Streik im öffentlichen Dienst

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Mich interessiert was ihr für eine Meinung zum Thema Streik im öffentlichen Dienst habt.
Findet ihr die Lohnforderungen gerechtfertigt?
Findet ihr die Beeintrechtigungen durch die Streiks ok um die Forderungen zu erreichen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde es nervig, dass sowas immer auf dem Rücken der Bürger ausgefochten werden muss. Sinnvoller wäre es wohl, die Firmenwagen der Vorstandsetage zu "bestreiken".
 
Anders geht es aber nunmal meiner Meinung nach nicht. Natürlich nervt man damit die Bürger, aber dadurch baut man ja auch Druck auf da die sich aufregen und irgendwann auch auf die Barikaden gehen.

Den Firmenchefs ist das egal ob die Autos von denen "bestreikt" werden, dann bleiben die eben mal nen Tag zu Hause.

Ich muss aber auch dazu sagen das ich selbst im öffentlichen Dienst arbeite, jedoch beim Land Nds. und nicht beim Bund oder Kommune. Wie haben einen anderen Tarifvertrag. Die Abschlüsse des Landes orientieren sich jedoch am Traifvertrag für die beim Bund/Kommune und anderesherum, von daher ist mir ein hoher Tarifabschluss wichtig.
 
Solche Forderungen der Gewerkschaften gehen natürlich im Normalfall davon aus, dass sie noch runtergehandelt werden. Wenn die Gewerkschaft also 5 % fordert, rechnen sie damit, dass sie nur 3 % kriegen. Gerechtfertigt sind solche Forderungen eigentlich jedes Jahr, da dadurch ja die Preissteigerungsrate wieder ausgeglichen werden soll. Es ist nur fraglich in welchem Umfang Löhne erhöht werden müssen/sollen.

Und dass es auf dem Rücken der Bürger ausgefochten wird ist ja klar da, wie schon gesagt wurde, sonst ja kein Druck aufgebaut wird. Stören tut mich das prinzipiell nicht. Sicherlich ist es nervig wenn man grad was wichtiges erledigen will und das Amt hat zu, aber im Normalfall (Ausweis verlängern, etc.) kann das ja auch mal ein paar Tage warten.

Alles in allem halte ich Streiks für ein sehr sinnvolles Mittel auf das nicht verzichtet oder geschimpft werden sollte.
 
Bin grundsätzlich für solche Streiks. Die Reallöhne sind seit der Euroeinführung vor 9 Jahren um gute 12% gesunken. Im gegensatz dazu aber gerade die Preise bei der Grundlebensdeckung, wie Mieten, Heitz und Nebenkosten sowie auch Lebensmittel stark angestiegen.
Gerade im Öffentlichen Dienst sehen neue Arbeitsverträge für die Betroffenen sehr schlecht aus.
Das fängt bei der Arbeitszeit an und höhrt bei Lohnnivau auf.
Das hat zur folge, wird ein Arbeitsplatz beispielsweise bei einer Komune oder Stadt frei, werden die Nachrückenden, wenn diese Stellen überhaubt noch neu besetzt werden, wesentlich weniger verdienen.
z.B. verdient ein neu eingestellert Facharbeiter hier in Kassel beim Umwelt und Gartenamt nur noch lächerliche 9,76 Brutto die Stunde.
Sein Vorgänger lag da mit fast 13€ doch deutlich drüber (ca.25% mehr) und hatte mit 38,5 Stundenwoche zu 42 Stundenwoche des neu eingestellten, auch eine um 9% kürzere Arbeitswoche.
Gerade Personen mit solchen neuen Verträgen sind auf diese "lächerlichen" Prozente an Lohnerhöhung mer als angewiesen.
 
Bei den Kommunen ist es wirklich am schlimmsten, während meiner Ausbildung beim Land musste ich ein Kommunalpraktikum machen. Die haben zwar "nur" 39 Stunden in der Regel (das Land Nds. 39,8) dafür werden sie jedoch grundsätzlich 2-3 Entgeltstufen zu gering eingestuft.
Da werden die Arbeitsplatzbeschreibungen gefälscht was das Zeug hält.
Des Weiteren bekommen die Leute bei den Kommunen noch seltener einen festen Arbeitsvertrag als die Leute beim Land. Noch frecher wird es natürlich wenn die Kommunen Stellen ausschreiben mit einen Stellenanteil von 50-75% und dann sagen seien Sie doch froh überhaupt einen Job zu haben. Das bringt es natürlich da man so nur lächerliche 800€ verdient und aufstocken muss.

Die Gewerkschaften fordern ja nicht nur Lohnerhöhungen sondern auch bessere Arbeitsbedingungn. Das rechnen die irgendwie in Prozente um und somit íst die Forderung schon in den 5% enthalten.
 

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