Intel Core i7-12700K - Auf Sockel LGA1700 (Bild © PCMasters.de)
Intel Core i7-12700K im Detail
Bei diesem Modell handelt es sich um eine Binned-CPU, bei denen es nicht zum vollwertigen i9-12900K aus unserem Test ausgereicht hat. Das ist aber keinesfalls schlecht, denn bei den Spezifikationen weicht die CPU nicht so stark vom Flaggschiff ab und sollte reichlich Leistung liefern.
Insgesamt ist die Core i7-12700K mit 12 Kernen bestückt, die sich in P- und E-Kerne aufteilt. Bei den Performance-Kernen bekommt man ganze 8 an der Zahl und den Efficient-Kernen sind noch immer 4. Damit fehlen bis zum Flaggschiff „nur“ vier Efficient-Kerne. Auch wenn der Name vermuten lässt, dass sie mickrig sind und wenig ausmachen, ist das in Realität nicht der Fall. Die effizienten Kerne bringen viel, vor allem in Spielen merkt man es, wie man später in den Benchmarks sieht.
Um die CPUs voneinander weiter abzugrenzen, takten die Kerne des Core i7-12700K niedriger. Die P-Kerne boosten auf maximal 5 GHz und die E-Kerne schaffen noch immer 3,8 GHz, wenn man bis auf Anschlag geht. Dabei heißt es immer maximal, denn wie lange der Takt gefahren werden kann, hängt von der Kühlung ab. Die normalen Taktfrequenzen, die sicher gehalten werden können, betragen bei P-Kernen 3,8 GHz und 2,7 GHz bei den E-Kernen. Natürlich takten sie runter, wenn die Temperaturen den Überhitzungsschutz erreichen – dann throttled die CPU, um nicht zu krepieren. Die T_Junction liegt bei 100°C mit Thermal Solution Specification PCG 2020A.
Die CPU wird mit einer Processor Base Power von 125 Watt angegeben, wie auch der i9-12900K. Aber das sind die Werte, wenn die smarte Taktung nicht zuschlägt. Wenn man die CPU allein freidrehen lässt, zeigt sie ordentlich Muckis. Dabei gönnt sich der i7-12700K auch schon bis zu 190 Watt. Für die i9-12900K können es auch mal 241 Watt sein!
Auch beim Cache muss sich der i7 mit etwas weniger begnügen, jedoch hat der Cache noch immer eine beachtliche Größe. Mit 25 MB Smart Cache können alle Kerne hantieren. Dazu gibt es 12 MB Level 2 Cache.
Intel UHD Graphics 770
Weil es sich um ein Modell mit integrierter Grafikeinheit handelt, kann die CPU auch ohne dedizierte Grafikkarte betrieben werden. Die UHD 770 werkelt mit 300 MHz, kann aber dynamisch auf bis zu 1,5 GHz hochtakten. Mit 32 Execution Units, bekommt man genauso viele Einheiten wie beim i9-12900k. Bei den Ausgängen werden eDP 1.4b, DP 1.4a und HDMI 2.1 unterstützt, die auf dem Mainboard vorhanden sein müssen.
Nachfolgend die weiteren Spezifikationen der iGPU:
- Max. Auflösung (HDMI): 4096 x 2160 @ 60Hz
- Max. Auflösung (DP): 7680 x 4320 @ 60Hz
- Max. Auflösung (eDP - Integrated Flat Panel): 5120 x 3200 @ 120Hz
- DirectX*Support: 12
- OpenGL Support: 4.5
- Multi-Format Codec Engines: 2
- Intel Quick Sync Video: Ja
- Intel Clear Video HD Technology: Ja
- Displayanzahl: 4
- Device ID: 0x4680
- OpenCL Support: 2.1
DDR5 oder DDR4 Speicher
Als Übergangslösung gibt es die aktuelle Plattform mit DDR5 und DDR4 Speicher. Dabei sind die DDR4-Plattformen beliebter, weil der Speicher leicht zu bekommen und preiswerter ist. Der Unterschied in pessimistischen Vorgaben von Intel liegt bei 4.800 MT/s, wo es bei Rocket Lake-S noch DDR4-3200 waren. GSKILL hat bereits RAM mit 7.000 MT/s vorgestellt, die meisten tummeln sich aber bei 5.200MT/s, so auch unser Testkit von Kingston: FURY Beast DIMM Kit 32GB, DDR5-5200, CL40-40-40, on-die ECC (KF552C40BBK2-32).
DDR4 wird weiterhin mit 3.200 MT/s angegeben. Die DDR4-Alternativen werden bei derzeitigen Preisen für die meisten Käufer eine willkommene Option sein.
Die CPU unterstützt sowohl DDR4 als auch DDR5. Davon kann bis zu 128 GB verwaltet werden. Die effektive Speicherbandbreite wird mit 76,8 GB/s angegeben. Es wird auch ECC-RAM unterstützt. Die Plattform darf sowohl auf PCI-Express 4.0 als auch 5.0 basieren.
XMP 3.0
Die OC-Profile für schnellen DDR5 Speicher werden nun per XMP 3,0 abgewickelt. Dazu gibt es 3 Profile vom RAM-Hersteller und 2 weitere beschreibbare. Diese kann man auch selbst mit bis zu 16 Buchstaben benennen. Dazu kommt, dass die Spannungsversorgung nun auf dem RAM selbst geschieht, weshalb man hier direkt am RAM Hand anlegt. Das betrifft VDD, VDDQ und VPP. Dazu bietet XMP 3 mit DDR5 auch CRC Checks.
Verpackung
Den Core i7-12700K gibt es als Tray und Retail-Variante. Bei der ersten bekommt man nur die CPU und bei der zweiten handelt es sich um ein voll verpacktes Produkt. Wie auf dem Bild zu sehen, wird in dem Fall die CPU besonders gesichert in einer bunt bedruckten Verpackung aus Pappe geleifert. Diese offenbart einen Blick auf die CPU auf einer Seite. Auf der Verpackung findet man einige Informationen zu der CPU. Bei dem hier getestet Modell gibt es in der großen Verpackung keinen Boxed-Kühler, weil dieser niemals mit der Abwärme klarkommen würde. Man sollte sich also einen gescheiten Tower-Kühler oder gar eine AIO-Wasserkühlung für die Kühlung der CPU besorgen.
Für gewöhnlich kostet die Boxed-Variante kaum mehr als die Tray.
Core i7-12700K Spezifikationen
Core i7-12700K Technische Daten (Herstellerangaben) | |||
Sockel | LGA 1700 | ||
Codename | Alder Lake-S | ||
Grafik | Intel UHD Graphics 770, 32EU, 256 SP, 0,30 - 1,50 GHz | ||
TDP | 125 W, max. 190 W | ||
Architektur | Golden Cove + Gracemont (Hybrid-Design) | ||
Performance-Kerne | 8 @ 3,60 GHz / 4,90 GHz Turbo | ||
Efficient-Kerne | 4 @ 2,70 GHz / 3,80 GHz Turbo | ||
SMT/Hyper-Threading | Ja | ||
CPU-Funktionen | GNA 3.0, Thread Director, DL Boost, Optane Memory Support, Speed Shift, Turbo Boost Max 3.0 (5.00GHz), Turbo Boost 2.0, vPro, Hyper-Threading, VT-x, VT-d, VT-x EPT, Intel 64, SSE4.1, SSE4.2, AVX, AVX2, Idle States, EIST, Thermal Monitoring, SIPP, VMD, vPro Enterprise Platform Eligibility, TDT, AMT, ISM, One-Click Recovery, Hardware Shield, AES-NI, Secure Key, OS Guard, TXT, XD Bit, Boot Guard, MBEC, CET, Total Memory Encryption | ||
Chipsatz | B660, H610, H670, W680, Z690 | ||
Fertigung | Intel 7 (10nm Enhanced SuperFin) | ||
L2-Cache | 12 MB (8x 1,25 MB + 4x 512 kB) | ||
L3-Cache | 25 MB | ||
PCIe-Lanes | 16x PCIe 5.0, 4x PCIe 4.0 | ||
Speicher max. | 128GB | ||
Herstellergarantie | 3 Jahre | ||
Preis | ab 399€ (Stand 15.04.22) (Affiliate) |
Testaufbau und Vorgehen
Für die Benchmarks nutzen wir das 2021 Setup, das wir erweitern haben. Der Testaufbau ist nun offen auf einer Benchtable. Die Einstellungen und die Konfigurationen haben wir in einem separaten Artikel zusammengefasst: CPU Benchmark Testmethodik
Hinweis zu Speicher im Test
Beim Testen des AMD Ryzen 7 3700X nutzten wir G.SKILL Trident Z DDR4 F4-3600C14D-32GTZN bei DDR4-3600 und beim Intel Core i9-10900K das Crucial Ballistix MAX 16 GB DDR4-4400 (BLM2K8G44C19U4B) mit DDR4-4400. Dieser Unterschied sollte jedoch nicht so stark ins Gewicht fallen.
Nachfolgend die Aufstellung der Komponenten des Testsystems:
- Mainboard: MEG Z690 UNIFY / NZXT N7 Z590 / ASUS ROG Strix X570-I Gaming
- Grafikkarte: GeForce RTX 3090 Founders Edition
- SSD: Samsung SSD 840 PRO 256 GB, Samsung 850 EVO 500 GB
- m.2 SSD: Sabrent Rocket 4 Plus 1 TB
- RAM: Kingston FURY Beast DIMM Kit 32GB, DDR5-5200, CL40-40-40 (KF552C40BBK2-32)
- CPU-Kühler: MSI MEG CORELIQUID S360
- Netzteil: Corsair RM-750X - 750 W
- Lüfter: 0
- Gehäuse: Offener Aufbau
- Betriebssystem: Windows 11 21H2
Intel Core i7-12700K Benchmark (Synthetische)
In synthetischen Benchmarks kann man relativ gut Vergleiche zwischen den unterschiedlichen CPU-Architekturen ziehen. Je nach Benchmark liegt der Fokus auf bestimmten Work-Loads und darin kann dann die jeweilige CPU seine Leistung zeigen.
In den Synthetischen Benchmark schlägt der Core i7-12700K den Core i9-10900K auf ganzer Linie. In vielen Benchmarks kann er sogar den Ryzen 9 5900X überholen. Dies könnte noch immer dem Umstand geschuldet sein, dass Win 11 nicht für die Ryzen 5000 Generation optimiert ist und es hier Einbußen gibt.
Cinebench R15
Cinebench R20
HandBrake
Geekbench 5 CPU-Benchmark
POV-Ray v3.7
7-Zip
WinRAR
Corona 1.3
3DMark CPU Benchmark
3DMark Time Spy
PCMark 10
Unigine Superposition (720p, Low)
VR Mark
Core i7-12700K in Spiele Benchmarks
In den Spielen sehen wir ein sehr ähnliches Bild. Der i7-12700K kann sich mehr FPS sichern als der Ryten 9 5900X. Je nach Szenario sehen wir aber auch bessere Ergebnisse als beim i9-12900K. Es hängt stark vom Spieletitel ab, welche CPU besser abschneidet.
Resident Evil VILLAGE
Metro Exodus Enhanced Edition
Final Fantasy XV Benchmark
Shadow of The Tomb Raider
Counter Strike: Global Offensive Benchmarks
Overwatch
Fortnite
Wärmeentwicklung
Vergleicht man den Core-i7-12700K mit dem großen Flaggschiff sieht man, dass trotz der hohen Leistung die CPU sich moderater verhält und mit der AIO Wasserkühlung kühl gehalten werden kann. Die i9-12900K treibt die AIO an ihre Grenzen und reizt alle Reserven aus, nicht so der i7-12700K. Mit einem Delta von 34,3°C kann man die CPU auch noch übetrakten. Wir haben hier keine stabile Übertaktung in dem kurzen Testzeitraum hinbekommen, weshalb wir den Teil weggelassen haben. Nennenswert ist jedoch, dass der i7-12700K im Schnitt heißer war, als der Hitzkopf Ryzen 5900X.
Die angegebenen Messwerte sind DeltaT Werte, was bedeutet, dass die Raumtemperatur bereits abgezogen worden ist.
Verbrauch und Leistungsaufnahme
Die Leistungsaufnahme wird per OCCT ausgelesen und die Werte werden vom System geliefert. Damit sind die Package-Daten von AMD und Intel nicht so gut vergleichbar, werden jedoch von uns angegeben.
Auf dem Gebiet der Leistungsaufnahme hätten wir erwartet, dass der Core i7-12700K sich deutlich mehr gönnen wird, als er dann tatsächlich getan hat. Bei Idle-Lasten sind alle CPUs sehr sparsam, doch bei Volllast gibt es große Differenzen! Mit 50 Watt beim Package ist der Core i7 der sparsamste in dem Testfeld.
Beim Messen an der Steckdose sieht es sehr ähnlich aus: Der Core i7-12700K verbraucht weiterhin am allerwenigsten. Unter Last sind es 136 Watt, wogegen der i9-12900K satte 351 Watt schluckt. Das spricht klar für den Core i7, denn auch der Ryzen 9 5900X ist mit 205 Watt deutlich hungriger. Auch unter Idle fällt der Verbrauch des Core i7-12700K erstaunlich niedrig aus.
Beim Messen des Verbrauchs an der Steckdose sieht das Bild nochmals ausgeprägter aus. Der Core i9-12900K schluckt 142 Watt mehr als der Core i9-10900K. Auch wenn der Ryzen 9 5900X durch Windows
Leistung in Single-Thread-Anwendungen
Schauen wir uns das gemittelte Rating über alle Single-Thread-Benchmarks an, so sticht der Core i7-12700K deutlich hervor. Die CPU siedelt sich hinter dem Flaggschiff an, ist aber sehr nah dran.
Leistung in Multi-Thread-Anwendungen
In Sachen Multi-Threading war AMD längere Zeit vorne mit der Ryzen 5000 Serie, doch mit Intels 12. Generation hat sich das wieder geändert. Der Core i7-12700K hat im Durchschnitt knapp die Nase vor dem Ryzen 9 5900X. Zum Core i9-12900K ist der Abstand sehr hoch.
Leistung in Spielen (Rating)
In Sachen Spiele, ist der Core i7-12700K wirklich super. Der sparsame Prozessor ist weit vorne und schlägt den Ryzen 9 5900X mit ca. 1,5% Vorsprung.
Fazit
Zum Schluss des Tests können wir unter Berücksichtigung der gesammelten Daten ein Fazit ziehen. Der Core i7-12700K hat sich als ein erstaunlich ausgeglicher Prozessor erwiesen.
Pro
Der Prozessor weist mit 8 Performance-Kernen und 4 Efficient-Kernen enorme Leistung auf. Die Taktschraube ist minimal nach unten gedreht im Vergleich zum Flaggschiff Core i9-12900K worden. Dennoch ist die Leistung quer durch die Bank erstaunlich gut. In Single- und Multi-Threading Anwendungen aber auch in Spielen schlägt er den Ryzen 9 5900X. Dabei ist er bemerkenswert sparsam und führt in Sachen Sparsamkeit die Liste an. Wir haben diesen unter Windows 11 getestet, was derzeit noch zum Nachteil von AMD Ryzen 5000 Prozessoren ist. Auch die Verwendung von DDR5 ist hier im Nachteil für die Ryzen Familie, was wir nicht vorenthalten möchten. Der Wechsel auf die Intel 7 Node (10nm Enhanced SuperFin) hat Intel enorm geholfen, um die Spitze wieder anzuführen.
Bei Volllast bleibt der Core i7-12700K kühl und kann bedenkenlos mit Luftkühlung betrieben werden. Wer Reserven schaffen möchte und das Budget hat, kann ihn mit einer AIO-Wasserkühlung auf niedrigen Temperaturen halten.
Contra
Intel Core i7-12700K Award (Bild © PCMasters.de)
Mit der CPU selbst gibt es keine Probleme, doch ist der Anschaffungspreis bei der Plattform mit DDR5 noch hoch. Der Speicher ist rar und teuer, doch das wird sich mit der Zeit ändern. Man hat aber eine große Auswahl an Boards, auf denen man DDR4-Speicher verbauen kann. Hier hat Intel mitgedacht und eine gute Übergangslösung parat.
Core i7-12700K Preis und Verfügbarkeit
Den Core i7-12700K findet man in diversen Shops lagernd und kann die CPU also leicht beziehen. Die Preise sind seit Einführung auch gefallen und so bekommt man den Prozessor ab 434€ auf dem Markt (Affiliate). Es ist keinesfalls ein Schnäppchen, denn die CPU richtet sich auch an Enthusiasten und die gehobene Mittelklasse. Dennoch können wir sie bedenkenlos der besagten Zielgruppe empfehlen.