Das Pre plus läuft selbstverständlich weiterhin auf der von Palm entwickelten Plattform webOS. Diese Plattform ist an den Nutzer von Heute ausgerichtet. Eine intuitive Bedienoberfläche erleichtert das Arbeiten mit dem Pre plus enorm, jegliche Eingaben erfolgen per Finger über den kapazitiven 3,1-Zoll LCD-TFT Touchscreen, der eine Auflösung von 320x480 Pixeln besitzt. Unter dem Touchscreen ist eine weitere berührungsempfindliche Leiste, mit der Sondereingaben erfolgen. Eine kleine aufschiebbare Tastatur ermöglicht die Texteingabe.
Technische Daten des Palm Pre plus | |
Betriebssystem | Palm OS (webOS) |
Abmessungen | 100.5 x 59.5 x 16.95 mm (L x B x T) |
Gewicht | 135 Gramm |
Akku | 1200 mAh Li-Ion |
Display | 3,1-Zoll LCD-TFT kapazitiver Multi-Touchscreen (320x480) |
Kamera | 3,2 Megapixel |
Speicher | - RAM: 512 MB |
Anschlüsse | - USB |
Verbindungsstandards | - Bluetooth + 2.1 EDR |
Prozessor | ARM Cortex A8, 600MHz |
An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Palm für die zeitnahe Bereitstellung eines Testmusters.
Design & Verarbeitung
In einer formschönen und ansprechenden Verpackung empfängt man das Palm Pre plus mit einem 1.150 mAh Akku, Ladegerät, USB-Kabel, einen Sleeve und Ohrhörer. Die „Erste-Schritte-Anleitung“ zeigt anschaulich durch Bebilderung die Bedienung des neuen Begleiters. Das Smartphone ist relativ klein, solide und handlich, deckt also Attribute ab, die das „Hosentaschenformat“ gelungen umschreiben. Zusätzlich zählt es auch Eleganz und Einfachheit zu seinen Eigenschaften. Eine abgerundete Form lässt das Palm Pre plus nicht aus der Hand gleiten und unterstützt die natürliche Handhaltung bei der Benutzung des Geräts.
Das Hauptaugenmerkt liegt auf dem Display, welches man die meiste Zeit mit dem Finger bedient. Es erstrahlt regelrecht in einer Klavierlack-Optik, die nur bei ungünstigem Lichteinfall Fingerabdrücke sichtbar werden lässt. Unter dem Display ist nun statt eines Trackballs eine berührungsempfindliche Leiste verbaut, die die selben Aufgaben des Trackballs übernimmt. Die Vorderseite verbirgt neben dem Display den Ohrhörer und das Mikrofon. Im ausgeschalteten Zustand ist die Vorderseite elegant in schwarz mit dem silbernen Akzent des Ohrhörers gehalten. Das Pre plus hat auch eine ebenso optisch ansprechende Rückseite. Dort verbirgt sich die 3,2 Megapixel-Kamera mit einem LED-Flashlight und der Lautsprecher. In der Mitte des Backcovers ist das silberfarbene Palm-Logo nicht zu übersehen. Das Backcover ist nun standardmäßig zur Ladestation „Touchstone“ kompatibel, was das Aufladen des Geräts per Induktion ermöglicht – das Gerät muss also nicht an ein Kabel angeschlossen werden. Dieser muss allerdings separat erworben werden.
An den Seiten sind weitere Bedienelemente angebracht, so findet man an der linken Seite den bekannten Lautstärkeregler als Wippschalter, an der Oberseite ist die 3,5 mm Audiobuchse und der Ein-/Ausschalter, sowie ein Schalter zum Wechseln in den Lautlos-Modus verbaut. An der rechten Seite findet man unter einer Abdeckung die Buchse für das USB-Kabel zum Aufladen oder zum Datentransfer. An der Unterseite ist ein Knopf zum Entriegeln des Backcovers, sodass man dieses austauschen kann. Schiebt man das Display nach oben, so erscheint eine vollwertige QWERTZ-Tastatur, dessen glänzende Tasten sich gut vom matten Hintergrund abgrenzen. Beim Aufschieben hat man im Gegensatz zum Vormodell nicht mehr das unwohle Gefühl, dass das Telefon abrupt aus der Hand gleiten kann, da das Aufschieben sehr hart durchgeführt werden musste. Stattdessen wird der aufgeschobene Teil leicht abgebremst, lediglich beim Einschieben könnte die Bedienung komfortabler von der Hand gehen.
Alle Bedienelemente sind solide verarbeitet, weisen also kein großes Spiel bei ihrer Bedienung auf. Außerdem sind sie dem Design angepasst und immer leicht erreichbar. Insgesamt ist das Palm pre ein echtes „Designerstück“ - eine herausragend solide Verarbeitung ohne jegliche Mängel und einfache Handhabung machen es zum täglichen Begleiter für die Hosentasche.
Display & Tastatur
Palm hat sich bei dem Aufbau des Geräts klare Ziele gesetzt. Das Display soll das wesentliche Bedienelement sein, was der Nutzer durchweg zur Steuerung des Geräts verwendet. Dieses Prinzip hat seine Vor- und Nachteile. Kommen wir erst zum Vorteilhaften: das Display. Durch kombinatorische Mehrfachberührung, auch Multitouch genannt, kann der Nutzer Gesten zusammen mit der berührungsempfindlichen Leiste und des Touchscreens kombinieren. So stellt man ein offenes Fenster per Wisch von unten nach oben in den Hintergrund oder wechselt zwischen diesen. Eine intuitive Bedienung ist jedoch nicht von Anfang an gegeben und erfordert auch nach einer aufschlussreichen Video-Einweisung etwas Übung. Nun zu dem Nachteil: die Tastatur.
Durch die Primärstellung des Touchscreens verliert die Tastatur an Wichtigkeit. Deshalb stutzte Palm diese auf ein Minimum herab, was für ein Gros der Nutzer fatale Folgen beim Tippvergnügen haben wird. Wer nämlich eine Internetseite oder eine SMS aufgrund von zu klein geratenen Tasten nicht mehr eintippen kann, wird sich ein solches Telefon nicht zulegen wollen, so gut es sich auch in der Hosentasche machen wird. Per Touchscreen kann man eine Texteingabe jedenfalls nicht tätigen. Im Gegensatz zur Erstauflage des Palm Pre hat man nun wenigstens das Design der Tastatur überarbeitet. Orangen farbige Tasten wurden entfernt und in ein einheitliches Weiß getaucht. Die Tasten grenzen sich nun auch ein wenig besser voneinander ab und sind fühlbarer geworden. Das Problem für Brillenträger und Co. die Tasten erkennen zu können besteht trotzdem weiterhin.
Menüführung & Bedienung
Startet man das Pre plus, so erscheint als erstes der Hauptbildschirm. Dieser wird durch eine Statusleiste am oberen und eine Programmleiste am unteren Rand geschmückt. Aus der Statusleiste wird der Netzbetreiber, Wlan, 3G-Betrieb, der Empfang und der Ladezustand des Akku ersichtlich. Die Programmleiste besitzt einen Menübutton und nimmt maximal vier Shortcuts auf. Hinter dem Menübutton verbergen sich drei Seiten, die mit Programmen frei belegt werden können. Die Programmleiste ist aus jedem geöffneten Programm sofort aufrufbar indem man sie praktisch von der Touch-Leiste auf den Bildschirm zieht. Komplizierter und unverständlicher Aufbau von Menüs ist beim Palm pre nicht auffindbar, stattdessen gehört simples Einrichten von gewünschten Konfigurationen zum Dauerzustand. Die Bedienung des Geräts erfordert anfangs einiges an Übung, letztlich ist die Steuerung jedoch gut gelungen. Wie von aktuellen Touchscreens gewohnt, ist auch beim aktuellen Palm Pre plus zur Eingabe oder Steuerung die berührungssensitive Fläche nur leicht mit dem Finger zu bedienen.
Die gesamte Oberfläche des webOS ist sehr übersichtlich aufgebaut. Auf der Hauptseite sind alle offenen und aktuell laufenden Programme zu finden. Um eines zu öffnen, tippt man lediglich auf das Fenster. Per Wisch kann man zwischen den Fenstern wechseln oder es bei Bedarf durch einen Wisch an den oberen Rand schließen.
Multimedia
Wer möchte heute noch auf mobiles Internet verzichten? Wohl kaum jemand, wenn er dazu die Möglichkeit hat. Das Pre plus kann sich getrost zu solchen Geräten zählen, die den Nutzer vollständig mit Multimedia ausstatten. Vom MP3-Player bis hin zum Webbrowser ist alles dabei. Da durch das Internet so ziemlich jeder erdenkliche Multimedia-Service angeboten wird und per Programm nachrüsten lässt, gibt es im Palm Pre plus nicht sehr viele vorinstallierte Anwendungen. Ähnlich wie bei Apple iPhone oder Android-Geräten kann man aus einer Programmsammlung mit diversen Kategorien, dem Palm App Catalog, einiges an gewünschte Programmen und Features entweder kostenlos oder gegen geringe Bezahlung dem Pre plus hinzufügen. Auf dem Pre plus lässt sich durch einen ausreichend großen RAM eine Vielzahl von Anwendungen gleichzeitig laufen, was selbst das Arbeiten am kleinen Taschencomputer möglich macht. Bereits vorinstalliert sind Kalender, PDF-Viewer und weitere Officetools.
Viele legen auf eine gute und vor allem schnelle Kamera großen Wert. Die verbaute Kamera erledigt ihre Dienste in dieser Hinsicht sehr souverän. Die Kamerasoftware startet sehr zügig und enttäuscht auch bei schnelllebigen Momenten nicht. Lediglich bei dunklen Aufnahmen beginnt allmählich die Zunahme von Bildrauschen, aber das ist bei Kameras solcher Preisklassen der Standard und hält sich im Rahmen des Erträglichen.
Wer das Pre plus als einen mobilen Webbrowser nutzen möchte, kommt auch da auf seine Kosten. Das Surfen macht unglaublich viel Spaß, da Internetseiten schnell geladen werden und man per Multitouch beliebig in die einzelnen Artikel der Seite zoomen kann. Beim Surfen ist die Haltung des Geräts im Querformat von Vorteil, da so mehr Seiteninhalt angezeigt werden kann.
Für die tägliche Dosis YouTube-Videos ist bereits eine Anwendung vorinstalliert, welche bei Eingabe eines Stichworts sofort Kontakt zu YouTube aufnimmt und passende Videos aussucht. Bei der Videowiedergabe werden die Videos automatisch im Querformat wiedergegeben. Eine HD-Wiedergabe ist nicht möglich, trotzdem ist die Bildqualität auch bei geringeren Auflösungen ein ansehnliches Spektakel. Die Tonqualität des verbauten Lautsprechers ist durchaus akzeptabel, ebenso die der mitgelieferten Kopfhörer. Diese lassen sich dank der 3,5 mm Audiobuchse beliebig gegen eigene austauschen.
Telefon & Connectivity
Wlan, 3G, GPS und Bluetooth sind heute ein Muss. Dem Palm Pre plus fehlt es keinesfalls an modernen Kommunikationsstandards, denn alle eben genannten Verbindungsarten beherrscht es. „Immer in Verbindung bleiben“ – das scheint heutzutage das Motto zu sein, man muss immer und überall erreichbar sein.
Das Surfen mit dem Pre plus macht echt Spaß, denn flottes Wlan oder 3G ermöglichen eine schnelle Kommunikation zum Internet. Facebook, Twitter und Co. für die Hosentasche. Natürlich kann man mit dem Palm Pre plus auch telefonieren. Das vergessen die meisten ja durch die Vielzahl an anderen Features. Die Sprachqualität ist nicht schlechter als bei anderen aktuellen Smartphones.
Fazit
Wie Anfangs angeschnitten, hat Palm sich nun von HP kaufen lassen. Der geringe Absatz des Palm Pre scheint der Grund dieser Misere, denn schließlich war es neben dem Palm Pixi und dessen Neuauflage das einzig aktuelle Gerät von Palm. Mit der Neuauflage des Palm Pre haben sie sich jedoch keinesfalls ins Knie geschossen. Im Gegenteil: sie schafften es das Gerät durch Verdopplung des Arbeitsspeichers und der Abänderung des Trackballs in ein Touch-Pad das Palm Pre in einen eleganten Multimedia-Riesen im Hosentaschenformat zu verwandeln. Nach etwas Übung erfolgt die Bedienung des Geräts einfach und schnell per Daumen. Schnelles Wechseln zwischen Programmen, einfache Konfiguration und Übersichtlichkeit sind Attribute, die das Pre plus auszeichnen und ihn zu einem alltäglichen Begleiter machen.
Großes Plus erhält die Neuauflage im Bereich Multimedia und Design. In der Form eines Handschmeichlers immer dabei und fähig mit allen möglichen Netzwerken in Kontakt zu treten. Ein Schwachpunkt ist der nicht erweiterbare Speicher per microSD.
Das Palm Pre plus ist seit dem 28. April bei O2 und Vodafone erhätlich. Der Preis ist je nach Anbieter unterschiedlich und schwankt momentan zwischen 509€ und 549€. Wem das zu viel Geld ist, der sollte auf jeden Fall auf den Preisverfall warten, denn ein vergleichbares Produkt gibt es bisher nicht!