Razer Deathadder 7 (Bild © Eigene)
Doch zu zuvor erst einmal ein Blick in die Vergangenheit: Die erste Version der Razer Deathadder erschien im Jahr 2006 und hatte damals noch einen 1800 DPI-Sensor. Im Jahre 2009 dann kam die erste Aufrischung mit einem 3.5G-Sensor der bis zu 3500 DPI ermöglichte. Von der 3.5G Version gab es dann auch erstmals eine Linkshänder-Version und andere Designableger wie die Black-Edition. Da es jedoch mit dieser Version trotz diverser Updates immer wieder zu Problemen mit dem Sensor kam, musste Razer etwas tun. Die 2013er-Version der Deathadder ist bereits seit Ende 2012 auf dem Markt erhältlich. Doch bevor wir loslegen, geht zunächst ein Dank an die Firma Razer für die Bereitstellung des Testmusters.
Razer-typisch legt man nicht nur viel Wert auf Qualität des Produktes, sondern auch auf die Verpackung. Dies erkennt man direkt beim ersten Ansehen. Die Front ist bestückt mit einer Abbildung der Maus und wird gekrönt durch einen holografischen Deathadder Schriftzug. Außerdem lässt sich die Front mittels Klettverschluss aufklappen um die Maus dahinter direkt zu sehen. Seiten und Rückseite sind bestückt mit Informationen über die Maus sowie mit Zitaten von Progamern aus der eSport Szene. Wichtig an dieser Stelle wäre noch zu erwähnen, dass Razer selbst die Deathadder mit dem Wort "Essential" einstuft was frei übersetzt soviel wie "Wesentlich" bedeutet. Was dies im Detail bedeutet sehen wir später. Öffnet man die Verpackung findet man einen Kunststoff Blister in dem sich die Maus befindet. Auf der Rückseite des Blisters finden sich zwei Razer Aufkleber und die Schnellstart Anleitung.
Eine Treiber-CD liegt nicht bei. Doch ein kurzer Blick in die Schnellstartanleitung verrät uns, dass dies garnicht von nöten ist, denn die Deathadder unterstützt wie alle neuen Razer-Produkte das cloudbasierte Synapse 2.0-Tool. Dieses ermöglicht das Erstellen von persönlichen Treibereinstellungen und kann somit seine Konfiguration an jedem Rechner Weltweit nutzen. Mehr dazu unter dem Punkt Treibersoftware. Das war es auch schon an Inhalt. Als kurz und bündig könnte man ihn beschreiben. Doch bevor wir die Maus nun anschließen und testen, zunächst einmal ein paar Fakten über die Razer Deathadder.
- Optischer 4G Sensor mit bis zu 6400 DPI
- Razer Synapse 2.0 fähig
- 1000 Hz Polling-Rate
- 200 ips max. Geschwindigkeit
- 50 G Beschleunigung
- Ergonomisch für Rechtshänder geformt
- 5 Tasten, alle 5 frei Programmierbar
- Strukturierte Gummibeschichtung an den Seiten
- Geräuschfreie Ultraslick-Gleitfüße
- Beleuchtetes Razer Logo und Mausrad
- Maße (L x B x H in mm): 127 x 70 x 44 mm
- Gewicht: 105 g
Nachdem das Dual Sensor-System bei den verbauten Modellen Taipan, Mamba und Imperator aufgrund von Treiberproblemen eher kritisiert als gelobt wurde, entschied man sich bei der Deathadder für einen 4G Optik-Sensor, der bis zu 6400 DPI auflöst. Dieser soll ein gleitendes Tracking-Gefühl bieten, ohne dabei abgehackt zu wirken. Mit einem Gewicht von 105 g ist die Maus ein gutes Mittelgewicht. Sie wirkt nicht schwer, fliegt aber auch nicht wie eine Feder über das Mauspad. Optisch ist die Maus gleich geblieben. Beide Maustasten haben leichte Vertiefungen um die Finger angenhm hereinzulegen. Das Mausrad sowie das Razer-Logo leuchten in typischem Giftgrün. Zudem ist das Mausrad gummibeschichtet. Ebenso die Seitenflächen, hier ist die Beschichtung jedoch strukturiert, um ein besseres Haltegefühl zu ermöglichen. Die Gleitfüße unter der Maus sind recht klein gehalten. Vorne links und rechts befinden sich zwei kleine Gleitflächen und hinten eine etwas größere. Die beiden Seitentasten erinnerten uns vom Klickgefühl an alte Kugelmäuse, dessen Klickgeräusch zu 99% identisch war. Insgesamt ist die Maus komplett aus einem sehr leicht angerauten Kunststoff. Alles in allem hat sich Razer auf das wesentliche konzentriert, daher die Einstufung vom Hersteller selbst: Essential.
Wie anfangs erwähnt erhält man zu der Deathadder keine Treiber CD, sondern lädt sich über die Razer Homepage Das Synapse 2.0 Tool herunter. Dieses erkennt die angeschlossene Hardware und stellt einem dann jegliche Konfiguration zur Verfügung. Der große Vorteil an diesem System ist, dass man nicht mehr an CDs oder seinen Rechner gebunden ist. Man schließt seine Peripherie an und loggt sich dann auf dem Rechner seiner Wahl in sein Nutzerkonto ein und hat die gespeicherten Konfigurationen zur Verfügung. Falls man dieses System zum ersten Mal verwendet, wird man dazu aufgefordert sich mit einer E-Mail Adresse zu registrieren. Sobald dies geschehen ist und die Adresse bestätigt wurde gelangt man zum Loginfenster und kann sich einloggen. Selbstverständlich kann man sich auch für verschiedene Zwecke verschiedene Profile erstellen, und diese eben speichern. Das Razer Synapse 2.0 Tool ist das erste cloudbasierte Tool weltweit für Peripheriekonfigurationen.
Im Bezug auf die Deathadder erhält man ein Menü um Makros zu setzen, die Beleuchtung zu ändern, Mausgeschwindigkeit zu regeln oder den Untergrund kalibrieren zu lassen. Dies erfolgt über vier Tabs. Der erste Tab befasst sich mit der Tastenbelegung. Der zweite Tab dienzt zur Einstellung der Geschwindigkeit und Beschleunigung des Mauszeigers. Der dritte Tab hört auf den Namen Beleuchtung und regelt genau diese. Bei unserer Deathadder lassen sich somit die Beleuchtung des Mausrades und des Razer-Logos An- und Ausschalten. Das Deaktivieren des pulsierens des Razer-Logos ist nicht möglich. Der letzte Tab gibt uns die Möglichkeit die Oberfläche auf der wir arbeiten zu kalibrieren. Dazu startet man die Kalibrierung und fährt dann, mit gedrückter linker Maustaste, im Zick-Zack Muster über das gesamte Mauspad. Sobald man am Ende angekommen ist, lässt man die Taste los und der Sensor ist fertig kalibriert.
Zwei Wochen haben wir die Deathadder bereits in unseren Testreihen. Dadurch entstanden innerhalb unseres Teams ziemlich ausgeglichene Meinungen. Die Maus liegt angehm in der Hand und ist durch die Bauform auch für große Hände geeignet. Die strukturierte Gummibeschichtung an den Seiten hält was sie verspricht. Selbst in hitzigen Situation, in denen der Schweiß tropft, liegt die Maus sicher in der Hand. Die Gesamtverarbeitung trägt ebenfalls dazu bei, dass auch längere Spielsessions nicht das Gefühl erwecken, man halte einen Fremdkörper in der hand. Der verbaute 4G Optik-Sensor macht einen soliden Job. Durch die dazugehörige Kalibrierungsmöglichkeit des Untergrundes über den Synapse 2.0 Treiber entsteht ein angenehmes Arbeitsgefühl.
Da dies unser erstes Arbeiten mit einem Razer Produkt war welches den Razer Synapse 2.0 Treiber verwendet, möchten wir darauf noch einmal etwas näher eingehen. Wie unter dem Punkt Treiber bereits angesprochen ist es das weltweit erste cloudbasierte System um Konfigurationsdateien zu speichern. Ein daraus resultierender Vorteil ist unter anderem, dass man nicht mehr gezwungen ist, nach einer Neuinstallation des Betriebssystems alle Einstellungen neu zu konfigurieren. Aber auch Besuche von Lan Partys werden unkomplizierter, denn gerade im Profibereich werden die Rechner zu 99 Prozent vom Veranstalter gestellt. Minuspunkte gibt es dafür beim Mausrad. Dieses ist von beginn an sehr weich. Dies kann nach einer Benutzung über einen längeren Zeitraum dazu führen, dass es zu weich und schwammig wird. Im Endeffekt fehlt dort die Präzision die man üblicherweise von Razer-Produkten gewohnt ist. Soviel zu unseren Eindrücken. Zu guter Letzt folgt nun der Gesamteindruck der Razer Deathadder.
Angefangen beim Preis der sich bei circa 68 Euro (Geizhals.de / Stand 31.01.2013) einpendelt, kann man sagen, dass man eine gute Gamingmaus der Mittelklasse bekommt. Razer betitelt die Deathadder ja selbst mit "Essential". Somit sollte man keinen Vergleich zur Logitech G700 oder zur Razer Ouroboros anstellen diese befinden sich aufgrund ihrer Features nun einmal in einer höheren Klasse. Verglichen zur Konkurenz, kann man die Deathadder eher bei einer Roccat Savu oder der Logitech G500 einordnen.
Wer es also eher schlicht mag und keine zwölf Extratasten an seiner Maus benötigt, aber dennoch Qualität besitzen möchte, ist mit der Razer Deathadder gut bedient. Erwähnenswert ist an dieser Stelle noch, dass die Deathadder in der 2013er Version nur für Rechtshänder erhältlich ist. Aber keine Sorge, die Linkshänderversion von 2009 ist weiterhin auf dem Markt erhältlich. Schlussendlich gilt aber wie bei allen Eingabegeräten, dass es darauf ankommt wie das Gerät einem persönlich in der Hand liegt oder man damit zurechtkommt. Deswegen empfehlen wir wie immer: Nicht blind kaufen, sondern lieber den Gang ins Geschäft wagen und das Objekt seiner Begierde in die Hand nehmen und selbst urteilen.