Grundsätzliches zum RAM
🙂 Hallo Freunde,
Ich versuche mal das Speicherproblem zu erläutern.
Generell: Arbeitsspeicher kann man nie genug haben!
Wie ist das nun mit 1, 2, 3 oder 4 oder mehr GB?
Ein 32 Bit- Betriebssystem kann generell 4 GB RAM adressieren (2 hoch 32 Byte). Windows (XP, Vista, 2000 oder die "Server") lagern ihren Kernel in den RAM aus. Das ist gut, soll auch so sein- blos nicht mit einem Registryhack ändern!- und kostet je nach System rund ein halbes GB oder mehr.
Angezeigt werden können also nur maximal 3,5 GB. Außerdem wird Speicher gewöhnlich für Texturen (in Zusammenarbeit mit der Grafikkarte) reserviert. Das wird im BIOS eingestellt und geht von 32 MB bis 512 MB je nach Mainboard und ist bei der auf modernen Grafikkarten verbauten Speichermenge und Speicherart (zB.: GDDR 3) völliger Unfug. Leider kann man diese Funktion nicht ganz abschalten. Diese 32 bis 512 MB fallen also dann auch weg. Das ganze Bussystem (PCI) des Rechners braucht je nach Konfiguration auch Speicher. der fällt auch weg. Demzufolge können angezeigte 2800 MB völlig in Ordnung sein.
Die Frage ist jetzt, ob sich die Aufrüstung lohnt. "Jein"!!!
Es kommt auf das System an.
Beispiel:
- Ein Mainboard, das den Zweikanal- Speichermodus unterstützt.
- Ein betagter Pentium 4- 650- Prozessor mit dem recht mickrigen FSB- Takt von 800 MHz
- 2 mal 2 GB DDR 2- 667- CL 5 im "Dual Channel Memory Mode" bringen gegenüber einem einzelnen 2 GB- Speicher im "Single Channel Memory Mode" bis zu 20 Prozent Leistungsschub. Das hängt einfach damit zusammen, dass im Zweikanalmodus die Busbandbreite zwischen Speichercontroller und Speicher von 64 Bit auf 128 Bit verdoppelt wird und damit theoretisch eine Verdopplung des Datendurchsatzes erfolgt. Gewöhnlich ist ja der Prozessor schneller als der Datennachschub aus dem Speicher und wartet bis neue Daten kommen. Mit dieser Methode werden also die Zeiten des Prozessorfaulenzens theoretisch halbiert.
Aber wie schon gesagt, kommt es auf das ganze System an. Bei neuen Mehrkernprozessoren mit sehr hohem FSB- Takt, großem Second Level Cache (L2) und den entsprechend hoch getakteten Speichermodulen wird auch der Vorteil des Zweikanalspeichermodus immer geringer. Natürlich sollte man ihn nutzen, so das Geld für die Speicherriegel da ist. (rein wirtschaftliches Problem)
Ob Programme dann mit verfügbaren rund 3 GB RAM schneller laufen (vor Allem Spiele), hängt ganz von ihrem Aufbau, also der Programmierung ab. Generell teilt Windows in der 32 Bit- Version den Programmen sowieso nur maximal 2 GB Speicher zu. Wenn man aber wie oben 2,8 GB zur freien Verfügung hat, sieht das schon positiv aus. Richtig bemerkbar macht es sich aber nur bei Programmen, die sehr prozessor- und speicherlastig sind. (3 D- CAD; Videobearbeitung usw.)
Die Hersteller der Programme haben sich im Laufe der Jahre auch an Microsoft angepasst (zumindest die Meisten) und schreiben ihre Software so, dass sie eh nur maximal 2 GB Arbeitsspeicher braucht. (Also auch hier wieder wirtschaftlich denken und fragen, ob die 35 bis 120 € nicht vieleicht anderswo besser angelegt wären.) Und was Spiele betrifft- die werden so geschrieben, dass sie immer mehr Leistung von der Grafikkarte brauchen. Da macht sich nur selten ein Unterschied zwischen eingebauten 2 GB oder 4 GB RAM bemerkbar. Ich habe das selber mal mit "Aquamark" getestet und eine "Verbesserung" von maximal 3, 4 manchmal auch 5 FPS bei durschnittlich sowieso schon über 45 FPS erhalten.
Ich hoffe, dass ich Euch ein wenig helfen konnte.
Freundliche Grüße
M.T.