Intel Core Ultra 200 CPUs6  Bild © IntelIntel Core Ultra 200 CPUs6 (Bild © Intel)

Verbesserungen und Neuerungen bei Arrow Lake

Zu den größten Problemen der Raptor-Lake CPUs, wie dem Core i9-14900K aus unserem Test, zählte sein hoher Stromverbrauch und die Tatsache, dass die CPUs mit zu hoher Spannung am Limit gefahren wurden und dadurch alterten. Dieses Problem ist inzwischen schon gelöst worden, aber bei den Core Ultra 200 will Intel einen Neuanfang wagen. Die Namen Core i5, Core i7 und Core i9 sind nun Geschichte. Ab sofort hört die neue Desktop-Generation auf den Namen „Core Ultra 200“, auch wenn aus einem von Intel nicht erklärten Grund „Core Ultra 100“ übersprungen wurde. Auf Rückfragen hat Intel auch keinen plausiblen Grund nennen können.

Core Ultra 200 FeaturesCore Ultra 200 Features (Bild © Intel)

Intel hat die Skymont Efficience-Cores optimiert und dabei die Level-2-Cachebandbreite verdoppelt. Dabei spricht Intel hier von einem IPC von 32%, was enorm is, weil diese Kerne als aller erstes vom Scheduler angeworfen werden und man damit seine Workloads hier als erstes berechnet. Ab jetzt gibt es auch einen direkten L2-Cache von 4 MB für die Skymont E-Cores, die dem 4er-Cluster vorgeschaltet sind und die sich alle vier Kerne teilen.

Die Lion Cove Performance-Kerne sind auch nicht in der Anzahl verändert worden aber an der Architektur ist gefeilt worden. Der Aufbau sieht dabei so aus, dass jeder P-Core ein 3 MB-L2-Cache zur Seite steht, der direkt an dem Kern dran ist. Dazu gibt es dann noch insgesamt 36 MB Level-3-Cache für beide Kernarten als Shared-Cache.

Core Ultra 200 Arrow Lake Aufbau mit Skymont und Lion Cove Kernen und CacheCore Ultra 200 Arrow Lake Aufbau mit Skymont und Lion Cove Kernen und Cache (Bild © Intel)

Auf der Instructions-Ebene gab es auch Optimierungen, die nicht weiter erläutert wurden. Neu ist aber auch, dass die Clock-Schritte auf 16,67 MHz angesetzt wurden, was granulares Overclocking ermöglichen wird.

Core Ultra 200 Overclocking FeaturesCore Ultra 200 Overclocking Features (Bild © Intel)

Nachdem Intel dank der Gen 13 und Gen 14 Core i-Prozessoren das Hitzkopf-Image zurückhatte, soll es bei Core Ultra 200 wieder etwas besser werden – zumindest, wenn man Intel glaubt. In der Pressekonferenz sprach Intel davon, dass die neuen CPUs im Vergleich zu Raptor Lake locker 50 % weniger Energie verbrauchen bei Single-Core-Berechnungen und leichter Last.

Core Ultra 200 CPU-Spezifikationen

Nachfolgend eine Tabelle mit allen Spezifikationen der CPUs:

CPU-Modell Kerne Threads GPU-Kerne NPU TOPS Max. Boost-Takt
Core Ultra 9 285K 24 (8P+16E) 24 4 13 5,7 GHz
Core Ultra 7 265K 20 (8P+12E) 20 4 13 5,5 GHz
Core Ultra 7 265KF 20 (8P+12E) 20 0 13 5,5 GHz
Core Ultra 5 245KF 14 (6P+8E) 14 0 0 5,2 GHz
Core Ultra 5 245K 14 (6P+8E) 14 4 13 5,2 GHz

Core Ultra 200 KI LeistungCore Ultra 200 KI Leistung (Bild © Intel)

AI-Rechenleistung mit 36 TOPS

Das Thema Künstliche Intelligenz steht auch bei Intel im Fokus. Wie auch schon bei anderen, hört man bei Intel, dass man AI-Berechnungen von GPU und CPU auf die NPU auslagern kann, um dadurch mehr FPS in Spielen und Anwendungen zu erhalten. Die NPU kann dank int8 13 TOPS-Leistung einige Workloads übernehmen. Sie ist aber bei weitem nicht so leistungsstark, wie eine Grafikkarte. Die CPU kann über Lion Cove und Skimont Kerne dann noch 15 TOPS-Leistung bringen. Die integrierte Xe-GPU könnte bei Bedarf noch 8 TOPS leisten.

Core Ultra 200 FoverosCore Ultra 200 Foveros (Bild © Intel)

Foveros: Stapeln mit 3D-Packaging

Die Foveros-3D-Packaging-Technologie schien bei der ersten Vorstellung sehr vielversprechend und es dauerte Jahre, bis wir sie nun endlich im Einsatz sehen. Die Core Ultra 200 werden diese Technologie nutzen, um auf einem Base-Tile alle anderen Chips zu vereinen. Dieses Base-Tile dient als Zwischenglied zwischen den eigentlichen Chips und dem Substrat/Package. Intel packt ein GPU-Tile, ein I/O-Tile, ein SoC-Tile und ein Compute-Tile auf das Base-Tile. Der Rest wird durch Filler-Tiles dann bedeckt, um die Fläche eben zu machen und den Druck des IHS und des Kühlers gleichmässig zu verteilen und auch die Abwärme zu transferieren.

Intel hat wohl viel experimentiert, denn die Anordnung der Tiles ist wichtig, um die Hitzeentwicklung gleichmäßig zu verteilen. Die heißen P-Cores werden dabei von E-Cores umgeben, die weniger Hitze produzieren. Diese sind dann länglich verteilt, damit man mehr Fläche unter dem IHS nutzt, um Abwärme abzuleiten und keine starken Hotspots zu haben.

Intel Core Ultra 200 Verbrauch gegen Core i9 14900KIntel Core Ultra 200 Verbrauch gegen Core i9 14900K (Bild © Intel)

Geringerer Stromverbrauch und kühlere CPUs

Insgesamt hat Intel zugesagt, dass die Abwärme um 42 bis 58% reduziert wurde. Das gilt aber nur für geringe Last. Bei hohen Lasten ist nicht klar, wie sich die CPU-Generation verhalten wird. Der Core Ultra 9 285K wird in Spielen voraussichtlich 10 bis 17 °C kühler bleiben, als noch der Core i9-14900K, der für seine hohe Wärmentwicklung bekannt ist.

Intel Core Ultra 200 VerbrauchIntel Core Ultra 200 Verbrauch (Bild © Intel)

Der Core Ultra 9 285K soll laut Intel bei 15 Watt die gleiche Leistung bieten, wie der Core i9-14900K bei 250 W PPT bei Cinebench 2024 Multi-Core-Last.In Spielen soll der Core Ultra 9 285K im Vergleich zum Core i9-14900K zwischen 34 Watt in Black Myth: Wukong und 165 Watt in Warhammer: Space Marines 2 weniger Strom verbrauchen. Im Durchschnitt soll der Verbrauch laut Intel um 73 Watt gesenkt worden. Damit wäre die Core Ultra 200 Serie aber noch immer leistungshungriger als die Ryzen 9000 CPUs, wenn wir unseren Benchmarks als Referenz nehmen. Die realen Werte müssen wir aber noch abwarten.

Core Ultra 9 285K Benchmark Vergleich mit Core i9 14900KCore Ultra 9 285K Benchmark Vergleich mit Core i9 14900K (Bild © Intel)

Core Ultra 9 285K Benchmarks

Nachdem diverse Benchmarks geleakt wurden, gibt Intel auch seine eigenen Benchmarksdaten frei. So wird der Core Ultra 9 285K mit dem Core i9-14900K verglichen, um den Generationsvergleich zu schaffen. Hier sieht man teils 8 bis 13 % schlechtere Leistung bei manchen Spielen, oder gleiche Ergebnisse mit geringerem Verbrauch. Aber manche Titel zeigen eine Leistungssteigerung von 4 bis 15%.

Core Ultra 9 285K  Leistungsvergleich BenchmarksCore Ultra 9 285K Leistungsvergleich Benchmarks (Bild © Intel)

Im Vergleich zum Ryzen 9 9950X aus unserem Test, schafft der Core Ultra 9 285K in Intel’s Benchmarks ein ähnliches Bild: Es gibt mehr und weniger FPS in Benchmarks. In Spielen wie Far Cry6 Black Myth: Wukong oder auch Metro Exodus, liegen die CPUs fast gleichauf.

Core Ultra 9 285K  vs Ryzen 79 7950X3DCore Ultra 9 285K vs Ryzen 79 7950X3D (Bild © Intel)

Im Vergleich zum Ryzen 9 7950X3D hat Intel nur einige Benchmarks ausgesucht, um wieder so ein gemischtes Bild zu zeigen. Bei Content Cretion ist der Core Ultra 9 285K besser als diese CPU, was nicht anders zu erwarten ist.

Core Ultra 9 285K BenchmarksCore Ultra 9 285K Benchmarks (Bild © Intel)

ASRock Z890 Taichi AquaASRock Z890 Taichi Aqua (Bild © PCMasters.de)

LGA1851 und Intel 800-Chipsatz

Dazu gab Intel weitere Details zu seinem neuen 800er Chpsatz bekannt. Viele der Informationen waren bereits bekannt, aber wir fassen die wichtigsten Fakten zusammen. So bieten die neuen Boards 48 PCIe-Lanes, von denen 20 PCI-Express 5.0-Lanes. Der neue Sockel LGA1851 kommt mit einigen Pins mehr als der LGA1700er Chipsatz, doch die Halterungen für Kühler bleiben im Grunde gleich. Wir haben bereits auf der Gamescom 2024 Z890-Mainbaords bei Asrock live gesehen.

Intel 800 MotherboardsIntel 800 Motherboards (Bild © Intel)

Die CPU ist mit 24 PCIe 4.0 Lanes angebunden und es gibt bis zu 4 eSPI. Interessant ist, dass die Boardpartner einen Mindeststandard erfüllen müssen, wie beispielsweise Thunderbolt 4, da der Controller in der CPU integriert ist und die Boardpartner können Thderbolt 5 mit 4 Ports zusätzlich anbieten. Dazu gibt es Killer Wifi 6E und alternativ können Boardpartner WiFi 7 verbauen. Für LAN wird 1 GBit als Mindestandstandard erwartet und es kann auf 2,5 Gbit erweitert werden.

Intel 800 Motherboard FeaturesIntel 800 Motherboard Features (Bild © Intel)