Allen voran Microsoft. Die Schlange war lang, als es zur wohl letzten Präsentation des scheidenden Microsoft-Chefs Bill Gates ging, der sich danach seiner Stiftung widmen wird. Doch zunächst war davon nicht die Rede und es gab stattdessen einiges Neues zu bewundern. Gates sprach von neuen Bedientechniken und die Zukunft digitaler Medien, was sich natürlich prächtig eignete, um „Microsoft Surface“ besser zu inszenieren. Dabei geht es um eine Art Tisch, in den ein 30 Zoll großer Bildschirm eingelassen ist. Basieren tut die Plattform auf einem PC mit dem Microsoft-eigenen Betriebssystem Vista. Der Bildschirm ist nicht etwa berührungsempfindlich, nein, anstelle von Sensoren nehmen 5 Kameras optisch Bewegungen der Hände und Gegenstände auf der Platte war. Diese „Workstation“ dient dazu, etwa mit einer daraufgelegten Digitalkamera Bilder zu synchronisieren, diese anzusehen, mit der Hand beliebig zu bewegen und sie größer und kleiner zu ziehen. Dies alles funktioniert inuitiv und einfach, ist es doch für die Breite konzipiert. Erscheinen soll das „Gerät“ in den USA vorraussichtlich bis Mitte 2008. So sehr Bill Gates Apple auch für die Innovation des iPhones lobte, Apple konnte er auch nicht herbeizaubern: Der riesige Multimedia Konzern (u.A. iPod, iPhone, Mac) ist nicht auf der CES vertreten, was zweifellos verwundert, wäre einem doch großer Zuspruch und hohe Besucherzahlen gesichert gewesen.
Die bisher eher unbekannte Firma „E-Detail“ zeigte ungeachtet dessen seinen neuen Tablet PC „Prezenter PSR“. Der Clou bei diesem Gerät sind seine 2 Bildschirme, ein 12 Zoll Touchscreen als Hauptbildschirm und ein 7 Zoll großer Bildschirm gleicher Bauweise ausfahrbar auf der Rückseite. Dass dies Vorteile für den Referenten hat, liegt auf der Hand.
Es scheint einen Trend zu zwei Anzeigen an einem Gerät zu geben: Samsung verwendet beim neuen Syncmaster 2263DX ebenfalls zwei Bildschirme, der Hauptbildschirm ist 22 Zoll groß. Der andere findet auch hier auf der Rückseite Platz und lässt sich wahlweise nach oben oder zur Seite ausfahren. Auf ihm sollen sonst störende Ablagen platziert werden, die aber trotzdem benötigt werden.
Selbstverständlich war es, dass die Prozessorhersteller Intel und AMD auch etwas bekanntgaben. AMD verwendet nun das „LiveUltra!“ Label für Systeme mit Mehrkern-Prozessor und die neuen Plattformen Spider (Desktop) und Puma (Notebook). Intel dagegen gab bekannt, dass die Marke „Viiv“ fortan nurnoch für PCs angewendet werden soll. Das war aber nicht das einzige: der Hardware-Riese präsentierte auch die sogenannten „MIDs“ (Micro Internet Devices), die, wie der Name sagt, den mobilen Zugang zum Internet vereinfachen sollen. Verwendet wird evtl. eine Linux-Version, hardwaremäßig wird die neue Menlow-Plattform (Prozessor: „Silverthorne“; Chipsatz: „Poulsbo“) benutzt, auf die Microsoft für seinen UMPC (Ultra Mobile PC) auch gerne zurückgreifen würde, hinter dessen Serienfertigung noch ein dickes Fragezeichen steht. Der UMPC basiert auf der „Origami“-Plattform und hat ein innovatives Fingerbedienungssystem, das Betriebssystem habe jedoch zurzeit noch zu hohe Anforderungen für die leistungsmäßig nicht ausreichende Hardware.
Äußerst erfolgreich ist dagegen Yahoo mit seiner neuen Bedienung, die in der neuen Version (3.0) der Internetplattform „Yahoo Go!“, die auf der CES vorgestellt wurde, zum Einsatz kommt. Optisch bietet die Software einiges, wie der inuitive Menübilschirm mit kreisförmig angeordneten Symbolen für die Funktionen wie z.B. Email-Verwaltung. „Go!“ bietet nun auch eine Schnittstelle für PlugIns anderer Programmierer und die Möglichkeit, eine Art Blog in Form eines Info-Frames auf einer Yahoo-Homepage zu platzieren. Die Betatests sind bereits in vollem Gange.
Wieder Microsoft: Auch Bill Gate's Konzern ist im Handy-Sektor aktiv. Der Informationsdienst „TellMe“, den Microsoft im vorigen jahr übernommen hatte, lagert geschickt Anwendungen auf stationäre Server aus, um die Telefone zu entlasten, was die Handys deutlich schneller macht. Die Betaversion, die bereits frei zum Testen als Download bereitssteht, zeigte Bill Gates ebenfalls höchstpersönlich.
„Mobile“, „Ultra Mobile“, „Portable“, alles läuft darauf hinaus, das Technik immer kleiner wird un somit auch für Unterwegs geeignet ist. Dies hat Creative, einer der Weltmarktführer für Unterhaltungselektronik, längst verstanden und stellt seit Jahren gute und erfolgreiche MP3-Player her, die meisten unter dem Markennamen „Zen“. Vor nicht allzu langer Zeit debütierte der Zen Stone, das Gegenprodukt zum Apple iPod Shuffle. Jetzt bereits kommt die zweite Generation des Mini auf den Markt. Die Neuerungen sind klein, aber fein: Neben leichten optischen Retuschen wurde der Akku verbessert und soll nun bis zu 20 Stunden lange Wiedergabe aushalten. Außerdem wurde ein kleiner Lautsprecher integriert, der die Stücke laut abspielen kann. Ob dies in der von Creative angegebenen klaren und kräftigen Weise geschieht, darf bezweifelt werden, denn die meisten Lautsprecher von Handys und MP3-Playern verzerren stark und bieten keinen Bass. Der Player wird ab Februar zusätzlich mit 1gb, 2gb und als „Stone Plus“ mit 4gb Speicher erhältlich sein. Im Lieferumfang befindet sich unter Anderem eine Silikonhülle mit Gürtelclip.
Die CES war dieses Jahr also wieder einmal ein echtes Highlight mit pfiffigen Produktideen, Innovationen und Trends, und zwar vielmehr, als wir hier beschreiben können.
Quellen: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Ausgabe vom 22.01.08
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