Mehrere Hersteller bieten inzwischen neben Android Modellen auch einige Windows Phones an. Wie das Samsung Omnia 7 sind jene meist auch nicht allzu teuer. Was speziell das Omnia 7 leisten kann und wie es im Vergleich zur Konkurrenz dasteht, lesen Sie im folgenden Test.
HTC Desire - Technische Daten
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Betriebssystem: | Windows Phone 7 |
Abmessungen: | 122,4 x 64,2 x 10,99 mm |
Gewicht: | 138 g |
Akku: | 1500 mAh
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Display: | 4,0'' kapazitiver AMOLED Touchscreen, 480 x 800 Pixel (WVGA) |
Kamera:
| 5MP |
Speicher: | 8GB/ 16GB |
Anschlüsse: | microUSB, 3,5mm Klinkenstecker |
Verbindungsstandards: | GPRS, EDGE, HSDPA, HSUPA, WLAN |
Prozessor: | Qualcomm QSD8250 1GHz |
RAM: | 512 MB |
Design & Verarbeitung
Das Samsung Omnia 7 setzt optisch keine Maßstäbe und sticht kaum aus der Masse heraus. Wie bei so vielen anderen Smartphones, dominiert neben dem großen Touchscreen, schwarze Klavierlack-Optik. Das Windows Phone besitzt drei Tasten. Die "Zurück" und "Suchen" Taste sind weiß beleuchtete, berührungsempfindliche Flächen. In der Mitte findet man die "Windows" Taste als mechanisches Modell. Die Power-Taste, u.a. zum Entsperren des Bildschirms findet man nicht an der Oberseite, sondern an der rechten Seite, was zumindest etwas gewöhnungsbedürftig ist. Glücklicherweise lässt sich das Display auch über die Windows Taste entsperren. Des Weiteren findet man rechts unten eine Kamera Taste und links oben die Lautstärkewippe. Der USB-Anschluss und Klinkenstecker haben ihren Platz an der Oberseite gefunden.
Die Rückseite des Omnia 7 zeichnet eine Aluminium-Platte in einem dunklen rot aus. Die Ober- und Unterseite aus schwarzem Plastik fallen so im Kontrast mit einer nur durchschnittlichen Verarbeitung negativ auf. Auf der Rückseite findet man auch die 5-MP-Kamera samt LED-Blitz vor. Nach links und rechts ist die Rückseite gewölbt, sodass das Omnia 7 gut in der Hand liegt. Der 4 Zoll Touchscreen sorgt allerdings für eine gewisse Größe des Smartphones. Zusammen mit der eckigen Bauform ist das Omnia 7 zumindest von vorne ein grobes schwarzes Rechteck, was dem einen wegen der Schlichtheit gefallen, und dem anderen durch die Mainstream-Optik nicht zusagen mag. Unabhängig davon fällt aber beim genaueren hinsehen auf, dass die Verarbeitung nicht mit der sonstigen hochwertigen Samsung-Tradition mithalten kann.
Display & Tastatur
Ein großes Lob hat sich der Touchscreen verdient. Das 4 Zoll große AMOLED Modell sorgt für strahlende Farben und ist gestochen scharf. Dazu kommen verzögerungsfreie Reaktionszeiten und das interessantes Design von Windows Phone 7. Das Ergebnis macht zumindest optisch einiges her und kann auf ganzer Linie überzeugen. Die Auflösung ist mit 480 x 800 Pixel zwar vielen Geräten mit kleineren Bildschirmen gleichwertig, doch fällt die geringere Pixeldichte nicht auf. Die Anzeige fällt sehr hell aus. Die Helligkeit wird zwar von einem Lichtsensor geregelt, allerdings nur mit langer Reaktionszeit und in einem sehr kleinen Rahmen.
Die virtuelle Windows Phone Tastatur erfüllt ebenso seinen Zweck. Das Schreiben längerer Texte fällt einem nicht schwer. Man trifft präzise die Tasten und die Auto-Korrektur macht den Rest. Hier trägt der 4 Zoll Bildschirm deutlich der Benutzerfreundlichkeit bei. Störend ist aber die Position der Power-Taste an der rechten Seite. Spätestens um den Bildschirm wieder zu sperren, ist man auf diese Taste angewiesen, die für Rechtshänder am denkbar ungünstigsten Platz angebracht ist. Die Windows Taste noch als normales mechanisches Modell zu belassen, hat seine Vorteile, denn so drückt man diese Taste nicht ausversehen und springt zum Home-Screen zurück.
Menü & Bedienung
Mit Windows Phone 7 wollte man ein auf Touchscreens angepasstes und einfach zu bedienendes Betriebssystem entwickeln. Im Design hat man hier auf jeden Fall den Zeitgeist getroffen. Sehr schlicht und minimalistisch wirkt die Oberfläche wirklich schön. Mit Animationen hat man nicht gespart, die auf dem Omnia 7 schön flüssig ablaufen. Das macht einen sehr guten Eindruck.
Mit dem Bedienkonzept wollte man etwas neues und intuitives schaffen. Als neu kann man die Oberfläche sicherlich bezeichnen. Der Startscreen besteht nun aus Kacheln, einer Form erweiterter Verknüpfungen mit eigenen Animationen oder aktualisierenden Grafiken. Hier kann man vertikal scrollen, um weitere Hubs anbringen zu können. Durch ein Wischen nach links kommt man zu der App-Liste.
Apps wie das Office Paket bestehen nun nicht mehr aus einzelnen Fenstern, sondern aus einem "Hub". Hier sind alle Informationen und Funktionen miteinander verbunden. Durch vertikales wischen scrollt man durch Listen, während man durch horizontales Wischen zwischen den verschiedenen Menüpunkten wechselt. von der Programm-Übersicht (Word, Excel, PowerPoint und OneNote in ihrer Mobile-Version sind mitgeliefert) beispielsweise zum "SharePoint", wo man seine Dokumente online teilen kann. Diese Form der Navigation hat sowohl Vor- und Nachteile. Die direkte Verbindung und das einfache Wechseln des SharePoints und dem Office Paket oder vergleichbaren Optionen in anderen Apps ist praktisch. Dennoch erfordert dieses Navigieren über vier Richtungen eine gewisse Gewöhnungszeit, wirklich intuitiv ist das nicht. Am Anfang wischt man viel hin und her, alleine schon da unklar ist, welche Möglichkeiten sich einem überhaupt bieten und welche Verknüpfung wo zu finden ist.
Ansonsten hält sich Windows aber an den Android-Usus und erhält die selbe Kritik. Mit der "Zurück" Taste geht es ein Fenster zurück, die "Windows" Taste sorgt für eine Rückkehr zum Startscreen und mit "Suchen" kann man nach Stichwörtern suchen lassen, bzw. öffnet sich die Bing-Suchmaschine. Gerade in der Windows Phone Oberfläche hätte sich ein Zurück Button gut einfügen lassen. Dieser Wechsel zwischen Touchscreen und Tasten ist nicht optimal gelöst.
Multimedia
Microsoft nutzt Zune nun auch für Windows Phone 7. Zune wird sowohl auf dem PC zur Synchronisation genutzt, als auch in ähnlicher Form im Handy zur Multimedia-Verwaltung. Die Software konvertiert Videos sogar für das Windows Phone, falls das entsprechende Format nicht unterstützt wird. Ein nettes Feature ist außerdem Apps am PC zu suchen und herunterzuladen und sie dann auf das Handy zu übertragen.
Wie am PC findet man im Handy neben der Musik, Video, Radio und Podcast Bibliothek auch neu synchronisierte Musik oder zuletzt abgespielte Titel. Dank dem von Samsung mitgeliefertem In-Ear Headset verschafft einem das Omnia 7 ein deutlich besseres Klangerlebnis, als ein Großteil der Konkurrenz bieten kann. Dabei sehen die Menüs und Abspiel-Fenster auch noch sehr schön aus. Völlig unverständlich ist aber, wieso man innerhalb eines Tracks nicht durch Tippen auf den Zeitbalken zu einem anderen Abschnitt springen kann. Man ist also darauf angewiesen den Forward Button so lange zu halten, bis man am gewünschten Abschnitt angekommen ist.
Der Marketplace gestaltet sich etwas unnötig kompliziert. Die Aufteilung der Apps in diverse Kategorien scheint etwas übertrieben. Etwas verwirrend ist außerdem, dass man auch bei kostenlosen Apps noch den "Kauf bestätigen" muss. Inzwischen hat sich der Marketplace aber mit allerhand Apps und Games gefüllt, die Auswahl kann sich sehen lassen. Allerdings fallen schnell die extrem hohen Preise auf. Zwar gibt es auch einige kostenlose Angebote, Preise von 4,99€ sind aber ebenso an der Tagesordnung.
Bei der Kamera handelt es sich um ein normales 5-MP-Modell, dessen Ergebnisse ebenso dem Durchschnitt entsprechen. Schnappschüsse sehen mehr oder weniger gut aus, zu mehr reicht es aber nach wie vor nicht.
Telefon & Connectivity
Wie bei allen anderen Smartphones benötigt man beim Omnia 7 ständigen Internetzugang, um das Potential des Betriebssystems nutzen zu können. Dafür ist das Omnia 7 auch mit allen aktuellen Netzstandards ausgestattet. Die Browsergeschwindigkeit ist ebenfalls relativ gut.
Der 1500mAh Akku dürfte für die meisten Nutzer zwei Tage lang halten, womit das Omnia 7 schon beinahe über Durchschnitt liegt. Bei intensiver Nutzung muss das Omnia 7 aber doch jeden Abend an die Steckdose, was zwar inzwischen normal ist, aber trotzdem ein großer Kritikpunkt bleibt.
Fazit
Samsung hat mit dem Omnia 7 durchweg gute Arbeit geleistet. Zwar ist die Verarbeitung bei den Übergängen zwischen Aluminium und Plastik nicht immer ganz sauber und das Design ist keinesfalls neu oder richtungsweisend, dennoch ist das Omnia 7 durchaus als solide zu bezeichnen. Je nach Version bekommt man das Omnia 7 für ungefähr 300€. Für diesen Preis bekommt man einen brillanten 4 Zoll Touchscreen und ein sehr schnelles und ruckelfreies neues Betriebssystem.
Die Kritikpunkte entstehen vor allem auf der Seite von Microsoft. Die Bedienung von Windows Phone 7 dürfte wohl nicht jedem gefallen. Das Marketplace ist eine etwas unübersichtliche und teure Angelegenheit. Außerdem ist man auf die, wenn auch gute, Zune-Software zum Synchronisieren angewiesen. Insgesamt bekommt man weder die einfache Bedienung von iOS, noch die Vorzüge eines Open-Source Projekts von Android. Dennoch kann man Windows Phone 7 nicht wirklich als schlecht bezeichnen, zumal die Entwicklung noch am Anfang steht. Alle wichtige Funktionen sind an Bord und sehen wirklich gut aus. Wer also ein vergleichsweise billiges Smartphone sucht, dem können wir zumindest einen Blick auf das Samsung Omnia 7 empfehlen.