Ugreen DXP480T Plus Test/Review (Bild © PCMasters.de)
Wer viele Daten sicher speichern oder Medien zu Hause zentral verwalten möchte, landet früher oder später beim Thema NAS, einem Netzwerkspeicher, der deutlich mehr kann als nur „Daten ablegen“. Ob für Backups, Medienstreaming, gemeinsame Dateiablagen im Haushalt oder als persönlicher Cloud-Ersatz, ein NAS ist längst kein Nischenprodukt mehr.
Mit dem NASync DXP480T Plus hat Ugreen ein eigenes NAS-System auf dem Markt, das gänzlich auf rotierende Festplatten verzichtet und eine beachtliche Ausstattung mitbringt. Die Zielgruppe reicht dabei von ambitionierten Heimanwendern, Content Creator, Selbstständigen bis hin zu kleinen Büros, die Wert auf Performance, Flexibilität und einfache Bedienung legen.
Auf dem Papier liest sich das Ganze vielversprechend und klingt eher nach einem top ausgestatteten PC als nach klassischem Heim-NAS. Aber wie schlägt sich das Ganze in der Praxis? Ist die Software ausgereift? Wie steht’s um die Lautstärke und dem Preis-Leistungs-Verhältnis? Nachdem wir bereits das DXP2800 und das DXP4800 Plus getestet haben, schauen wir uns in diesem Testbericht das kleine NASync DXP480T Plus einmal genauer an.
Technische Details
Bevor wir tiefer eintauchen, lohnt sich ein Blick auf die technischen Daten des Ugreen NASync DXP480T Plus. Das Gerät bringt eine beeindruckende Ausstattung mit, die sich vor der Konkurrenz nicht verstecken muss. Ugreen setzt hier von Beginn an auf starke Komponenten und moderne Anschlüsse.
Übersicht der technischen Daten
Modell DXP 480T Plus Betriebssystem UGOS Pro Prozessor Intel Core i5-1235U mit 1,30 GHz / 10 Cores / 12 Threads Speicher (RAM) 8 GB DDR5, SO-DIMM 1x 8 GB (zweiter Slot frei) Erweiterterer RAM (Max) 64 GB M.2 SSD Einschübe 4 x 2,5 M.2 NVMe 2280 SSD LAN-Ports (RJ45) 10 GbE1 Thunderbolt 4-Ports 2 × Thunderbolt 4 (USB-C, bis zu 40 Gbit/s) USB (Rückseite) 1 × USB-A 3.2 Gen2 HDMI 8K Weitere Ports 3,5mm Klinke Wi-Fi Ja
Lieferumfang
Bevor das NAS in Betrieb genommen wird, lohnt sich ein Blick in den Karton. Ugreen spendiert dem NASync DXP480T Plus alles Nötige und der Lieferumfang macht direkt beim Auspacken einen wertigen Eindruck. Alles ist sicher und sauber verpackt, nichts wirkt lieblos reingeworfen oder billig.
Neben dem eigentlichen NAS liegt noch ein recht kompaktes und hochwertiges 140W Netzteil mit Stromkabel dem Karton bei. Außerdem erhalten wir ein Cat7-Kabel, damit das NAS direkt in unser Netzwerk eingebunden werden kann, vier Wärmeleitpads für die NVMe-Laufwerke, einen kleinen Schraubendreher zur Installation, Montageschrauben und etwas Dokumentation.
Insgesamt liefert Ugreen alles Nötige für einen schnellen Start mit. Schauen wir uns jetzt das NAS mal genauer an.
NAS im Detail – Design & Verarbeitung
Das Ugreen NASync DXP480T Plus macht von der ersten Sekunde an einen soliden Eindruck auf uns. Im Vergleich zu vielen anderen NAS-Modellen auf dem Markt setzt Ugreen auf ein frisches, modernes Design. Die Kombination aus mattem Aluminium und robustem Kunststoff verleiht dem Gerät eine hochwertige Haptik und macht es zu einem echten Hingucker auf dem Schreibtisch.
Die Oberseite des NAS wird von einem großen Ugreen-Logo dominiert, das dezent angebracht ist. Vorn befindet sich der Power-Button und mittig ist zudem der Text „PROTECT WHAT YOU LOVE“ aufgedruckt. Auf der Rückseite des Geräts zeigt sich nun aber die ganze Anschlussvielfalt. Zunächst einmal gibt es einen 10-Gigabit-Ethernet-Port, welcher für die Netzwerkverbindung wichtig ist und für ordentlich Speed sorgen sollte. Dieser ermöglicht es, das NAS in modernen Netzwerken mit hohen Datenraten zu betreiben, was gerade bei großen Datenmengen oder beim Medienstreaming von Vorteil ist. Daneben befinden sich zwei Thunderbolt-4-Anschlüsse, die für ultraschnelle Datenübertragungsraten von bis zu 40 Gbit/s sorgen.
Für den Anschluss von Peripheriegeräten bietet das Gerät zudem einen USB-A 3.2 Gen2-Port an, der für eine Vielzahl von externen Geräten wie etwa Festplatten oder USB-Sticks genutzt werden kann. Ein HDMI-Ausgang ermöglicht zudem den direkten Anschluss des NAS an einen Monitor oder Fernseher. Dies ist besonders nützlich, wenn man das Gerät für Multimedia-Anwendungen oder zur direkten Wiedergabe von Inhalten nutzen möchte. Weiterhin ist auf der Rückseite noch eine Audio-Buchse, der 20V-DC-Stromeingang und ein kleines Loch für den Reset vorhanden. Toll wäre vielleicht noch ein SD-Steckplatz, den die größeren Modelle mitbringen.
Das Gerät besitzt auf der Unterseite vier gummierte Füße die dafür sorgen, dass das NAS sicher auf dem Tisch steht und gleichzeitig Vibrationen gedämpft werden. So bleibt es nicht nur stabil, sondern läuft auch ruhig. Zudem befinden sich insgesamt drei Lüfter im Gerät, wobei zwei davon durch die Öffnung sichtbar sind. Das Öffnen der Klappe gelingt durch Lösen von wenigen Schrauben. Sobald die Abdeckung abgenommen ist, offenbart sich das Innere des Geräts, das die Slots für bis zu vier M.2 NVMe-SSDs beherbergt.
Insgesamt ist das Design des Ugreen NASync DXP480T Plus durchdacht, funktional und hochwertig verarbeitet. Alle Anschlüsse sind gut erreichbar und sinnvoll platziert, während das Öffnen des Gehäuses für den SSD-Einbau unkompliziert und schnell vonstattengeht. Das NAS wirkt keineswegs billig, sondern macht auf uns den Eindruck eines professionellen und langlebigen Geräts, das sich in jeder Arbeitsumgebung gut machen würde.
Installation und Einrichtung
Die Ersteinrichtung des Ugreen NASync DXP480T Plus gestaltet sich insgesamt unkompliziert, was es auch für Einsteiger sehr angenehm macht.
Für die Installation der M.2 NVMe-SSDs ist ein kleiner Zusatzschritt erforderlich. Wie bereits erwähnt, muss die Abdeckung am Boden entfernt werden, um an die NVMe-Slots zu gelangen. Dort werden die SSDs einfach in die entsprechenden M.2-Slots eingesetzt. Die mitgelieferten Kühlkörper helfen dabei, die SSDs auf Temperatur zu halten. In unserem Test verwenden wir zweimal die Samsung 980 Pro in der 1TB Version, die später ohne Probleme vom NAS erkannt werden.
Nachdem wir jetzt den Boden wieder verschraubt, das Stromkabel sowie das Netzwerkkabel angeschlossen haben, kann es direkt losgehen. Beim Einschalten leuchtet das NAS mit einer LED auf und signalisiert sofort, dass es betriebsbereit ist.
Um die ersten Schritte durchzuführen, wird der Benutzer dazu aufgefordert, sich über den Browser oder die Ugreen-App mit dem Gerät zu verbinden. Die Einrichtung erfolgt dann über eine intuitive Web-Oberfläche, die ohne große Vorkenntnisse schnell zu durchschauen ist.
Der gesamte Setup-Prozess führt den Anwender schrittweise durch alle wichtigen Konfigurationen, von der Festplattenverwaltung über Netzwerkeinstellungen bis hin zur Auswahl des gewünschten RAID-Levels. Für unseren Test entscheiden wir uns für ein RAID 1 mit dem Btrfs Dateisystem. Die Einrichtung des Netzwerks und der Verbindung zu unserem lokalen Router läuft dann problemlos und ist in wenigen Minuten erledigt.
Nach der initialen Einrichtung lässt sich das NAS sowie die Software dann vollumfänglich nutzen. Das DXP480T ist übrigens das einzige Ugreen-NAS mit integrierter WLAN-Karte. Dadurch ist eine kabellose Nutzung im Netzwerkumfeld möglich. Zu beachten ist nur, dass für die Erstkonfiguration ein Patchkabel erforderlich ist.
NAS-Software
Das Ugreen NASync DXP480T Plus wird mit der firmeneigenen Software UGOS Pro ausgeliefert, einem Linux-basierten Betriebssystem, das über eine benutzerfreundliche Web-Oberfläche und über eine schöne Smartphone-App verwaltet wird. Die Benutzeroberfläche ist klar strukturiert, sodass auch unerfahrene Nutzer ohne großen Aufwand durch die Funktionen navigieren können.
Seit unserem letzten Test der beiden anderen Ugreen NAS Systeme bemerken wir, dass sich am Betriebssystem einiges getan hat. Mittlerweile ist Update-Version 1.3.0.2321 auf dem NAS installiert. UGOS Pro wirkt stabiler denn je und es sind erfreulicherweise einige neue Apps hinzugekommen, auch wenn es nach wie vor recht übersichtlich im Ugreen Lager ausschaut. Im Folgenden stellen wir einige der verfügbaren Apps kurz vor.
Bei den standardmäßigen Apps gibt es da die klassische „Systemsteuerung". Für alle nötigen Grundeinstellungen sollte man hier mit suchen beginnen. Beispielsweise können wir hier auch benötigte Dienste (SMB, FTP, NFS, Rsync und WebDAV) aktivieren oder die Benutzer verwalten.
Der „Dateimanager“ ist das, was wir unter Windows als Windows-Explorer und unter macOS als Finder kennen. Verwalten von Dateien auf internen und externen Speichern stellt für ihn kein Problem dar. Er arbeitet simpel und sauber, mehr gibt es da nicht anzumerken.
Wichtig ist auch der „Speicher Manager“, der unseren Speicherpool überwacht. In der Speicherverwaltung lässt sich die Festplattenkonfiguration anpassen, Volumes erstellen und verschiedene RAID-Level wählen, um das NAS nach den eigenen Bedürfnissen zu optimieren. Hier haben wir zudem die Möglichkeit, die Gesundheit der einzelnen Laufwerke im Blick zu behalten. Bei der Ersteinrichtung des NAS wählen wir eine Laufwerkskonfiguration, die wir dann später in dieser App sehen und auch ändern können.
Der „Taskmanager" liefert eine übersichtliche Darstellung der laufenden Prozesse sowie der Systemauslastung. Im „App Center“ können wir nach Belieben weitere Apps laden, Updates durchführen oder auch einzelne nicht benötigte Apps wieder entfernen. Wie geschrieben, hat sich die Appauswahl zu damals etwas verbessert.
Es gibt nun beispielsweise den Firefox Browser, einen BitTorrent-Client, Jellyfin und Home Assistant.
Für Multimedia-Fans bietet UGOS Pro ebenfalls einige interessante Funktionen. Wer seine Bilder der letzten Jahre verwalten will, wird mit der App „Fotos“ glücklich werden. Hier lassen sich Alben anlegen, eine Karte zeigt per GPS Informationen die Aufnahmeorte an und selbst KI ist für die Personen- und Texterkennung mit an Bord. Auch für Filmfans stellt Ugreen die passende App bereit, wo User ihre Mediathek auch mittels TheMovieDatabase ergänzen und organisieren können. An Musikfans ist natürlich auch gedacht und der Verwaltung der eigenen Musikdatenbank steht nichts im Wege.
Mit der App „DLNA Server“ können wir weiterhin direkt vom Fernseher aus Mediendateien vom NAS wiedergeben, ohne extra Apps installieren zu müssen. Viele TV-Geräte unterstützen DLNA von Haus aus, was das Ganze dann recht einfach macht.
Mit der App „Cloud Drives“ können wir auch externe Clouddienste an das NAS anbinden. Leider wird aktuell nur Microsoft OneDrive und Google Drive unterstützt, weitere sollen folgen.
Die App „Sync & Backup“ bietet eine umfassende Lösung für verschiedene Sicherungsaufgaben. Sie ermöglicht nicht nur die Sicherung des NAS selbst, sondern auch die Sicherung kompletter Rechner. Das NAS kann selbst beispielsweise über Rsync auf ein entferntes NAS gesichert werden. Alternativ können wir eine Synchronisierung einrichten, um ausgewählte Ordner zwischen dem NAS und einem anderen Ugreen NAS immer synchron zu halten. Für die Sicherung von Rechnern stellt Ugreen spezielle Apps für die verschiedenen Betriebssysteme bereit, die auf den zu sichernden Geräten installiert werden müssen. Über diese Apps wird eine Verbindung zum NAS selbst hergestellt und die Sicherungsaufgabe kann dann dort gestartet werden.
Eine der interessantesten Apps ist wohl „Docker“, die wir aber selbst nicht ausprobiert haben. Nach wie vor gibt es nicht jede App im App Store bei Ugreen, die es bei der Konkurrenz vielleicht standardmäßig gibt. Docker kann eine Fülle von Programmen laufen lassen, die für Docker bereitgestellt sind, und das sind tausende. Man wird eigentlich immer irgendwie fündig, kann sein Ziel irgendwie umsetzen und kann zur Not die riesige Community fragen.
Gerade für das leistungsstarke Ugreen DXP480T Plus ist die App „Virtuelle Maschine“ toll. Wir konnten damit ein virtuelles Windows 11 aufsetzen und es war fantastisch schnell. Kein Wunder, denn das DXP480T Plus hat gerade durch die sehr schnellen NVME-Laufwerke und die üppige Ausstattung sehr viel Leistungsreserven. Wir können hier getrost mehrere virtuelle Maschinen nebeneinander laufen lassen und haben immer noch genug Leistungsreserven.
Insgesamt bietet Ugreens UGOS Pro eine gute Mischung aus Funktionalität und Benutzerfreundlichkeit. Es ist zwar nicht ganz so umfangreich wie die Software anderer NAS-Hersteller wie Synology oder QNAP, aber für den typischen Heimanwender oder kleinen Büro-Bereich mehr als ausreichend. Alle grundlegenden Funktionen wie Dateiverwaltung, Backup, RAID-Konfiguration und Medienstreaming sind einfach zugänglich und laufen stabil. Was fehlt ist aber nach wie vor noch die Laufwerks- und Ordnerverschlüsselung, die in manchen Umfeldern sehr wichtig sind. Laut Ugreen wird das aber zeitnah nachgereicht.
Mobile App
Während andere Anbieter für verschiedene Aufgaben mehrere separate Apps bereitstellen, verfolgt Ugreen einen anderen Ansatz: Alle Funktionen sind in einer einzigen, übersichtlichen App gebündelt. Das sorgt nicht nur für mehr Klarheit, sondern wirkt auch gut durchdacht. Die App ist sowohl für Android als auch für iOS verfügbar und lässt sich bequem über den jeweiligen App Store installieren.
Funktional steht die mobile Anwendung der Weboberfläche in kaum etwas nach. Ob Systemeinstellungen anpassen, Benutzer verwalten, Dateien durchsuchen oder neue Apps installieren, all das lässt sich direkt in der App erledigen. Selbst die Ersteinrichtung des NAS-Systems kann vollständig mobil durchgeführt werden, ganz ohne Browser. Insgesamt hinterlässt die App einen sehr aufgeräumten und funktionsstarken Eindruck. Definitiv ein gelungenes Tool.
Da das NAS über einen HDMI-Anschluss mit stolzen 8K 60 Hz verfügt, wäre ein direkter Anschluss an den Fernseher naheliegend. Derzeit kann die Steuerung nur über die Ugreen App auf dem Smartphone genutzt werden. Über die App wird dann ein Video auf dem NAS ausgewählt, abgespielt und anschließend an den HDMI-Ausgang übertragen. Die Steuerungstasten für Play, Pause und andere Funktionen werden nun in der App angezeigt. Da sich diese Funktion noch im Beta-Stadium befindet, ist davon auszugehen, dass im Laufe der Zeit weitere Funktionen hinzugefügt werden. Toll wäre es doch, wenn man beispielsweise auch das Bild der virtuellen Maschinen übergeben könnte. Wir bleiben gespannt, Abspielen von Videos klappte bei uns aber ohne Probleme.
Die Ugreen App ist insgesamt sehr gut gelungen, benutzerfreundlich und bietet eine Fülle von Funktionen. Im Gegensatz dazu haben Konkurrenten oft mehrere Apps, die nicht einmal den Funktionsumfang der Ugreen App erreichen. Gut gemacht, Ugreen!
Geschwindigkeit und Lautstärke
Einer der wichtigsten Aspekte, die bei einem NAS-System nicht fehlen dürfen, ist die Datenübertragungsgeschwindigkeit. Schließlich nutzt man ein NAS nicht nur für die sichere Aufbewahrung von Daten, sondern auch für schnellen Zugriff und effizientes Arbeiten mit großen Dateien. Und hier kann das Ugreen NASync DXP480T Plus auf ganzer Linie überzeugen.
Die Kombination aus einem Intel Core i5-Prozessor und 8GB verbautem RAM sorgt dafür, dass das NAS auch bei intensiven Anwendungen nicht ins Stocken gerät. Da wir mangels fehlender 10 GbE Netzwerkkarte nicht die volle Geschwindigkeit des NAS prüfen können, weichen wir auf 2,5 GbE aus. Hier schlägt sich das Modell recht ordentlich. Das NAS erreicht beim Kopieren einer einzelnen 5 GB Datei um die 250 MB/s schreibend und 290 MB/s lesend, was ordentliche Werte sind für 2,5 GbE. Bei kopieren eines Ordners mit vielen Einzeldateien bricht die Leistung zwar etwas ein, schlägt sich aber immer noch ausreichend gut. Wir erreichen da schreibend 170 MB/s und lesend 220 MB/s. Beim Einsatz der 10 GbE Schnittstelle sollte hier ein deutlicher Leistungssprung möglich sein.
Selbstverständlich ist die Geschwindigkeit von den jeweiligen Gegebenheiten abhängig. Das eigene Netzwerk kann abweichende Geschwindigkeiten hervorbringen und auch eine Vielzahl kleiner Einzeldateien kann beispielsweise die Leistung signifikant beeinträchtigen. Wir konnten jedenfalls recht schnell auf die Daten auf dem NAS zugreifen, was uns viel Freude bereitet hat.
Leider kann das NAS mit seinen beiden Thunderbolt 4 Ports nicht direkt als Direkt Attached Storage an einen Rechner angeschlossen und genutzt werden, was etwas schade ist. Aber so lassen sich über diese Schnittstellen wenigstens externe Geräte anschließen, um Daten schnell auf das NAS oder vom NAS zu transferieren.
Im Rahmen unseres Tests wurde weiterhin geprüft, ob ein produktives Arbeiten direkt vom NAS aus mit unserer genutzten 2,5 GbE Schnittstelle möglich ist. Dazu wurden zwei anspruchsvolle Anwendungsbereiche ausgesucht, die Bearbeitung von 4K-Videomaterial in DaVinci Resolve sowie die RAW-Fotobearbeitung in Adobe Lightroom Classic. Die entsprechenden Rohdaten wurden dabei direkt vom NAS geladen.
Die Leistungsfähigkeit des Systems erwies sich in beiden getesteten Szenarien als zufriedenstellend. In Adobe Lightroom Classic wurden die Vorschaubilder der RAW-Dateien schnell geladen und auch die Bearbeitung der Fotos erfolgte ohne spürbare Verzögerungen. Beim Videoschnitt mit DaVinci Resolve machte sich der höhere Datenaufwand bemerkbar. Die Ladezeiten waren etwas länger, dennoch war ein grundsätzlich gutes Arbeiten möglich.
Zwar bleibt die Bearbeitung direkt auf dem internen Speicher des MacBooks in puncto Geschwindigkeit und Reaktionszeit unübertroffen, jedoch zeigt sich das Arbeiten über das NAS als realistische Option. Vor allem dann bei Nutzung der 10-GbE-Netzwerkschnittstelle, die eine deutlich verbesserte Datenübertragung und damit eine noch produktivere Arbeitsumgebung ermöglichen sollte.
Neben der reinen Leistungsfähigkeit spielt bei einem NAS-System auch die Geräuschentwicklung eine wichtige Rolle, insbesondere dann, wenn das Gerät nicht in einem separaten Technikraum, sondern in Wohnräumen betrieben wird. Gerade bei begrenztem Platzangebot oder aufgrund des ansprechenden Designs wird das Ugreen NAS bei manchen mitunter auch im Wohnzimmer landen.
In unserem Test zeigte sich das Gerät im Betrieb erfreulich leise und passt sich dynamisch der vorherrschenden Temperatur an. Drei Lüfter sorgen für die Kühlung der SSDs (in unserem Fall hatten wir nur zwei SSDs verbaut) und dem Mainboard. Beim Hochfahren laufen die Lüfter kurzfristig hörbar an, ebenso kann es bei hoher Auslastung gelegentlich zu einem kurzzeitigen Anstieg der Lüfterdrehzahl kommen. Im normalen Alltagsbetrieb blieb das NAS jedoch durchweg unauffällig und leise, sodass wir es auch für den Einsatz in Wohnbereichen als geeignet einstufen. Auch das typische HDD klackern ist dank dem reinen NVMe-NAS natürlich erfreulicherweise nicht vorhanden.
Wird das System allerdings dauerhaft stark beansprucht, ist mit einer hörbareren Lüfteraktivität zu rechnen. In typischen Nutzungsszenarien bleibt die Geräuschkulisse jedoch auf einem angenehmen Niveau. In den Systemeinstellungen können wir zudem noch den leisen Lüftermodus wählen, was für noch weniger Drehzahl sorgt. Dies führt jedoch dazu, dass die Lüfter in regelmäßigen Abständen kurzzeitig hochdrehen, um alle Komponenten wieder herunter zu kühlen. Es kann zudem gut sein, dass mit vier verbauten NVME-Laufwerken aufgrund der ansteigenden Temperatur die Lüfter noch öfter hochdrehen.
Zusammenfassend lässt sich aber sagen, dass das Ugreen NASync DXP480T Plus in Sachen Geschwindigkeit und Lautstärke eine sehr gute Balance bietet. Es liefert durch seinen 10-Gigabit-Anschluss und die üppige Ausstattung erstklassige Geschwindigkeiten und bleibt dabei relativ leise, was es zu einer ausgezeichneten Wahl für Anwender macht, die sowohl Leistung als auch einen leisen Betrieb wünschen.
Fazit
Das Ugreen NASync DXP480T Plus überzeugt in nahezu allen Bereichen und bietet eine exzellente Mischung aus Leistung und Benutzerfreundlichkeit. Mit der Unterstützung von 10-Gigabit-Ethernet, einer tollen zukunftssicheren Anschlussvielfalt und der Möglichkeit, bis zu vier NVMe-SSDs zu integrieren, erreicht es beeindruckende Leistung, die besonders bei großen Dateiübertragungen und anspruchsvollen Anwendungen wie Medienbearbeitung oder Datensicherung von großem Vorteil sind. Der Intel Core i5-Prozessor und der aufrüstbare RAM stellen sicher, dass das NAS selbst bei intensiven Nutzungsszenarien stabil und leistungsfähig bleibt.
Die einfach zu bedienende Software mit der übersichtlichen Weboberfläche, kombiniert mit der fantastischen Smartphone-App, machen die Einrichtung und Verwaltung des Geräts schnell und unkompliziert, sodass auch Einsteiger keine Probleme bei der Nutzung haben werden. Positiv hervorzuheben ist auch die kontinuierliche Weiterentwicklung des Betriebssystems UGOS Pro durch Ugreen.
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