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Die Bekanntmachung, welche staatlichen Behörden, in welchen Ländern Vodafone-Kunden bespitzelt haben, ist ein großer Schritt, denn nicht alle Anbieter äußern sich so ausführlich über die Überwachung.

Dennoch bringt der Bericht wieder neuen Wind in die ganzen (NSA-)Abhöraffären der letzten Wochen und Monate. In welchen der 29 Länder, in denen Vodafone tätig ist, Behörden direkten Zugriff auf die Metadaten der Anwender haben, hält das Unternehmen, aus Sicherheitsgründen für seine Mitarbeiter, zurück. Allerdings verät der Konzern, dass Deutschland nicht dazugehöre.

In einigen Ländern, etwa Albanien, Ägypten, Ungarn, Indien, Malta, Qatar, Rumänien, Südafrika und der Türkei, ist es zudem offiziell verboten, solche Informationen an die Öffentlichkeit zu bringen. Wie The Guardian verrät, gibt es in sechs nicht näher beschriebenen Ländern allerdings ein verpflichtendes Gesetz, das Behörden einen Direktzugang erlaubt.

Zudem klärt Vodafone, welche Daten an die Geheimdienste gegangen sind. So wurden etwa Kundengesprächen mitgeschnitten oder die Standorte der Gesprächsteilnehmer bestimmt. Genauere Angaben sind hier leider nicht möglich, da die Regierungen in bestimmten Ländern keine Rechenschaft über die Überwachungsmaßnahmen ablegen müssen, so Vodafone.

Wie eine Grafik (siehe Galerie) des Guardian verrät, wurden in Deutschland, zumindest letztes Jahr, 23.687 Abfragen zu Inhalten gestellt. Metadaten-Abfragen gab es hingegen 18.026. Wie Vodafone-Datenschutzbeauftragter Stephen Deadman erahnen lässt, ist Vodafone nicht der einzige Anbieter, der direkte Zugänge zu seinem Netz gewährt/gewähren muss.

Mit der Veröffentlichung des Berichtes möchte das Unternehmen erreichen, dass Regierungsstellen nur mit einem begründeten Verdacht, sowie mit einem gerichtlichen Beschluss, auf Kundeninformationen zugreifen dürfen. Der genaue Text im Wortlaut: "Wir rufen dazu auf, den direkten Zugang als Werkzeug von Regierungsagenturen für den Zugriff auf die Kommunikationsdaten der Menschen zu stoppen. Ohne Gerichtsbeschluss gibt es keinerlei Transparenz nach Außen. Erhalten wir dagegen einen solchen Beschluss, können wir uns dagegen wehren, wenn wir ihn für nicht rechtmäßig erachten. Gerichtsbeschlüsse sind eine wichtige Einschränkung der Machtausübung in diesem Bereich", so Deadman.