Wie bereits im Vorfeld klar gewesen ist besteht der neue 3DMark aus drei separaten Benchmarks, die vollkommen unabhängig voneinander sind und verschiedene Geräte adressieren - genauer gesagt mobile Geräte und schwache Netbooks, Laptops und Mainstream PCs sowie High End Maschinen. Wie bisher ist auch der neue 3DMark als kostenlose Basic Edition, als Advanced Edition für 24,95 US$ sowie als Professional Edition für 995,00 US$. Der Download von unseren Seite ist nun ebenfalls möglich: 3DMark Download

Nachfolgend wollen wir auf alle drei Benchmarks etwas näher eingehen:

Ice Storm Dabei handelt es sich um den "leichten" Benchmark für schwache Hardware. Er ist verfügbar für iOS, Android, Windows RT und Windows Vista, 7 oder 8. Auf der PC-Plattform kommt dabei eine DirectX 11 Engine zum Einsatz, die jedoch auf das Direct3D Feature Level 9 beschränkt ist und dadurch auch mit älterer Hardware kompatibel ist. Auf Android und iOS hingegen nutzt man OpenGL ES 2.0. Die Szenen zeigen hier eine kleine Flotte, die stark an den 3DMark Vantage erinnert und eine Basis auf einer Art Eis-Asteroid angreift.

Ice Storm beinhaltet insgesamt zwei Grafik Tests und einen Physik Test, die allesamt mit 1.280 x 720 Pixeln gerendert werden, wodurch die Ergebnisse trotz verschiedener Geräte und Plattformen vergleichbar bleiben. Im ersten Grafik Test werden besonders viele Vertices (Plural von Vertex) verarbeitet, während im zweiten Test der Fokus stärker auf der Pixel-Verarbeitung liegt. Damit können Hardware-Restriktionen in beiden "Disziplinen" gut aufgezeigt werden. Beim Physik Test wird die GPU Last möglichst gering gehalten und stattdessen die CPU ausgelastet, als Engine nutzt man hier die Bullet Open Source Physics Library, die sich auch im 3DMark 11 findet.

Cloud Gate Dieser "Mainstream Benchmark" ist ausschließlich Windows-basierten Geräten vorbehalten und dürfte wohl die erste Wahl für den Großteil der Rechner sein. Dabei nutzt man wieder eine DirectX 11 Engine, die hier immerhin auf das Direct3D Feature Level 10 beschränkt wurde und dadurch auch DirectX 10 Grafikkarten unterstützt. Auch hier nutzt man eine Standard Auflösung von 1.280 x 720 Pixeln, außerdem werden 256 MB Grafikspeicher vorausgesetzt. Bei Cloud Gate finden wir in der Demo tatsächlich eine Art Tor in den Wolken, welches Raumschiffe scheinbar über weite Strecken befördert.

Wie im Ice Storm Benchmark werden wieder zwei Grafik Tests und ein Physik Test durchgeführt, um auf unterschiedliche Stärken und Schwächen einzugehen. So liegt im ersten Grafik Test der Fokus auf komplexen Geometrien und Partikeleffekten, während im zweiten komplexe Shader und volumetrische Beleuchtung angewandt werden. Zur Berechnung der Physik wird ebenfalls die freie Bullet Physics Library benutzt, in dem 20 Sekunden kurzen Test wird die Spielphysik in einem Thread pro verfügbaren CPU-Kern berechnet.

Fire Strike Mit Fire Strike wendet man sich an Besitzer von Performance und High End Hardware und nutzt demnach eine aktuelle DirectX 11 Engine, um auch mehrere Grafikkarten im SLI oder CrossFire Verbund optimal auszulasten. Für Besitzer der Advanced oder Professional Edition steht zusätzlich ein Extreme Preset bereit, welches die Last noch weiter erhöht. Das grobe Setting dafür ist eine Art Höhlensystem, durch das sich ein Lavafluss schlängelt. Ein paar fliegende Roboter runden das Ganze ab.

Wie es sich für einen solchen Benchmark gehört liegt die Standard Auflösung bei 1.920 x 1.080 Pixeln, wählt man das Extreme Preset wird diese sogar auf 2.560 x 1.440 Pixel erhöht, was wieder unabhängig von der eingestellten Monitor Auflösung funktioniert. Dafür werden allerdings auch 1 GB respektive 1,5 GB Grafikkartenspeicher vorausgesetzt. Insgesamt finden sich hier die meisten grafischen Features wie Tessellation, volumetrische Beleuchtung, Partikel Beleuchtung und weitere Post Processing Effekte wie Schärfentiefe, Rauchsimulation, Linsen Reflektionen und Anti-Aliasing.

Der erste Grafik Test ist hier auf Geometrie und Beleuchtung fokussiert und bietet zahlreiche Lichtquellen, die Schatten verursachen. Im zweiten Grafik Test konzentriert man sich auf Partikel und GPU-basierte Simulationen wie z.B. der zwei Smoke Fields. Anschließend folgen wieder ein Physik Test, der vorrangig die CPU auslastet, und ausnahmsweise auch ein Combined Test, der beide Disziplinen miteinander verbindet und damit die höchste Auslastung darstellt.

So viel also zu den neuen verfügbaren Benchmarks. Die Systemvoraussetzungen unterscheiden sich je nach ausgewähltem Test und umfassen folgende Hardware: Android (Minimum)

  • OS: Android 3.1
  • Prozessor: noch nicht bestätigt
  • RAM: 1 GB
  • Grafik: OpenGL ES 2.0 kompatibel
  • Speicher: 300 MB

iOS (Minimum)

  • OS: iOS 5.0
  • iPhone 4
  • iPad 2
  • iPod touch (5. Generation)
  • Speicher: 300 MB

PC

  • OS: Windows Vista / empfohlen: Windows 7, 8
  • Prozessor: 1,8 GHz Dual-Core
  • RAM: 2 GB / empfohlen: 4 GB
  • Grafik: DirectX 9 / empfohlen: DirectX 11 mit 1 GB Speicher
  • Speicherplatz: 3 GB

Um abschließend eine grobe Orientierung für die neuen 3DMark Scores zu geben haben wir ihn bereits auf diversen Systemen ausgeführt. Folgendes ist dabei herausgekommen:

Sony VAIO YB1S1E/S Dell Vostro 3360
System 1
System 2
System 3
Prozessor
AMD E-350 Intel Core i5-3317U
AMD A6-3670K
AMD FX-8150 (4,0 GHz)
Intel Core i7-3770
Grafik HD 6310 HD 4000
HD 6530D
HD 5770 OC
HD 7950
Ice Storm
14728 34187 42379 86727 140562
Cloud Gate 1238 3779 4185 11199 20275
Fire Strike 171 528
536
2115
5552
Fire Strike Extreme - -
229
742
2673

System 4
Prozessor
Intel Core i7-2600K
Grafik HD 4770 HD 6970
HD 7770
HD 7850
Ice Storm
80013 120240 100628 119695
Cloud Gate 9413 17050 13182 16801
Fire Strike - 3729
2639
4030
Fire Strike Extreme - 1784
989
1969

Alles in allem hat man es also scheinbar geschafft, wieder einen schönen Benchmark zu entwickeln, der uns ein paar Jahre beschäftigen wird. Inwiefern die Ergebnisse der verschiedenen Plattformen tatsächlich vergleichbar sein werden wird sich erst zeigen, wenn die beiden Benchmarks für iOS und Android erscheinen, was zeitnah erfolgen soll. Bis dahin wird sich der Wettkampf um die meiste Leistung jedoch auf den PC beschränken.

Quelle: Futuremark