International Space Station  Bild © NASAInternational Space Station (Bild © NASA)

„Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Schritt für die Menschheit“ – dass von Neil Armstrong bekannt gewordene Zitat beim Betreten der Mondoberfläche passt hier nicht ganz, denn es wurden lediglich einige auf der ISS befindlichen Notebooks mit Debian 6 bespielt. Doch interessant ist vor allem die Tatsache, warum dieser Schritt vollzogen wurde.

Die United Space Alliance, die für die Wartung der Rechner zuständig ist, habe umgestellt, weil man ein „Betriebssystem braucht, das stabil und sicher ist“ – und man genau dieses vom veralteten XP nicht mehr erwarten kann; sicherlich spielt hier auch die Einstellung des Supports am 8. April eine nicht ganz unwichtige Rolle. Zudem möchte man auch ein Betriebssystem verwenden, das bei Bedarf einfach mit Patches, Updates oder anderen Anpassungen bespielt werden und bei dem man die Kontrolle über die Geräte-Software „im eigenen Hause“ halten kann – bei Linux deutlicher einfacher zu realisieren als bei einem Windows-Rechner.

Auch das Thema Sicherheit, insbesondere der bessere Schutz gegen Viren, Trojanern oder anderen Schädlingen aus dem Netz, dürfte ein weiterer Grund für den Wechsel sein. Schließlich hatte ein russischer Kosmonaut schon 2008 für Aufregung gesorgt, nachdem er ein mit dem Gammima-Wurm infiziertes Windows XP-Notebook ins All brachte. Glücklicherweise ist der Wurm relativ harmlos, da er primär nur dazu dient, die Zugangsdaten von Online-Spielen auszulesen und per Remoteserver an den Urheber zu übertragen.

Die mit Debian 6 bespielten Notebooks sind Teil des OpsLAN, mit dem die Raumfahrer ihre täglichen Aktivitäten, etwa die Überwachung von Experimenten, festhalten. Da hierbei bisher nur Windows-Anwendungen genutzt wurde, haben die neuen Linux-Nutzer vorab Schulungen von der Linux Foundation erhalten.

Quelle: www.extremetech.com