
CPU:
CPU-Cooler:
Mainboard:
Ram:
Grafikkarte:
Festplatte: (Datengrab)
SSD: (System-Platte)
DVD-Brenner:
drittes SATA-Datenkabel: Ohne Link, weil Du das bei Deinem Lieblings-Anbieter besser und günstiger finden kannst. Auf Verriegelungs-Laschen achten (
).
Netzteil:
Case:
opt. Lüfter (für oben)
Sodala ... rund 850,- Europalinge.
Zufrieden?