Im letzten Jahr gingen die Preise für NAND-Speicher insgesamt um 60% zurück – gut für die Kunden, schlecht für die Hersteller. Als weltweit zweitgrößter Produzent für USB Speicher und Memory Cards kündigte Toshiba nun an seine Produktion um 30% zu drosseln. Schon 2009 griff Toshiba zu dieser radikalen Maßnahme, um die Preisstabilität und Wirtschaftlichkeit der Herstellung zu garantieren. Schon vor knapp einem Monat wählte Micron ebenfalls diesen Weg, um aus der Misere herauszukommen. Auch Samsung, als größter Hersteller von NAND-Speicher, musste seine Produktion drosseln, wenn auch bei weitem nicht so stark. Bei Toshiba geht man davon aus, ab Ende September die Produktion wieder langsam hochfahren zu können.
Diese Meldung schlug sich auch prompt im Aktienkurs des japanischen Unternehmens wieder, welches binnen eines Handelstages 3,3% an Wert verlor. Da der Bedarf an Flashspeicher seit Jahren großes Wachstum erlebt, angetrieben vom SSD- und Smartphoneboom, könnte eine solche Maßnahme sich schon bald auf die Endkundenpreise auswirken. Sofort tauchen die ersten Parallelen zur „Festplattenkatastrophe“ in Thailand und den Preisabsprachen der Hersteller auf. Wann wir als Kunden die ersten Folgen der Verknappung zu spüren bekommen hängt zwar maßgeblich von den Lagerkapazitäten der großen Distributoren ab, dennoch wird es interessant den Preisverlauf ausgesuchter Produkte über die nächsten Monate zu beobachten.
Quelle: Reuters