Die Preise von DDR3 Speicher passen sich langsam aber sicher an. Vor rund einem halben Jahr noch extrem überteuert, sind sie heute zu erschwinglichen Preisen erhältlich. Für viele Anwender ist DDR3 aber immer noch ein Buch mit sieben Siegeln. Was hat man schon davon? In den meisten Fällen braucht der Rechner ein Update in Form eines neuen Mainboards, da das jetzige nur DDR2 unterstützt. Der erwartete Leistungsgewinn hält sich außerdem in Grenzen. Viele Verbraucher werden genau durch diese beiden Dinge abgehalten zu wechseln. Doch stimmt das wirklich alles?
Können User mit einer Leistungserhöhung rechnen oder sind all diese Werbesprüche nur ein Anlockmittel für die Kunden?
Einleitung
Corsair ist einer der ersten Hersteller in Sachen Arbeitsspeicher, welcher DDR3 Speichermodule auf den Markt brachte. Unter anderem brachte sie ein 4 Gb Kit heraus, welches sich heute bei uns im Test befindet. Dieses 4 Gb Kit hört auf die Bezeichnung „Corsair DHX TW3X4G1600C9DHXNV“, besteht aus 2 x 2 Gb Riegeln mit hochwertiger DHX Kühlung und soll laut Hersteller bei 1,8V die Latenzen 9-9-9-24 bei einer Taktrate von 1600MHz bringen. Ob bei diesem RAM der Hersteller die Angaben einhält, ob sie sich lohnen im Bezug auf DDR2, werden wir mit dem folgenden Test versuchen festzustellen.
Wir bedanken uns an dieser Stelle recht herzlich bei <link external-link-new-window einen externen link in einem neuen fenster http:="">Corsair für die Bereitstellung des Testmusters.
Lieferumfang und technische Daten
Das 4 Gb Kit wurde in einer optisch ansprechenden, orange-schwarzen Blister Verpackung geliefert. Im Lieferumfang befanden sich neben den beiden eigentlichen Riegeln, welche ordentlich gesichert und fest waren, nur noch ein Stück Karton, auf dem Informationen zur DHX Kühlung niedergeschrieben sind.
• Modellbezeichnung: CM3X2G1600C9DHXNV (2x2GB) • Modulgröße: 2 x 2GB • Verbaute Chips: Samsung K4B1G0446D • Taktfrequenz: 1600MHz • CAS Latency (CL): 9 • RAS to CAS Delay (tRCD): 9 • Row Precharge Delay (tRP/tRCP): 9 • Row Active Delay (tRA/tRD/tRAS): 24 • Command Rate (CMD Rate): 2T • Spannung: 1,8V • Dualchannel: Ja. • Heatspreader: DHX Aluminium, silber • Anordnung: Double sided • Garantie: in Europa 10 Jahre • XMP: nein • EPP 2.0: ja • Kontakte: 240 Pins
Die SPD Programmierung ist ziemlich ungenau. Nicht mal eine Setting mit 800 MHz wird angeboten, was ja den eigentlichen 1600 MHz entsprechen soll. Stattdessen wird in jeder Software als Standardtakt 667 MHz, das entspricht DDR3-1333, angegeben. Im Angebot befinden sich lediglich 4 andere Taktfrequenzen, unterhalb der 800 MHz. Die Latenzen ließt CPU-Z komischer Weise falsch aus. Bei 667 MHz erkennt die Software standardmäßig 9-10-10-25. Erst Everest erkennt bei DDR3-1333 die korrekten Herstellerlatenzen von 9-9-9-24. Nichtsdestotrotz werden beim Start aus den SPD, auch bei manuell eingestellten 800 MHz, die korrekten Timings raus gelesen und übernommen.
Testsystem
Prozessor: o Intel Core 2 Quad Q9450, 3,20 GHz
CPU-Kühler o Scythe Orochi
Motherboard: o Asus P5E64 WS Evolution
Arbeitsspeicher: o 2x2048 MB DDR3-1600 Corsair DHX TW3X4G1600C9DHXNV (DDR3-1600 CL9-9-9-24) o 2x2048 MB DDR3-1600 Patriot DIMM 4GB (DDR3-1600 CL7-7-7-20)
Grafikkarte: o Foxconn nVidia 9600 GT
Software: o Windows Vista Ultimate 64 Bit SP1 o DirectX 10
Treiber o nVidia ForceWare 178.24 WHQL
Liste der Benchmarks
Everest Speicher Lesedurchsatz
Everest Speicherverzögerung
SuperPi 1M
SuperPi 32M
Aquamark 3
BenchmarksDDR3DDR2Vergleich
Sehen wir uns beide Tabellen mal genauer an. Daraus ersichtlich wird, dass dem Programm SuperPi der RAM-Takt und die Latenzen relativ egal sind. Der 1M Test bleibt auf dem DDR3 System konstant bei 14 Sekunden und beim DDR2 System 21 Sekunden. Hier ist mehr die CPU Power gefragt. Das Gleiche gibt es beim 32M Test zu sagen. Auch hier fällt der Unterschied nur mager aus. Bei diesem Benchmark niedrige Latenzen zu erzwingen ist ein Fehler, lieber sollte man den RAM-Takt hochschrauben. Aber auch das hat nur Einfluss auf ein paar Sekunden, welche nicht der Rede wert sind. Nicht groß anders sieht es bei Aquamark aus. Hoher RAM-Takt bringt ein paar mehr Punkte, niedrige Latenzen dagegen fallen so gut wie nicht in die Wertung. Nun werfen wir einen Blick auf den Everest Speicher Lesedurchsatz Test. Hier stellen wir allerdings fest, dass mit Erhöhung des RAM-Taktes der Wert abnimmt. Grund sind die Latenzänderungen. Anscheinend ist der RAM-Takt bei Everest irrelevant, es legt Wert auf niedrige Latenzen, zumindest bei DDR2. Bei DDR3 sieht es wieder anders aus. Niedrige Latenzen wirken sich hier zwar auch aus, aber eine Erhöhung des RAM Taktes legt sich hier mehr ins Gewicht und sorgt für eine erhebliche Erhöhung der Score.
Nun folgt noch Everest Speicherverzögerung. Bei DDR2 ergibt ein hoher RAM-Takt eine kleine Verbesserung in der Wertung. Bei DDR3 sind die Ergebnisse etwas gemischt. Zum einen bringt auch der hohe RAM-Takt Verbesserungen, zum anderen bringen einmal niedrige Latenzen und einmal höhere Latenzen bessere Werte. Dort ist es also etwas gemischt, deshalb wollen wir uns hier nicht weiter aufhalten lassen.
Optische Eindrücke
Der Corsair RAM sticht im edlen Silber hervor. Das PCB ist im schicken Schwarz gehalten und gibt dem Silber einen optisch anspruchsvollen Eindruck. Die DHX Kühlung sticht auch ins Auge und sorgt für einen Pluspunkt, nicht nur optisch. Allerdings kann es zu Problemen mit großen CPU-Kühlern kommen. Auf der einen Seite befindet sich ein Aufkleber mit allen wichtigen Herstellerangaben u.a. Taktrate, Spannung und Latenzen. Der RAM in Verbindung mit einem schwarzen Mainboard ist ein optischer Leckerbissen für jeden.
Fazit
DDR3 - Jetzt schon sinnvoll oder besser noch warten? Wir konnten uns nun einen kleinen Einblick verschaffen und kennen die Leistung im Bezug auf DDR2. Für wen ist DDR3 jetzt zu empfehlen?
Zum einen für Overclocker. Bei DDR3 Modulen ist meist ein höherer Takt möglich als bei vergleichbaren DDR2 Modulen. Corsair hat zum Beispiel schon ein DDR3-2133 Kit auf dem Markt, es geht also hoch hinaus. Auch die niedrige Spannung von 1,5V kann für bessere OC-Ergebnisse sorgen. Aber nicht nur für Übertakter, auch für Leute, die Zukunftssicher aufrüsten möchten, lohnt DDR3 jetzt schon, allerding nur wenn man grade ein neues System in Planung hat. User. die zurzeit noch DDR2 nutzen, sollten auch da bleiben. Der Leistungsunterschied ist laut unserer Benchliste noch gering.
Aus DDR3 Sicht gesehen, belegt das Corsair Kit einen guten Platz. Das Design und die Form ist gut gewählt, lediglich bei großen Kühlern kann es ab und an zu Problemen kommen. Die SPDs sind zwar nicht sauber programmiert, dennoch erlangt man beim Rechnerstart die Herstellerwerte automatisch. Durch die fallenden Speicherpreise könnte DDR3 bald eine echt gute Alternative für Jedermann werden. Das Corsair 4 Gb Kit ist zurzeit für 284,05€ (Geizhals | Stand: 29.10.2008) erhältlich.