Einleitung
Micron wurde 1978 in Boise, Idaho, USA von Ward Parkinson, Joe Parkinson, Dennis Wilson und Doug Pitman gegründet. 1981 wurde die erste Fabrikanlage fertiggestellt und die Produktion der ersten Speicherchips mit einer Größe von 64 K began. Seit diesem denkwürdigen Datum hat sich jedoch vieles weiterentwickelt, so mussten sich beispielsweise 1985 sieben von amerikas führenden Halbleiterherstellern, aufgrund eines Preissturzes von Speichern, aus dem DRAM Geschäft zurückziehen. Micron überstand diese Krise dank einer konsequenten Kostenkontrolle und ist auch aufgrund dessen einziger und letzter amerikanischer Speicherhersteller. Schon von Beginn an, wurde ständig Investiert und Expandiert und somit zählt das Unternehmen heutzutage zu den größten Speicher- aber auch CMOS-Bildsensoren-Herstellern. Ein Resultat eben jener Expansionsmaßnahmen war auch die Gründung des Tochterunternehmens „Crucial" im Jahre 1996. Man wollte somit den Endkunden direkt mit Speichern versorgen können. Inzwischen hat sich Crucial auch in der Overclocking-Szene einen Namen gemacht, da deren RAM-Module logischerweise ausschließlich mit Micron-Chips bestückt sind, welche den Ruf haben, sich gut übertakten zu lassen.
Unser heutiges Testmuster hört auf den Namen Crucial Ballistix Tracer DDR3 PC3-12800 und liegt uns anhand von drei Riegeln zu je 2 GB vor. Die genaue Bezeichnung lautet wie folgt: BL25664TN1608.
Sucht man eine nach ein paar Worten, welche die Tracer-Module beschreiben, so wird man auf Crucials Webseite fündig:
„Ballistix Tracer memory is specifically built for performance enthusiasts and case modders who want to push the performance envelope while adding flash appeal to their boxes. The Ballistix line of high-performance memory modules features advanced speed grades, low latencies, and integrated aluminum heat spreaders."
Ob all diese Eigenschaften auch tatsächlich zutreffen, wird im Folgenden erörtert. Das PCMasters-Team wünscht viel Spaß beim lesen.
Ein herzliches Dankeschön geht an Crucial, für die problemlose Bereitstellung des Samples. Ferner danken wir Gigabyte, Intel und Scythe, welche uns Komponenten für die Teststation zur Verfügung stellten.
Unser Testexemplar wurde in einer eher unauffälligen Verpackung geliefert. Anders als beispielsweise der eher aufwändig gestaltete Karton der Corsair Riegel aus dem letzten Review, waren es diesmal nur drei Plastikschatullen, in denen je ein Modul zu finden war. Neben dem eigentlichen Speicher war im Lieferumfang ebenfalls eine Anleitung enthalten, welche den Einbau der Riegel in acht unterschiedlichen Sprachen beschreibt. Selbst für einen Laien sollte es dadurch ein Leichtes sein, den Einbau selbst vor zu nehmen. Aber auch leistungstechnisch gesehen hat unser Testexemplar einiges zu bieten, die gewählte Taktfrequenz ist hoch und die Timings sind flott. Wie die Spezifikationen unsres schwarzen Tracers genau aussehen, zeigt nachfolgende Übersicht. Vorab erwähnt sei eine kleine Besonderheit: Die Riegel besitzen bunte LEDs, Näheres dazu gibts im nächsten Kapitel.
Crucial Ballistix Tracer DDR3 12800 CL8 | |
Modellbezeichnung | BL25664TN1608 |
Modulgröße | 2 x 2GB |
Taktfrequenz | 1600MHz |
CAS Latency (CL) | 8 |
RAS to CAS Delay (tRCD) | 8 |
Row Precharge Delay (tRP/tRC | 8 |
Row Active Delay (tRA/tRD/tRAS) | 24 |
Spannung | 1,65 V |
Garantie | Lebenslang (limited) |
Die scharfen Timings für 1600 MHz mit 8-8-8-24 sind im Extreme Memory Profile (XMP) abgelegt. Zusätzlich wurden auch 3 JEDEC-Profile auf dem Speicher geschrieben, um für jeden Anwendungsfall die Passenden Einstellungen liefern zu können. Crucial sendete uns zwar drei Riegel zu, es handelt sich dabei in unsrem Fall jedoch nicht um ein Tripple-Channel-Kit. Der Produktcode, welcher auf den Aufklebern auf den Heatspreadern zu finden ist verrät, dass es sich um drei einzelne Riegel handelt. Dies ist für unseren Test jedoch unerheblich, zumal wir sowieso nur im Dual-Channel-Modus benchen, da die Basis unseres Testcomputers ein Sockel 1156 Mainboard bildet.
Optisches Erscheinungsbild Liegen die Riegel aus Crucial's Schmiede einfach nur vor einem, wirken diese eher schlicht, was jedoch nicht als Negativpunkt zu betrachten ist. Vor allem die Seite, auf welcher keine Aufkleber mit Informationen aufgebracht sind, weiß durch ihre edle Optik zu überzeugen. Den schwarzen Platinen steht der mattschwarze Heatspreader, welcher durch eine silbrige Umrandung verziert ist, ausgesprochen gut. Auch der dazu in starkem Kontrast stehende, gelb-rote Schriftzug fügt sich gut ins Gesamtbild ein. Die Tracer Modelle sind zusätzlich in den Farben Rot, Blau und Grün erhältlich, bei gleichen Spezifikationen. Persönlich würde ich jedoch zu den Schwarzen greifen. Das beste kommt jedoch noch: Beim Einschalten des Rechners entfacht direkt ein LED-Lichtspiel in den Farben Blau, Rot und einer gelb-grünen Mischung.
Die blauen LEDs, welche an der Unterseite angebracht sind, leuchten permanent. Sie erinnern an Filme der „Fast and the Furious"-Reihe oder an Spieletitel wie NFS-Underground und die darin vorkommenden Autos mit Untergrundbeleuchtung. Die anderen LEDs an der Oberseite blinken je nach RAM-Beanspruchung im Wechsel unterschiedlich schnell. Mit Hilfe eines Videos haben wir versucht, das Ganze einmal einzufangen.
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Benchmarks
Optik mit blinkenden LEDs hin, Datenblätter her. Was wirklich zählt ist in dieser Kategorie „Benchmarks" die tatsächliche, gemessene Leistung.
Aus diesem Grund schickten wir unsren Probanden durch unser, bereits im letzten großen Roundup verwendetet, Benchmark-Parcours. Um das Ergebnis breiter fächern zu können, besteht der „Hindernislauf" aus insgesamt fünf Programmen, mit deren Hilfe es möglich ist, insgesamt acht verschiedene Einzeltests durch zu führen. Um überhaupt testen zu können, ist selbstverständlich auch ein aktuelles PC-System von Nöten, welches auf Intels aktueller Prozessorentechnologie „Core i5" basierte. Insgesamt sah unser System folgendermaßen aus:
Testsystem Konfiguration | |
Prozessor | Intel Core i5 750 (2,67GHz) |
CPU-Kühler | Scythe Katana III |
Grafikkarte | XFX GeForce 8800 GTS 320MB (Treiberversion 191.07) |
Mainboard | Gigabyte Ga-P55-UD4 |
Netzteil | Scythe Kamariki 550Watt |
Betriebssystem | Microsoft Windows 7 Ultimate 64bit |
Festplatte | Maxtor 6B200M0 Diamondmax 200GB S-Ata (7200rpm) |
Das System wurde seit dem letzten Bericht nicht verändert, so dass die jetzt ermittelten Werte sehr gut vergleichbar sind und aussagekräftig bleiben. Auch die Einstellungen, welche vor jedem Run im Bios vorgenommen werden mussten, blieben identisch. Insgesamt wurde mit vier unterschiedlichen Settings gebencht, welche in nachfolgender Auflistung ablesbar sind. Die Spannung wurde unabhängig davon, stets auf 1,7V fix eingestellt.
- 1066 MHz - CL7-7-7-20
- 1333 MHz - CL7-7-7-20
- 1600 MHz - CL8-8-8-24
- 1800 MHz - CL9-9-9-24
Dem einen oder anderen Stammleser unserer PCMasters-Reviews wird der Testaufbau vielleicht noch geläufig sein. Für alle anderen dennoch noch ein paar einleitende Worte, wie die Tools ausgewählt wurden. Beim Vergleichen von Arbeitsspeichern wird man schnell feststellen, dass es auf den ersten Blick keine riesigen Leistungsunterschiede geben wird. Daher sind Programme von Nöten, welche eine starke Arbeitsspeichernutzung gewährleisten und auch kleinste Leistungsdifferenzen aufdecken können. 3D-Benchmarks, welche ebenfalls stark von verwendeter Grafikkarte und CPU abhängig sind, kamen daher weniger in Frage. Folgende Tools wurden aufgenommen:
- SuperPi 1.5 XS Mod: 1M
- SuperPi 1.5 XS Mod: 32M
- wPrime 2.00: 1024M
- True Crypt 6.3 Integrierter Benchmark: 100M AES
- True Crypt 6.3 Integrierter Benchmark: 100M AES-Twofish-Serpent
- WinRAR v3.90d x64: Packen meines Supreme Snowboarding Ordners (338MB, 6457 Dateien, 2212 Ordner) auf bester Kompressionsstufe
- SiSoft Sandra 2009: Speicherbandbreite
- SiSoft Sandra 2009: Speicherlatenzen
Die Tests wurden in der Reihenfolge durchgeführt, wie sie hier auch aufgelistet sind. Jeder Run wurde dreimal wiederholt und die Resultate gemittelt, um auch wirklich aussagekräftige Werte zu erhalten.
Doch lassen wir zunächst die Bilder sprechen!
Benchmarks: Teil 2
Wie bereits erwartet, liefert der Crucial Speicher ähnliche Ergebnisse, wie es zuletzt die anderen RAMs in der Lage waren. Hierbei darf man jedoch nicht außer acht lassen, dass die kürzlich geprüften RAMs ebenfalls Top Produkte von renommierten Herstellern waren. Trotzdem ist das Resultat bei weitem nicht aussagelos. Würde ein Speicher mit Performanceschwächen behaftet sein, so würden diese, falls vorhanden, in diesem Test sicher aufgedeckt werden. Gegenteiliges war jedoch der Fall. Es stellte sich heraus, dass Micron beziehungsweise Crucial ihre Hausaufgaben sehr gut gemacht hatten und diese mit Leichtigkeit den anderen Herstellern Parole bieten konnten.
Werfen wir dennoch einen kurzen genaueren Blick auf die Diagramme.
Nahezu 100% identische Ergebnisse lieferten die Programme SiSoft Sandra in beiden Disziplinen, sowie SuperPi 32M. In allen anderen Disziplinen landeten die Ballistix-Tracer Module stets auf den oberen Rängen, wobei bei TrueCrypt AES-Twofish-Serpent und wPrime 1024 sogar in allen Runs eine neue Bestleistung erzielt wurde oder zumindest die alte eingestellt wurde.
Zusätzlich ist noch positiv zu vermerken, dass kein einziger Testlauf fehlschlug und mit einem Fehler quittiert wurde. (Wie es beispielsweise beim Patriot Speicher bei 1800 MHz in Verbindung mit SuperPi 32M der Fall war.) Leistung und auch Stabilität sind somit Top!
Overclocking und Stabilität
Zu DDR1 Zeiten war es undenkbar, einen anderen Teiler als 1:1 einzustellen, der trotzdem gleichwertige Performance bot. Im laufe der Jahre hat sich hier jedoch einiges getan, was auf die verbesserte Kommunikation des Speichers, mit der CPU und des restlichen System zurück zu führen ist. Wollte man früher den Rechner übertakten, so war es sehr wichtig, einen Arbeitsspeicher zu besitzen, welcher die erhöhten Frequenzen ohne Probleme mitmachte.
Die Leistung des RAMs gerät in modernen Rechnern immer weiter in den Hintergrund, nicht desto trotz ist er eine Maßgebliche Komponente, welche vor allem über die Stabilität der gesamten Einheit entscheidet.
PCMasters spricht jedoch nicht nur den normalen PC-Nutzer an, für den der PC einfach rund laufen muss, sondern richtet sich auch an die Enthusiasten, welche zusätzlich auch noch das letzte bisschen Leistung heraus kitzeln wollen. Eine Untersuchung auf Overclocking-Fähigkeiten darf deshalb auf keinen Fall fehlen. Hierzu wurde die Spannung auf 1,8 V angehoben und die Timings auf 9-9-9-24 eingestellt. Stundenlanges Überprüfen auf Stabilität sprengt sicherlich den Rahmen dieses Reviews, darum musste er auch „nur" einmal den kompletten Testparcours durchlaufen, um die Beständigkeit zu demonstrieren. Die dadurch ermittelten Werte sind Richtwerte, jedoch nicht 1:1 auf andere Systeme übertragbar. Das Ergebnis stellt nachfolgendes Diagramm anschaulich dar.
Patriot konnte mit 1900 MHz den OC-Pokal beim letzten Review für sich gewinnen. Crucial setzte in diesem Test jedoch noch einen oben drauf und konnte die alte Höchstleistung um ganze 100 MHz überbieten. 2000 MHz sind nun das Maß der Dinge, an welchem sich kommende Probanden versuchen müssen.
Fazit
Crucial hat auf deren Internetseite für die Kunden verschiedene Kategorien angelegt, sodass diese besser zu ihrem benötigten Produkt gelangen können. Die Tracer-Modelle sind unter „Performance Memory -> High Performance Memory -> DDR3 Ballistix Tracer" zu finden. Leistung für höchste Ansprüche bieten die Module in der Tat und sehen dabei sogar noch blendend aus. Somit ist der RAM gleichermaßen für Benutzer mit hohen Erwartungen an die Stabilität und Overclocker geeignet, welche das letzte aus ihren Systemen herausholen wollen. Aber auch Casemodder, welche durch ein Sichtfenster Einblicke auf ihre Hardware gewähren, sind mit diesem Speicher bestens beraten. Ein Hingucker auf Lanpartys ist man damit allemal. Mit diesem Test, konnten wir unsere Datenbank, mit einem ausgezeichneten Produkt, erfolgreich erweitern.
Der einzelne Riegel schlägt derzeit mit circa 54€, das Dual-Channel Kit mit 112€ und das Tripple Kit mit etwa 163€ zu Buche. Sicherlich kein niedriger Preis, da man ähnliche Kapazitäten bereits für weniger Geld bekommen kann. Dennoch für die Leistung und die gute Qualität des Speichers und der Chips durchaus gerechtfertigt.