Sabrent Rocket Q NVMe im Detail
Seine Mainstream-SSD/SSM Rocket Q hat Sabrent ganz anders ausbalanciert, als noch die Sabrent Rocket 4.0 NVMe aus unserem vorherigen Test. Hier stand ganz klar das Preis-Leistungsverhältnis im Vordergrund. So setzt man hier laut eigenen Angaben auf einen reduzierten Footprint, QLC Speicher und durchschnittliche, sequenzielle Lesegeschwindigkeit von 3.200 MB/s sowie sequenzielle Schreibraten von 2.000 MB/s. Damit eignet sich die Rocket Q Solid State Module Reihe hervorragend für Systeme mit PCIe Express 3.0 M.2 Slots im M-Key 2280 Format. Auf modernen PCIe 4.0 Interfaces laufen sie natürlich auch, aber reizen sie bei weitem nicht aus.
Sabrent bietet die Rocket Q NVMe’s in den Kapazitäten von 500 GB, 1 TB, 2 GB, 4 TB und sogar 8 TB an. Die Leistungsdaten variieren je nach Modell etwas, wodurch die 500 GB die „langsamste“ von allen ist und die 2 TB und 4 TB mit der 8 TB deutlich schneller sind. Die sequenziellen Schreibraten liegen hier bei ca. 3.000 GB/s anstatt der 2.000 GB/s. Auch die IOPS variieren, je nach Modell.
Laut Sabrent verbraucht die Rocket Q 1 TB 4,5 Watt und hat eine MTBF Lebensdauer von 1,8 Mio. Stunden (260 TBW). Die Garantie für die Rocket Q beträgt hervorragende 5 Jahre, nachdem man das Produkt registriert hat.
Micron QLC Flash
Bei den Speicherchips wählt Sabrent Micron als Lieferanten. Bei unserem 1 TB Muster sind 4 Chips mit der Bezeichnung IA5BG66AWA verlötet. Es gibt im Netz kaum Informationen zu den Chips, außer, dass diese aus einer Kooperation mit Intel stammen.
Sabrent PH-SBT-RKT-303 Controller
Bei einem Blick auf die Platine, findet man unter dem Sticke einen Controller mit dem Namen Sabrent PH-SBT-RKT-303. Dahinter verbirgt sich ein PS5012-E12S Controller von Phison. Auf dem Papier ist dieser mit QLC und TLC 3D NAND-Speicher kombinierbar. Als Arbeitsspeicher kommt er mit DDR3L und DDR4 Chips aus.
Auf dem PCB finden wir einen Kingston D1216ECMDXGJD Chip. Hinter dem kryptischen Namen steckt ein 2 GB großer DDR3L SDRAM Speicher mit 1.866 MHz Taktrate.
Die restlichen Spezifikationen des PS5012-E12S passen auch zu den Angaben von Sabtent: 3,4 GB/s seq. Lesen, 3,1 GB/s seq. Schreiben, 680K IOPS 4K Random Read, 670K IOPS 4K Random Write. Die Werte variieren in Abhängigkeit von verbauten Speicherchips.
Kleines Extra für Kühlung
Ähnlich, wie bei der Rocket 4.0, verwendet Sabrent bei der Rocket Q ein Kupferplättchen, dass von einem Aufkleber bedeckt ist. Die meisten Hersteller kleben hier einfach nur Aufkleber auf, die thermisch eher kontraproduktiv sind. Bei der Rocket Q verteilt das dünne Kupferplättchen die Wärme über die Fläche besser, auch wenn das für optimales Kühlen ausreicht.
Rocket Q Spezifikationen
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Kapazität | |||||
Seq. Lesegeschw. | |||||
Seq. Schreibgeschw. | |||||
IOPS 4k Lesen | |||||
IOPS 4k Lesen | |||||
Formfaktor | |||||
Controller | |||||
NAND | |||||
Features | |||||
Lebensdauer (MTBF) | |||||
Herstellergarantie | |||||
Preis (Geizhals.at) |
Lieferumfang der Rocket Q
Die Sabrent Rocket Q wird in einer unkonventionellen Verpackung geliefert. Diese ist zwar in Folie gehüllt, was man sich sparen sollte, aber in dem sehr schlichten und hübsch designt Pappkarton verbirgt sich eine Alu-Schachtel. Dadurch wird ein sehr hochwertiges Gefühl vermittelt und die Rocket Q NVMe ist darin auf jeden Fall sehr sicher aufgehoben. Im Inneren findet man dann ein kleines Handbuch und darunter dann das eigentliche Solid State Modul, das von einem ebenfalls ansprechenden Cover gehalten wird. Damit setzt Sabrent wie auch bei der Premium-NVMe Rocket 4.0, auf eine aufwendige und sehr hochwertige Verpackung, die man so bei kaum einen anderen Hersteller vorfindet.
Testsystem
Das Testsystem basiert auf einem PCIe 4.0 konformen Setup, mit einem X570 ITX Board von ASUS und der Ryzen 7 3700X CPU. Die Bandbreite wird für diesen Test also ausreichen und erwartungsgemäß wird eher der Phison PS5012-E12S Controller der limitierende Faktor sein.
Nachfolgend die Aufstellung der Komponenten des Testsystems:
- CPU: Ryzen 7 3700X
- Mainboard: ASUS ROG Strix X570-I Gaming
- SSD: Samsung SSD 840 PRO 256 GB, Samsung 850 EVO 500 GB
- m.2 SSD: Samsung 970 Evo MZ-V7E250BW 250 GB
- RAM: Patriot Viper Steel 16 GB, DDR4-3868, CL18-22-22-40
- CPU-Kühler: Scythe Kotetsu Mark II TUF
- Netzteil: Corsair SF 450 80+ Gold mit 450 Watt
- Lüfter: 1 x 120 mm Lüfter
- Gehäuse: Enermax Libllusion LL30
Benchmarks
Bei den Benchmarks setzen wir weiterhin auf ATTO Disk Benchmark, CrystalDiskMark und das etwas alte HDTach Benchmark. Die ersten beiden liefern deutlich detailliertere Werte. In allen kann sich die Rocket Q von Sabrent gut positionieren, auch wenn sie hinter der Samsung 970 Evo liegt.
CrystalDiskMark Benchmark
ATTO Disk Benchmark
Im ATTO Disk Benchmark knickt die Rocket Q bei den Schreibraten etwas ein, beim Lesen ist sie dagegen nah an ihrer Spezifikation.
HDTach Benchmark
Das HD Tach Benchmark liegt der Sabrent Rocket Q auch gut und so erreicht sie hier 1.875 MB/s. Dabei liegt sie sogar vor der AN1500 Raid-NVMe-Karte von WD.
Temperaturen
Bei unserem Setup wird die Rocket Q, wie auch die anderen Modelle, von dem Kühler des ASUS X570 ITX Mainboards bedeckt. Dieser Alublock trägt maßgeblich zur Kühlung bei, aber die Messwerte bleiben so weiterhin vergleichbar. Der M.2 Slot wird durch eine Metallplatte bedeckt, aber nicht aktiv belüftet.
Bei den Messwerten handelt es sich weiterhin um DeltaT-Werte. Dabei ist die Raumtemperatur bereits abgezogen worden.
Fazit
Die Rocket Q NVMe SSD hat sich erstaunlich gut geschlagen. Die Solid State Modul zielt auf das Mainstream-Segment ab und reiht sich in den Benchmarks hinter der 970 EVO von Samsung und der Rocket 4.0 ein. Damit ist sie keineswegs langsam und toppt herkömmliche SSDs um den Faktor 4 bis 5. Besonders erwähnenswert ist die ziemlich einzige Verpackung, in der die Rocket Q geleifert wird, die den Premium-Touch hat und das Speichermedium beim Transport schützt. Die von uns getestete 1 TB Variante ist flott, aber die Varianten mit 2, 4 oder 8 TB sind auf dem Papier dann noch ein gutes Stück schneller.
Bei der Wahl der Komponenten hat Sabrent auf bekannte Größen wie Phison, Micron und Kingston gesetzt und steht mit der fünfjährigen Garantie auch selbstbewusst dar. Die spezielle Kupfer-Platte soll nicht unerwähnt bleiben, das sie zur Verteilung der Abwärme positiv beiträgt, speziell in Systemen, die keinen separaten NVMe-Kühler haben. Auch sonst bleibt die Rocket Q kühler als die Samsung 970 Evo und die WD_BLACK AN1500.
Die Verfügbarkeit lässt derzeit leider, wie bei vielen Herstellern, zu wünschen übrig. Die Rocket Q 1 TB gibt es derzeit für 109€ (Affiliate), die 500 GB Variante für 70€ (Affiliate) und die 4 TB Variante für knapp 600€ (Affiliate).