Neuerungen der Radeon RX 9000 Serie
AMD hat in dem Presse-Briefing, dass vorab abgehalten wurde, endlich konkrete Informationen zu den neuen Grafikkarten geteilt. Den Anfang macht AMD bei der „Radeon RX 9000 Serie“ mit der Radeon RX 9070 XT und non-XT, die eigentlich schon bei der CES gezeigt werden sollten.
RDNA 4 soll es richten
Die neuen Modelle bauen auf dem neuen Navi-48-Chip auf, der auf der RDNA-4-Architektur basiert. Hier hat AMD laut eigenen Angaben einiges verbessert und vor allem in Sachen Raytracing-Leistung soll viel passiert sein. Gerade in diesem Bereich hinkten die AMD-Grafikkarten hinter NVIDIA’s Produkten hinterher. Auch wenn es vorerst keine High-End-Grafikkarte als Ersatz für die Radeon RX 7900 XTX (Test) geben soll, will AMD Gamer mit den neuen Karten zufriedenstellen.
Im Vergleich zu RDNA-3 hat AMD den Speicherbus optimiert und es soll weiterhin Infinity Cache mit 64 MB-Größe geben, auch wenn das in den Slides nicht aufgeführt war. Die Scalar Units wurden verbessert bzw. optimiert, dazu soll es dynamischer Registerzuweisung geben und die Compute Unit (CU)-Effizienz ist gesteigert als auch der Takt weiter hochgesetzt worden.
Die verbesserte Raytracing-Leistung erreicht die Serie dank der Raytracing Accelerators der dritten Generation. Der Raytracing Durchsatz pro Compute Unit ist dabei verdoppelt worden, jeder Raytracing Accelerator aus zwei Intersection Engines und einem Ray Transformer bestehen.
Für die Berechnung der ganzen AI-Funktionen und Betrieb der Modelle, setzt die neue Serie auf AI Acceleratoren der zweiten Generation. Diese haben enorm an Leistung zugelegt und schaffen doppelt so hohe FP16 (Floating Point) und vierfache INT8 (Integer) Leistung. Mit Sparsity steigt die Leistung bei FP16 um Faktor 4 und bei Int8 sogar um Faktor 8. Dazu soll es neue FP8-Formate geben.
Der AI Accelerator ist dabei so aufgebaut, dass die Daten in Register geladen werden und von dort an die Unit übergeben werden, die dann 16bit, 8bit oder 4bit Tensor Eingabetypen verarbeitet. Jede Accelerator Unit ist in eine 64er Matrix aufgebaut.
Was ist mit MBA-Modellen von AMD?
Auch wenn die neuen Radeon RX 9070 und Radeon RX 9070 XT-Karten auf den Slides mehrfach gezeigt werden und einfach beeindruckend aussehen, hat uns AMD mitgeteilt, dass es keine MBA-Karten direkt von AMD geben wird. Wir sind uns sicher, dass viele Nutzer diese Karten kaufen wollen würden, weil sie einfach viel kompakter sind und im gezeigten Design viele Nutzer ansprechen würden. Dieses schlichte schwarze Design mit dem ausgeleuchteten Radeon-Schriftzug sieht einfach nur stark aus.
Radeon RX 9070 XT: Die neue obere Mittelklasse
AMD hat sich Zeit gelassen mit dem Launch der neuen Serie und abgewartet, bis NVIDIA die RTX 5070 Ti enthüllt hat. Das Top-Modell der Radeon RX 9000 Serie ist vorerst die Radeon RX 9070 XT und heute sollen auch die Board-Partner zeitgleich um 14 Uhr deren Karten vorstellen. Aus diesem Anlass veröffentlichen wir Fotos der Sapphire Radeon RX 9070 XT, die in einem sehr ausgefallenen Design daherkommt.
AMD hat nun offiziell mitgeteilt, dass die Radeon RX 9070 XT über 64 RDNA4 Compute Units verfügt und damit wohl auf 4.096 Streamprozessoren kommt. Dazu gibt es 64 Raytracing Acceleratoren und 128 AI Acceleratoren. Die Peak AI TOPS-Leistung beträgt 1.557 TOPs. Der Boost-Takt soll 2,97 GHz erreichen. Die Referenz von AMD soll außerdem eine Total Board Power von 304 Watt haben, doch Karten der Board Partner können womöglich drüber liegen (Spekulation).
Radeon RX 9070 Spezifikationen
Die non-XT Radeon RX 9070 ist etwas beschnitten, wie so oft und wird etwas weniger Leistung bringen. Demnach verfügt sie über 56 RDNA4 Compute Units, was einen Streamprocessor-Count von 3.584 entsprechen sollte. Auch die Raytracing Acceleratoren sind mit 56 Units etwas geringer ausgefallen. Die 112 AI Acceleratoren sollen aber bei AI-Szenarien eine hohe Leistung von 1.165 TOPS bieten. Der maximale Boost-Takt ist mit 2,52 GHz deutlich niedriger als bei der RX 9070 XT. Entsprechend ist sie aber auch sparsamer und erreicht eine maximale Total Board Power von 220 Watt.
Beide Modelle sind mit 16 GB an GDDR6-Gerafikspeicher ausgestattet, was aus früheren Leaks hervorgeht. Angebunden werden sie wieder über 16 Lanes der fünften PCIe Generation.
Radeon RX 9070 Leistungsvergleich
Gänzlich neue Informationen zu den Grafikkarten betreffen ihre eigentliche Leistung. So hat AMD laut eigenen Tests ermittelt, dass die Radeon RX 9070 der Radeon RX 7900 GRE Konkurrenz machen. In Spielen soll die Radeon RX 9070 im Schnitt 21 % schneller sein als die Radeon RX 7900 GRE (Test). Der kleinste Unterschied ist bei F1 2024 mit 5 % gemessen worden und der größte bei Assassins Creed Mirage mit einem Plus von 28 %.
Sobald Raytracing ins Spiel kommt, fallen die Unterschiede aber gravierender aus. So kann die Radeon RX 9070 im Schnitt 22 bis 34 % mehr Leistung gegenüber der Radeon RX 7900 GRE aufweisen, was auf eine enorme Verbesserung der Raytracing Accelerator Pipeline hindeutet.
Interessant ist hierbei, dass AMD direkt mit 4K-Auflösung bei Ultra-Presets testet, doch auch bei 1440P mit Ultra-Einstellungen fallen die Leistungsunterschiede ähnlich aus.
Laut AMD soll die Radeon RX 9070 51 % schneller sein als die Radeon RX 6900 XT und 26 % schneller als eine GeFroce RTX 3090 bei 4K-Max-Settings.
Radeon RX 9070 XT Leistungsvergleich
Das neue Top-Modell der Serie muss sich auch in internen Tests an der der Radeon RX 7900 GRE orientieren. Dabei sehen wir ohne Raytracing bei 4K-Benchmarks 23 % bis 48 % höhere Leistung. Aktiviert man Raytracing bei nativer Auflösung (kein FSR) steigt der Abstand zur der Radeon RX 7900 GRE auf 46 % bis hin zu 66 %. Im Schnitt soll es hier 42 % mehr Leistung zu erwarten sein.
Bei niedrigerer 1440p-Auflösung schlägt die neue Radeon RX 9070 XT die Radeon RX 7900 GRE um durchschnittlich 38 %. Dabei liegt der Leistungszuwachs ohne Raytracing zwischen 23 und 44 %. Bei Verwendung der Raytracing-Features bekommt man einen Leistungszuwachs von 34 % und 68 %.
Radeon RX 9070 XT Preise und Verfügbarkeit
Das Preis-Thema brennt vermutlich den meisten Kaufinteressierten unter den Nägeln, denn nach den Paper-Launches der GeForce RTX 5090, RTX 5080 und RTX 5070 Ti von NVIDIA, sieht die Marktsituation aktuell sehr düster aus! Doch AMD fährt hier ganz anders – wenn man AMD glauben kann. Auch wenn die Slides keine Preise beinhalten, hat AMD versichert, dass die neuen Karten unter 700 US-Dollar kosten sollen, aber nicht welche der Karten genau. Wir gehen hier von Radeon RX 9070 XT-Preisen aus. Wenn man nun den Preis in EURO konvertiert und die 19% Umsatzsteuer draufschlägt, sollten die Karten knapp 795 € kosten. Das wäre für die beworbene Leistung durchaus gut. Wenn die Radeon RX 9070 XT gegen die GeForce RTX 4070 TI (Test) und GeForce RTX 5070 Ti ankommt, dann ist sie ein echter Schnapper!
Dann tauchte auch die Frage nach der Verfügbarkeit auf und uns wurde versichert, dass die Karten alle bereits in großen Stückzahlen bei Distributoren und Händlern bereitliegen und sofort versandfertig sind. Das wäre ein Game-Changer und ein bitterer Schlag für NVIDIA, denn unter 1.000 € hat NVIDIA aktuell aus der RTX 50er Serie nichts anzubieten.
Sapphire hat uns vorab mitgeteilt, dass die folgenden Modelle ab dem 6. März 2025 erhältlich sein werden.
- SAPPHIRE Radeon RX 9070 XT PULSE
- SAPPHIRE Radeon RX 9070 PULSE
- SAPPHIRE Radeon RX 9070 XT PURE
- SAPPHIRE Radeon RX 9070 PURE
- SAPPHIRE Radeon RX 9070 XT NITRO+
- SAPPHIRE Radeon RX 9070 NITRO+
Update 28.02.2025 14:29 Uhr
AMD hat die offiziellen Preise nun auch in der Pressemeldung veröffentlicht, wonach die AMD Radeon RX 9070 XT nur 599 $ und damit umgerechnet 684 € kosten soll. Die Radeon RX 9070 ist mit 549 $ marginal günstiger und soll umgerechnet 627,47 € kosten.