AMD Ryzen 7 9800X3D Gaming CPU mit 3D V Cache (Bild © PCMasters.de)
Ryzen 7 9800X3D Prozessor im Detail
Der neue Ryzen 7 9800X3D ist endlich da und bringt die Ryzen 9000-Serie auf das nächste Geming-Level. Als Nachfolger des beliebten Ryzen 7 7800X3D (Test), sind die Erwartungen an Leistung sehr hoch. Der Ryzen 9 9900, Ryzen 9 9950X und Ryzen 5 9600X waren eher auf Effizienz getrimmt gewesen, auch wenn sie auch mehr Leistung lieferten. Beim Ryzen 7 9800X3D steht aber die Gaming-Leistung im Fokus und die neuen Zen5-Kerne samt neuem 3D-V-Cache sollen es richten.
AMD Ryzen 7 9800X3D CPUz (Bild © PCMasters)
Als Teil der „Granite Ridge “-Generation will AMD mit dem Ryzen 7 9800X3D die Messlasse weiter anheben. Was bestehen bleibt ist die Konfoguration aus 8-Kernen und 16-Threads. Bei der Ryzen 7 9800X3D hebt AMD den Takt stark an: Mit einem Basistakt von 4,7 GHz statt der 4,2 GHz des 7800X3D und einem Boost-Takt von bis zu 5,20 GHz gegenüber 5,0 GHz der Vorgenration ist hier ein großer Unterschied zu erwarten. Dank AMD Precision Boost 2 soll der Ryzen 7 9800X3D eine gleichbleibend hohe Leistung in einer Vielzahl von Anwendungsfällen, egal ob Spiele, Streaming oder anspruchsvolle Anwendungen liefert.
Der Ryzen 7 9800X3D wird mit der fortschrittlichen 4-Nanometer-Technologie von TSMC für die CPU-Kerne und der 6-Nanometer-Technologie für den E/A-Die hergestellt und ist auf ein Gleichgewicht zwischen Energieeffizienz und Leistung ausgelegt - und das bei einer thermischen Verlustleistung (TDP) von 120 Watt. Hier hat AMD nicht die TDP gesenkt und der CPU sogar einen freien Multiplikator verpasst, der der Vorgenration nicht gewährt war.
Große 3D-V-Cache für schnelle Leistung
Der Ryzen 7 9800X3D zeichnet sich durch seine umfangreiche Cache-Konfiguration aus: 640 KB L1-Cache, der größer ist als bei der Vorgenration, dazu den 8 MB L2-Cache und ein beachtlicher L3-Cache mit 96 MB. Dieser große Cache ist besonders vorteilhaft für Spiele und kreative Aufgaben wie 3D-Rendering und Videobearbeitung, bei denen eine geringere Latenzzeit und ein schnellerer Datenzugriff einen spürbaren Leistungsunterschied ausmachen können. Durch die Integration von AMDs „3D-Cache“-Technologie auf einem der CCDs hält der Prozessor optimale Temperaturen aufrecht, um Stabilität bei intensiven Operationen zu gewährleisten.
Leistungssteigernde Funktionen für Enthusiasten
Für Enthusiasten, die gerne die Grenzen ihrer Hardware ausreizen, verfügt der Ryzen 7 9800X3D über mehrere leistungssteigernde Funktionen. Der Prozessor unterstützt AMD EXPO und ermöglicht es den Nutzern, den Arbeitsspeicher einfach auf größere Geschwindigkeiten zu übertakten. Die Funktionen Precision Boost Overdrive (PBO) und Curve Optimizer ermöglichen die Feinsteuerung der CPU-Leistung, sodass die Nutzer den Stromverbrauch und die Leistung nach ihren Bedürfnissen ausrichten können. Die AMD Ryzen Master Software ermöglicht eine umfassende Kontrolle über die CPU-Einstellungen und macht die Anpassung zum Kinderspiel.
Schnellerer DDR5-Takt
AMD Ryzen 7 9800X3D CPUz RAM (Bild © PCMasters)
Als Teil der AMD Ryzen 9000-Reihe ist der Ryzen 7 9800X3D für DDR5-Speicher ausgelegt - den neuesten Standards für Systemspeicher, der im Vergleich zu DDR4 eine größere Bandbreite und Effizienz bietet. Die CPU unterstützt bis zu 192 GB DDR5-Speicher und ist damit ideal für anspruchsvolle Anwendungen und Multitasking-Umgebungen. Die vorgesehene Speichergeschwindigkeit ist DDR5-5600, was mehr ist als DDR5-5200 der Vorgenration. Es können aber auch Speicherkitz mit Geschwindigkeiten von über 7.000 MT/s verwendet werden.
Integrierte Radeon-Grafik
Der Ryzen 7 9800X3D ist mit einer integrierten AMD Radeon-Grafikeinheit ausgestattet, die auf der RDNA 2-Architektur basiert und über 2 Grafikkerne verfügt, die mit einer Frequenz von 2.200 MHz arbeiten. Diese integrierte GPU liefert genug Leistung für leuchtende Spiele, Medienkonsum und allgemeine Anwendungen.
AM5-Sockel und Testdetails
Der Ryzen 7 9800X3D nutzt wie sein Vorgänger den AM5-Sockel von AMD und ist mit einer Vielzahl von Chipsätzen kompatibel, darunter X670E, X670, B650E und B650, aber auch die neuen X870 und X870E, wie dem ASUS PRIME X870-P WIFI aus unserem Test. Zu Testzwecken und besserer Vergleichsmöglichkeiten, wurde der Prozessor mit dem BIOSTAR X670E VALKYRIE Mainboard kombiniert, das den X670E Chipsatz verwendet. Der Chipsatz wird passiv gekühlt, um die Temperatur aufrechtzuerhalten, und ist daher ideal für einen leisen, aber leistungsstarken Aufbau. Damit dieses mit dem neuen Ryzen 7 9800X3D kompatibel ist, muss man erst AGESA ComboAM5 PI 1.2.0.2a über das BIOS Update X67AEB04.BST aufspielen. Alle Hersteller stellen entsprechende BIOS-Updates bereit, jedoch muss man das BIOS erst drauf haben, sonst kriegt man das System nicht gebootet. Auch für X870- und X870E-Board kann ein BIOS-Update erforderlich sein.
Wärmeentwicklung
Bei der Wärmeentwicklung schneidet der Ryzen 7 9800X3D sogar noch besser ab als sein Vorgänger. Die Lüfter der AIO drehen dabei mit ca. 1.300 U/Min und es ist unter kompletter Volllast mit OCCT. Bei Spielen werden die Kerne anders ausgelastet.
Testaufbau und Vorgehen
Für die Benchmarks nutzen wir das 2021/2022/2023/2024 Setup, das wir erweitern haben. Der Testaufbau ist nun offen auf einer BenchTable. Die Einstellungen und die Konfigurationen haben wir in einem Separaten Artikel zusammengefasst: CPU Benchmark Testmethodik
Hinweis zu Speicher im Test
Beim Testen des AMD Ryzen 7 3700X nutzten wir G.SKILL Trident Z DDR4 F4-3600C14D-32GTZN bei DDR4-3600 und beim Intel Core i9-10900K das Crucial Ballistix MAX 16 GB DDR4-4400 (BLM2K8G44C19U4B) mit DDR4-4400. Dieser Unterschied sollte jedoch nicht so stark ins Gewicht fallen.
Nachfolgend die Aufstellung der Komponenten des Testsystems:
- Mainboard: MEG Z690 UNIFY / NZXT N7 Z590 / ASUS ROG Strix X570-I Gaming
- Grafikkarte: GeForce RTX 3090 Founders Edition
- SSD: Samsung SSD 840 PRO 256 GB, Samsung 850 EVO 500 GB
- m.2 SSD: Sabrent Rocket 4 Plus 1 TB
- RAM: Kingston FURY Beast DIMM Kit 32GB, DDR5-5200, CL40-40-40 (KF552C40BBK2-32)
- CPU-Kühler: MSI MEG CORELIQUID S360
- Netzteil: Corsair RM-750X - 750 W
- Lüfter: 0
- Gehäuse: Offener Aufbau
- Betriebssystem: Windows 11 21H2
Ryzen 7000 / Ryzen 9000 Testaufbau
- Mainboard: ASRock X670E PG Lightning / BIOSTAR X670E VALKYRIE
- Grafikkarte: GeForce RTX 3090 Founders Edition
- SSD: Samsung SSD 840 PRO 256 GB, Samsung 850 EVO 500 GB
- m.2 SSD: Sabrent Rocket 4 Plus 1 TB
- RAM: Kingston FURY Beast DIMM Kit 32GB, DDR5-5200, CL40-40-40 (KF552C40BBK2-32), Sabrent ROCKET DDR5 32 GB 4800 (SB-DR5U-32G)
- CPU-Kühler: DeepCool LS720, Scythe Mugen 5 Rev. C Black Edition
- Netzteil: BeQuiet! Pure Power 11 FM 1000W
- Lüfter: 0
- Gehäuse: Offener Aufbau
- Betriebssystem: Windows 11 23H2
Inel Core 13. und 14. Gen Testaufbau
- Mainboard: ASUS ROG Strix Z790-E Gaming Wifi
- Grafikkarte: GeForce RTX 3090 Founders Edition
- SSD: Samsung SSD 840 PRO 256 GB, Samsung 850 EVO 500 GB
- m.2 SSD: Sabrent Rocket 4 Plus 1 TB
- RAM: Lexar ARES RGB Black DIMM Kit 32GB, DDR5-6400
- CPU-Kühler: DeepCool LT720
- Netzteil: BeQuiet! Pure Power 11 FM 1000W
- Lüfter: 0
- Gehäuse: Offener Aufbau
- Betriebssystem: Windows 11 21H2
Inel Core Ultra 200S Testaufbau
- Mainboard: ASUS ROG Strix Z890-F Gaming WIFI
- Grafikkarte: GeForce RTX 3090 Founders Edition
- SSD: Samsung SSD 840 PRO 256 GB, Samsung 850 EVO 500 GB
- m.2 SSD: Sabrent Rocket 4 Plus 1 TB
- RAM: Lexar ARES RGB Black DIMM Kit 32GB, DDR5-6400
- CPU-Kühler: DeepCool LT720
- Netzteil: BeQuiet! Pure Power 11 FM 1000W
- Lüfter: 0
- Gehäuse: Offener Aufbau
- Betriebssystem: Windows 11 21H2
Ryzen 7 9800X3D Benchmark (Synthetische)
In synthetischen Benchmarks kann man relativ gut Vergleiche zwischen den unterschiedlichen CPU-Architekturen ziehen. Je nach Benchmark liegt der Fokus auf bestimmten Work-Loads und darin kann dann die jeweilige CPU seine Leistung zeigen.
Cinebench R15
Cinebench R20
HandBrake
Geekbench 5 CPU-Benchmark
POV-Ray v3.7
7-Zip
WinRAR
Corona 1.3
3DMark CPU Benchmark
3DMark Time Spy
PCMark 10
Unigine Superposition (720p, Low)
VR Mark
Ryzen 7 9800X3D Spiele Benchmarks
Resident Evil VILLAGE
Metro Exodus Enhanced Edition
Final Fantasy XV Benchmark
Shadow of The Tomb Raider
Fortnite
Verbrauch und Leistungsaufnahme
Als nächstes betrachten wir den Verbrauch des Ryzen 7 9800X3D, den wir zu Beginn mit OCCT gemessen haben. Das sind die Package-Angaben, die ausgelesen werden. Der Ryzen 7 9800X3D verbraucht ca. 110 Watt unter Last, was deutlich mehr ist als beim Ryzen 7 7800X3D, aber auch viel weniger als bei den anderen Top-Modellen.
Bei der Messung direkt an der Steckdose sieht es aber auch nicht anders aus. Der Ryzen 7 9800X3D verbraucht 43 Watt mehr als der Vorgänger und ist damit im Testfeld eher sparsam.
Leistung in Single-Thread-Anwendungen
Für einen ausgeglichenen Durchschnitt werden alle relevanten Benchmarks für Single-Thread-Tests zusammengefasst. Betrachtet man die reine Single-Core-Leistung des Ryzen 7 9800X3D, spielt er weit oben mit, obwohl er von den anderen High-End-CPUs noch weiter entfernt ist. Das Top-Modell der Vorgeneration, Ryzen 9 7950X kann er hier aber auch schlagen, genauso wie den Ryzen 7 7800X3D.
Leistung in Multi-Thread-Anwendungen
Multi-Thread-Benchmarks spiegeln die Leistung bei vielen Anwendungen und Spiele wider, die die Parallelisierung mit viele Threads ausnutzen. Der Ryzen 7 9800X3D positioniert sich hier ähnlich und damit keinesfalls schlecht. Er eigenet sich durchaus für produktive Anwendungen, auch wenn er “nur” über 8 Kerne verfügt.
Leistung in Spielen (Rating)
In Spielen lässt der Ryzen 7 9800X3D einfach alle CPUs aus dem Testfeld weit hinter sich liegen. Der Ryzen 7 7800X3D baut zum Rest auch einen guten Abstand auf, doch der Ryzen 7 9800X3D entfaltet sein volles Potenzial in Spielen und zeigt, dass AMD bei Spielen nun unangefochtener Sieger ist. Selbst der Ryzen 5 7600X3D schlägt alle CPUs von Intel und das nicht mit kleinem Abstand!
Fazit zu Ryzen 7 9800X3D
AMD stebte mit dem Ryzen 7 9800X3D nach der Krone als beste Spiele-CPU und wollte die Leistung des Ryzen 7 7800X3D nochmals übertreffen. Das ist AMD auch vollkommen gelungen, denn der Ryzen 7 9800X3D setzt sich mit großem Abstand an die Spitze, wenn es um Spiele geht. Hinter ihm platzieren sich der Ryzen 7 7800X3D und der Ryzen 5 7600X3D, wodurch AMD nun direkt drei CPUs an der Spitze hat. Der verbesserte 3D-V-Cache samt Zen5-Kernen ist eine hervorragende Kombination, die sich sehen lässt.
Bei Single- und Multi-Thread-Anwendungen ist der Ryzen 7 9800X3D durchaus gut, aber befindet sich im oberen Mittelfeld. Das ist kein schlechtes Ergebnis, da es sich hier um eine 8-Kern-CPU handelt. Hinzu kommt, dass der Prozessor weiterhin effizient ist und eine solide Basis auch für den Produktivbetrieb bildet.
Bei der Wahl des Mainboards hat man außerdem eine große Auswahl, denn man kann die AM5-Motherboards der 600er als auch der neuen 800er-Serie nutzen. Entsprechende BIOS-Updates haben die Hersteller ausgeliefert.
Die CPU findet Anklang und ist aktuell durchgehend ausverkauft. Das treibt Scalper dazu CPUs aufzukaufen und dann deutlich überteuert für 700-800 € anzubieten. Der von AMD empfohlene Verkaufspreis liegt aber bei 542 €! Es gab den Ryzen 7 9800X3D zwischenzeitig auch für 539 €, jedoch gingen die Bestände umgehend weg. Dieser Zustand wird sich vermutlich noch bis Anfang Januar hinziehen, bis größere Bestände aufgebaut werden können. Da liegt AMD der Nachfrage massiv hinterherher.
Pro
- Unübertroffene Gaming-Leistung
- Single- und Multi-Threadleistung
- Bleibt kühl
- Mit 110 W weiterhin Effizient
- Gute Mainboard-Kompatibilität
- Guter RAM-Support dank EXPO-Profilen
Contra
- Teurer als Vorgenration
- Zu hohe Nachfrage führt zu Knappheit und hohen Preisen
Ryzen 7 9800X3D Preis und Verfügbarkeit
Derzeit ist der Ryzen 7 9800X3D bei allen Einzelhändlern ausverkauft, was dazu führt, dass Scalper verfügbaren Einheiten aufkaufen und zu exorbitanten Preisen weiterverkaufen, die zwischen 700 und 800 Euro liegen. Das ist deutlich mehr als der empfohlene Verkaufspreis von 542 €, den AMD ursprünglich festgelegt hatte. Bei Alternate wird der Ryzen 7 9800X3D für 549 € (Affiliate) verkauft, wobei der Ryzen 7 7800X3D für 498 € verkauft (Affiliate) wird und lagernd ist. Dieser ist in den letzten Wochen weiter im Preis gestiegen, weil Intel mit den Core Ultra 200, siehe Core Ultra 9 285K Test, nicht die erwartete Leistung bringen konnte.