Sharkoon Rebel C70G RGB im Test/Review

Sharkoon Rebel C70G RGB im Detail

Sharkoon ist besonders für ihre Preis-Leistung bekannt. Das Rebel C70G RGB von Sharkoon ist ein schönes Gehäuse mit guter Verarbeitung zum kleinen Preis. Es besticht durch eine schöne Holzoptik, wobei echtes Holz verwendet wird. Ab Werk sind vier 120-mm-Lüfter verbaut, die über eine RGB-Steuerung verfügen. Um alle RGB-Geräte synchron halten zu können, gibt es eine RGB-Splitterplatine, auf der bis zu acht RGB-Geräte Platz finden. Das Gehäuse ist insgesamt gut verarbeitet. Die einzelnen Gehäuseabschnitte gehen gut ineinander über und die Spaltmaße sind gering gehalten. Die große und klare Glass-Seitenwand macht einen guten Eindruck und erlaubt einen sehr guten Einblick auf das Gehäuse.

Die Front ist mit Holzstreben versehen, die nicht hundertprozentig glatt und gerade sind. Dies verleiht dem Holzdesign einen natürlicheren Look. Die Seiten rechts und links hingegen sind glatt und machen einen sehr flachen Eindruck. Hier ist es schwer zu sagen, ob es sich um dasselbe Material handelt oder ob hier mit Kunststoff gearbeitet wurde. Zwischen den Spalten ist mehr als genug Platz, damit hier reichlich Luft eindringen kann.

Die Holzfront lässt sich einfach durch Ziehen an der Unterseite entfernen. Dahinter finden wir ein entnehmbares Lüftergitter, das einfach eingesteckt ist. Wiederum dahinter sind drei 120-mm-RGB-Lüfter zu finden, die Luft in das Gehäuse ziehen.

Auch der Deckel verfügt über ein feines Mesh-Gitter, durch das ebenfalls Luft entweichen kann. Der Deckel kann jedoch nicht entfernt werden, was die Reinigung des Gitters erschwert. Rechts finden wir einen Power-Button. Anstelle einer RGB-Beleuchtung gibt es einen RGB-Umschalter. Dahinter befinden sich zwei USB 3.0 Anschlüsse sowie ein USB 3.2 Gen 2 Typ-C Anschluss. Weiter hinten befindet sich noch ein multifunktionaler 3,5"-Klinkenanschluss.

Die Rückseite ist sehr standardmäßig aufgebaut. Oben finden wir die Öffnung für das I/O-Panel. Rechts daneben findet ein 120-mm-Lüfter Platz, der bereits verbaut ist. Darunter befinden sich die Erweiterungsplätze für Steckkarten, insgesamt sieben an der Zahl. Rechts daneben ist nochmal eine kleine Belüftung. Darunter findet das Netzteil Platz. Dafür gibt es extra ein kleines Montagesystem, welches einfach auf das Netzteil geschraubt wird. Anschließend wird das Netzteil hineingeschoben und das Montagesystem wird festgeschraubt.

Die Unterseite des Sharkoon Rebel C70G RGB verfügt über einen großen Lufteinlass, der mit einem entnehmbaren Staubfilter versehen ist. Das Gehäuse steht auf vier Standfüßen aus Kunststoff, unter denen sich eine Gummifläche befindet, um das Rutschen des Gehäuses zu verhindern.

Wir bedanken uns bei Sharkoon für die Bereitstellung des Rebel C70G RGB und versichern unseren Lesern, dass dies keinen Einfluss auf unseren Test hat.

Komponenten & Kompatibilität

Das Sharkoon Rebel C70G RGB ist ein großer Midi-Tower; dementsprechend bietet er Platz für diverse Hardware. Dazu zählen Mainboards in den Formfaktoren Mini-ITX, Micro-ATX sowie ATX. Es verfügt über sieben Erweiterungsslots. Außerdem gibt es ein Seitenteil aus Glas, welches eine gute Einsicht auf die verbauten Komponenten ermöglicht. Im Gehäuse befindet sich ein verbauter Grafikkartenhalter. Das Gehäuse misst 479 x 230 x 495 mm.

Es verfügt über einen adressierbaren RGB-Controller, der standardmäßig mit dem Reset-Button verbunden ist. Der RGB-Controller bietet Platz für insgesamt acht RGB-Geräte. Das Gehäuse bietet Platz für drei 3,5-Zoll-Festplatten oder drei 2,5-Zoll-Festplatten. In der Front können drei 140-mm-Lüfter verbaut werden. Im Lieferumfang sind hier drei 120-mm-Lüfter vorinstalliert. Auf der vorderen Seite können vier 120-mm-Lüfter oder ein Radiator verbaut werden. Die Rückseite ermöglicht es, einen 120-mm-Lüfter zu verbauen, der auch bereits ab Werk installiert ist. Die Oberseite fasst drei 120-mm-Lüfter oder zwei 140-mm-Lüfter. Dementsprechend können auch Radiatoren verbaut werden. Grafikkarten dürfen bis zu 400 mm lang sein. Der CPU-Kühler darf bis zu 165 mm hoch sein. Ein Netzteil darf eine Länge von 270 mm aufweisen.

Kühlkonzept

Das generelle Kühlkonzept ist so simpel wie funktional gehalten. Vorne wird frische Luft angesaugt und von den 120-RGB-Lüftern nach hinten gedrückt. Hinten befindet sich ein Lüfter, der die erwärmte Luft wieder aus dem Gehäuse schiebt. Zusätzlich gibt es unten sowie oben Öffnungen, an denen Luft zirkulieren kann. Oben können dazu drei 120-mm-Lüfter oder zwei 140-mm-Lüfter verbaut werden.

Auch das rechte Seitenteil besteht fast komplett aus einem feinen Mesh-Gitter. Hier können ebenfalls nochmal bis zu vier 120-mm-Lüfter verbaut werden, wobei einer der Lüfter einen Festplattenplatz einnehmen würde.

Spezifikationen

Lieferumfang

Der Lieferumfang ist unserer Meinung nach für die Preisklasse angemessen. Enthalten sind sieben kleine Klettverschlüsse. Dazu kommen noch zehn dünne Kabelbinder. Außerdem gibt es ein PWM-Splitter-Kabel sowie einen kleinen Beeper, der direkt auf dem Mainboard befestigt werden kann. Zusätzlich gibt es ein Schrauben-Set zur Montage und eine Anleitung zum Abscannen. Das hat den Vorteil, dass die Anleitung jederzeit aktualisiert werden kann. Obendrauf kommen noch die vier bereits verbauten RGB-Lüfter sowie der ebenfalls verbaute RGB-Controller. Wir bekommen also hier ein einsteigerfreundliches Komplett-Set.

Das Testsystem

Als Testsystem nutzen wir die folgenden Komponenten. Der Aufbau sieht wie folgt aus:

• CPU: Intel I7-12700k
• CPU-Kühler: DeepCool Assassin 4
• Mainboard: MSI MEG Z690 UNIFY
• RAM: 16GB DDR5-6000
• SSD: Samsung 850 PRO 512 GB
• Grafikkarte: KFA2 GeForce RTX 2070
• Netzteil: Sharkoon SHP Bronze 600

Verarbeitung & Zusammenbau

Das Sharkoon Rebel C70G ist allgemein gut verarbeitet. Es gibt keine scharfen Kanten und es ist stabil gebaut. Es ist prinzipiell ein gutes Gehäuse, hat aber viele Kleinigkeiten, die das Montageerlebnis eher negativ ausfallen lassen. Beispielsweise muss die große Lüftungsplatte komplett entfernt werden, um die Verkabelung durchführen zu können. Dazu sind vier Schrauben zu lösen, und im Falle bereits verbauter Festplatten müssen natürlich auch deren Kabel gelöst werden.

Auf der linken Seite ist das Kabelmanagement nicht besonders gut gelungen. Hier kann jedoch gut improvisiert werden. Den Haupt-Kabelbaum haben wir mittels drei der mitgelieferten Klettverbinder befestigt, das klappt auch recht gut. Allerdings befindet sich an einer Stelle eine Öse für die Kabelbinder, neben der jedoch ein Teil ist, wodurch man den Kabelbinder nicht durch die Öse bekommt. Auf der linken Seite befindet sich ein Sichtschutz. Der Schutz an sich erfüllt seinen Job gut, jedoch ist er beim Verkabeln des Mainboards deutlich im Weg und sollte vorher gelöst werden. Das Gehäuse verfügt über einen RGB-Hub mit RGB-Controller, der über den Reset-Button gesteuert wird, was wir sehr angenehm finden. Das Ganze kann jedoch auch mit dem Mainboard verbunden werden.

SSDs und Festplatten

Zur Befestigung der 2,5-Zoll-Festplatten sowie der 3,5-Zoll-Platten gibt es eine Art Lochblech. Die richtigen Löcher sind durch Striche markiert. Das ist etwas gewöhnungsbedürftig. Hier werden entweder die SSDs oder die HDDs festgeschraubt. Anschließend wird das gesamte Blech wieder eingesetzt und mit vier Schrauben befestigt. Es können entweder drei HDDs oder drei SSDs verbaut werden.

Kühlung und Lüfterperformance

Bei unseren Messungen wird die Auswirkung der Lüfterdrehzahl auf die Temperaturen der CPU sowie der Grafikkarte beobachtet. Dabei achten wir auch auf das akustische Empfinden. Alle Messungen erfolgen in einem Abstand von 20 Minuten. Dabei wird dem Rechner zunächst 30 Minuten Zeit gelassen, um den Innenraum auf Betriebstemperatur zu bringen. Es werden nur Messungen unter Last durchgeführt, da die Gehäusebelüftung im Leerlaufbetrieb fast keine Auswirkung auf die Temperaturen hat. Die Grafikkarte sowie die CPU werden dabei mit 100% ihrer maximalen Lüfterdrehzahl betrieben. Außerdem werden die Werte im untenstehenden Diagramm als Delta-T zur Raumtemperatur dargestellt.

Da unser i7-12700K deutlich heißer wird als die meisten anderen auf dem Markt, mussten wir für den Test einige Anpassungen vornehmen. Alle bis auf 5 P-Kerne wurden deaktiviert, außerdem wurden die P-Kerne auf maximal 4,4 GHz gedrosselt.

Dieser Test dient dazu, aufzuzeigen, wie sich der Airflow bei welcher Lüftergeschwindigkeit verhält. Er ist nicht für den Vergleich mit anderen Gehäusetests geeignet.

Das Sharkoon Rebel C70G RGB verfügt über viele Lufteinlässe. Ab Werk sind auch vier RGB-Lüfter verbaut. Die Luft wird vorne ins Gehäuse gesaugt und hinten wieder aus dem Gehäuse gedrückt. Die Lüfter drehen bei 25% ihrer maximalen Leistung mit etwa 480 U/min und bei 33% mit grob 650 U/min. Bei 50% erreichen die Lüfter eine Umdrehungsgeschwindigkeit von etwa 910 U/min. Zwischen 33 und 50% sehen wir keinerlei Auswirkung auf die Temperatur der CPU. Die Temperatur der Grafikkarte sinkt hier um einen Grad Celsius. Generell wirken sich die unterschiedlichen Lüftergeschwindigkeiten stärker auf die Temperatur der Grafikkarte aus. Bei 75 und 100% der maximalen Lüfterdrehzahl erreicht unsere CPU eine Temperatur von 61°C und ein Delta-T von 38°C. Das sind zwei Grad Celsius (Delta-T) kälter als bei 50%. Bei der Grafikkarte erreichen wir bei 75% 78°C und 54°C (Delta-T), und bei 100% 76°C und 52°C (Delta-T). Das sind etwa 8°C Unterschied zu den 33%. Daraus resultiert, dass sich die Lüftergeschwindigkeiten stark auf die Grafikkarte auswirken, jedoch nicht auf die CPU. Wir würden die Lüfter nicht unter 50% ihrer maximalen Auslastung laufen lassen.

Fazit zum Sharkoon Rebel C70G RGB

Das Sharkoon Rebel C70G RGB ist ein erschwingliches Gehäuse für 119 € (Affiliate) mit ansprechendem Design und solider Verarbeitung. Die Holzfront ist schön anzusehen und wirkt in der Mitte tatsächlich sehr natürlich. Das Gehäuse verfügt über eine Seitenwand aus gehärtetem Glas, die einen klaren Einblick in das Innere des PCs ermöglicht. Es kommt mit vier vorinstallierten 120-mm-RGB-Lüftern und einem RGB-Controller, der Platz für bis zu acht RGB-Geräte bietet. Die RGB-Beleuchtung und die Holzoptik verleihen dem Gehäuse einen ansprechenden Look, der bei Gamern beliebt ist.

Das Gehäuse bietet außerdem Platz für verschiedene Mainboard-Formate, darunter Mini-ITX, Micro-ATX und ATX. Es gibt auch genügend Platz für Grafikkarten und CPU-Kühler verschiedener Größen. Die Montage von Festplatten und SSDs ist ungewohnt aber simpel. Im vorderen Bereich der Rückseite ist es etwas knifflig, die Kabel sauber zu verlegen. Theoretisch ist das aber auch nicht nötig. Der Sichtschutz vor dem Mainboard ist etwas nervig beim Anschließen der Gehäuseanschlüsse an das Mainboard. Das Kühlkonzept des Gehäuses ist einfach. Frische Luft wird von vorne angesaugt und durch die Rückseite wieder abgeführt.

Pro

• Optisch ansprechend mit hochwertiger Verarbeitung
• Edels Holz Design.
• Auser E-ATX gängigen Mainboard Größen können verbaut werden.
• Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
• Bis zu 11 Lüfter möglich
• Solide Verarbeitung: Das Gehäuse ist gut verarbeitet und bietet eine klare Seitenwand aus gehärtetem Glas.

Contra

• Montageerlebnis: Kleinigkeiten wie die Entfernung der Verkabelung und Abdeckungen können das Montageerlebnis negativ beeinflussen.