Steelseries Arctis NOVA 7P Wireless Test/Review (Bild © PCMasters.de)
Über Steelseries
Steelseries ist schon seit über 20 Jahren auf dem Markt, denn das Unternehmen wurde 2001 von Jacob Wolff-Petersen in Dänemark gegründet. Damals noch unter dem Namen Soft Trading. Erst 2007 erfolgte die Umbenennung in SteelSeries. 2008 wurde der nordamerikanische Gaming-Peripherie-Hersteller Ideazon aufgekauft. In den folgenden 5 Jahren wurden die Vertriebskanäle gefestigt, der Name etabliert und Partnerschaften im Gaming-Sektor (z.B. Esport-Sponsoring) geschlossen. Im Jahr 2012 erhielt Steelseries Kapital, dieses führte zur Weiterentwicklung der beliebten Produkte wie u.a. die Mausserien Rival und Sensai, sowie die Arctis Headsets und die Apex Tastaturen. 2019 wurde Steelseries von Axcel aufgekauft. Im darauffolgenden Jahr ging Steelseries auf Einkaufstour und übernahm den Audiosoftwareentwickler A-Volute und den Zubehörhersteller KontrolFreek. Am 12. Januar 2022 wurde Steelseries dann für ca.: 1,25 Milliarden US-Dollar von GN Store Nord aufgekauft und ist seitdem offiziell eine Tochtergesellschaft. Beliebte Marken werden hier weitergeführt und weiterentwickelt. So auch unser Testkandidat der Arctis Nova 7P, der nun in die Fußstapfen seines erfolgreichen Vorgängers tritt.
Arctis NOVA 7P Wireless Lieferumfang
Das Nova 7P wird in einer blauen Verpackung geliefert, die auf der Vorderseite das Headset und den Dongle zeigt. Seitlich sind der Lieferumfang und die wichtigsten technischen Daten aufgeführt. Auf der Rückseite wird auf die besondere Konnektivität des Headsets hingewiesen.
Gefreut hat uns, dass es endlich ein Hersteller geschafft hat, den Siegelkleber mit einer Lasche zu versehen. Bravo, erste Pluspunkte in der B-Note, so kann es weitergehen, waren unsere Gedanken. Nach dem Öffnen sahen wir zunächst einen dickeren Karton, der sich im Nachhinein als ein Pappfigur im Minecraft-Stil herausstellte (siehe Bild).
Dann sahen wir das Headset, das in einem Schutzbeutel lag. Unter einem Pappdeckel kamen dann der Dongle und die Zubehörkabel, wie das USB-A auf USB-C Ladekabel oder das Klinkenkabel zum Vorschein. Auch ein USB A auf USB C Adapter liegt bei, um z.B. bei PCs, die keine USB C Blende besitzen, eine Möglichkeit zu bieten, den PC mittels USB-C-Dongle anschließen zu können. Eine ausreichend große Bedienungsanleitung in verschiedenen Sprachen rundet das Gesamtpaket ab.
Technische Daten
Technsiche Daten des Arctis NOVA 7P Wireless | |
Kompatibel mit | PS4, PS5, PC, Smartphones, Nintendo Switch und zum MAC |
Treiber Durchmesser | 40 mm |
Impedanz | 36 Ohm |
Frequenzbereich | 20 - 20.000 Hz |
Mikrofonempfindlichkeit | -36dbV/Pa |
Laufzeit (Akku) | bis zu 36 Stunden mit dem Dongle und mit Dongle und Bluetoothverbindung bis zu 26 Stunden |
Schnellladefunktion | 15 Minuten laden, bis zu 6 Stunden Laufzeit |
Reichweite | bis 12m |
Übertragungsfrequenz | 2,4 GHz |
Bluetoothversion | 5.0 |
UVP | 199€ |
Arctis NOVA 7P Wireless Qualitätscheck
Der Bügel des Kopfhörers besteht aus Metall, das mit einer Art Kunststoff überzogen ist, der sich wärmer und hochwertiger anfühlt und dem Bügel eine gewisse Eleganz verleiht. Die Enden des Bügels sind verbreitert, um Platz für die Ohrmuschelverstellung zu bieten. Unter dem Bügel befindet sich in schwarz/blau der Halteriemen, der mit Gummifüßchen an die gewünschte Kopfform angepasst werden kann, hier wird auch eingestellt, wie straff der Hörer letztendlich sitzen soll. Der Ohrmuschelhalter wurde nur auf einer Seite befestigt, was den Vorteil hat, dass man etwas Gewicht einspart, allerdings muss nun nur noch ein Gelenk die ganze Konstruktion halten. Hier kann man nur hoffen, dass dieses stabil genug ausgelegt wurde, um auch eine etwas rauere Behandlung zu überstehen.
Die Einhausung des Treibers besteht komplett aus Kunststoff und ist mit einem grauen, eher unauffälligen Steelseries Symbol bedruckt. Dieser Aufdruck befindet sich auf einer Magnetplatte, die unter Arctis-nova-7p unter Zubehör ausgetauscht werden kann. So lässt sich das Headset im Rahmen des Zubehörs farblich variieren und ein wenig individualisieren. An der rechten Ohrmuschel befinden sich folgende Bedienelemente: Ein/Aus-Schalter und der Bluetooth-Kopplungsschalter, diese sind sehr passgenau angebracht und machen einen soliden Eindruck, auch der Druckpunkt ist deutlich spürbar.
An der Unterseite ist ein Drehregler für die Lautstärke der Umgebungsgeräusche und der eigenen Stimme angebracht. Der Drehregler ist sehr leichtgängig und die Optik nicht unbedingt des Preises würdig, hier gäbe es sicherlich besser aussehende Lösungen. Außerdem befindet sich hier nach unten versetzt die USB-C Ladebuchse.
An der linken Ohrmuschel befindet sich der Stummschalter für das Mikrofon, dieser ist gut integriert und der Preisklasse angemessen. Hier befindet sich auch ein Drehregler, der optisch dem der rechten Ohrmuschel sehr ähnelt, jedoch etwas schwergängiger ist, dieser regelt die Gesamtlautstärke. Darunter befindet sich die Buchse für den Klinkenanschluss. Ein besonderes optisches Highlight ist der komplett in der Ohrmuschel versenkbare Mikrofonarm, der sich bei Nichtgebrauch gut in die Optik des Nova 7P einfügt und bei Bedarf vor den Mund gezogen werden kann. Wir finden dieses System sehr elegant und hebt sich von der Masse ab, die meist nur komplett abnehmbare Mikrofonarme bietet.
Die Ohrpolster sind weich, der Stoffbezug ist an den Fingern etwas ungewohnt, auf den Ohren aber völlig unauffällig. Die Schaumstoffdicke könnte für das eine oder andere Ohr etwas zu dünn sein. Kleiner Wermutstropfen: Das L- und R-Symbol auf der Innenseite des Bügels über den Lautsprechern ist dunkel und recht klein gehalten und bei schlechten Lichtverhältnissen schwer zu erkennen
Arctis NOVA 7P Wireless Soundqualität
Da es uns an Messequipment fehlt, kommt hier nur des Testers Gehör zum Einsatz, dieser mag satten Sound und gerne einen präzisen ausgeprägten Bassbereich, jedoch weiß auch er, dass Sound den gesamten hörbaren Bereich umfasst. Und auch die Präsenz und Klarheit des Gehörten zur Atmosphäre beiträgt und auch wenn es manchmal nicht hundertprozentig hinhaut, kann der Gesamteindruck besser ausfallen als die einzelne Disziplin.
Wir testeten dieses Headset u.a. an einer Playstation 5, am Smartphone und am PC. Es konnte kein Unterschied festgestellt werden zwischen der Dongleverbindung und der Bluetoothverbindung, egal welche wir anwählten das Sounderlebnis war für uns gleich.
Bassbereich ohne Software
Beim Testen kommt es hier auch auf das Spiel an, welches gespielt wird, denn dies hat einen recht großen Einfluss auf die Abmischung des ganzen Geschehens. Da die PS5 leider keinen eingebauten Equalizer hat, kann hier nur schwer nachjustiert werden. So ist z.B. Bei Elden Ring der Bassbereich nicht übermäßig betont, jedoch für das Geschehen präsent genug. Bei Control gibt es einige Passagen die hervorragend klingen. Jedoch waren z.B. bei Moto GP 2021 oder auch bei Gran Tourismo 7 die Motorengeräusche eher enttäuschend. So hinterließ leider der Rennwagen eine Soundkulisse eines Aufsitzrasenmähers. Sehr Schade! Während unserer Musiktests konnte festgestellt werden, dass das Nova 7P eher zurückhaltender agiert als unsere Bassreferenzkopfhörer. Wir würden hier z.B. für RNB oder Techno andere Kopfhörer empfehlen. Jedoch für alle anderen Spielarten der Musik ist dieser echt gut gelungen und der fehlende Tiefbass kommt z.B. bei Rockigen Songs nicht so zum Tragen. Und der Bass der vorhanden ist kann als ausreichend deklariert werden. So dass wir sogar bei einem Live-Mitschnitt von Nightwish zum Kopfnicken verleitet wurden. Beim Spielen am PC reichte der Bass im Allgemeinen aus und es gab auch mal, wenn es nicht zu tief in den Basskeller ging, richtig gute Sounds auf die Ohren, wie z.B. bei War Thunder wenn man einen Flieger abschießt und dieser dann explodiert. Jedoch klingt eine 152mm Kanone eher blass. Bei Horizon Zero Dawn fühlt sich der Bassbereich zu Hause an, da es hier nicht zu oft in die tiefen geht.
Bassbereich mit Software
Hier kommt nun die Steelseries GG Software zur Anwendung. Plötzlich kommt auf dem PC der Bassbereich voll zur Geltung. Wow, es zeichnet sich, nach dem man die Software installiert hat und sich einen Steelseries Account erstellt hat, ein komplett anderes Bild des Bassbereichs. Wenn hier der Equalizer aktiviert wurde und der Bass nach oben gezogen wird. Wir waren mehr als nur überrascht, denn plötzlich kamen Bassspuren zum Vorschein, die man vorher nur sanft im Hintergrund hörte und plötzlich machen auch Trance und Technosongs richtig Spaß. UFFZ hier zeigt sich, welchen Einfluss Software hat. Selbst die Artillerie oder die 152 mm Kanone klingen nun überzeugend. Wir sind ganz nah an der Bassreferenz, das Nova kommt zwar nicht ganz so tief in den Basskeller, aber dafür ist die Klarheit des Basses höher, auch eine Feinheit, die man erst einmal erzielen muss. Chapeau! Nun müsste es die Software nur noch auf der PS5 geben.
Mitteltöne des Arctis NOVA 7P Wireless
Hier kann sich der 40-mm-Treiber voll entfalten, die Präzision ist hier schon eine Klasse für sich unter den Kopfhörern, so klingen die Glocken bei Hells Bells, als säße man im Mikrofon. Wirklich eine kleine Überraschung, dass ein so oft gehörtes Stück quasi neu erlebt werden kann. Überhaupt sind die Passagen, die sich hier abspielen, auch beim Spielen auf der PS5 ein wahrer Genuss. Die Zaubersprüche in Elden Ring klingen sehr plastisch, quasi Sound zum Anfassen. Auch die räumliche Weite ist beeindruckend, es ist immer ein deutlicher Unterschied, ob ein Zauber direkt vor einem oder weiter hinten im Geschehen stattfindet. Auch bei War Thunder im Luftkampf kam es bei anderen Testpersonen vor, dass sich nahe und weiter entfernte Geräusche zu einem "Brei vermischten", was hier erst bei einer deutlichen Zunahme der Geräuschquellen auftritt und auch erst dann, wenn andere schon längst die Segel gestrichen haben. Für uns eine klare Kampfansage an zu basslastig abgestimmte Kopfhörer, bei denen der Mitteltonbereich völlig untergeht. Bei Counterstrike Source könnte man fast sagen, dass hier akustisches Schummeln angesagt ist, denn die räumliche Auflösung haben wir so noch nicht erlebt. Auch die allgemeinen Geräusche wie z.B. Schüsse werden hier hervorragend wiedergegeben, so dass man bei einer alten Waffe aus dem 2. Weltkrieg bei der Soundwiedergabe fast den Rost von der Waffe fliegen hört.
Arctis NOVA 7P Wireless Hochtöne
Auch hier kann der Nova in höchsten Tönen gelobt werden, kein Klirren oder Kratzen selbst bei hohen Frequenzen und Pegeln. Hier kann man eigentlich sagen, egal was wir auflegten der Nova 7p lieferte ab. Dass es natürlich physikalische Grenzen gibt sollte auch klar sein, aber bevor diese eintreten setzt man bereits freiwillig das Headset ab.
Arctis NOVA 7P Wireless Mikrofon
Nun, das Mikrofon, so schön es auch in die Ohrmuscheln integriert ist, die Qualität, die herauskommt, ist enttäuschend. Die Stimme kommt wie verschnupft aus dem Headset. Man ist zwar ganz gut zu verstehen, aber hier ist deutlich Luft nach oben. Man hat auch das Gefühl, dass man nicht vor dem Mikrofon steht, sondern in einem leeren Raum und es klingt etwas hallig. Unser Gegenüber war fast schockiert, was über Teamspeak bei ihm ankam. Hier wurde wohl am falschen Ende gespart. Auch die Steelseries Software, die zwar das Hallige etwas herausfiltern kann, aber die Qualität der Stimme bleibt leider im Gegensatz zum Referenzmikro bescheiden. Der Walkie-Talkie Modus der Software in Verbindung mit dem nicht ganz so prallen Mikrofon weckt jedoch Kindheitserinnerungen. Hier gibt es leider nicht die volle Punktzahl.
Arctis NOVA 7P Wireless Besonderheiten
Hier kommen wir zu einem Highlight des Headsets, denn es kann sich mit 2 Soundquellen verbinden. Ja Ihr fragt nun und wo ist der Anwendungsfall? Ganz einfach Ihr wollt z.B. Playstation 5 spielen und gleichzeitig mit euren Freunden auf Discord oder Teamspeak schnacken? Kein Problem, denn das ist nun ohne Probleme möglich. Oder an der PS5 Spielen und eure eigene Musik abspielen? Auch kein Problem PS5 verbinden und mit dem Handy verbinden und ab gehts.
Die Akkuanzeige erfolgt über eine LED, diese leuchtet grün, wenn der Akku über 50% geladen ist, gelb zwischen 15 und 49%, rot unter 15% und blinkt rot unter 5%. Bei uns hat das Headset über Bluetooth 3 Testtage durchgehalten, bevor es wieder aufgeladen werden musste, d.h. auch 24 Stunden Sitzungen sind zu überstehen und wenn dann noch zwischendurch aufgeladen wird, dann schon gar nicht. Von daher gibt es keine Beanstandungen.
Die Reichweite über Bluetooth konnte in einer Wohnung in jedem Raum stabil gehalten werden. Wer also soundtechnisch nichts verpassen will oder auch nur beim Putzen Musik auf den Ohren haben möchte, kann sich auf einen soliden Empfang verlassen. Die Ortung der Sounds ist über dieses Headset wirklich eine eigene Klasse, so dass Taktikshooter hier noch mehr Spaß machen. Auch Spiele wie Elden Ring bekommen dadurch noch mehr Immersion.
Arctis NOVA 7P Wireless Software
Die Software von Steelseries heißt GG und ist erfreulich "klein", es werden "nur" 285 MB geladen, diese lohnen sich unserer Meinung nach so sehr, dass wir sie generell empfehlen können, denn der Klangunterschied im Bassbereich ist so groß, dass es fast schon sträflich wäre, dieses Potential nicht zu nutzen. Übrigens kann man die Software auch für andere Kopfhörer verwenden, so konnten wir schon dem einen oder anderen Kopfhörer zu mehr Glanz verhelfen. Im Reiter Home ist die Marketingabteilung zu Hause, hier werden Produkte vorgestellt und Neuigkeiten rund um die Software verbreitet. Unter „Moments“ können Spielmomente festgehalten werden, indem die Software als Recording-Tool fungiert. Unter „Elements“ können Steelseries-Produkte z.B. mittels RGB individuell gestaltet werden.
Außerdem kann man unter dem Reiter Sonar verschiedene Soundkanäle zuweisen, um z.B. Teamspeak oder Discord separat in der Lautstärke anzupassen und die Software kann dann den jeweiligen Kanal präsenter darstellen lassen. Dies hat den Vorteil, dass sich der Ton nicht so stark mit dem Spielsound vermischt und somit verständlicher ist. Auch andere Medieninhalte können separat zugeordnet werden. Sogar jeder Kanal kann mit einem eigenen Equalizer individualisiert werden. Sogar das Mikrofon kann so konfiguriert werden, dass es wie ein Walkie-Talkie klingt oder die Stimme heller oder dunkler wirkt. Unter dem Reiter Giveaways finden sich kleine Geschenke und Gutscheine für verschiedene Spiele, die eingelöst werden können.
Arctis NOVA 7P Wireless Fazit
Nun, hier fassen wir unsere Höhen und Tiefen zusammen. Wir haben das Headset zuerst an der PS5 getestet und waren von der hervorragenden Ortung der Geräusche angetan, allerdings fehlte uns der Bassbereich. Wir testeten auch gleich die Funktion der 2 Audioquellen, diese funktionierte auf Anhieb. Am PC enttäuschte zunächst der Tieftonbereich, bis die Software das Headset beflügelte und uns unsere Meinung über 40 mm Treiber einmal überdenken ließ, denn mit der Software geht plötzlich so viel mehr! Ein echtes Wow-Erlebnis.
Die allgemeine Verarbeitung und der Tragekomfort sind sehr gut, lediglich die etwas billig wirkenden Einstellräder trüben das Bild. Die Akkulaufzeit ist mehr als ausreichend und mit der Schnellladefunktion kann man nach kurzer Zeit wieder recht lange hören.
Kommen wir nun zur Bewertung. Diese ist uns nicht leicht gefallen, denn wie bewerten wir mit oder ohne Software? Da der Unterschied so signifikant ist, kommt nun die bessere Wertung im Fazit zum Vorschein und wer mag, kann dann Abzüge im Bassbereich geben.
Steelseries Arctis NOVA 7P Wireless Preis und Verfügbarkeit
Das Arctis NOVA 7P Wireless von Steelseries ist in vielen Shops als auch bei Händlern erällich. Bei Amazon gibt es das Headset aktuell für ca 153€ (Affiliate). Die Verfügbarkeit sieht gut aus und so kann das Arctis NOVA 7P Wireless Headset bestellt und in Kürze geleifert werden.