Super Mario 3D World  Bild © NintendoSuper Mario 3D World (Bild © Nintendo)

Sicherlich, das Spielprinzip ist immer noch gleich, das 3D-Element ist seit Super Mario 3D Land bekannt und grüne Sterne haben wir schon in Super Mario Galaxy gesammelt. Doch eines ist wirklich neu, und das ist die Charakterauswahl des Klempner-Abenteuers. Damit in Zusammenhang steht übrigens auch die Geschichte des Spiels, wenn man die bisschen Hintergrundinformationen so nennen mag. An dieser Stelle soll jedoch nicht alles verraten werden, nur so viel: Aus Alt mach Neu hat sich wirklich bewährt, wenn (natürlich) auch nur in zaghaften Ansätzen. Wollt ihr mehr über das Nintendo Wii U-exklusive Spiel Super Mario 3D World erfahren, solltet ihr schnell weiterhüpfen… ähm, klicken.

Übrigens noch ein kleiner Dank zu Beginn, denn ohne die Unterstützung des Presseteams von Popular PR und Nintendo wäre dieser Test nicht zustande gekommen.

Es ist eigentlich wie immer im Pilzkönigreich: Mario, Luigi, Peach sowie Toad wollen eine schöne Zeit verbringen, als das Unheil über sie hereinfällt. Es wäre an dieser Stelle nur folgerichtig davon auszugehen, dass Schildkröten-Fiesling Bowser kommt, um die Prinzessin zu entführen. Aber genau an diesem Punkt hat sich Nintendo, für Super Mario 3D World, eine Änderung einfallen lassen. Viel eher macht uns eine Fee darauf aufmerksam, dass ihre Feen-Freundinnen (oder auch "Wächter der verschiedenen Spiel-Level") von Bowser in Einmachgläser gestopft wurden. Ein dramatisches Ereignis, zieht dadurch doch Unruhe in die Welt von Mario & Co. Zum Glück konnte eine Fee entkommen… oder vielleicht doch nicht? Die weniger entscheidende Storywendung könnt ihr euch sicherlich denken.

Super Mario 3D World  Bild © NintendoSuper Mario 3D World (Bild © Nintendo)

Die Geschichte von Super Mario 3D World ist keine epische Romanze, welche sich über mehrere Stunden erstreckt und tausende Taschentücher verschluckt. Viel eher bedient sich Nintendo den üblichen Mitteln, sodass Spieler erneut die guten Wesen des Pilzkönigreichs suchen und aus den Klauen von Familie Bowser befreien müssen. Diesmal ist es eben nicht Prinzessin Peach, die gerettet werden muss; was aber kaum wirklich Auswirkungen auf den Spielverlauf hat. Sicherlich, eine große Geschichte ist nicht zwingend nötig, immerhin gingen vergangene Mario-Titel auch ohne, aber irgendwie ist die Luft in diesem Bereich etwas raus. Nicht nur bei mir, Nintendo fällt ebenfalls nicht mehr viel ein; außer ein paar Minuten an Intro. Dementsprechend sollte niemand auf umfangreiche Dialoge oder auf mehrere Stunden Zwischensequenzen warten. Viel eher geht es recht belanglos von A nach B und anschließend nach C, immer vorwärts und immer mit dem gleichen Ziel vor Augen. Schlecht muss das nicht sein, und der Titel verliert deshalb nicht zwingend an Prozenten, beachten sollte man es dennoch. Gerade da hier seit unzähligen Teilen scheinbar kompletter Stillstand herrscht.

Neben dem eingängigen Spielprinzip ist die Gestaltung ein sehr markantes Element der Super Mario-Reihe: Alles erstrahlt so sehr in bunten sowie fröhlichen Farben, dass man einfach Spaß haben muss. Auch in Super Mario 3D World sind die Entwickler diesem Trend treu geblieben und haben erneut den Spagat zwischen bunt, aber nicht zu aufdringlich geschafft. Nebenbei besitzt jede einzelne Welt ihren ganz eigenen Charme, der durch saubere sowie flüssige Details zum Leben erweckt wird. Es kommt nicht selten vor, dass man die exotischen Klänge aus der Wüste, oder die glasklaren Spiegelungen auf den Eisseen des Pilzkönigreichs, einfach nur noch bestaunen möchte. Dies kann vielleicht aber auch an den knuffigen Tanzeinlagen der Umgebungselemente liegen. Ansonsten sind die Animationen raffiniert gelungen und selbst altbekannte Elemente erscheinen durch die HD-Optik frischer und moderner. Das Mario & Co. im Katzenoutfit allzu niedlich aussehen, muss nun nicht extra erwähnt werden, oder?

Super Mario 3D World  Bild © NintendoSuper Mario 3D World (Bild © Nintendo)

In dieses Gesamtbild gliedert sich der Sound wunderbar ein. Bereits nach den ersten Takten will man einfach nur noch mitsummen und vergisst manches Mal das Springen über fiese Kröten. Die fröhlichen Klänge sind einfach ein Ohrwurm und verkörpern das Gute-Laune-Prinzip bis ins kleinste Detail. Gleichzeitig ist es einfach toll, erneut zu hören, wie viel Stimmung nur durch den Sound transportiert werden kann. Während manche Spiele auf umfassende, emotionale Dialoge Wert legen, konzentrieren sich die Entwickler von Studio EAD Tokyo (Super Mario Galaxy) einzig auf den Ton. Ein Konzept, das wirklich sehr gut funktioniert. Übrigens dürfen sich Kenner der Reihe erneut über die bekannte NES-Melodie freuen, wenn es unterirdisch wird.

Wie aus dem Nintendo 3DS-Spiel gewohnt, bewegt sich unser roter Klempner in isometrischer Perspektive durch die Welt. Dabei gilt es fiesen Gegnern auf den Kopf zu springen, besondere Items sowie grüne Sterne einzusammeln und über Hindernisse zum Ziel zu hüpfen. Damit ist im Grunde das Spielprinzip von Super Mario 3D World erklärt. Aber nur oberflächlich, denn es gibt so viel mehr zu entdecken, als die klassischen Elemente von Springen und Laufen. Zum einen wäre da die Idee einer freibegehbaren Oberwelt. Zwar muss erst ein Abschnitt abgeschlossen werden, in welcher Reihenfolge die Unterlevel gespielt werden, bleibt aber dem Spieler überlassen. Dahingehend sollte nicht nur die schöne Aufmachung der Welt, sondern auch der Level gelobt werden. Die unterschiedlichen Abschnitte sind toll auf die verschiedenen Fähigkeiten der Charaktere abgestimmt (Mario als Klassiker, Luigi kann weiter springen, Toad kann schneller laufen und Peach kann schweben) und brillieren zudem durch abwechslungsreiche Mechaniken. Es gilt stets Vorsicht, denn immer wieder können freche Vögel nach einem Schnappen oder Gumbas in einem Schlittschuh auf einen zugefahren kommen. Mein persönliches Highlight war übrigens eine Level, welches einer Strecke aus Mario Kart nachempfunden war. Statt Vollgas zu geben, gilt es hier, über Abgründe zu springen.

Super Mario 3D World  Bild © NintendoSuper Mario 3D World (Bild © Nintendo)

Nicht nur aufgrund der wirklich durchdachten Gebiete sollte man sich Zeit nehmen, sondern auch um wirklich alles zu entdecken. Viele versteckte Röhren lassen sich nämlich nur mit einem guten Auge erkennen. Oder besser gesagt: Kenner des Franchises sollten kein Problem damit haben, die Dinge zu finden; immerhin sollten Nintendos Verstecke langsam bekannt sein. Schade, dass sich daran nicht viel geändert hat. Soll das gesamte Potenzial von Super Mario 3D World entdeckt werden, bietet es sich an, einen Blick auf die verfügbaren Items zu werfen. Ohne diese könnte es oftmals sehr schwer werden, wirklich alle Münzen, sammelbaren Sterne (meist drei pro Level) sowie Sticker zu erreichen. Das prominenteste Beispiel dafür ist natürlich die Katzenverkleidung, mit der Meowrio zwar nicht zum Kuscheltiger, dafür aber zum Klettermeister mutiert. Verpackt in ein flauschiges Outfit geht es schnell die Wände hoch, und Gegner können mit Krallen bearbeitet werden. Trotz des hohen Niedlichkeitsfaktors lohnt es sich, andere Gegenstände, etwa den bekannten Waschbären-Anzug, die Feuerblume, den Riesenpilz und so weiter, auszuprobieren. Alle haben ihren Vorteil und werden optimal eingesetzt.

Super Mario 3D World  Bild © NintendoSuper Mario 3D World (Bild © Nintendo)

Für Abwechslung im Jump’n’Run-Alltag sorgen diverse Toad-Level, in denen es gilt, den kleinen Schatzsucher zum Ziel zu bringen, ohne das er springen kann. Mein persönliches Highlight waren jedoch die Level auf dem Rücken des Loch-Ness-Monsters Plessi. Feucht fröhlich geht es verschiedene Wasserfälle hinab, wobei gerade im Koop-Modus das Lenken von vier Spielern einen Heidenspaß macht. Ebenfalls lustig sind auch die Bosskämpfe, auch wenn manche irgendwie bekannt sind. Aber wann springt man schon einer Schlange auf den Kopf, oder schleudert Bowser im Auto Feuerbälle entgegen?

Muss der TV mit einem Geschwister geteilt werden, ist es dennoch kein Problem, Super Mario 3D World zu genießen; immerhin kann der Titel mit bis zu drei weiteren Freunden gespielt werden. Hier erklärt sich dann auch die Wahl der Kameraperspektive, denn durch die isometrische Perspektive fällt es nicht schwer, jede Person auf dem Bildschirm zu erkennen. Eine gute Entscheidung, denn Splitscreen-Bildschirme wären definitiv ein großer Mangel gewesen. Gleichzeitig sind die verschiedenen Level, zumindest im Vergleich zu 2D-Marios, sehr gut auf Koop-Action eingestimmt, sodass niemand verloren gehen dürfte; immerhin friert der Bildschirm bei einem Treffer nicht ein, und es gibt genügend Platz, damit sich bis zu vier Helden austoben können. Was will man mehr? Nun, ein Online-Modus vielleicht, aber in diesem Zeitalter ist Nintendo noch nicht angekommen. Dafür funktioniert der lokale Multiplayer ohne Problem, schließlich können neue Mitspieler, einfach per Knopfdruck, ein- und aussteigen; eine Spielunterbrechung ist nicht nötig.

Super Mario 3D World  Bild © NintendoSuper Mario 3D World (Bild © Nintendo)

Ähnlich unproblematisch funktioniert die Steuerung, da jedes Element auf einem passendem Button liegt. Naja, fast. Für manche Spieler könnte es schon anstrengend sein, einen zweiten Knopf zu drücken, um zu sprinten. Wirklich kritisch wird es jedoch, wenn etwas aufgehoben werden soll. Sprinten und Heben wurden auf den gleichen Button gelegt, sodass es durchaus passieren kann, dass Freunde im Gewusel getragen werden, obwohl eigentlich eine sich drehende Plattform überwunden werden sollte. Eine Fehlentscheidung, die man leicht hätte ausmerzen können. Es ist einfach unverständlich, wieso diese Entscheidung vom 3DS übernommen wurde, immerhin besitzt das Wii U-GamePad einen viel feinfühligeren Analogstick. Gleichzeitig erscheint es fraglich, wieso gerade im Multiplayer-Modus die Kamera nicht eingestellt werden kann, gezieltes Landen ist manchmal schlicht unmöglich. Schnell gewöhnt man sich aber an diese kleinen Macken, und kann den Titel dennoch in vollen Zügen genießen.

Super Mario 3D World  Bild © NintendoSuper Mario 3D World (Bild © Nintendo)

Freie Wahl herrscht bei der Auswahl des Controllers. Das GamePad ist praktisch, immerhin wird der Bildschirm gleich mitgeliefert. Ansonsten funktionieren alle Varianten (GamePad, Classic Controller, Pro Controller, WiiMote sowie WiiMote+Nunchuck) ohne Probleme und können in Sekunden verinnerlicht werden. Hier sollte noch erwähnt werden, dass ab und an kleinere Steuerungsraffinessen verwendet werden; in das Mikrofon pusten lohnt sich an manchen Stellen sehr.

Super Mario 3D World  Bild © NintendoSuper Mario 3D World (Bild © Nintendo)

Nintendo hat es wieder einmal geschafft und bringt mit Super Mario 3D World einen Franchise-Ableger auf die Konsole, der nicht nur Jump’n’Run-Neulinge begeistern kann. Zwar hat sich das Spielprinzip im Grunde nicht verändert, und auch ob nun Peach als spielbarer Charakter möglich ist oder nicht, macht kaum einen Unterschied, aber dennoch fesselt der Titel ungemein. Ob es an den technischen Raffinessen der HD-Auflösung und den stetigen 60 Bildern pro Sekunde liegt? Oder vielleicht doch eher an den liebevollen, atmosphärischen sowie unterhaltsamen Leveldesigns? Oder an den teilweise knifflig versteckten Stickern sowie Sternen? Wahrscheinlich ist Super Mario 3D World genau deshalb ein gutes Spiel, da es all diese Elemente vereint. Letztendlich sollte sich jeder Nintendo Wii U-Besitzer diesen Titel zulegen, denn ohne ihn wird Weihnachten nicht sehr flauschig.

Stärken & Schwächen des Spiels

  • Technisch einwandfrei umgesetzt
  • Katzen-Outfit und neue Items werten bekanntes Spielprinzip auf
  • Sticker für Miiverse als nette Erweiterung
  • Geist-Daten dank Miiverse austauschbar
  • Leveldesign mal wieder wunderbar gelungen
  • Genaue Steuerung
  • Koop-Modus ist eine tolle Erweiterung
  • Kamera oftmals sehr starr; Perspektive dadurch stellenweise ungenau
  • Sprinten/Heben per Knopfdruck weniger intuitiv
  • Keine Online-Multiplayer

Insgesamt erhält Super Mario 3D World von uns die folgende Wertung:

Super Mario 3D World Award  Bild © PCMSuper Mario 3D World Award (Bild © PCM)