Ja, wenn man sich ein potentes System ins Wohnzimmer stellen will, ist dagegen auch nichts einzuwenden. Ich werde mich an einen Versuch wagen, ein derartiges System zu realisieren und etwaige sinnvolle Abänderungen noch kurz anreißen.
Erwähnt haben will ich vorweg, dass meine Vorredner schon richtig angedeutet haben, dass bei einem solchem Einsatzbereich so ziemlich jeder nur halbwegs aktuelle Halbleiter auf x86 Basis diesen Ansprüchen gerecht werden kann. Viele begnügen sich in einem solchen Fall mit einer CPU/Mainboard Kombo wie diese
. Nachdem diese Bretter aber gar leistungslos sind und Intel mit dem Atom der große Wurf auch noch nicht gelungen ist, (was sich hoffentlich demnächst mit AMD’s Kabin und Intel’s Silvermont ändern wird,) kann ich es durchaus nachvollziehen wenn man sich dann doch etwas mehr gönnen will, dazu aber nicht zu
greifen will.
Bevor wir nun aber in irgend so ein Kompaktgehäuse möglichst teure Hardware stopfen, sollten wir uns über die Rahmenbedingungen klar werden. Denn während man noch sagen kann, dass es fürs persönliche Befinden völlig sekundär ist, wie viel Energie das Teil anschließend aus der Steckdose zieht und den Haushalt finanziell belastet, wird es dem Computer schnell unbehaglich, wenn dieser besagte Energie gänzlich in Wärme umwandelt und das dann mit typischen Reaktionen wie Drosselung und Notabschaltung abstraft. Es liegt mir nun fern zu behaupten, dass es nicht möglich sei, einen i7-4770K in einen HTPC zu stecken,…… ganz und gar nicht, …… vielmehr will ich darauf hinweisen, dass potentielle Käufer eines solchen Boliden anschließend auch gerne einen Kilo Metall auf dieses Transistorgebilde schnallen um es anschließend bei vertretbarer Geräuschkulisse kühl zu halten. Und hierfür fehlt es einem HTPC schlicht an Platz. Das bedeutet im Klartext, dass das Rechenwerk spätestens in Lastsituationen nicht unhörbar sein wird, was für einen Wohnzimmer PC wohl auch einen wichtigen Faktor darstellen wird.
Diese Käuferschicht bedient der Markt mit Low und Ultra Low Voltage Modelle, die zu ihren Brüdern identisch sind, jedoch niedriger takten und dank gesunkener Kernspannung den Energiebedarf dabei nicht selten halbieren. Ein i7-4770T beispielsweise wird im Gegensatz zum i7-4770K mit lediglich 45 Watt anstatt 84 Watt spezifiziert, kann dabei aber dank Turbo dennoch einen Kerntakt von bis zu 3,7 GHz erreichen, sofern es die Rahmenbedingungen zulassen. Zum Vergleich, ein i7-4770K schafft es mittels Turbo auf 3,9 GHz.
So nun aber mal los:
Trotz der performanten Hardware, die Verwendung finden soll, will ich in meiner Konfiguration versuchen, das System komplett passiv zu kühlen. Beste Voraussetzungen also um ein vollkommen unhörbares System auf die Beine zu stellen. Hierfür stellt das Gehäuse die elementare Basis dar.
Das Steacom FC8 Evo habe ich hierfür ins Auge gefasst. Es ist sowohl
als auch
erhältlich und kann bei Bedarf problemlos mit
ausgestattet werden. Eine dedizierte Grafikkarte im Single Slot Design kann es notfalls auch beherbergen, wobei ich der Meinung bin, dass Intels integrierte HD4xxx Grafikkarte in dem vorgegebenen Umfeld auch hervorragende Dienste leisten wird.
Das Gehäuse bestücken wir bei Bedarf noch mit
(leider teuer. Eventuell reicht auch
).
Zwei Testberiche zu diesem Gehäuse habe ich auch für dich:
Die Bedienungsanleitung lässt sich
einsehen.
CPU:
Ich persönlich würde selbst mit dem Fokus auf Performance auf eine günstige Ivy Bridge CPU mit Hyper-Threading setzen (
-
. Irgendetwas in dieser Richtung) und sie auf ein entsprechendes (Sockel 1155) Mainboard packen. Ein Haswell Pendant wie etwa
wäre hierfür ebenfalls hervorragend geeignet. Jedoch scheint mir der Preis beim i5-4570T zu hoch gegriffen.
Den Einbau eines Quad-Cores steht natürlich auch nichts im Wege. Wenn es
oder gar
bzw.
sein soll, tue dir keinen Zwang an.
Lediglich
will ich abraten. Nicht nur weil sich diese CPU primär an Overclocker richtet und es bei einem HTPC wohl eher in die andere Richtung geht, so man tatsächlich Optimierungsbedarf sieht. Diese CPU könnte(muss nicht sein) die thermische Belastungsgrenze des Gehäuses sprengen. Auch wenn dieses mit einer Maximal-TDP von 95 Watt protzt und besagter Prozessor mit 84 Watt spezifiziert wurde, könnte es durchaus problematisch werden da die Haswell Architektur als sehr Hitzköpfig gilt.
Dass natürlich alle erwähnten Prozessoren im angestrebten Aufgabenbereich nicht sonderlich gefordert werden, will ich bei dieser Gelegenheit auch noch ein weiteres Mal erwähnt haben.
Mainboard:
Nachdem mich das Bauchgefühl plagt, dass es ohnehin ein Haswell Prozessor wird, was sicherlich auch keinen Nachteil darstellen wird (das ist die ix-4xxx Serie), werde ich ausschließlich zu dieser Serie kompatible Produkte empfehlen.
Will man etwas tiefer in die Tasche greifen, kann man auf den Z87-Chipsatz setzen. Ein H87-Chipsatz wird es aber auch tun. Falls von Interesse, will ich noch gesagt haben, dass sich auch durch die Hauptplatine erstaunlich viel Energie sparen lässt. Selbst heute noch.
Anzumerken ist, dass die neuen Intel Chipsätze von einem USB 3.0 Bug geplagt werden, der zur Folge haben kann, dass an einer USB 3.0 Schnittstelle angeschlossene Geräte nach dem wiederauferwecken des Computers (Ruhezustand) nicht mehr ordnungsgemäß funktionieren. Will man sich davon befreien muss man zu einer Platine mit C2-Stepping greifen wie sie momentan nur ASUS liefert.
Mit Z87-Chipsatz:
Einen Test habe ich auch parat:
Mit H87-Chipsatz:
RAM:
Günstig, niedrige Spannung, Kompakte Bauform, Takt und Timing bestimmen das Suchmuster.
Festplatte:
Das Case kann sowohl eine 2.5 Zoll als auch eine 3.5 Zoll HDD/SSD beherbergen. Ich schlage vor eine 2.5 Zoll SSD
(Test gibt’s
) mit 120 GB als Systemfestplatte zu verwenden und dieser
als Datengrab beizugeben (Größe je nach Belieben).
Netzteil:
Das Gehäuse selbst wird mit einer PicoPSU mit Strom versorgt.
ein Leitfaden zu solchen Netzteilen, an den man sich etwas halten kann. Zu beachten ist hierbei dass man vermeidet, dass etwaige elektronische Bauteile wie etwa Kondensatoren auf dem 24-poligen Stecker zu weit hinausragen und bei entsprechenden Platinen Design des Mainboards dann in einen der zwei RAM-Speicherbänke hineinragt und so ein Stecken eines Speichermodules unmöglich macht.
ist recht überschaubar. Der Gehäusehersteller
, dass aber leider
ist. Mir selbst fehlt auch die Erfahrung mit solchen Netzteilen. Somit hoffe ich, dass jemand anders über diese Teile noch ein paar Worte verliert und zugleich ein entsprechendes Produkt empfehlen kann.
Der pcgameshardware Tester verwendete jedenfalls
und hatte im Gegensatz zum Computerbase Team (verwendeten das steacom Netzteil) keine Probleme.
. Zur Qualität des enthaltenen Netzteiles kann ich leider keine Aussage treffen.
Abschließend bleibt noch zu sagen, dass sich der Zusammenbau von solchen Kleincomputern als fummelig erweist. Mit etwas handwerklichen Geschick kann man sich dennoch unbesorgt an ein solches Projekt heranwagen.