Für Videobearbeitungen, zumindest wenn Du das nicht nur alle paar Monate machst, muß man übers Mainboard nicht mehr großartig diskutieren.
Höchstens um die Ausstattungs-/Preisklasse kann man noch trefflich streiten.
Auch über den Sinn oder Unsinn solcher Bestenlisten, ist sich der Praktiker, für den die preislichen Unterschiede letztlich knapp um die null Prozent Performancegewinn ausmachen, nicht so recht einig.
Eins der Gimmiks des Z77-Chipsets ist es, daß er sich bei der Codierarbeit beim H.264- Codec mit ins Zeug legt.
Das macht beispielsweise die Vorschau beim Bearbeiten von AVCHD-Material, was man, der Industrie seis gedankt, heute immer öfter zu erledigen hat, selbst in höherer Qualitätsstufe (noch) etwas flüssiger.
Das die Renderzeiten leider recht marginal beeinflußt werden, bleibt allerdings weiterhin zu beklagen.
Insgesamt spricht aber, weil man Z77-bechipte Bretter schon für unter hundert Euro bekommt, vieleicht irgendwas gegen das gewählte Mainboard, jedoch letztlich überhaupt nichts gegen den Chipsatz an sich.
Das es in Games nichts bringt die CPU zu übertakten, pfeiffen die Spatzen inzwischen überall von den Dächern.
Die meisten User verstehen blos noch nicht spatzisch ...
Das es für den Videoamateur letztlich, weil hier jedes Fitzelchen Plus an reiner Rechenperformance die Renderzeiten verkürzt, nicht ganz sinnfrei ist, muß man schon anerkennen.
So dauert ein Videoprojekt schon mal nicht angenommene hundert Stunden, sondern, durch das schnellere Rendern bedingt, nur 99 Stunden und 50 Minuten.
Je nach persönlichem Workflow und Project-Umfang mögen hier auch ganz andere Zeiten angenommen werden.
Egal wie auch immer, macht das kleine Stückchen Zeit, was man durchs OC spart, im Verhältnis zur Project-Gesamtzeit, so wenig aus, daß man das Overclocken eher als Hobby verstehen muß.
Die Produktivität beeinflußt es jedenfalls nicht wirklich.
Wenn man solche Zeitbilanzen aufstellt, wird der Sinn eines (fast) doppelt so schnellen Core i7 allerdings genauso fraglich ...
(Was der Grund für mein System ist. 😉)
Ich hätte auch lieber Ram ohne die sinnfreien Heatspreader genommen.
So ist man, was den CPU-Cooler angeht, auf der Sicheren Seite.
Und Nein(!), Heatspreader steigern den Ramdurchsatz keinesfalls.
Weil der Ram, anders als so mancher User zu glauben scheint, nicht gekühlt werden braucht, sind sie letztlich reine Kosmetik.
Der Kühler, den Du dir ausgesucht hast, ist eigentlich gut.
Das Bessere ist der Feind des Guten.
Ich würde einen lieber einen weitaus preiswerteren HR-02 Macho nehmen.
Besser ist der in sofern, daß er eine (fast) identische Kühlleistung, die bei beiden Kontrahenten im Übrigen weit oberhalb des noch Sinnvollen rangiert, für weniger Geld bekommt.
OK, der Macho schaffts nicht ganz so weit hinunter.
Aber das gibt, weil es der CPU sowas von egal ist, ob sie nun mit 35, 40, 50 oder 60 Grad ackern muß, keine sinnvolle Bergründung fürs Geldverbrennen.
Letzte Frage:
Bist Du sicher ein passendes Case gewählt zu haben?
Das Dingelchen ist nach seiner Beschreibung nur 180 Millimeter breit.
Wie, um Alles in der Welt, willst Du darin so einen Kühler-Boliden unterbringen?