Horst58
Super-Moderator
Hey @ all
Heute mal so eine Art kleines Review bzw. eine erste persönliche Einschätzung der Güte und der Möglichkeiten einer (für mich) neuen "Scherbe".
Unter Multimedia habe ich das Ganze mal angeordnet, weil mir das noch die bestpassende Kategorie zu sein scheint.
Mir ist schon klar, dass sowas nicht unbedingt zu den Kernthemen in unserer Gaming-verliebten Community gehört.
Vom Computer zur Fotografie ists aber nur ein kleiner Schritt.
Ein Schritt, den viele unserer User bereits gegangen sind.
Und, wer weiß, vielleicht werden es ja noch ein paar User mehr?
Kürzlich, noch rechtzeitig vor dem langersehnten Wochenende, kam bei mir eine neue Optik an.
Ein Macro-Objektiv mit einer 90'er Festbrennweite, welches dank dem Cropfaktor am APS-C-Sensor auch gut und gern als Tele Verwendung finden kann erweitert meinen Objektivpark nun.
Ich rede hier vom TAMRON SP 90mm F/2.8 Di macro1:1 USD.
Meins passt zu meiner SONY-SLT.
So sieht das Teil aus.
OK, dies Produktfoto ist nicht so richtig gut ausgeleuchtet und mit dem 18-55'er Kitobjektiv abgelichtet, kein richtiger Augenschmaus.
Um zu sehen, dass man ne ganze Menge Objektiv für seine etwa 420,- EUR bekommt, wird es aber reichen.
Damit ist auch gleich mal der Preis genannt.
Ein Preis, der mir wegen der optischen bzw. Gebrauchs-Eigenschaften dieses Objektivs durchaus als angemessen erscheint.
Meine ersten Eindrücke (nach etwa hundert gemachten Aufnahmen):
Pluspunkte:
# Überragende Schärfe bei Offenblende, die sich beim Abblenden in den mittleren Bereich (F/4 bis F/16) nicht mehr wirklich verbessert. Zumindest konnte ich das nicht sehen.
# Über den gesamten (allgemein genutzten) Blendenbereich keine sichtbar werdende Vignettierung.
# Erst unterhalb von F/25 nimmt die Schärfe (nur wenig) wahrnembar ab.
# Gutes Freistellen von Aufnahmen bzw Portraits bis hinunter zu F/4.5. - Dabei ein recht angenehmes Bokeh.
# Gute Wirkung des Bildstabilisators - Freihand-Shots bei 0,25 sec sind in aller Regel nicht verwackelt.
# Augenscheinlich und haptisch gut erfühlbare, hohe Verarbeitungsqualität. - Obwohl einiges Plastik mit im Produkt steckt.
# Arbeitsbereich für den Autofucus für Nahbereich, Mittel- und Fernbereich oder über alles einstellbar. Das macht den Autofukus u.U. sehr schnell.
# Der Antrieb arbeitet in der Tat so sehr leise, so dass Aufsteckmikes oder die Kamerainternen beim Filmen nichts von seiner Arbeit mit aufnehmen. (Jedenfalls bei meiner Sony SLT α55 und/oder meinem Røde Videomic (alte Form/alte Spinne) ist das so.)
# Masse bzw. Gewicht von nur 550 Gramm - Wenig belastend auf Foto-Touren und besondere Stative sind dadurch nicht zwingend.
Minuspunkt:
# In wenigen, von der Lichtstuation scheinbar unabhängigen Fällen trifft der Autofokus ziemlich daneben. Dies mag natürlich auch am Kamera-Body liegen. Ich nehme aber an, dass die Sony nicht schuld ist, weil ich dieses Nebenderspurliegen mit dem Kit-Objektiv nur ganz, ganz selten festgestellt habe.
Ohne Wertung, aber trotzdem erwähnenswert:
# Bei Offenblende ist die Schärfentiefe bei Macro-Aufnahmen auf nur wenige Millimeter beschränkt.
Mein Rat dazu: Besser eine ISO (meinetwegen weit) oberhalb der magischen Hundert wählen, um etwas weiter abblenden zu können oder gegebenenfalls lange Belichtungszeiten zum Abblenden in Kauf nehmen.
# Klar muss sein, dass eine 90'er Festbrennweite (da im Fall dieses Objektivs, nur für APS-C geeignet, eigentlich um 150mm Kleinbild-Äquivalent) unter Umständen viel "Bein-Zoom" beim Auszoomen erfordert oder manchmal Aufnahmen auch ganz unmöglich macht.
Damit hat diese Linse nicht einmal ansatzweise das Zeug zum "Immerdrauf". Das Kitobjektiv oder ein empfehlenswertes Reisezoom muss man also auch weiterhin mitschleppen.
# Wer Outdoor-Portraits machen will ist aber auf jeden Fall gut beraten, diese Linse mit im Gepäck zu haben.
# Der Akku der Kamera verausgabt seine Kraft mit dieser Linse eher. Zumindest gefühlt und im Vergleich mit dem Kit-Objektiv.
# Mein Rat: Marcros nahe der Naheinstellgrenze vorzugsweise bei F/9.0 schießen, weil das wenigstens noch einen "treffsicheren" Tiefenschärfe-Breich erlaubt.
Fotos mit diesem Objektiv:
Lüfternabe (Lian Li):
Objekt-Sensor-Abstand etwa 65 cm
F/9.0 ISO:200 2,0 sec
Zigarettenhülsen:
Objekt-Sensor-Abstand etwa 35 cm
F/9.0 ISO:200 0,4 sec
Kaffebohnen:
Objekt-Sensor-Abstand etwa 30 cm
F/9.0 ISO:200 6,0 sec
Kleiner Zeitungsdruck auf normalem Zeitungspapier:
Objekt-Sensor-Abstand etwa 28 cm (unterhalb der vom Hersteller angegebenen Naheinstell-Grenze!)
F/9.0 ISO:200 0,6 sec
Hagebutten im Freien bei gutem Licht:
Objekt-Sensor-Abstand etwa 90 cm
F/7.1 ISO:200 1/80 sec
Sonnenuntergang:
Objekt-Sensor-Abstand etwa ∞
F/9.0 ISO:400 1/800 sec
Pferde-Gesicht - (Augenpartie)
Objekt-Sensor-Abstand etwa 2 m
F/5.0 ISO:100 1/100 sec
Pferde-Gesicht - (Stirnpartie bis Nase)
Objekt-Sensor-Abstand etwa 3,5 m
F/2.8 ISO:100 1/640 sec
Isi-Reiterin - (meine Tochter)
Objekt-Sensor-Abstand etwa 25-30 m
F/2.8 ISO:100 1/1000 sec
Isi-Portrait - (Glaður / Pferd meiner Gattin)
Objekt-Sensor-Abstand etwa 6-8 m
F/3.2 ISO:400 1/250 sec
So ...
Das war es heute zu meinem kleinen Review.
Ich hoffe, dass ich irgend jemanden, also Leuten, die schon immer über ein Macro, mit dem man nicht zu nahe ans Motiv heran muss, nachgedacht haben, eine Hilfestellung bei der Entscheidung geben konnte.
Dass ich ne Variante mit dem SONY-A-Mount habe, muss imho nicht weiter interessieren.
Dies Objektiv ist auch für Nikon, Canon und Pentax zu haben und dürfte, weil ja außer der Kopplung zwischen Body und Objektiv nichts grundsätzlich anders ist, durchaus vergleichbare Bilder zulassen.
Für Leute, die sich sowas tatsächlich mal zulegen, aber auch sonst bin ich gerne bereit weitere Erfahrungen, so ich sie denn mal gemacht habe, auszutauschen.
Buenos Dias
Euer Horst
Heute mal so eine Art kleines Review bzw. eine erste persönliche Einschätzung der Güte und der Möglichkeiten einer (für mich) neuen "Scherbe".
Unter Multimedia habe ich das Ganze mal angeordnet, weil mir das noch die bestpassende Kategorie zu sein scheint.
Mir ist schon klar, dass sowas nicht unbedingt zu den Kernthemen in unserer Gaming-verliebten Community gehört.
Vom Computer zur Fotografie ists aber nur ein kleiner Schritt.
Ein Schritt, den viele unserer User bereits gegangen sind.
Und, wer weiß, vielleicht werden es ja noch ein paar User mehr?
Kürzlich, noch rechtzeitig vor dem langersehnten Wochenende, kam bei mir eine neue Optik an.
Ein Macro-Objektiv mit einer 90'er Festbrennweite, welches dank dem Cropfaktor am APS-C-Sensor auch gut und gern als Tele Verwendung finden kann erweitert meinen Objektivpark nun.
Ich rede hier vom TAMRON SP 90mm F/2.8 Di macro1:1 USD.
Meins passt zu meiner SONY-SLT.
So sieht das Teil aus.
OK, dies Produktfoto ist nicht so richtig gut ausgeleuchtet und mit dem 18-55'er Kitobjektiv abgelichtet, kein richtiger Augenschmaus.
Um zu sehen, dass man ne ganze Menge Objektiv für seine etwa 420,- EUR bekommt, wird es aber reichen.
Damit ist auch gleich mal der Preis genannt.
Ein Preis, der mir wegen der optischen bzw. Gebrauchs-Eigenschaften dieses Objektivs durchaus als angemessen erscheint.
Meine ersten Eindrücke (nach etwa hundert gemachten Aufnahmen):
Pluspunkte:
# Überragende Schärfe bei Offenblende, die sich beim Abblenden in den mittleren Bereich (F/4 bis F/16) nicht mehr wirklich verbessert. Zumindest konnte ich das nicht sehen.
# Über den gesamten (allgemein genutzten) Blendenbereich keine sichtbar werdende Vignettierung.
# Erst unterhalb von F/25 nimmt die Schärfe (nur wenig) wahrnembar ab.
# Gutes Freistellen von Aufnahmen bzw Portraits bis hinunter zu F/4.5. - Dabei ein recht angenehmes Bokeh.
# Gute Wirkung des Bildstabilisators - Freihand-Shots bei 0,25 sec sind in aller Regel nicht verwackelt.
# Augenscheinlich und haptisch gut erfühlbare, hohe Verarbeitungsqualität. - Obwohl einiges Plastik mit im Produkt steckt.
# Arbeitsbereich für den Autofucus für Nahbereich, Mittel- und Fernbereich oder über alles einstellbar. Das macht den Autofukus u.U. sehr schnell.
# Der Antrieb arbeitet in der Tat so sehr leise, so dass Aufsteckmikes oder die Kamerainternen beim Filmen nichts von seiner Arbeit mit aufnehmen. (Jedenfalls bei meiner Sony SLT α55 und/oder meinem Røde Videomic (alte Form/alte Spinne) ist das so.)
# Masse bzw. Gewicht von nur 550 Gramm - Wenig belastend auf Foto-Touren und besondere Stative sind dadurch nicht zwingend.
Minuspunkt:
# In wenigen, von der Lichtstuation scheinbar unabhängigen Fällen trifft der Autofokus ziemlich daneben. Dies mag natürlich auch am Kamera-Body liegen. Ich nehme aber an, dass die Sony nicht schuld ist, weil ich dieses Nebenderspurliegen mit dem Kit-Objektiv nur ganz, ganz selten festgestellt habe.
Ohne Wertung, aber trotzdem erwähnenswert:
# Bei Offenblende ist die Schärfentiefe bei Macro-Aufnahmen auf nur wenige Millimeter beschränkt.
Mein Rat dazu: Besser eine ISO (meinetwegen weit) oberhalb der magischen Hundert wählen, um etwas weiter abblenden zu können oder gegebenenfalls lange Belichtungszeiten zum Abblenden in Kauf nehmen.
# Klar muss sein, dass eine 90'er Festbrennweite (da im Fall dieses Objektivs, nur für APS-C geeignet, eigentlich um 150mm Kleinbild-Äquivalent) unter Umständen viel "Bein-Zoom" beim Auszoomen erfordert oder manchmal Aufnahmen auch ganz unmöglich macht.
Damit hat diese Linse nicht einmal ansatzweise das Zeug zum "Immerdrauf". Das Kitobjektiv oder ein empfehlenswertes Reisezoom muss man also auch weiterhin mitschleppen.
# Wer Outdoor-Portraits machen will ist aber auf jeden Fall gut beraten, diese Linse mit im Gepäck zu haben.
# Der Akku der Kamera verausgabt seine Kraft mit dieser Linse eher. Zumindest gefühlt und im Vergleich mit dem Kit-Objektiv.
# Mein Rat: Marcros nahe der Naheinstellgrenze vorzugsweise bei F/9.0 schießen, weil das wenigstens noch einen "treffsicheren" Tiefenschärfe-Breich erlaubt.
Fotos mit diesem Objektiv:
Lüfternabe (Lian Li):
Objekt-Sensor-Abstand etwa 65 cm
F/9.0 ISO:200 2,0 sec
Zigarettenhülsen:
Objekt-Sensor-Abstand etwa 35 cm
F/9.0 ISO:200 0,4 sec
Kaffebohnen:
Objekt-Sensor-Abstand etwa 30 cm
F/9.0 ISO:200 6,0 sec
Kleiner Zeitungsdruck auf normalem Zeitungspapier:
Objekt-Sensor-Abstand etwa 28 cm (unterhalb der vom Hersteller angegebenen Naheinstell-Grenze!)
F/9.0 ISO:200 0,6 sec
Hagebutten im Freien bei gutem Licht:
Objekt-Sensor-Abstand etwa 90 cm
F/7.1 ISO:200 1/80 sec
Sonnenuntergang:
Objekt-Sensor-Abstand etwa ∞
F/9.0 ISO:400 1/800 sec
Pferde-Gesicht - (Augenpartie)
Objekt-Sensor-Abstand etwa 2 m
F/5.0 ISO:100 1/100 sec
Pferde-Gesicht - (Stirnpartie bis Nase)
Objekt-Sensor-Abstand etwa 3,5 m
F/2.8 ISO:100 1/640 sec
Isi-Reiterin - (meine Tochter)
Objekt-Sensor-Abstand etwa 25-30 m
F/2.8 ISO:100 1/1000 sec
Isi-Portrait - (Glaður / Pferd meiner Gattin)
Objekt-Sensor-Abstand etwa 6-8 m
F/3.2 ISO:400 1/250 sec
So ...
Das war es heute zu meinem kleinen Review.
Ich hoffe, dass ich irgend jemanden, also Leuten, die schon immer über ein Macro, mit dem man nicht zu nahe ans Motiv heran muss, nachgedacht haben, eine Hilfestellung bei der Entscheidung geben konnte.
Dass ich ne Variante mit dem SONY-A-Mount habe, muss imho nicht weiter interessieren.
Dies Objektiv ist auch für Nikon, Canon und Pentax zu haben und dürfte, weil ja außer der Kopplung zwischen Body und Objektiv nichts grundsätzlich anders ist, durchaus vergleichbare Bilder zulassen.
Für Leute, die sich sowas tatsächlich mal zulegen, aber auch sonst bin ich gerne bereit weitere Erfahrungen, so ich sie denn mal gemacht habe, auszutauschen.
Buenos Dias
Euer Horst
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