Die Nachfrage nach leisen und trotzdem leistungsstarken CPU-Kühlern wird ständig größer. Die Weiterentwicklung des Katana aus dem Hause Scythe nennt sich Katana Cu und wird unter diesen Gesichtspunkten getestet.

Sein älterer Bruder, der Katana, hat Aluminium-Lamellen, welche nun durch Kupfer ersetzt wurden, was eine bessere Wärmeabgabe an die Luft ermöglichen soll. Der Name „Katana“ stammt von einer gleichnamigen Waffe der Samurai und die Endung „Cu“ steht für die Kupfervariante, denn Cu ist ein Kürzel für das Element Kupfer.


Lieferumfang
Im Lieferumfang befinden sich 2 Installationsanleitungen für alle gängigen Sockel, allerhand Befestigungsteile und Schrauben. Ein Päckchen mit Wärmeleitpaste und ein Schraubenschlüssel für die mitgelieferten Schrauben und ein Adapter.
Es stört wenig, dass die Bedienungsanleitung in den Sprachen Englisch und Japanisch ist, denn die Bilder erklären alles von selbst und falls es doch mal Unklarheiten gibt, wird kurz der englische Text überflogen.
Das Päckchen Wärmeleitpaste genügt für einige Anwendungen, ist jedoch nicht wiederverschließbar.




Der Kühler selbst besteht aus einer Grundplatte, an der die Wärme aufgenommen wird, zwei durch die Grundplatte laufende Heatpipes, welche die Wärme schnell an die Kühllamellen weitergeben. Dort wird sie durch den 92x92x25mm großen Lüfter mit einem 3pol. Stecker schnell abgeführt. Die Komponenten rund um die CPU, Spannungswandler, Northbridge und Ram, werden zusätzlich noch gekühlt, da der Kühler um etwa 20° geneigt ist. Die Grundplatte besteht ebenfalls aus Kupfer und ist beim Transport durch eine blaue Plastikfolie geschützt. Nach dem Entfernen dieser sieht man, dass der Kühlerboden spiegelnd plan gearbeitet und poliert wurde.

Als Zusatz wurde an dem Lüfter noch ein Drehpotentiometer angebracht, durch welches die Drehzahl des Lüfter zwischen „low“ und „high“ stufenlos reguliert werden kann. Das Drehpotentiometer ist in einer Slotblende befestigt und wird in einem der sieben verfügbaren Slots untergebracht. Für alle, die jedoch nicht immer an die Rückseite ihres Gehäuses greifen wollen, bietet sich einerseits an, das Potentiometer aus der Slotblende zu entfernen und z.B. in der Front unterzubringen oder aber auch den Lüfter komplett an eine Lüftersteuerung, z.B. im Mainboard integriert, anzuschließen. Das Potentiometer kann man leider nicht entfernen, man könnte höchstens die beiden Kabel abschneiden und aneinanderlöten, d.h. kurzschließen. Die Kanten der Lamellen sind gut abgerundet, wodurch man sich nicht schneiden kann. Der Lüfter ist abnehmbar, wenn auch etwas umständlich, wodurch man jeden anderen beliebigen 92er Lüfter montieren kann. Hierzu biegt man die Halterungen aus den Befestigungslöchern des Lüfter heraus.




Mittels dem beiliegenden Adapter kann der Lüfter direkt ans Netzteil angeschlossen werden. Ein weiterer Stecker ermöglicht, wenn ans Mainboard angeschlossen, die Auslesung der Lüfterdrehzahl.



Montage
Der Katana Cu wird auf einem A8N-VM CSM mit Sockel 939 montiert. Das Board muss hierbei aus dem Gehäuse ausgebaut und die Backplate des Herstellers entfernt werden. Anschließend schraubt man die zwei Gewindebolzen in die Backplate von Scythe, löst die Klebefolie ab und drückt sie von hinten an das Board.



Bei der Vorbereitung ist zu beachten, dass der Kühler in allen 4 Richtungen eingebaut werden kann, d.h. nach oben, unten, links oder rechts blasend. Dadurch kann der Luftstrom entsprechend dem Gehäuse, Netzteil und anderen Gehäuselüftern sehr gut angepasst werden, beachten muss man aber, dass die Enden der Heatpipes nicht nach unten zeigen. Auf die Grundplatte werden 2 kleinere Plättchen mit den mitgelieferten Schrauben befestigt und das Ganze dann an die Unterseite des Kühlers.



Nun wird der Kühler vorsichtig aufgesetzt, die Federn in die Schrauben gesteckt und anschließend wird der Kühler festgeschraubt. An für Schraubenzieher unzugängliche Stellen wird der mitgelieferte Schraubenschlüssel verwendet. Insgesamt ist die Montage in etwa 5 bis 10 Minuten erledigt und geht leicht vonstatten.



Der Kühler wurde in ein schwarzes Thermaltake Armor Gehäuse eingebaut, welches durch einen 120x120cm Rasurbo Lüfter be- und durch einen weiteren entlüftet wird. Im Netzteil ist ebenfalls ein 120x120cm Rasurbo Lüfter, alle Lüfter laufen auf 5V.
Zum Einbau des Potentiometers musste der Drehgriff abgenommen werden, da dieser nicht durch den Slot passte, was allerdings wenig störte.

Temperaturen
Verglichen wird der Katana mit dem Boxed-Kühler und einem 7700Cu von Zalman. Die Tests wurden bei 5V und 12V durchgeführt, beim Katana unter „low“ und „high“, jeweils am Anschlag.
Die Umgebungstemperatur betrug konstant zwischen 21,5 und 22°C.
Der Boxed-Kühler wird von einem 70x70x15cm Lüfter, der zwischen 1200(5V) und 3600(12V)UPM dreht, gelüftet und der Zalman 7700Cu von einem 120x120x25cm Lüfter, der zwischen 1200(5V) und 2100(12V)UPM dreht.
Der Lüfter des Katanas dreht unter „low“ mit 1200UPM und unter „high“ mit 2500UPM.

Fazit
Wie man sieht, kühlt der Katana gut und leise. Für seinen Preis, 26.90€ bei caseking.de, ist dies zufriedenstellend, jedoch nicht überragend. Gegen den preislich teureren 7700Cu kann er sich nicht behaupten, was wohl vor allem auf den kleineren, und damit leistungsschwächeren Lüfter zurückzuführen ist. Läuft der Lüfter auf „low“ so ist er nicht hörbar und für einen leisen Betrieb des PC’s bestens geeignet. Bei „high“ hingegen schwillt das Geräuschniveau sehr an und man hört den Lüfter deutlich heraus.

Pro:

Contra:

  • Sehr gut verarbeit  
  • Kühlt Spannungswandler 
  • Lüfter tauschbar
  • Preis
  • Potentiometer und Adapter
  • Kühlerboden poliert
  • Für alle Sockel kompatibel
  • Luftstrom optimal
  • Kühlleistung nicht besonders
  • nur 92cm Lüfter



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