Einleitung: Auch wenn der Onboardsound immer mehr auf dem Vormarsch ist, dürfte wohl jedem die Marke „Sound Blaster“ ein Begriff sein. Nach gut 4 Generationen musste jedoch auch ein „richtiger“ Nachfolger her mit komplett überarbeiteter Architektur. Hier kommt die Creative X-Fi ins Spiel, der auf ihr verbaute Prozessor, der  mit satten 51,1 Millionen Transistoren auftrumpfen kann, soll die 21-fache Rechenleistung des Audigy Chips aufweisen. Neben diesen beeindruckenden Fakten bietet die X-Fi einen neuartigen X-Ram, hiermit sollen im Spiel Sounddateien zwischengelagert werden, was für mehr Performance sorgen soll. Dazu stellt Creative dem Käufer noch einige Software Neuerungen zur Seite. Zu diesen aber später und gesondert mehr.       Lieferumfang:

Wer bereit ist knapp 250€ in das X-Fi Topmodell zu investieren, wird neben der eigentlichen Soundkarte mit einer Menge Zubehör belohnt.

  • Sound Blaster X-Fi Elite
  • X-Fi Konsole
  • X-Fi Konsolen Ständer
  • 4 Gummifüße für X-Fi Konsole
  • Kabel zur Verbindung der X-Fi Konsole
  • Y-Stromkabel
  • 6.35-mm- auf 3.5-mm-Klinkenstecker
  • X-Fi Music Creation CD
    - Steinberg-Cubase LE
    - Steinberg-WaveLab Lite
    - IK Multimedia-Amplitube LE
  • Software CD
  • Lautstärkeregler Kabel
  • Anleitung

  Mindestsystemanforderungen:

  • Intel® Pentium® III mit 1 GHz, AMD® mit 1 GHz oder schnellerer Prozessor
  • Intel, AMD oder 100 % kompatibler Motherboard-Chipsatz
  • Microsoft® Windows® XP mit Service Pack 2 (SP2)
  • 512 MB RAM
  • 600 MB freier Speicherplatz auf der Festplatte
  • Freier PCI-2.1-Steckplatz für die Soundkarte
  • CD/DVD-Laufwerk für die Software-Installation
  • DirectX® 9- und OpenGL®-kompatible 3D-Grafikkarte


  Komponenten:  


Die X-Fi Soundkarte
Die Technischen Daten:

  • 64 MB X-RAM
  • ASIO 2.0-Unterstützung
  • 16-Bit- bis 24-Bit-Aufnahmen
  • 24 Bit Digital/Analog-Wandler
  • Rauschabstand: 116  dB
  • Klirrfaktor: 0.0008 %

Herzstück des Pakets ist die X-Fi Karte, an ihr findet man einige der vielen Sound Ein- und Ausgängen;

  • Mic in/Digital EA,
  • Line-Level-Ausgänge (Front, Side, Rear, Center, Subwoofer)
  • Aux In Analogeingang
  • Link-Anschluss für die Verbindung mit der X-Fi Konsole


Diese sind an dem komplett vergoldete Slotblech angebracht, um eine optimale Weiterleitung der Signale sicher zu stellen. Auffällig ist zudem der passive Kühlblock auf dem X-Fi Chip, damit ist sie bislang die erste Creative Soundkarte, der eine Kühlung verpasst wurde, „Silencer“ dürfen aber trotzdem aufatmen - der Kühlkörper wird im Betrieb höchstens handwarm.
Ein Schmankerl, das nur Käufer der teureren X-Fi Versionen genießen können, ist das oben rechts verbaute Leuchtlogo - dieses „glüht“ in einem unaufdringlichen Blau.

  • Zwei Cinch-Buchsen für koaxialen SPDIF
  • AUX-/Phono-Eingang (Chinch)
  • Zwei Anschlüsse für optischen SPDIF
  • Zwei MIDI-Buchsen für MIDI
  • Kopfhörerbuchse mit Lautstärkeregler (6.35-mm)
  • Analoger Line-/Mikrofon-Eingang (6.35-mm)
  • Analoger Line-/Hi-Z-Eingang (6.35)
  • AD_LINK-Anschluss


Auch hier sind alle Kontakte für eine bessere Signalqualität vergoldet, die restliche Verarbeitung ist durchweg sehr gut, alle Lautstärkeregler besitzen einen guten Widerstand bzw. eine saubere Rasterung. Abgerundet wird das Ganze durch informative Leds, die Aufschluss über die aktivierten Funktionen geben. Zur horizontalen Aufstellung wird ein Ständer mitgeliefert oder zur vertikalen 4 Gummifüße.  

  Die Fernbedienung

Die übersichtlich gestaltete Fernbedienung präsentiert sich in einer Silber/Schwarz Kombination und neben klassischen Tasten sind noch 4 Endlosrädchen vorhanden. Beim Layout gibt es ebenfalls nichts zu bemängeln, man erreicht alle Tasten problemlos und findet sie auch bei Dunkelheit wieder, die Verarbeitung liegt auch hier auf gewohnt hohem Niveau.
Nicht anders zu Erwarten war auch der Funktionsumfang überragend, obligatorische Lautstärke, verschiedene EAX Effekte, 24-Bit Crystalizer und vieles mehr wird mit der Fernbedienung aktivierbar.







Grundlegende Neuerungen:  


24-Bit Crystalizer
Theorie:
Jeder der zu mindestens eine CD „gerippt“ hat, dürfte mit der so genannten Bitrate in Kontakt gekommen sein, Studio Standard ist hier 1411 Kbit.  Allerdings wird z.B. bei der Konvertierung in das kleinere MP3-Format die Audiospur „beschnitten“, es fehlen also Frequenzbereiche und genau hier versucht der 24-Bit Crystalizer von Creative dies auszugleichen oder bei unkomprimierten Dateien den Klang voller zu gestalten, indem er Frequenzen dazurechnet, die er vorher angeglichen hat. Daher auch der Zusatz 24-Bit, laut Creative sollen so Audio Dateien besser klingen als das Original.

Praxis:
Vor allem bei schlechten Aufnahmen oder bei stark komprimierten Aufnahmen macht diese Technologie ein gute Figur, sattere Bässe, mehr Höhen und ein direkter Klang waren die Folge.
Bei Lossless Formaten wie z.B. PCM Wav klang dies allerdings gekünstelt und war zu viel des Guten.  
  CMSS-3D Theorie:
Eine weitere neue Funktion der X-Fi ist die CMSS-3D Funktion für Lautsprecher oder das Pendant CMSS-3D Headphone für Kopfhörer. Bei nur 2 Lautsprechern versucht es das Gehör zu Täuschen, indem die Karte versucht Hauptquelle und Nebenquelle aus zu machen und so einige Töne verspätet wiederzugeben. Bei CMSS-3D Headphone machte sich Creative ebenfalls ein physikalisches Gesetz  zu Nutze. Nur wird hier der Effekt simuliert, sodass jeder Ton reflektiert wird und demnach auch eine gewisse Zeit braucht, um das Menschliche Ohr zu erreichen. So programmierte man einen Algorithmus, der diese sehr komplexe Physik berechnen kann, um so mit einem Handelsüblichem Stereo Kopfhörer Sorround Sound zu ermöglichen.
Praxis:
Fangen wir zunächst mit der Lautsprecher Version an. Der virtuelle Surround ist durchaus wahrnehmbar, die groben Richtungen sind gut ortbar, auch wenn mittelmäßige 5.1 Systeme bessere Ergebnisse liefern. Wesentlich erstaunlicher war allerdings der Effekt mit den Kopfhörern. Absolut präzise kann man hier u.a. Schüsse bei Ego Shootern orten, was ein deutlicher Vorteil ist, um so den Gegner schneller auszumache

Eax Voice Theorie:
Die Idee ist einfach wie genial: Die Stimme des Spielers wird mit der Eax Umgebung des Spieles angepasst, also mit Hall und ähnlichem versehen. Somit soll sich das Spielgefühl im Multiplayer noch vertiefen.

Praxis:
Creative verspricht Kompatibilität mit jedem normalem Eax-fähigen Spiel. Und tatsächlich klappte dies in der Praxis ohne Probleme und auch der angepeilte Effekt war tadellos, sodass es bei Kontrahenten für erstaunte Gemüter sorgte.



X-Ram Theorie:
Neben dem Trend der größer aufgelösten Texturen kommt seit geraumer Zeit die Verwendung  von hoch kodierten Samples in Computerspielen in Mode. Diese sind teilweise so groß, dass sie keinen Platz mehr im Hauptspeicher finden und so langsam den Umweg über die Festplatte nehmen müssen. Und genau das will man mit dem völlig neuartigem X-Ram verhindern. So werden die Dateien über einen 64MB großen SDRam angebunden und sorgen für den nötigen, schnelleren Datenverkehr.
Praxis:
Ein großer Haken ist allerdings die Unterstützung des X-Rams, aktuell sind nur einige Spiele auf der Doom 3 Engine fähig ihn zu nutzen. Doch auch hier stellten wir keinen spürbaren Geschwindigkeits Vorteil fest, scheinbar ist die derzeitige Hardware derart Leistungsstark, dass sie etwaige Unterstützungen nicht braucht, sofern die Spielentwickler nicht die Sample Größe drastisch steigern, bleibt die Technik für aktuelle PCs noch größtenteils nutzlos  

Treiber: Passend zur grundlegend neu entwickelten Soundkarte wird diese auch über eine neue Software angesteuert. Auffällig hierbei ist, dass sie in 3 verschiedene Modi schaltbar ist, dadurch wird die Leistung der Karte variabel verteil bzw. Teile des Chips gänzlich abgeschaltet. Man kann hier zwischen einem Multimedia, Sounderstellungs oder dem Gaming Modus wählen.

Die genauen Auswirkungen sind, dass die Karte die Leistung im Multimediamodus auf die Wiedergabequalität legt, zudem wird versucht verschiedene Kompressionsverfahren auszugleichen, z.B. mit dem 24-Bit Crystalizer.

Im Gamingmodus ist die Karte damit beschäftigt, die EAX – und Sorround Effekte möglichst realistisch an das Ohr zu bringen und dabei die CPU nicht zu belasten. Außerdem tauchte im Menü noch ein Bassboost auf, um Schüsse oder Explosionen noch wuchtiger wirken zu lassen.

Ganz anders schaut es im Audioerstellungsmodus aus; Die größten Teile des Chips werden auf Bitgenaue Wiedergabe gesetzt. Zudem soll die CPU entlastet werden, um die Verzögerung bei hinzufügen von Effekten möglichst kurz zu halten.
    Software: Creative bewaffnete die X-Fi mit einem umfassenden Softwarepaket, von Audioerstellungssoftware bis hin zum DVD Player ist so gut wie alles dabei. Im Rahmen dieses Tests werden wir nur auf die wichtigsten Tools detailliert eingehen, da es sonst den Umfang dieses Textes sprengen würde.   Smart Recorder Der bekannte Smart Recorder dient dazu über jegliche Quelle aufzunehmen. Zur Verfügung stehen die analogen Eingänge der Soundkarte, die digitalen der Konsole oder die Sounds, die über Windows laufen. Auch die Wahl des Ziel-Formates ist umfangreich. Neben der Bitrate lässt sich auch die Abtastrate einstellen, dazu entfernt das Tool die Aufnahmen von Rauschen oder Knacksern.            

WaveLab Lite
Dieses Programm eignet sich vor allem für kleine Musik-Bearbeitungen, wie z.B. das Wegschneiden einiger Teile aus Audio Dateien. Durch den recht geringen Funktionsumfang bleibt WaveLab leicht bedienbar und findet auch bei absoluten Laien Verwendung.            

Steinberg Cubase LE
Hierbei handelt es sich um eine abgespeckte Version des gut 800€ teuren Steinberg Cubase, so ist zu erwarten, dass der Funktionsumfang deutlich beschnitten wurde. Dennoch findet man viele Plug-Ins und eine ordentliche Sound-Datenbank für den Einstieg in die Profiwelt sicherlich geeignet.            
IK Multimedia Amplitube LE
Dies dürfte ein sehr wertvolles Hilfsmittel für alle Hobby-Gitarristen sein, denn mit dem Multimedia Amplitude lassen sich ohne irgendwelche Kenntnisse E-Gitarren mit Hilfe des Midi Anschlusses anschließen und die X-Fi generiert erstaunlich viele und gute Klänge.   Der Soundcheck: Kommen wir nun zum wichtigsten Thema dieses Tests: dem Klang.Verglichen haben wir Sie mit der Audigy Player, stellvertretend für die bisherige Audigy Reihe, da größtenteils der gleiche Chip verbaut wurde. Dazu musste Sie sich noch mit einem klassischem Hifi CD Player messen; einem Kenwood DP2030. Ebenso anspruchsvoll wie unser Tester, waren die Schallwandler: Der 5.1 Test wurde über dem Hauseigenen Kollegen Inspire 5600 ausgegeben.Der Stereo Test hingegen wurde durch eine hochwertige Kette von Komponenten erledigt, genauer ein Pioneer A616, welcher ein Paar Quadral Amun MK4 antrieb.

Der Kopfhörerklang überprüften wir mit Hilfe des Beyerdynamic DT 770.

Die Bestückung der Anlage sah wie folgt aus:

Musik:
  • Prinz Pi – Donnerwetter
  • Mesh – Who watches over me?
  • Gorillaz – Deamon Days
  • Katie Melua – Piece by Piece

Filme:
  • Mr. and Mrs. Smith
  • Bad Boys 2

Spiele:
  • CS: Source
  • Battlefield 2



Musiktest: Die für Viele wohl wichtigste Frage sei zuerst beantwortet: Ja, sie klingt besser als ihre Vorgängerinnen! Auch wenn nicht in allen Gebieten gleich deutlich, aber dazu jetzt mehr.

Was im Hörtest mit der Stereokette sofort auffiel, war der gesteigerter Detailgrad. Feine Details im Hintergrund wurden mehr hervorgehoben, dadurch gewannen die Stücke an deutlich mehr „aha“ Effekten.
Was hingegen erst bei genauerem Hinhören zum Vorschein kam, war der feinfühligere Bass, in Katie Melua´s „Just like Heaven“ breitete sich der Bassteppich Teils deutlich  räumlicher aus.
Allerdings waren diese positiven Aspekte nicht bei jeder Musikrichtung bemerkbar und auch nur dann, wenn man kompromisslos Musik hört ohne neben her z.B. am PC zu sitzen.

Wesentlich deutlicher wurden diese Verbesserungen bei direktem Anschluss an der Soundkarte wie z.B. durch den Kopfhörer oder das Inspire System. Scheinbar spielt hier der Verstärker eine größere Rolle und verbreitet seine eigene Klangcharakteristik.

Überraschender Weise musste aber selbst die X-Fi den kürzeren gegenüber dem CD Player ziehen, dieser war noch einmal deutlich Detailreicher. Hifi Freunde sollte sich also auch in Zukunft nach einem anständigen, eventuell auch betagtem CD Player umsehen.


Spieltest:

Für die Zocker unter uns lohnt der Kauf der X-Fi hingegen wiederrum sehr, die brutalen Luftschläge bei Battlefield 2 hagelten ungeheuer realistisch um uns ein und die Räumlichkeit verbesserte sich enorm.

Beim doch etwas ruhigerem CS Source durfte man hingegen die bessere Ortung von Hintergrundgeräuschen bestaunen. Schritte aus der Ferne waren dank X-Fi nun besser wahrnehmbar, vorgewarnt und angekündigt war es für den Gegner schwer, uns noch zu überraschen. Insgesamt machte die Game Session mit der X-Fi eine Menge Spaß und man kann in dem Bereich eine enorme Verbesserung ausmachen.




Filmtest:

Nachdem die X-Fi beeindruckend im Gaming Bereich gezeigt hat, was sie kann, ging es nun zum ähnlich fordernden Film Check. Wie nicht anders zu erwarten war, auch hier die Sorround Platzierung hervorragend und die Feuergefechte in „Mr. And Mrs. Smith“ blieben stets ortbar und das ist durchaus erstaunlich bei der Menge an Klangquellen, die der Chip dort verarbeiten musste.
Bei den Bombast Explosionen in Bad Boys 2 dagegen überzeugte das neue Creative Flaggschiff wieder durch den etwas präziseren Bass was auch das letzte Detail zum Vorschein brachte.
      Fazit: Seit Langem wieder eine klare Kaufempfehlung für Creative Soundkarten aussprechen, selbst an Audigy Besitzter. Die Stereoqualitäten sind für eine PC Soundkarte  überzeugend und im Gaming und Film Bereich spielt die X-Fi ihre Trümpfe voll aus und stellt die Audigy deutlich in den Schatten.
Auch bei der Ausstattung versagte Creatives neuester Streich nicht, die Anschlüsse sind derart Umfangreich, dass diverse Adapter oder Umwege über teure extra Karten in Zukunft wegfallen. Gleiches Bild bei der Software: Von nützlichen Tools bis hin zu der tollen Treiberoberfläche ist alles dabei was der Käufer begehrt.
Ein Kritikpunkt der wohl die wenigsten stören dürfte, ist die saftige Installationszeit von gut 20 Minuten, die allerdings üblicherweise ja nur einmalig stattfindet.
 
Pro
Contra
  • Exzellenter Klang
  • Umfassende Austattung
  • Hervorragende Verarbeitung
  • Gute Performance

 

  • Installations Zeit      
   

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