Versprochen ist versprochen... Hier meine Testergebnisse:
In der Annahme, dass bei 2.1 Boxensystemen der unteren Preiskategorie, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, die Basswürfelchen das schwächste Glied in der Kette darstellen dürften, habe ich mich mit meiner Test-CD bewaffnet. Sicherheitshalber auch noch einen USB-Stick frei gemacht und die wichtigsten Audiodateien als *.ogg (mit hohen Datenraten) draufgepackt.
(Enthalten: einige Popmusik, etwas Classic und Testtöne von 12,5 Hz bis 200 Hz, des weiteren von 12 - 30 KHz, einige Einzelinstrumente)
So gewappnet bin ich nun ein wenig durch die Lande gezogen, das bessere Boxenset ausfindig zu machen.
Es hat etwas länger gedauert.
Erste Ernüchterung: Kein Großmarkt oder sonstiger Händler in meiner Nähe hatte die beiden 2.1 Systeme gleichzeitig im Angebot.
(Zumindest habe ich keinen finden können.)
Nach einigen Tram- und Bus- und Bahnfahrten (Potsdam/Teltow/Berlin) hab' ich wenigstens das Creative Inspire T3100 und das Logitech X230 einzeln Probehören können.
Zweite Ernüchterung: Bei einigen Händlern ist Probehören nicht möglich/vorgesehen.
Das Logitech-System:
Wie nicht anders zu erwarten, sieht das X230 sehr stylisch aus und ist sehr sauber verarbeitet.
Insgesamt hinterließ es einen sehr robusten Eindruck.
Ein kleinen Kritikpunkt ist die Tatsache wert, dass beide Satelliten per, mit etwa 1,2m recht kurz geratenen, Kabel untrennbar miteinander verbunden sind. Dies dürfte jedoch bei den meisten Usern nicht in's Gewicht fallen.
Dem System ließen sich beachtliche Maximalpegel entlocken, bevor es an seine Grenzen stieß und sehr angestrengt/unsauber klang. Paukenschläge werden von diesem System eher zurückhaltend bis kraftlos dargestellt.
Der Sub konnte Sinustöne ab etwa 25 Hz zu Gehör bringen. Volles Volumen ist ab etwa 40 Hz drin. Ab 120 Hz wird er dann wieder leiser, ohne dass die Satelliten von nun an übernehmen.
Diese werden erst ab 180 Hz so richtig mobil. So klafft also eine Lücke, die sich bei J.S. Bach, M. Ravel und Beethoven's "Fünfter" leicht störend bemerkbar macht. (Die Musik klingt irgendwie nicht authentisch, eher wie aus'm Mittelwellenradio, auch irgendwie "undynamisch")
Hohe und höchste Tone werden von diesem System sehr gut transportiert.
Einzeln angeschlagene Becken bekommen ihren metallischen Glanz, Flöten haben ihr einschmeichlerisches Klangvolumen.
Rock- und Popmusik wird vom System gut in Luftschwingungen für den Nahbereich umgesetzt.
Im Vergleich mit dem Creative-System wird das Logitech zweiter Sieger.
Das Creative Inspire:
Beim ersten Hinsehen wirkt das Inspire T3100 fast schon erwachsen.
Die Satelliten zeichnen sich durch eine ungewöhnliche, trotzdem gelungene Formgebung, aus. Der Sub wirkt etwas "erwachsener" als der des Logitech-Sys. (Die Proportionen sind irgendwie stimmiger.)
Verarbeitungsmängel suchte ich auch bei diesem System vergebens.
Die Leistungsangaben sind bei diesem System viel zurückhaltender ausgefallen. Trotzdem sind unglaubliche Maximalpegel auch mit diesem Lautsprechersystem möglich.
Nach meiner Meinung sind hiermit kleinere und mittlere Feten durchaus gut zu beschallen.
Frequenzmäßig verhält sich der Sub seinem Logitech-Pendant sehr ähnlich. Paukenschläge hatten hier jedoch mehr Punch.
Der Sub übergibt allderdings etwas später (150 Hz) an die Satelliten.
Diese übernehmen dann aber sofort ihren Teil des Spektrums, so dass die beim Logitech zu verzeichnende Lücke hier nicht auftritt.
Dadurch erspielte sich dies System einen kleinen Vorteil gegenüber seinem Mitbewerber.
Popmusik brachte es sowieso toll zu Gehör.
Hier hätte nur der, leider nicht mögliche, direkte Vergleich Unterschiede zu Tage fördern können.
Auffallend war, dass die Creative-Satelliten scheinbar nicht ganz so hoch hinaus kommen.
Wirklich störend war dies jedoch nicht, weil's hier wirklich nur um Frequenzen jenseits der 22 kHz geht
(Wer unbedingt seinen Hund ärgern will, greift vieleicht doch lieber zum X230!)
Nach meiner subjektiven Meinung hat sich dies System den oberen Platz auf dem Siegertreppchen erspielt.