DeepCool Firmengeschichte
DeepCool wurde 1996 in China gegründet. Der Name wurde durch den damaligen bekannten IBM Supercomputer Deep Blue inspiriert, welcher als erster Computer den damaligen amtierenden Schachweltmeister besiegte. Im Jahre 2000 konnte DeepCool seine erste eigene Produktionsstätte eröffnen. Und 2020 wurde die eigene Firmenidentität überarbeitet und einher gehend wurde das Firmenlogo erneuert. DeepCool stellt nicht nur Gehäuse her, sondern kann auch mit Produkten rund um Kühler, Lüfter, Netzteilen, Keyboards und Mäusen aufwarten.
Technische Daten
DeepCool Morheups technische Daten | |
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Produktabmessungen | 528×250×551mm(L×W×H) |
Nettogewicht | 15,5 kg |
Material | ABS+SPCC+Hartglas |
Motherboard-Unterstützung | Mini-ITX / M-ATX / ATX / E-ATX |
Vorderseite-E/A-Anschlüsse | USB3.0×4、Audio×1、Typ-C×1 |
3,5" -Laufwerksschächte | 2 |
2,5" -Laufwerksschächte | 2+1 |
Erweiterungssteckplätze | 9 |
Vorinstallierte Lüfter | Seite:1×420mm ARGB (3 x 140 mm Lüfter) |
Mögliche Lüfter | Vorderseite: 3×120 / 3×140 / 2×180 / 2×200mm Oben: 3×120 / 3×140 / 2×180 / 2×200mm Seite: 3×120 / 3×140mm Bottom: 3×120 / 3×140 / 2×180 / 2×200mm Netzteilabdeckung: 3×120 / 3×140mm (Single Chamber) Rückseite: 1×120 / 1×140mm (Single Chamber) |
Radiator-Unterstützung | Vorderseite: 120/140/240/280/360/420mm Oben: 120/140/240/280/360/420mm Seite: 120/140/240/280/360/420mm (Dual Chamber) Bottom: 120/140/240/280/360/420mm Rückseite: 120/140mm (Single Chamber) |
CPU-Kühler Höhenlimit | 195mm (Single Chamber) 132mm (Dual Chamber) |
Grafikakrten-Länge | max. 480 mm |
Lieferumfang | PCIe 4.0 Riser Kablel, vertikales GPU Montagekit |
Netzteil-Unterstützung | ATX PS2(maximale Länge: 180mm) |
Verpackung und Lieferumfang
Das Gehäuse kommt in einer schlichten braunen Verpackung zu euch, nur ein im Verhältnis zur Größe der Verpackung kleines Bild ziert das Antlitz der Verpackung. Dies ist nicht verkehrt, da hier an Druckkosten und somit an Energie gespart werden kann.
Nach dem Öffnen des Kartons kann man einen in zwei Halbschalen nicht vollständig umschlossenes Gehäuse erkennen und eine braune Box. In der braunen Box befinden sich z.B. Umbauteile, wie das 90° Grafikkartenmontagekit, Umbauteile für das Gehäuse (kommen wir später darauf zurück), Bedienanleitung und eines der besten mitgelieferten Sachen ist eine Kunststoff Schraubenbox.
Letztere erfreute uns extrem, da hier endlich Ordnung beim PC-Bau herrscht und das umständliche Tütengesuche und Gefummel, wie bei anderen Gehäusen aufhört - Bravissimo! Eine Tüte mit „Bits“ zur Individualisierung des Gehäuses gibt es auch noch, jedoch in einem Grünton, der nun nicht jedermanns Geschmack treffen könnte.
Im Gehäuse verbaut gibt es eine Anzeige, die ohne Stromzufuhr etwas seltsam anmutet, da alle Segmente irgendwie bereits aktiv zu sein scheinen. Auch befindet sich im Gehäuse ein dreier Gestell mit 140 mm RGB-Lüftern. Mehr vorinstallierte Lüfter haben wir hier nicht.
Verarbeitung und Qualität
Das Blechkleid des Gehäuses ist erfreulich fest und steif, die Farbgebung ist einheitlich gleich deckend gearbeitet worden, jedoch nicht vor Fingerabdrücken sicher. Da man solch ein Gehäuse eher weniger oft durch die Gegend trägt, sollten auch nicht so oft Fingerabdrücke hinterlassen werden. Das Seitenteil ist je mit einer Folie innen und außen für den Transport geschützt und nach dem Abziehen ist das Seitenteil relativ stark spiegelnd, im dunklen kann man jedoch auch hervorragend hindurchsehen. Uns sind keine scharfkantigen Bauteile aufgefallen, welche ein Verletzungsrisiko darstellen.
Einzig die Kabeldurchführungen sind nicht gummiert, aber da diese recht groß dimensioniert sind und auch durch das relativ starke Blech nicht scharfkantig sind, stellt das nur ein sehr geringes Problem dar. Wir freuten uns besonders, dass im Gehäuse alle Schrauben, die zum Gehäuse gehören, einheitlich umgesetzt wurden und nicht hier mal diese und dort mal eine andere Schraubenform verwendet wurde.
Der untere Staubfilter sitzt etwas locker in seiner Halterung ist aber gut zu erreichen. Der Front Staubfilter hat jedoch ein ganz anderes Problem: Dieser kann nicht aus der eigentlichen Front entfernt werden und bildet sozusagen ein Teil. Dies macht eine Reinigung etwas komplizierter aber Druckluft aus der Dose regelt. Wir möchten hier explizit die hervorragende Beschreibung des Gehäuses hervorheben, da hier nicht wie bei anderen Herstellern alles auf 2 Seiten möglichst klein gedruckt wurde, sondern die Bedienungsanleitung erinnerte uns ein wenig an eine Klemmbaustein Anleitung, und zwar alles Schritt für Schritt übersichtlich erklärt. Was erfahrenen Benutzern ein wenig an Kleinkindniveau erinnert ist für Nutzer, die zum ersten Mal einen PC zusammenbauen ein Segen, Vorbildlich!
Das Testsystem
- CPU: Intel 12400F
- CPU-Kühler: Endorfy Fera 5
- Mainboard: ATX Gigabyte B760 Gaming X DDR4
- RAM: 32GB Silicon Power XPOWER Zenith RGB DDR4-3200 DIMM CL16 Dual Kit
- Grafikkarte: XFX Speedster SWFT309 AMD Radeon RX 6700
- SSD: Lexar 710 1TB
- Netzteil: Enermax MAXPRO II 600W ATX Netzteil (nicht modular)
Der Einbau im Morpheus
Beim Demontieren benötigten wir etwas Mut, denn die obere Abdeckung ist nach dem Lösen der zwei Rändelschrauben noch mit einem Clipsystem gesichert, welches die Abdeckung stramm festhält. Nach der Demontage der oberen Abdeckung sieht man, dass das Glasseitenteil mittels Schraube am Gehäuse fixiert ist. Nach dem Lösen der Schraube ist die Scheibe jedoch sehr fest am Rahmen. Wir benutzten ein schmales Messer zum Lösen der Scheibe vom Rahmen, ist dies erledigt, kann das Seitenteil leicht angekippt werden und einfach nach oben gehoben werden. Das hintere Seitenteil wird mittels der gleichen Klemmtechnik an Ort und Stelle gehalten, wie das Oberteil und nach etwas Mut und Kraft löste sich das Seitenteil. Das Gehäuse lässt sich in 3 Konfigurationen aufbauen:
- Standard / Einkammer-Konfiguration 1: alle Komponenten sitzen wie gewohnt, Netzteil unten links durch eine Luftdurchlässige Abdeckung getrennt
- Zentrale Konfiguration/Einkammer-Konfiguration 2: Netzteil oben rechts versteckt hinter der Abdeckung die in der Standardkonfiguration unten verbaut ist. Das Mainboard wandert leicht nach unten und bietet dadurch mehr Platz z.B. zum Einbau von Wasserkühlungen
- Zweikammerkonfiguration: hierbei wird die Mainboardhalterung nach innen gezogen, so dass ein Freiraum hinter dem Mainboard entsteht, in diesen wird das Netzteil nun um 90° gedreht versetzt, auch der Rahmen für die 3.5 Zoll Festplatten wird hinter das Mainboard platziert.
Wir nutzen die Standard-Konfiguration mit 90° gedrehter Grafikkarte. Dafür demontieren wir den Mainboardschlitten. Dieser ist mit mehreren Schrauben sowohl im Gehäuse selber als auch am Rahmen vom Gehäuse befestigt. Alle Schrauben sind gut erreichbar und wir benötigten keinerlei Alienhände oder Miniwerkzeuge. Da nun der Schlitten vor uns liegt, kontrollierten wir die Mainboardabstandshalter, welche perfekt vormontiert waren für unser Mainboard die verwendeten Abstandshalter haben eine kleine Besonderheit, die Halter sind oben nicht einfach nur Flach sondern so geformt, dass das Mainboard quasi einrastet und auch ohne Schraube im liegenden Zustand bereits in Position bleibt. Das erleichtert die Montage, da man nicht noch während der Befestigung der Schrauben das Mainboard noch in die richtige Position bringen muss. Fanden wir echt clever gelöst.
Das Netzteil wird mittels Blende verschraubt und da mehr als ausreichend Platz vorhanden ist, konnten wir selbst unser nicht modulares Netzteil unterbringen auch nicht benötigte Kabel fanden hier ihr neues Zuhause. Das 90 Grad-Montage-Kit montierten wir an der Grafikkarte und entfernten alle nicht mehr benötigten Slotblenden am Mainboardschlitten. Hat man die Grafikkarte bereits im ausgebauten Zustand montiert, dies hat allerdings den Nachteil, dass man an die unteren Anschlüsse am Mainboard nicht mehr rankommt, um sie zu anzuschließen. Also merken: erst anschließen, dann die Grafikkarte um 90° montieren. Bitte beachtet, dass ihr bei eurem Mainboard zwei USB 3.2 Anschlüsse benötigt, da ihr sonst nur zwei der 4 USB am oberen Teil benutzen könnt.
Wir bauten also den Mainboardschlitten wieder ein, danach schauten wir, ob wir den Kühlkörper im eingebauten Zustand einbauen können. Leider machte unser Mainboard ein Strich durch die Rechnung, denn die verwendeten Abdeckungen für die Spannungswandler saßen uns im weg, sodass eine Montage mit diesem Mainboard den Schwierigkeitsgrad der Montage erhöhte. Dank des sehr gut zuganglichen Innenraums gelang uns auch die Montage, was wir hier besonders honorieren möchten. Die mitgelieferten Lüfter sind sozusagen in einem Rahmen zusammen montiert und auch schon untereinander intern verdrahtet, das hilft ungemein den Kabelsalat im Zaum zu halten. Alle Kabel im Gehäuse sind ausreichend lang dimensioniert, so dass wir keinerlei Probleme mit zu kurz geratenen Kabeln hatten.
Apropos Kabelmanagement, man hat in dieser Konfiguration eine Art Kabelschacht, der allerdings schon gut belegt ist mit dem Gehäuse eigenen Kabeln. Allerdings war immer genügend Platz für unsere Verkabelung vorhanden. Wir würden uns wünschen, dass das Kabel, welches die Zusatzstromversorgung für die CPU bereitstellt, auch ein paar vorgefertigte Haltepunkte für Kabelbinder oder Klettverschlüsse bekommen hätte.
Morpheus: Design & Optik
Das allgemeine Erscheinungsbild ist recht schlicht, kann jedoch mit LED-Beleuchtung aufgepeppt werden. Auch mit den mitgelieferten Bits könnten Namen oder Wörter gebildet werden, die Farbgebung der Bits ist jedoch Geschmackssache und hätte es unserer Meinung nach nicht gebraucht. Die mitgelieferten Lüfter liefen bei uns über das Mainboard und waren nie aufdringlich während des normalen Betriebs, inclusive mehrerer Stunden Spielens und Benchmarkens, war hier immer quasi Stille. Wir haben nur einmal testweise auf Maximum gestellt, was jedoch auch noch vollkommen in Ordnung ging für die Lautstärke des Systems, es war halt ein Luftstrom zu hören der allerdings keinen Föhn darstellt und im Normalfall kein Grund zum Austausch der Lüfter darstellt. Die Optik der LED-Beleuchtung könnte etwas schicker ausfallen, da hier die LED in der Mitte der Lüfter zwar Leuchten, jedoch erst wirklich brauchbare Optik abliefern, wenn es dunkel ist. Vorher ist nur die Mitte beleuchtet und man kann die einzelnen LED-Segmente aus machen, was irgendwie nicht so richtig gefallen mag. Die LED-Beleuchtung der Lüfter kann entweder über das Gehäuse selbst geregelt werden oder auch an das Mainboard angeschlossen werden. Einen unterschied ob nun über Gehäuse oder Mainboard geregelt konnten wir nicht feststellen. Das Gehäuse stellt jedoch nur einige Modi zur Verfügung und ist naturgemäß nicht so flexibel wie eine Steuerung über das Mainboard. Auch ist die Standardlösung über das Gehäuse nicht realisierbar, nämlich die Dauerleuchten Funktion in nur einer Farbe. Es werden über das Gehäuse folgende Farben für die LED-Beleuchtung bereitgestellt: weiß, grün, blau, Lila und Rot. Diese können in Folgenden Modi durch geschaltet werden pulsierend Helligkeit auf und ab, jedes LED-Segment wird langsam im Uhrzeiger angesteuert bis alle Segmente leuchten, das ganze gibt es noch mit verschiedenen Farbwechseln, dat war es. Wir empfehlen daher die Steuerung über das Mainboard zu realisieren.
Das bereits installierte Panel wird per internem USB am Mainboard angeschlossen und gibt erst einen “Piep“ von sich, wenn man die Software installiert.
Dann funktionierte es jedoch auf Anhieb und zeigte auch die richtigen Werte an. Das Panel ist manchmal etwas schwer abzulesen, wenn nicht direkt von vorne darauf geschaut wird. Wir finden es ist ein sinnvolles Gimmick, um die wichtigsten Werte des PCs im Auge zu behalten.
Fazit zum DeepCool Morpheus
DeepCool ist ein überzeugendes Produkt gelungen, welches mit sehr guten Lösungen aufwarten kann. So ist der Lieferumfang hervorragend. Die mitgelieferte Kunststoff-Schraubenbox ist ein Extra, welches auch später noch für Ordnung beim PC-Bau sorgt und das 90° Grafikkartenmontagekit und das passende PCIe-Riserkabel liegen auch bei, welches sich andere Hersteller teuer bezahlen lassen. Die verbauten Lüfter sind von der LED-Beleuchtung her eher semi-gut, allerdings sind diese recht leise. Die generelle Qualitätsanmutung ist hoch und das Kabelmanagement ist sehr gut umgesetzt worden. Auch die Anleitung ist für Anfänger verständlich gehalten, da einfache Arbeitsschritte dargestellt werden und nicht versucht wurde 20 Schritte in einem Bild darzustellen.
Die 3 möglichen Konfigurationen des Gehäuses sind durchdacht und nicht übertrieben umständlich gestaltet. Das Gehäuse bietet viel Platz und ist sehr zugänglich gestaltet worden. Nur wer viele ältere Festplatten oder 2,5“ SSD einbauen möchte, muss ggf. mit Einschränkungen rechnen. Wir fanden die Montage sehr einfach und auch für Anfänger sehr gut umsetzbar.
Pro
- Lieferumfang (90° Graka-Montagekit, Riser-Kabel, Schraubenbox)
- Hervorragende Anleitung
- 3 mitgelieferte recht leise 140 mm Lüfter
- Extrem viel Platz für Grafikkarten und CPU Towerkühler und Radiatoren
- Platz für Kabel von nicht modularen Netzteilen ist mehr als ausreichend
- 3 verschiedene gut durchdachte Grundkonfigurationen möglich
- Komplett herausnehmbarer Mainboardschlitten
- Grafikkartenhalter
- Kabelmanagement
- 4 x USB 3.0 an der Oberseite des Gehäuses
- Integriertes Panel zeigt CPU/GPU Temperatur an
- Integriertes Panel zeigt CPU/GPU Auslastung an
Contra
- LED-Beleuchtung der Lüfter nicht optimal
- LED-Bedienung durch das Gehäuse stellt keine Dauerfarbe zur Verfügung
- Frontstaubfilter etwas erschwert zu säubern
- Keine Werkzeuglose Montage
- Integriertes Panel kann nicht frei programmiert werden
- Beschränkte Plätze für 3,5“ und 2,5“ Festplatten/SSD-