Dafür will LG mit einer bedienungsfreundlichen Oberfläche, gut abgestimmten Funktionen und herrausragendem Display punkten. Ob LG dieser Schlag in Richtung Konkurrenz gelingt, wollen wir mit diesem Review klären.
An dieser Stelle möchten wir uns für die schnelle und unkomplizierte Bereitstellung des Test-Samples bei LG bedanken.
LG KM900 Arena- Technische Daten | |||||
Betriebssystem | proprietäres Betriebssystem | ||||
Abmessungen | 106x55,3x11,95 mm | ||||
Gewicht | 105 g | ||||
Akku | 1000 mAh | ||||
Display | 3'' Touchscreen, 800x480Pixel, 16mio Farben | ||||
Kamera | 5MP, 2584x1938 Pixel | ||||
Speicher | 8Gb intern,erweiterbar mit microSD-Karte | ||||
Anschlüsse | LG-spezifischer Anschluss | ||||
Verbindungsstandards | UMTS, GPRS, EDGE, HSDPA, HSUPA, WLAN | ||||
Prozessor | ARM926 mit 312 MHz | ||||
RAM | 128MB |
Verpackung, Design und Verarbeitung
In schickem Weiß präsentiert sich der Karton des LG Arena. Viele Informationen findet man nicht auf der Hülle, lediglich die Eckdaten finden dort ihren Platz. Nach dem Öffnen des Kartons liegt das Arena wie auf dem Präsentierteller in der, mit einer Mischung aus braun und lila, eingefärbten Schaumstoffschale. Darunter befinden sich das Datenkabel, Netzladegerät, Handbuch und ein weißer In-Ear Kopfhörer.
Das Gehäuse des Arena ist sehr schlicht, ein einfaches Rechteck mit Maßen von 106x55,3x11,95 mm und abgerundeten Ecken. Die Vorderseite besteht aus einem 3''-Display und 3 berührungsempfindlichen Tasten darunter, eingerahmt von Metall. In der Metallleiste befinden sich eine Frontkamera und das Mikrofon. An den Seiten liegen 3 Tasten zum Regeln der Lautstärke und eine Kamerataste, außerdem ein 3,5 mm Klinkenstecker und der Datenkabelanschluss, der durch eine Klappe gut vor Staub und Schmutz geschützt ist. Die Rückseite beherbergt eine 5MP-Kamera des namhaften Herstellers Schneider Kreuznach mit zugehörigem LED-Blitz.
Das LG KM900 Arena wirkt durch seine Form anfangs etwas klobig und unbeholfen, hingegen liegt es gut in der Hand. Auch wenn die Vorderseite es nicht vermuten lässt, besteht das Gehäuse zum Großteil aus Kunststoff. Hochwertig wirkt es trotzdem, von einem Plastikbomber kann nicht die Rede sein. Spalten sind nicht zu finden, das Arena ist wie ein massiver Block. Die Verarbeitung ist wirklich erstklassig und steht den vorbildlich Modellen von Konkurrenten wie Samsung in Nichts nach.
Display und Tastatur
Das 3'' große Display hat eine Auflösung von 800x480 Pixel. Eine so große Auflösung auf 3'' spricht für sich. Zusammen mit 16 Millionen darstellbaren Farben ergibt dies ein tolles Bild. Da LG einen modernen kapazitiven Touchscreen benutzt, ist die Bedienung sehr präzise. Bei kapazitiven Touchscreens wird eine gleichmäßige elektrische Ladung mit geringem Ladungstransport erzeugt. Dieser Ladungstransport wird als Strom an allen 4 Ecken gemessen, durch die Berührung mit dem Finger verändert sich die Ladungsverteilung und so auch der gemessene Strom an den Ecken. Aus diesen Daten ermittelt nun die Steuereinheit die Position des Fingers. Vorteile dieser Technik sind die extreme Präzision der Positionsberechnung und dass kein großer Druck wie bei herkömmlichen resistiven Touchscreens benötigt wird, damit eine Berührung registriert wird. So ist die Bedienung sehr finger-freundlich, die Benutzung eines Stylus ist wegen dem kapazitiven Touchscreen nicht möglich, aber auch in keinster Weise notwendig. Die berührungsempfindlichen Tasten unter dem Display reagieren ebenso gut. Die Tasten für die Kamera und Lautstärke haben einen guten Druckpunkt und sind auch gut durch Erfühlen zu finden.
Menüführung und Bedienung LG verwendet beim KM900 die neue Bedienungsoberfläche S-Class. Hauptsächlich besteht diese aus einem Würfel, auf dem sich Verknüpfungen und Widgets anordnen lassen. Je nach Seite des Würfels lassen sich Anwendungen, Widgets wie Kalender und aktuelles Wetter, Kontakte und favorisierte Lieder und Bilder anordnen. Durch Wischen über den Bildschirm lässt sich zur nächsten Seite wechseln, wahlweise kann man auch etwas wegzoomen und den 3D-Würfel so drehen. Die Verknüpfungen sind leider auf 9 Punkte beschränkt, ein Scrollen der im Rastermuster angeordneten Symbole ist nicht möglich. Die Anzahl der Widgets ist nicht begrenzt, auch die Anordnung ist beliebig. LG lässt die Entscheidung über die Anordnung der Widgets in einem Haufen auf kleinem Raum oder einer sauber angeordneten Liste dem Nutzer. Mögliche Widgets sind etwa ein Taschenrechner, eine Weltuhr, eine große Analoguhr oder ein Kalenderblatt.
Auf der nächsten Würfelseite lassen sich Kontakte anordnen, die man oft anruft oder anschreibt. Auf der nächsten Würfelseite lassen sich Kontakte anordnen, die man oft anruft oder anschreibt. Auf der letzten Seite können die Lieblings-Multimedia-Inhalte angeordnet werden. Durch die Lieblingstracks kann man so hübsch animiert durchblättern, ebenso durch Bilder oder Videos. Am unteren Bildschirmrand sind immer Symbole für Anrufe, Kontakte, Nachrichten und das Menü zu finden. Das Menü ist in 4 Spalten geteilt. Hier kann man auf das Spielemenü genauso wie auf die Organizer-Funktionen zugreifen. Auch die Einstellungen lassen sich hier finden. Für einen besseren Überblick wechselt das Bild in den Breitbildmodus beim Drehen des Arena. Die Einstellungen sind wieder klassische, übersichtliche Listen. Abgesehen von der Anordnung der Symbole auf der Würfeloberfläche lässt sich das Arena allerdings nicht mehr allzu weit individualisieren. Für manchen Geschmack mag die S-Class Oberfläche zu bunt sein, praktisch ist sie allemal. Nur wenige Menüs trennen den Benutzer von diversen Anwendungen und Einstellungen. Sehr positiv hervorzuheben ist die fingerfreundliche Bedienung. Die eingeblendete Tastatur ist allerdings keine QWERTZ-Tastatur, sondern eine herkömmliche Handy-Tastatur, samt T9. Schnelles Schreiben ist kein Problem, nach kurzer Eingewöhnungszeit lässt es sich auch sehr zielsicher auf dem Touchscreen navigieren. Die Reaktionszeit in den Menüs könnte allerdings etwas schneller sein. Sonderlich stören tut das nicht, denn die Reaktionszeit bleibt in einem humanem Rahmen.
Multimedia Der Musikplayer im LG Arena ist denkbar einfach ausgefallen, reicht aber auch völlig aus. Über ein Icon am oberen Bildschirmrand wechselt man zwischen Interpreten- und Albumlisten. Die Lautstärke lässt sich sehr fein in 20 Stufen regeln, was positiv aus der Masse sticht, denn in der Regel sind bei Handys nur gröbere Lautstärkeregelungen möglich. Die Sound-Ausgabe ist sehr gut gelungen. Die Lautsprecher des Arena sind sehr laut und liefern vergleichsweise guten Sound, nur die Bässe fehlen wie bei Handys üblich deutlich. Die mitgelieferten In-Ear Kopfhörer sind in Ordnung, gehören aber zur unteren Preisklasse der Kopfhörer. Beim Anschließen besserer Kopfhörer über den 3,5mm Klinkenstecker zeigt sich, dass sich das Arena als Musikplayer sehr gut eignet. Ein Equalizer ist ebenfalls vorhanden, nur hat sich der Hersteller hier nicht mit Ruhm bekleckert, lediglich 4 Klangeinstellungen gibt es, zum Glück ist das Arena von Haus aus gut abgestimmt. Sehr schön dagegen ist die Such-Funktion für Tracks. Die Videowiedergabe ist ebenso einfach. Dank dem guten Bildschirm gibt es nichts zu bemängeln.
Die 3 vorinstallierten Spiele setzen auf den Bewegungssensor. Beim Würfeln und Roulette spielen reicht ein Schütteln des Smartphones, bei Tepong fungiert es als Tischtennisschläger.
Die Galerie stellt Bilder und Videos dar. Diese lassen sich nach Format, Datum oder Dateinamen ordnen. Auch das Ausblenden der Bilder bzw. Videos ist möglich. Im Querformat ähnelt die Darstellung dem Apple Coverflow, leider ruckelt diese Darstellung wieder etwas. Ansonsten hat man entweder ein simples Iconraster vor sich oder wechselt durch seitliches Wischen zwischen den Bildern im Vollbild-Modus.
Kamera Obwohl LG nicht dem Trend der 8MP Kameras folgt, kann die 5MP Kamera des Arena sehr positiv überraschen, zumindest in der Regel. In voller Auflösung machen die Bilder des Arena immer noch einen besseren Eindruck als die meisten 8MP-Fotos, da deutlich weniger Bildrauschen zu sehen ist. Allerdings nimmt dann der Detailgrad deutlich ab und gerade an den Blättern von Bäumen ist eine extreme Stufenbildung zu entdecken. Dafür brillieren die Farben, gelegentlich tritt aber ein starker Blaustich auf, bei einem zweiten Foto des gleichen Motivs ist dieser aber meist wieder verschwunden. Die Software kämpft wohl noch mit ein paar Kinderkrankheiten.
Die Videos können ebenso überzeugen. Der Fokus stellt bei Schwenks schnell wieder scharf, helle Flächen überstrahlen aber sehr. Schnelle Drehungen stellen auch keine Schwierigkeit dar, der Ton ist leider sehr verrauscht und leise.
Browsing Das mobile Internet nimmt einen immer größer werdenden Stellenwert ein. Es ist fast überall zu empfangen und Touchphones bieten die perfekte Bedienung für unterwegs. Offenbar hat LG hier andere Prioritäten, der verwendete Browser kann einfach nicht überzeugen. Die Ladezeiten sind viel zu lang, um ernsthaft unterwegs diverse Seiten anzusteuern. Das ist schade, denn die Bedienung funktioniert sehr gut. Einmal abgesehen von der fehlenden QWERTZ-Tastatur ist die Bedienung in Ordnung, sogar das Zommen durch das Auseinander- bzw. Zueinanderbewegen der Finger ist möglich. Mit 3'' ist der Bildschirm zwar kleiner als bei den meisten Touchphones, doch beim Arena stört das nicht. Die Darstellung der Seiten ist dagegen sehr schön, was dem hervorragenden Bildschirm zu verdanken ist. Organizer In Sachen Organizer-Funktionen kann das LG Arena nichts Besonderes vorweisen. Kalender, Rechner und ein Notizblock sind an Bord, damit wäre der Standard erfüllt. Der Kalender ist etwas schwieriger zu bedienen, da die Icons so klein sind, dass das Treffen mit dem Finger mehr Zeit in Anspruch nimmt. Die Darstellung dagegen ist sehr gut, Tage mit eingetragenen Terminen sind farbig hinterlegt. Sehr schön ist die Wochendarstellung, dort sind in Tabellenform sofort Tag, Uhrzeit sowie Art des Termins erkennbar. Zeiten, Betreff und Erinnerungen lassen sich komfortabel für den jeweiligen Termin einstellen. Ein verkleinertes Kalenderblatt ist als Widget verfügbar, so kann man auf dem Startbildschirm erkennen, ob ein kommender Termin vorliegt, für nähere Details muss man in den Organizer wechseln.
Einen groben Schnitzer hat sich LG beim Notizblock geleistet. Denn der Notizblock, der über den Anwendungspunkt zugänglich ist, zeigt nicht die selben Notizen wie im entsprechenden Widget. Warum diese 2 Notizblöcke nicht vernetzt wurden ist unverständlich.
Sprachqualität und Akku Die Gespräche sind beim LG Arena leider kein so großes Vergnügen wie manch andere Funktionen. Der Gesprächspartner klingt etwas scheppernd, basslos und undeutlich. Das alles hält sich aber in einem akzeptablen Rahmen, Verständigungsprobleme gibt es nicht. Die Laufzeit des Arena variiert sehr stark je nach Nutzung, doch die Herstellerangabe lässt wie immer nur vermuten, wie Laufzeiten von 300 Stunden (12,5 Tage) erreichbar sein sollen. Bei ausgeschaltetem Display und ohne Nutzung jeglicher Funktionen hält das Arena gut und gerne über 3 Tage durch, bei intensiver Nutzung des Multimedia-Potentials ist das nächste Laden unter Umständen noch am selben Tag fällig. Inzwischen sollten die Smartphone-Hersteller gelernt haben, dass 1000mAh Akkus für die Versorgung großer Touchscreens nicht ausreichen.
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