Vorwort: Schon lange gilt der Sockel 754 vollends vom s939 abgelöst – in vielerlei Hinsicht jedoch ist eine s754 Plattform ein ausgezeichneter Kompromiss aus Preis, Leistung und Zukunftssicherheit. Die Preise von Sockel A und 754 unterscheiden sich praktisch nicht, der Leistungszuwachs von Letzterem hinsichtlich des alt bewährten Sockel A ist aber immens.
Zudem wird es noch etwas länger Hardware für diesen Sockel zu kaufen geben.

Lieferumfang: - EPoX 8KDA3+
- 2x P-ATA Kabel
- Floppy Kabel
- 2x S-ATA Kabelsatz (Datenkabel + Stromkabel)
- Schraubenzieher (2x Kreuz, 2x Schlitz)
- Passive Mosfet-Kühler
- Handbücher
- CD-ROM (Treiber, Utility’s etc.)

Spezifikationen: - nForce 3 250GB
- Sockel 754 Interface
- 4x DDR RAM bis 3GB
- 1x AGP; 5x PCI
- 6x S-ATA (2x nForce, 4x Sil-3114)
- 8x USB 2.0 (4x Rückseite)
- 10/100/1000MB LAN
- AC’97 7.1 Sound
- 2x IDE 1x Floppy


Verarbeitung & Layout:

Auch dieses Board kommt mit dem typisch grünem PCB und dem goldenen Aktiv-Kühler auf der Northbridge. Ebenfalls das obligatorische, kleine Fehler-LCD ist Teil dieses Mainboards.

Die Anordnung der einzelnen Bauteile ist im Allgemeinen recht gut gelungen – einzig die oberen beiden S-ATA Port’s (nVidia  S-ATA) sind denkbar ungünstig platziert. Wie später noch erwähnt wird, ist es für die Windowsinstallation nämlich erforderlich, diese zu nutzen. Der komplette Silicon Image Controller wird noch nicht erkannt. Alternativ wären die S-ATA Treiber auf der Windows CD zu integrieren bzw. bei der Installation per Diskette einzubinden, dann wäre eine Nutzung des Silicon Image Controllers kein Problem.

Die beiden Stromstecker (24 Pol und 4 Pol) sind direkt beieinander, das wirkt sich positiv auf das Kabelmanagement im Gehäuse aus, zudem sind Netzteile mit zusammenhängendem ATX und 4-Pol Stromkabel kein Problem.
Es befinden sich drei 3-Pol Stromanschlüsse für Lüfter (1x CPU, 2x Systemfan) auf der Platine, die Platzierung dieser ist gut durchdacht und nicht wie bei vielen anderen Board’s direkt um den Sockel gelegt. Eine Buchse ist direkt beim ATX Stecker, einer ganz rechts unten. Letzterer ermöglicht das Verwenden eines Frontlüfters ohne das Stromkabel für diesen über das gesamte Mainboard zu legen.
Testsystem: EPoX 8KDA3+
Sempron 64 2600+ & Scythe Ninja
2x256MB DDR400 MDT  
Geforce 2mx 440
Seagate 7200.8 S-ATA
Antec P180
BeQuiet Blackline 420W
Windows XP Professional SP2


Montage:

Für die Montage des Ninja’s musste die Backplate ausgewechselt werden – dies war in wenigen Sekunden getan. Das Anschliessen der S-ATA Festplatte erforderte ein Ausbauen der Grafikkarte, da es sonst kaum möglich ist, an einen der beiden nativen SATA-Port’s zu kommen. Um die CPU ein zu setzen, wird ein metallener Hebel gelöst, die CPU eingesetzt und durch den Hebel wieder fest im Sockel arretiert. Dieser Sockel und der s939 haben, bis auf den Sockel an sich, den gleichen Aufbau, was Retentionmodul, Backplate usw. betrifft. Der Einbau der CPU verläuft also genauso, wie beim s939.
Zu der restlichen Montage ist nichts zu sagen, sie verlief problemlos.


Inbetriebnahme & BIOS:

Kurz nach dem Betätigen des Powerbutton’s setzte der kleine 40mm Lüfter der Northbridge ein, welcher wirklich unangenehm laut ist. Ich habe ihn kurzerhand vom Strom getrennt – für die kommenden Vorhaben reichte die passive Kühlleistung des kleinen Quirls noch absolut aus. Ich empfehle an dieser Stelle ganz klar einen Kühlerwechsel, ich stieg auf den Zalman NB47 J um. Die Wärmeleitpaste auf Epox’s Northbridges sind seit je her extrem zäh und widerspenstig. Das was wir hier zu Gesicht bekamen überraschte uns somit nicht, dennoch trieb es uns die Tränen in die Augen. Wir haben sämtliche Reinigungsmittel ausprobiert, einzig Cilit Bang tat hier ansatzweise seinen Dienst. Vor allem der hoch gelobte, reine Alkohol versagte auf ganzer Linie.
Bis die Northbridge komplett sauber war, verging eine geschlagene Stunde.

Das Mainboard begrüßt uns mit der für EPoX typischen Temperaturanzeige im POST-Screen. Über einen Tastendruck auf „Entfernen“ gelangt man in das BIOS. Obwohl es viele Optionen bietet, merkt man schnell, dass man sich im BIOS eines nicht auf OC ausgelegten Mainboards befindet. So war ich vor Allem sehr enttäuscht von den Möglichkeiten des Untervoltens – diese waren nämlich praktisch nicht vorhanden. Die niedrigste, einstellbare Spannung liegt bei 1.50v, wobei die reale Spannung hierbei bei ~1.58v(!) liegt – dennoch ist die letztendliche Spannung sehr stabil. Sie verändert sich in der Praxis kaum. Es ist alles Nötige einstellbar, trotzdem hätten ein paar mehr Features nicht gefehlt. Für OC-Vorhaben sehe ich in der Spannung keinerlei Probleme, man kann sich die reale Spannung ja praktisch ausrechnen. Für niedrige Spannungen muss man jedoch andere Geschütze auffahren, eine Möglichkeit wäre RMClock. Wie das 8KDA3+ auf solche Tools reagiert, konnte an dieser Stelle leider nicht getestet werden, da der uns zu jener Zeit zur Verfügung stehende Sempron nicht von dem Programm unterstützt wird.

Mehr zum Overclocking auf dem 8KDA3+ später. Die einzige, für die Windowsinstallation erforderliche, Option ist die Boot-Reihenfolge – es muss natürlich von CD gebootet werden. Danach kann das BIOS verlassen werden und der Rechner neu gestartet werden, es wird von der vorher eingelegten Windows CD gestartet. Achtung: Wenn eine S-ATA Festplatte verwendet wird, muss diese an einen der beiden nForce Ports (die zwei über dem AGP Port) angeschlossen werden, da der Silicon Image Controller von Windows ohne separat eingebundenen Treiber noch nicht erkannt wird. Im Anschluss daran sind die Treiber zu installieren – diese befinden sich auf der beiliegenden CD. Ebenfalls enthalten sind hier eine Großzahl an Tools und Utilities wie bspw. ein Flashtool zum Flashen des BIOS.


Overclocking:

Nachdem wir mit dem Mainboard und dem gesamten Sockel im Allgemeinen sehr zufrieden waren, versuchten wir uns am Overclocking. Wir gingen mit eher geringen Erwartungen an die Sache heran, somit überraschte uns das Ergebnis doch sehr. Der HTT ist von 200 bis 400 in 1MHz-Schritten einstellbar, die VCore geht von 1.5V hoch bis 1.8V. Einstellbar ist diese in 0.05V-Schritten. Um die OC-Leistung des Speichers einmal außen vor zu lassen, ließen wir ihn nicht 1:1 laufen sondern fuhren den tiefstmöglichsten Teiler. Spannung für den Speicher ist von 2.5-2.8V einstellbar. Nach ausgiebigem Testen kamen wir zu folgendem Ergebnis:

Die Ergebnisse wurden mit Scythe Ninja + Yate Loon D12SL erreicht und mit Prime95 auf Stabilität getestet. Nach 5h erkannten wir es als stabil an, natürlich garantieren wir an dieser Stelle keinerlei OC-Ergebnisse.

Abwiegung:

Positiv: Negativ:
- Sehr gutes Layout - Lauter Northbridge Kühler
- 6x SATA

- Extremes Übervolten

- Gutes OC Potenzial

- WLP auf der Northbridge unglaublich zäh

- Extrem großer Lieferumfang

- Untertakten / Untervolten unmöglich

- Nützliches Diagnose-LCD

 

- Geringe Wärmeabgabe der Nortbridge  
- Stabile Spannungen  

                  


Fazit:
Mit dem 8KDA3+ hat EPoX wieder einmal ein sehr tolles Mainboard vorgestellt. Sämtliche Benchmarks (von SuperPI einmal abgesehen, haben wir diese bewusst raus gelassen, da sie zuviel mit dem restlichen System zutun haben) haben bewiesen, dass der Sockel 754 keineswegs "veraltet und leistungsschwach" ist.