Und so dreht es sich heute um die Kleinen unter ihnen. Die Rede ist von Micro ATX Gehäusen. Sie bedienen jenen Käufer, der nicht will, das ein überdimensioniertes PC Gehäuse zum Mittelpunkt des Raumes wird. Es soll still im Hintergrund seinen Dienst tun und möglichst nicht weiter auffallen. Oft halten solche kleinen Tower auch mal als etwas größere HTPC her und bringen die PC Spielekonsole an den heimischen TV.
Da es aber auch in diesem Bereich mit der Abwechslung nicht zu knapp zur Sache geht, haben wir uns zwei Konkurrenten herausgesucht die gegensätzlicher wohl kaum sein könnten. Dabei handelt es sich zum einen um das brandneue Lian Li PC-A04, welches wie von Lian Li gewohnt eher den stylischen Minimalisten anspricht. Zum anderen haben wir mit dem IN WIN Dragon Slayer einen kleinen „Drachentöter“, welcher vor allem Performance User ansprechen soll, welche viel Power auf kleinem Platz unterbringen wollen.
An dieser Stelle wollen wir uns recht herzlich bei Caseking.de und Lian Li bedanken, welche uns die Samples zur Verfügung stellten.
IN WIN Dragon Slayer: Impressionen Außen
Beginnen wollen wir mit dem eigentlichen Riesen des heutigen Reviews. IN WIN war bisher, wenn überhaupt, einigen eher als OEM Hersteller von Gehäusen bekannt. Doch seit einigen Jahren versucht man mehr und mehr den Retail-Markt mit markanten Gehäusen zu erobern. Diese sollen mit ihrem auffälligen Äußeren vor allem Gamer ansprechen. Und genau das ist auch die Intention des heute beäugten IN WIN Dragon Slayer. "Es will doch nur spielen" könnte man fast meinen. Denn schon beim auspacken des kompakten Micro-ATX Gehäuses fällt auf, dass man bei IN WIN vor allem performance-bewusste User ansprechen will.
Die überwiegend aus dunkelgrauem Kunststoff gefertigte Front ist geprägt von einem ebenfalls grau gehaltenem Meshgitter, welches fast die gesamte Front und die Schachtblenden überzieht. Hinter jeder Schachtblende bzw. der gesamten Front befindet sich zusätzlich ein feinmaschiger Staubfilter. In der Mitte sitzt das nicht zu übersehende IN WIN LED Logo. Bei entsprechender Stromversorgung wird dieses blau beleuchtet. Auch wenn es an dieser Stelle kleinlich scheint, allerdings finden wir, dass die LEDs auch ein paar Lumen schwächer sein könnten könnte. Denn im Normalzustand lässt sich mit der Beleuchtung ohne weiteres das nächtlich, dunkle Zimmer in langen Gaming-Nächten erhellen. Für die passende Belüftung der Hardware im inneren des Gehäuses hat IN WIN genau hinter der Front einen 140 mm Lüfter platziert.
Etwas ungewöhnlich erscheint an der Front die Aufteilung der 5,25 Zoll Blenden. Davon ist, wie üblich, zumindest eine am oberen Ende des Gehäuses zu finden. Zwei der drei Schächte befinden sich jedoch am Boden. Wirft man allerdings einen Blick hinter die zwei unteren Blenden, erblickt man hier einen kleinen quirligen 80 mm Lüfter. Dieser ist direkt dort platziert, wo sich der optional vormontierte Festplattenrahmen in den 5,25 Zoll Schächten befindet. Er dient also in erster Linie der Festplattenkühlung.
Das Anschlusspanel befindet sich leicht nach innen versetzt unter dem 3,25 Zoll Schacht und bietet alles was man Anno 2011 von einem Gehäuse verlangen kann. So befinden sich hier Mikrofon- und Kopfhöhreranschluss, zwei USB 2.0, sowie ein USB 3.0 Port. Der Power- und der Resetbutton befinden sich direkt darunter. Dabei ist der angenehme Druckpunkt des Powerbuttons zu erwähnen. Der Resetbutton ist jedoch tief und lässt sich nicht ohne Hilfsmittel betätigen.
Schweift unser Blick dann weiter über den „Drachentöter“ ist noch ein von außen ersichtlicher 140 mm Lüfter im Deckel zu finden. Der Lüfterplatz bietet zusätzlich allerdings auch passende Löcher für 120 mm Lüfter. An der Rückseite finden sich drei gummierte Durchführungen für zum Beispiel das USB 3.0 Kabel und/oder Schläuche einer Wasserkühlung. Jedoch finden wir hier auch einen 92 mm Lüfter. Diese sind, wie ihre 80 mm Kollegen, nicht gerade dafür bekannt, dass sie bei annehmbaren Durchflusswerten auf angenehm niedrige Geräuschpegel kommen.
Die letzte Station stellt die linke Seitenwand dar. Normalerweise gestaltet sich in dieser Klasse die Seitenwand eher unauffällig, nicht jedoch beim Dragon Slayer. Am Sitepanel prangt eine, in Bezug auf das Case, gigantische Auswölbung aus Meshgitter. An dieser lassen sich bei Bedarf zusätzlich bis zu vier 120 mm Lüfter befestigen. Diese sind zusätzlich entkoppelt und auch hier befindet sich ein einzelner großer Staubfilter.
IN WIN redet beim Dragon Slayer also nicht groß drum rum. Schon optisch ist das Case alles andere als Leise. So viele Lüfter wie man hier unterbringen kann, können diese nur zu einem Zweck gewollt sein - maximale Leistung auf minimalen Raum. Generell ist an der Verarbeitung im Außenbereich nichts auszusetzen. Die Lackierung ist an allen Flächen makellos und auch der Kunststoff der Front wirkt keinesfalls billig. Einzig negativ aufgefallen sind die etwas hakeligen Blenden.
IN WIN Dragon Slayer: Impressionen Innen
Durch das große Meshgitter-Fenster im Sitepanel bekommt man zwar schon einen groben Einblick in das Gehäuseinnere, nach Demontage jenes Panels wird aber deutlich, dass es hier eigentlich recht geräumig zugeht. Das Netzteil befindet sich, wie mittlerweile üblich, am Gehäuseboden und saugt seine Luft von unten an. An dieser Stelle wurde natürlich erfreulicherweise auch an einen Staubfilter gedacht.
Wie schon von außen zu sehen war, befinden sich mit etwas Abstand zum NT zwei 5,25 Zoll Schächte. Diese haben jedoch zweierlei Funktion. Zum einen können darüber tatsächlich 5,25 Zoll Laufwerke verbaut werden. Da jedoch nur die wenigsten mehr als ein Laufwerk haben, welches in den meisten Fällen ganz oben seinen Platz finden wird, wurde dem Gehäuse zum anderen an dieser Stelle ein zusätzlicher 3,5 Zoll Frame spendiert, in welchen zwei weitere Festplatten montiert werden können. Und genau an diesem Frame ist auch der schon erwähnte 80 mm Lüfter befestigt.
Was nun folgt ist gähnende Leere, die nur von einem 140 mm Lüfter befüllt wird. Dieser dient als Hauptfrischluftzufuhr und ist genau auf halber Höhe zu den Grafikkarten platziert. Auf Grund der kegelförmigen Luftstromausbreitung hinter dem Lüfter kann man also grob sagen, dass der sich CPU und GPU die Frischluftzufuhr 50/50 teilen. Aber das nur zur Theorie.
Ganz oben unter dem Deckel - fast schon versteckt - kommt der wohl von den meisten für das DVD/BR Laufwerk genutzte 5,25 Zoll Schacht zum Vorschein. Unter diesem befindet sich noch ein zusätzlicher 3,25 Zoll Schacht. Einige werden sich nun möglicherweise Fragen, ob sie ihre 2,5 Zoll SSD denn überhaupt irgendwie unterbringen können, ohne auf einen Adapter Frame angewiesen zu sein. Auch daran wurde gedacht, auch wenn die Umsetzung eher an eine Last-Minute-Aktion erinnert. Für die Montage gehen von der Unterseite des 3,25 Zoll Schachts vier kleine Stege aus. Zwei dieser Stege besitzen aber statt Löchern für Schrauben kleine Stifte. Die Festplatte wird also zu einer Seite „Tool-Free“ eingehängt, und auf der anderen Seite verschraubt. Es bleibt noch zu erwähnen dass generell alle Schächte für die Werkzeuglose Montage ausgerüstet sind.
IN WIN Dragon Slayer: Zubehör
Das Zubehör fällt zwar nicht übermäßig aus, ist aber für diese Preisklasse im Prinzip vollkommen ausreichend. So finden sich passend zum Kabelmanagement Kabelklemmen, die das Verlegen weiter erleichtern sollen. Auch die Einbauschienen für den unteren Festplattenframe kommen hier nun ans Tageslicht und strahlen im gleichen Neon-Grün-Gelb wie die Lüfter. In der Hinsicht bleibt man dem Farbschema also vollends treu. Ob das jedoch jedermanns Geschmack ist bleibt der subjektiven Betrachtung vorbehalten.
Lian Li PC-A04: Impressionen Außen
Nach dem wir im ersten Teil einem der Performance Gehäuse am Markt unsere Aufmerksamkeit geschenkt haben, soll es uns in Runde 2 unseres heutigen Reviews der „Winzlinge“ um einen Probanden aus der Leisetreter Fraktion gehen. Die Gegensätze könnten daher mit dem Lian Li PC-A04 wohl kaum größer ausfallen. Vor allem User die etwas Unauffälliges für das Heimische Wohnzimmer suchen, erfreuen sich an der zurückhaltenden Optik der Lian Li Gehäuse. Und auch das kleine PC-A04 tanzt in dieser Beziehung nicht wenig aus der Reihe.
Für die einen ist die Schlichtheit langweilig, die anderen finden genau hier das richtige Understatement was sie suchen. Und so gestaltet sich auch die Front des Lian Li Gehäuses im Vergleich zum Dragon Slayer wenig spektakulär. Das gebürstete Aluminium versprüht von vorn herein einen vollkommen anderen Charme. Die einzigen von außen sichtbaren Kunststoffteile sind in der schwarzen Version leicht zu übersehen und befinden sich am oberen und unteren Ende der Front. In diese ist die Halterung für das gesamte Frontpanel eingearbeitet, welches wie bei allen Kompaktgehäusen, einfach abgenommen werden kann.
Nur leicht schimmern im Ausgangszustand die beiden 120 mm Lüfter durch das Lochgitter, welches fast die gesamte Fläche der Frontpartie einnimmt. Für Frischluft scheint in diesem Fall also gesorgt zu sein, doch man macht sich auch Gedanken, wie in diesem Fall wohl die Lautstärke ausfallen wird. Bei einem genaueren Blick wird auch deutlich, warum die Lüfter nur schwer zu erkennen waren. Denn wirft man einmal einen Blick hinter die Front, indem man sie leicht nach Vorne abzieht, wird ersichtlich dass Lian Li hier hochwertige Staubfilter nutzt. Einem exzessiven Verdrecken wird so aktiv entgegengewirkt. Über den Lüftern schließen sofort die beiden 5,25 Zoll Schächte an, welche zwar sicher den meisten Usern ausreichen würden, im Vergleich zum Dragon Slayer ist das aber auch einer weniger. Leider fällt bei diesen auf, das Lian Li hier nicht ganz Konsequent seinen Weg gegangen ist und keine passende Einbaublende für optische Laufwerke beigelegt hat. Klein und dezent gesellen sich neben den Einbauschächten die POWER und HDD LEDs.
Einmal um die Ecke gedacht landen wir beim Frontpanel. Dem gemeinen User stehen hier zwei USB- Ports und ein eSATA-Port zur Verfügung. Hinzu kommen noch Anschlüsse für Kopfhörer und Mikrofon. Einer der beiden USB- Ports ist mit dem neuen USB3.0 Standard kompatibel und ermöglicht so wesentlich bessere Übertragungsraten mit entsprechenden Endgeräten. Anders als bei den zuletzt getesteten Lian Li Gehäusen werden die Anschlüsse aber nicht unter einer Klappe versteckt, sondern sind direkt erreichbar. Beim einfädeln des USB Sticks ist daher etwas Gefühlt gefragt, da man sich wohl sonst schnell über die ersten Kratzer ärgern wird.
Zur Entlüftung des Gehäuses steht im PC-A04 nur ein 120 mm Lüfter im Dach bereit, dieser saugt die Luft so direkt nach oben raus. Bei einem Blick nach hinten fällt uns auf, das an dem Platz wo jeder andere Hersteller möglicherweise einen 80 mm Lüfter platziert hätte, nur ein Lüftergitter ist. Die Ohren werden sich dafür bedanken, dass auf solch einen kleinen Quirl verzichtet wurde. Da jedoch passende Bohrungen vorhanden sind, wäre es möglich einen hochwertigen 80 mm Lüfter zu verbauen.
Desweiteren fällt uns über dem eigentlichen Lüfterplatz eine Schlauch-/Kabeldurchführung auf. Diese ist zur Verlegung des USB 3.0 Kabels gedacht. Man könnte sich jedoch fragen, warum man in diesem Zuge nicht auch Aussparungen für Schläuche von Wasserkühlungen angebracht hat. Freunde des kühlen Nass müssen in dem Fall also selbst Hand anlegen. Auf den zusätzlichen Netzteilframe, hat man jedenfalls nicht verzichtet. Dieser ermöglicht es, das Netzteil komfortabel direkt von hinten in das Gehäuse einzuführen.
Lian Li PC-A04: Impressionen Innen
Das gleiche Kontrastprogramm setzt sich auch im Innenraum fort. Zumindest was die Farbe angeht. Denn entgegen dem IN WIN Gehäuse glänzt das LIAN Li Gehäuse in natürlichem Silber. Man verzichtet also auf eine aufwändige Innenraumlackierung. Ebenso verzichtet man in der Klasse auf jegliche Kabeldurchführungen, welche sich im Fall des kleinen Lian Li Gehäuses aber auch schlecht umsetzen lassen. Das ist begründet in dem Fakt, dass der eigentliche Mainboardtray nicht wesentlich größer ist als das Mainboard was sich auf diesem Platz findet. Es ist also schlicht kein Platz dafür. Findige Bastler sehen dafür aber schon nach wenigen Minuten mögliche Ersatzlösungen.
Aber eine Sache auf die man bei Lian Li wohl nie verzichten wird ist die Tatsache, dass man immer genug Storage Möglichkeiten zur Verfügung stellt. So lässt man es sich nicht nehmen, dem kleinen Tower satte sieben 3,5 Zoll Plätze zu spendieren. Für die nächste Movie-Biblothek ist also vorgesorgt. Der Festplattenframe ist im Fall des PC-A04 in zwei Teile aufgeteilt. Der untere Teil bietet jeweils drei 3,5 Zoll und einer 2,5 Zoll Festplatte genug Freiraum. Der obere Frame nimmt folglich noch einmal bis zu vier weitere 3,5 Zoll Festplatten auf. Diese Trennung hat aber durchaus praktische Gründe, denn zum einen lässt sich so überflüssiges aus dem Gehäuse nehmen, und zum anderen muss der obere Käfig bei Verwendung von langen Grafikkarten ala HD6970 oder GTX580 geopfert werden, da diese bei ihrer Länge sonst in Konflikt mit dem Rahmen kommen. Zwischen dem Festplattenkäfig und der Front befinden sich die anfangs erwähnten zwei 120 mm Lüfter. Im Ausgangszustand mit zwei eingebauten Laufwerkskäfigen blasen dieser leider ineffizient gegen eine fast geschlossene Wand. Sofern man also auf den oberen Festplattenrahmen verzichten kann, sollte man von der Option Gebrauch machen, dass sich der untere Käfig um 90° drehen lässt und so weniger Widerstand für die Lüfter bietet.
Der Bereich für 5,25 Zoll Laufwerke fasst zwei Einheiten und ist somit standardmäßig ausgestattet. Hinzu kommen Befestigungslöcher für eine weitere 2,5 Zoll Festplatte. Die eigentlichen Schächte sind wie üblich bei Lian Li mit dem Tool-Less-System ausgestattet und bieten so die schraubenlose Montage möglicher optischer Laufwerke. Wie schon einmal erwähnt würden wir uns an dieser Stelle eine DVD Laufwerksblende wünschen.
Lian Li PC-A04: Zubehör
Abstriche müssen beim Zubehör in dieser Preisklasse hingenommen werden. So beschränkt sich auch Lian Li auf das Nötigste und legt einzig alle notwendigen Montageschrauben bei. Sofern man es als Zubehör betrachtet, sind auch die Gummipuffer zu erwähnen, welche aber in den einzelnen Halterplätzen für die Festplatten schon Vormontiert sind. In einem kleinen Tütchen finden sich jedoch noch ein paar Puffer für die Montage von 2,5 Zoll Laufwerken im jeweiligen Deckel der zwei Festplattenkäfige.
Erfahrung: Einbau
Als wir uns nun daran machten unsere Testhardware in die zugegebenermaßen kleinen Gehäuse einzubauen – wir sind sonst mehr Platz gewöhnt – waren wir überrascht. Denn trotz der Größe fühlen sich beide Gehäuse mit der richtigen Hardware erstaunlich geräumig an. Der einzige Unterschied besteht darin, dass man beim Dragon Slayer etwas mehr Freiheit nach oben hat. Währenddessen das PC-A04 mehr Platz nach hinten bietet. Im Prinzip ist der Einbau der Hardware in beiden Gehäusen spielend einfach und keines von beiden weist irgendwo scharfe Ecken oder Kanten auf. Einzig die Montage der Festplatten gefällt uns im Lian Li PC-A04 mit seiner bewährten Entkopplung besser, als das Schienensystem des IN WIN Dragon Slayer‘s.
Doch nun kommen wir zum alles entscheidenden Thema – der Leistung. Wir sprachen ja schon davon, dass es sich bereits rein optisch bei dem Dragon Slayer um ein Performance Gehäuse handelt. Und es macht seinen Name auch alle Ehre, denn wir haben es hier wahrlich nicht mit einem Leisetreter zu tun. Aufgrund der rundum 12V Spannung und der zwei kleinen 80 und 92 mm Lüfter sind die Lüfter mehr als nur deutlich wahrzunehmen. Erst mit einem 7V Adapter an allen Lüfter lässt sich der subjektive Geräuschpegel auf Wohnzimmertauglichkeit runter regeln. Doch all das Getöse hat auch seinen kleinen Vorteil - die Kühlleistung des Gehäuses ist auf hohem Niveau. Das Lian Li PC-A04 geht hier einen deutlich leiseren Weg. Die drei Lüfter sind angenehm leise – auch bei 12V. Jedoch zeigt sich schnell, dass sie es nicht mit der Kühlleistung des IN WIN Gehäuses aufnehmen können.
Erfahrung: Leistung
Um die Leistung der beiden Gehäuse einmal näher zu betrachten, haben wir sie mit ganz normaler Standardhardware ausgestattet. Dazu gehört ein Quadcore Prozessor in Form eines Phenom II 925 und eine GTX460 Golden Sample von Gainward. Zur Leistungsermittlung nutzen wir zwei verschiedene Settings. Einmal mit Standardtakt und einmal mit übertakteter Hardware.
Mit einer Temperaturdifferenz von ca. 5°C in allen Disziplinen setzt sich das Dragon Slayer vor das Lian Li Gehäuse. Der Preis dafür ist jedoch in Form eines mehr als präsenten Lärmpegels sehr hoch. Im Lian Li Gehäuse mussten wir dafür in Kauf nehmen, dass die CPU mit dem Standard AMD Kühler an der Spitze von den Schutzmechanismen ausgebremst wurde. Mit einem anderen Kühler würden sich hier weitaus weniger Probleme ergeben. Auf der anderen Seite kann das Dragon Slayer bei nur 7V zwar langsam mit der Lautstärke des Lian Li Gehäuses mithalten, auf Grund der wenigen großen Lüfter fällt aber auch die Kühlleistung enorm ab.
Fazit:
Über die Testkandidaten aus diesem Review zu urteilen fällt leichter als sonst. Denn die Kontraste sind in fast allen Belangen eines Gehäuses spürbar und sprechen zwei vollkommen verschiedene Typen von Usern an. Auf der einen Seite wird sich der gemeine Gamer und Enthusiast von potenter Hardware eher im Dragon Slayer wohl fühlen. Es bietet ihm ausreichend Platz für alles was man auch in ein großes Gehäuse stecken kann ohne dass er sich Leistungslimits ausgesetzt sieht. Denn die Vielfalt der Lüfterkombinationen übertrumpft sogar große Gehäuse und bietet so genug Kühlungsspielraum für jede erdenkliche Hardware. In Falle des IN WIN Gehäuses sollte man jedoch auch eine gewisse Lärmunempfindlichkeit mitbringen, oder eben auf Kühlleistung verzichten. Für einen derzeitigen Straßenpreis von nur 60€ bietet das Gehäuse jedoch alles was man sich in solch einem kleinen Format wünscht. Für die Leistung ist der Preis also mehr als angemessen.
Einmal um 180° gedreht, werden sich mit der Neuerscheinung von Lian Li wohl eher Enthusiasten mit dem nötigen „Wohnzimmer-Faktor“ identifizieren können. Es ist nichts neues, das Lian Li in seiner gesamten Produktpalette ein schlichtes und minimalistisches Styling pflegt. Und vielen sagt genau dieses zu. Auffallen um jeden Preis spielt da keine Rolle - Understatement ist gefragt. Dafür verzichtet man auch gern auf das letzte Quäntchen Leistung und begnügt sich stattdessen mit rund um gebürsteten Aluminium. Das der Preis dabei etwas höher ausfällt und bei derzeit ca. 100€ ist verschmerzbar. Trotz der geringeren Kühlleistung des Lian Li muss man sich bei der Hardwarewahl nicht eingeengt fühlen. Denn im Standardbetrieb bleiben auch hier alle Temperaturen im grünen Bereich. Lautstärke empfindliche User werden sich hier ebenfalls wohler fühlen. Auch das Lian Li bekommt daher von uns eine Empfehlung.