Weihnachtsgrüße (Bild © )
14 Millionen Deutsche haben Games und Gaming-Zubehör auf dem Wunschzettel
Die Industrie rund um Computer- und Videospiele bildet mittlerweile den wichtigsten Zweig innerhalb der Unterhaltungsbranche. An den Milliardenumsätzen hat selbstverständlich auch das Weihnachtsfest einen nicht unerheblichen Anteil. Laut einer repräsentativen Studie des Verbands der deutschen Games-Branche werden sich 2022 fast 14 Millionen Verbraucher mindestens ein Geschenk mit Gaming-Bezug wünschen. Hierzu zählen neben den neuen Next-Gen-Konsolen von Sony und Microsoft auch Gaming-Hardware, Spiele, Guthabenkarten für E-Shops und Merchandise. Zur letzten Kategorie gehören somit auch andere Medienprodukte wie Filme, Bücher und Comics, die sich auf bekannte Videospiel-Franchises beziehen.
Bei der Verteilung auf die jeweiligen Altersgruppen gibt es dabei deutliche Tendenzen. Mit rund 41 Prozent ist die Gruppe der 16- bis 24-Jährigen am meisten von Gaming-Geschenken angetan. Die 25- bis 34-Jährigen haben mit 35 Prozent den zweitgrößten Anteil an der Gesamtmenge. Überraschenderweise liegen die 35- bis 44-Jährigen mit nur einem Prozentpunkt weniger nah dran. Weit abgeschlagen sind hingegen die über 55-Jährigen mit einem Anteil von lediglich 6 Prozent.
Auch während der Festtage wird gezockt
Nicht nur ist Weihnachten der Anlass, an dem im Durchschnitt das meiste Geld für Geschenke ausgegeben wird, über die Feiertage haben viele auch deutlich mehr Zeit ihren Hobbys nachzugehen. Da das Gaming als Freizeitbeschäftigung einige Stunden des Tages in Anspruch nehmen kann, nutzen viele die Feiertage oder den Urlaub zwischen Weihnachten und Neujahr für die eine oder andere Extrarunde am PC oder der Konsole. Doch nicht immer sind es die neusten AAA-Titel, die für besonders viel Freude zur besinnlichen Zeit des Jahres sorgen. Das Segment der Mobile- und Casual-Games wächst seit Jahren. Exemplarisch lässt sich dies am großen Angebot im Online-Glücksspiel beobachten. Dieser wurde im deutschsprachigen Raum in der jüngeren Vergangenheit reguliert, um mehr Klarheit auf dem Markt zu schaffen. Auch der Fokus auf mobile Geräte hat seinen Teil zu hohen Popularität beigetragen. Sowohl hierzulande als auch in Österreich und der Schweiz gilt die optimierte Darstellung auf Smartphone und Tablet als ein essenzielles Kriterium. Renommierte Anbieter konzentrieren sich neben diesem Aspekt außerdem auf Sicherheit und Geschwindigkeit, was laut dem Bahigo Schweiz Test ebenfalls zu den wichtigsten Punkten gehört. Ein weiterer Bereich der stark im Trend liegt, sind Multiplayer-Titel, die nach dem Battle-Royale-Prinzip funktionieren. Hierbei kämpfen mehrere Spieler auf einer mit schrumpfenden Karte ums Überleben. Oft handelt es sich dabei um Freemium-Games, also kostenlose Grundspiele, die jedoch stark auf Ingame-Käufe setzen. Für bessere Items, Skins und teilweise auch spielentscheidende virtuelle Gegenstände müssen Spieler also bezahlen.
Viele heiß erwartete Releases im Dezember
Wie die Studie des Verbands der deutschen Game-Branche zeigt, sind Geschenke rund um das Thema Gaming sehr beliebt. Bei immerhin 6 Millionen Deutschen werden nicht nur Fanartikel oder Zubehör, sondern tatsächlich auch Games unter dem Tannenbaum liegen. Zum Glück der Händler finden einige heiß erwartete Game-Releases noch im Dezember 2022 statt, sodass die Veröffentlichungspolitik der Publisher als weiterer Anreiz dienen könnte, sich ein gerade erst erschienenes Game zu wünschen. Zu den beliebtesten potenziellen Geschenkideen dürfte Marvel's Midnight Suns zählen, das bereits Anfang Dezember sowohl für den PC als auch für die Next-Gen-Konsolen der Playstation- und Xbox-Serien veröffentlicht wurde. Der rundenbasierte Strategie-Rollenspiel-Mix dürfte nicht nur hartgesottene Marvel-Fans ansprechen und deshalb auf dem ein oder anderen Wunschzettel zu finden sein. Viel Aufsehen hat bereits im Vorfeld The Callisto Protocol erregt. Der geistige Nachfolger der Dead-Space-Reihe bietet spannenden Survival-Horror im Weltraum und ist von den Gamern und der Fachpresse gleichermaßen gespannt erwartet worden. Zu den weiteren Verkaufsschlagern zu Weihnachten könnte Need for Speed Unbound gehören.
Gaming-Produkte sorgten schon 2021 für ein Umsatzhoch
Von Abschwung und Umsatzrückgängen konnte in der Gaming-Branche in den letzten Jahren keine Rede sein. Wo andere aufgrund der Ausnahmesituation und Lieferengpässen schwächelten, bekam die Videospielindustrie noch mehr Zuwachs. Lockdowns und Quarantänen haben sehr wahrscheinlich dazu beigetragen, dass sich manch einer verstärkt dem Zocken gewidmet hat. Umfragen belegen einen großen Kundenstamm, der kontinuierlich mit neuen Produkten versorgt. So gaben über 76 Prozent der Befragten an, innerhalb der letzten 12 Monate ein mit Gaming assoziiertes Produkt gekauft zu haben. Diese Angaben decken sich durchaus mit den offiziellen Zahlen der Branche. Allein in Deutschland machten Anbieter einen Umsatz von 9,8 Milliarden Euro. Etwas weniger als die Hälfte entfiel dabei auf Einnahmen aus Ingame-Käufen. Im Mobile-Gaming-Segment betrug der Zuwachs 2021 im Vergleich zum Vorjahr satte 24 Prozent. Das Jahresfazit 2022 dürfte den Trend fortsetzen und der Branche ein neues Umsatzhoch bescheren. Inwieweit diese Entwicklung auch im folgenden Jahr noch bestehen kann, ist aktuell nicht abzusehen. Klar ist aber, dass die Einnahmen weiterhin auf einem hohen Niveau bleiben werden. Trotzdem könnte die Inflation und gestiegene Energiepreise allzu optimistischen Prognosen einen Strich durch die Rechnung machen.
Wer dieses Jahr darauf hofft ein frisch releastes Spiel oder Merch-Artikel zu seinem liebsten Game-Franchise unter dem Weihnachtsbaum zu finden, der ist nicht allein. Schon in den Vorjahren hat sich der Spielemarkt über Rekordumsätze freuen dürfen, woran sehr wahrscheinlich auch die Kontaktbeschränkungen während der besonderen Umstände beigetragen haben. Einen nicht unerheblichen Teil nehmen die Anbieter mittlerweile gar nicht mehr über den Verkauf von Vollpreistiteln ein, sondern über die Mikrotransaktionen von Ingame-Käufen. Obwohl die Zahlen aktuell gut aussehen, könnte die Teuerung in allen Lebensbereichen demnächst auch dem Wachstum des Gaming-Marktes einen leichten Dämpfer verpassen. Echte Gamer, die sich besonders auf die zusätzliche freie Zeit an den Festtagen freuen, dürften aber weiterhin viel Geld für ihr Hobby ausgeben.