Meine These ist, dass die Ursachen für solch eine Tat multikausal zu finden sind. Aber wie viel man auch diskutiert. Man kann sich den Ursachen nur annähern, sie völlig zu erfassen ist eh unmöglich. Der einzige, der dazu in der Lage wäre, ist tot. Man kann in die Menschen nun mal nicht hineingucken. Aber zu behaupten, es liegt nur an dem Vater mit seinen Waffen oder nur an den Killerspielen, ist anmaßend. Wichtige Faktoren sind m. E. in der familiären Situation, dem Zugang zu Waffen und insbesondere in den psycho-sozialen Dynamiken in unserer Gesellschaft zu finden. Die zunehmende Emotionslosigkeit, die immer mehr vom Pragmatismus und Konsum abgelöst bzw. kompensiert wird, der zunehmende Leistungsdruck (Angst, zu versagen) und natürlich das fehlende soziale Netz, diese Probleme aufzufangen.
Politiker wollen nicht nur von ihrer Unfähigkeit, etwas zu ändern ablenken. Sie können es de facto nicht ändern, aber das wollen sie nicht zugeben, weswegen sie auch nicht über systemstrukturelle Dinge reden wollen. Würden sie es, käme ihre Ohnmacht nur ans Tageslicht. Und das wäre doch peinlich, nicht wahr?